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Geschichten diktieren

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Geschichten diktieren

Hallo zusammen.

Wer von euch arbeitet schon mit Spracherkennungssoftware?

Oder gehört ihr zu denen, die dem Fortschritt misstrauen?;)

Ich selbst plane den Umstieg im Verlauf der nächsten ein, zwei Jahre. Die diversen Programme sind inzwischen relativ ausgereift. Und das Diktieren von Romanen hat eine lange Tradition. Dass der Umstieg eine radikale Umgewöhnung verlangt, ist klar.

Ein paar Links (leider auf Englisch).

Eins

Zwei

 

Wenn ich gezwungen wäre (meine Mutter hatte vor einer Weile einen Unfall, wo beide Hände verletzt waren, deshalb weiß ich, dass so was leider durchaus vorkommt), und ich hätte eine Idee, die unbedingt raus muss, dann würde ich das auf jeden Fall probieren.
Aber als Default-Methode fürs Schreiben wäre es glaube ich nichts für mich. Ich ändere und korrigiere ziemlich viel schon während ich an einer ersten Fassung schreibe, also gehe noch mal drei Sätze zurück, weil mir noch ein besseres Wort eingefallen ist und so.
Ich glaube es ist sehr individuell, welche Methode einem am meisten zusagt. Manche Leute bevorzugen, es, mit der Hand zu schreiben. Das geht mir zu langsam, aber Tippen funktioniert für mich sehr gut. Das Tastatur-Geräusch und die Bewegung der Finger helfen mir beim Denken :). Das ist natürlich auch eine Gewohnheitssache, und wenn ich nicht einigermaßen schnell tippen könnte, würde es mir auf diese Art wahrscheinlich auch keinen Spaß machen. Aber es ist nicht unbedingt Ablehnung des Fortschritts, wenn man andere Methoden bevorzugt.
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass eher hörorientierte Menschen mit dem Diktieren besser zurecht kommen, und Erfahrungen in der Richtung würden mich schon interessieren.

 

Ich finde, das hat nichts mit Fortschritt zu tun, sondern ist eine Frage, welche Arbeitstechnik man bevorzugt. Grundsätzlich halte ich das Schreiben von Geschichten für den einzig wahren Weg, und das Diktieren würde ich nur für Ideen oder Passagen verwenden.

Wenn ich allerdings eine megascharfe Sekretärin hätte ...

Rick

 

Ein Diktiergerät benutze ich sogar, aber lediglich um Ideen festzuhalten. Das Lustige ist, dass ich mir die Aufnahmen so gut wie nie anhöre. Aber es hilft, um mit sich selbst ins Gespräch zu kommen und die Gedanken in Fluss zu bringen.

Dem regelrechten "Schreiben" per Stimme und Diktiergerät stehe ich aber skeptisch gegenüber. Das der Literatur gemäße Verfahren ist für mich das wirkliche Schreiben, sei's mit dem Stift, Tastatur, Computer oder Faustkeil. Das Sprechen scheint mir den Fokus zu sehr zu verschieben: Einerseits könnte man verlockt werden, mit rein mündlichen Formen zu arbeiten - mit der Stimme zu spielen, Pausen zu machen, die Geschwindigkeit variieren etc. - andererseits "verschwinden" manche Dinge, allen voran die Buchstaben. Man hat keinen Überblick über die Proportionen des schon Geschriebenen und Absätze gibt es wohl auch nicht. Oder sagt man dann immer: "Absatz"?

Etwas überspitzt: Einen Text zu sprechen ist für mich wie einen Film zu schreiben. Das kann nur eine Vorstufe sein. Das Ergebnis hätte damit wenig gemein. Andererseits: Es gab ja auch wirklich Große, die überwiegend diktiert haben. (Die hatten dann vermutlich die von Rick erwähnte scharfe Sekretärin.)

 

Wenn, dann nur mit Sekretärin in angemessenen Formen, die auch mal vom Hund gebissen werden kann.

Ansonsten trage ich lieber Texte vor, wenn's denn sein muss, auch vor einem einzigen Zuhörer. Zu lachen gibt's immer was. Heulen sollte man über Sissi und dergleichen Ramsch ...

Was soll mir ein Diktierprogramm, wenn ich handy und Internet bei mir Zuhause schon abgeschafft hab? Ich lern auch wieder, was ich im Berufsleben am Computer verlernt hab und - müsste ich eine handschriftliche Bewerbung losschicken - mit recht abgelehnt würde: Handschrift!

Nix für ungut!

Friedel

 

Kann ich mir gar nicht vorstellen, dass da wirklich brauchbare Sachen bei rauskommen würden bei mir. So gut bin ich nicht, dass ich die fertigen Sätze einfach mal so runterdiktieren könnte. Ich glaub auch nicht, dass das überhaupt viele Leute können. Wahrscheinlich kommt da dann oft so Zeug raus, was man tausend mal gehört hat. Ich persönlich schreibe immer zuerst mal so ungefähr und mach dann weitere Durchgänge, wo ich mir sehr oft ganz andere Formulierungen überlege. Das stell ich mir total umständlich vor bim Diktieren. Ich weiß überhaupt nicht, wo da der Vorteil sein soll?

 

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