Was ist neu

Geralds Wasser

Beitritt
06.06.2005
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Geralds Wasser

Die ersten Tests belegten auf einen Liter Flüssigkeit einen Gehalt von 100 mg Magnesium, 250mg Calcium, 1,0 mg Fluorid, 1200mg Sulfat, 1300mg Hydrogencarbonat und 1000mg Kohlendioxid. Außerdem wurde eine bis dato unbekannte Substanz entdeckt, der die ausführenden Mediziner aufgrund ihrer Untersuchungsergebnisse scherzhaft den Namen Wonderfluid² gaben. Die Versuche mit speziell für kosmetische Versuche gezüchteten Laborratten wiesen laut Doktor Sven, dem Leiter des Untersuchungskomitees, eine deutliche Verschönerung des sonst als so außerordentlich hässlich verschrienen Rattenschwanzes auf.
Nicht wenige werden nun denken: „Aha, schon wieder ein neuer Trick der Kosmetikindustrie. Haben wir nicht schon genug dieser Cremes und Seifen, die uns den Himmel versprechen, und mussten wieder hilflose Tiere für unser krankhaftes Streben nach ewiger Jugend elendig verrecken?“
Ein Einwand, der durchaus seine Berechtigung hat. Zumindest, wenn man zu ungeduldig ist, um sich den Rest dieser kleinen Anekdote anzuhören.

Diese Daten nämlich, die mir in jenem Herbst von einem befreundeten Ökotrophologen zugespielt wurden, waren keinesfalls das Resultat der Untersuchung eines aus den Tiefen unserer wunderschönen Erde entspringenden Quells. Waren schon gar nicht aus der Erforschung jahrtausendealten Arktisschmelzwassers hervorgegangen. Und waren noch viel weniger vom Rumpf einer verschollen geglaubten Marssonde in die Reagenzgläser der NASA-Forscher getropft. Vielmehr handelte es sich bei dem Umschlag, den mir einer dieser unrasierten Fahrradkuriere auf den Schreibtisch schleuderte, um eine ärztliche Bescheinigung, deren Inhalt mir nach dem ersten Lesen zur Überschrift zurückgekehrt den Atem verschlug.
"Bakteriologisch, parasitologische Stuhluntersuchung, Gerald Moschinsky", stand und steht nach wie vor (mittlerweile aber eingerahmt neben dem ILS-Diplom an der Wand meines Büros) auf dem schlecht kopierten Duplikat des streng vertraulichen Dokuments. Auf die Seitenmitte hatte man einen Stempel gestampft, dessen Bedeutung ich nicht treffender hätte formulieren können: „Besonderer Befund“
Meine Reaktion, die manchem heimlichen Beobachter damals sicherlich befremdlich, oder sogar manisch vorgekommen wäre, erklärt sich möglicherweise durch einen Umstand, den ich aufgrund einer vielleicht etwas zu ausschweifenden Einleitung vergessen habe zu erwähnen: Mein Name ist Detlef „Detti" Werner und ich war und bin Promoter. Nicht, wie übereilt angenommen werden könnte, einer dieser Verteiler uninteressanter Zettelwerbung, der einem am Fuße der Rolltreppe den Weg versperrt. Nein, weit gefehlt.
Ich bin Regionalleiter der Promotion-Agentur Swiftbatch, dem Marktführer in Sachen Wirtschafts- und Produktförderung.
„Such mir alle Gerald Moschinskys aus Düsseldorf heraus, aber gestern!“, kreischte ich so laut in die Sprechanlage, dass das verzerrte Echo aus der Box meiner Sekretärin trotz der geschlossenen Bürotür zwischen uns in meinen Ohren schmerzte.

~​

Gerald Moschinsky war ein untersetzter Mittdreißiger, dessen krampfhaft zusammengepresste Hände seinen Daumen eigentlich das Blut abdrücken mussten.
Ich setzte mein Vertrauen erweckendstes Gesicht auf.
„Soso, Sie sind also dieser Wunderknabe.“
„Ich glaube nicht, dass ich ein Wunderknabe bin“, antwortete er mit niedergeschlagenem Blick.
„Was machen Sie denn so, Gerald, was machen Sie beruflich?“, fragte ich um Verständnis bemüht, während ich die erste Notiz in mein Filofax kritzelte.
Gerald, französisch aussprechen!
„Spüler.“
„Spüler?“
Er arbeitete, wie er mir in mühsam artikulierten Sätzen erklärte, an der Spülstraße in der Küche einer großen Hotelkette, meistens in der Nachtschicht.
Vom Tellerwäscher zum Millionär!
Er war sechsunddreißig, unverheiratet und, wie es schien, leicht zurückgeblieben.
5 % Umsatzbeteiligung!!!
„Nun Jeráld, ich denke, als Spüler werden Sie in Zukunft nicht mehr arbeiten müssen.“
Er blickte mich durch das Glas San Pellegrino, das Juliette ihm gebracht hatte, forschend an. Offensichtlich war er fasziniert von den entstehenden Verzerrungen meines Gesichtes.
„Ich heiße Gerald“, erwiderte er verträumt.
„Jaja, schon klar.“
Ich eröffnete ihm mein Angebot, das erst einmal daraus bestand, dass ich ein Marketing-Konzept entwickeln und herausarbeiten würde, in welcher Form wir das, und das zumindest stand schon fest, viele Geld mit der Sache verdienen konnten. Eine Anzahlung von dreitausend Euro (immerhin dreieinhalb bisherige Monatsgehälter) sollte ihm vorerst einen Ausstieg aus der Stewarding-Branche ermöglichen und ihm das erste Gefühl von finanzieller Unabhängigkeit vermitteln. Den besiegelnden Handschlag erwiderte er kraftlos und abgelenkt.
„Juliette, würden Sie bitte bevor Sie den Vertrag aufsetzen einmal hereinkommen.“ Der Rufknopf der Sprechanlage hatte etwas unter meiner Dynamik vom Vortag gelitten.
„Bitte sprechen Sie zunächst mit keinem darüber, auch nicht mit Ihrem Arzt. Es ist von äußerster Wichtigkeit, dass das hier Besprochene unter uns bleibt.“
Er nickte.
„Ah, Juliette, wie ich sehe, haben Sie Ihr Glas dabei.“

Juliette / Termin vereinbaren / Enthaarung

~​

Es war dann doch gar nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte. Wie sich herausstellte, waren es nur anderthalb Liter Wassergewinnung pro Tag, also wäre eine industrielle Abfüllung mitsamt ihrer Vermarktung über den Einzelhandel ein wenig lohnendes Geschäft gewesen. Zumal Flaschendesign und Abfüllanlage zu viel des Mammons verschlungen hätten. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass Geralds Wasser nach exakt achteinhalb Minuten Sauerstoffzufuhr seine Wirkung verlor, wie weitere Test ans (nach wie vor eher dämmrige) Tageslicht brachten.
Juliette, die seit jenem ersten Treffen nicht nur eine Schönheit und Grazie ausstrahlte, die mich sie jeden Tag aufs Neue fasziniert betrachten ließ, brachte mich dann schließlich auf die Idee. Auch ihr Verstand war seit der geheimen Verköstigung wie ausgewechselt.
„Promipartys?“
Wie man vielleicht merkt, hatte ich es bislang nicht über mich bringen können, von der Wunderbrause zu naschen.
Juliettes Idee war so simpel wie genial, abgesehen davon, dass sie trotz des Intelligenzschubes wohl übersehen hatte, wem sie ihren Einfall anvertraute.
Sämtliche Veranstalter von Jet-Set-Treffen, Opernbällen und anderen High-Society-Events wurden kontaktiert und mitsamt der einschlägigen Presse zu einer Veranstaltung geladen, wie es sie bis dahin noch nicht gegeben haben sollte. Barbara Ammadin Fackhar, (auch Babbel genannt), die durchgeknallte Ex von Deutschlands Musikproduzenten Nummer Eins, Dietmar Bohrer, hatte sich bereit erklärt, als Gesicht der Kampagne herzuhalten und so die Boulevardpresse anzulocken. Ihr kurzer Ausflug in die rechte Szene im benachbarten Österreich hatte zwar für Negativschlagzeilen gesorgt, wobei ihre mokkafarbene Haut wohl der einzige Grund war, warum es überhaupt jemanden interessierte. Ihre Vorzeigekarrieren als Schlagersängerin und DJane machten, neben ihrem Aufenthalt in dem Straßenfeger „Ich bin ein Dschungel, schmeißt die hier raus ...!“ diesen Vorfall aber mehr als wett.
Außerdem passte sie halt in unseren knapp budgetierten Rahmen ... was sollte ich denn machen?
Ein Paar Berichte in Gala, Bunte und einigen billigeren Ablegern sollten reichen, um das Interesse der Bevölkerung auf Gerald zu ziehen und den Marktwert unseres Produktes in den marktwirtschaftlichen Kosmos aufsteigen zu lassen. Vielleicht noch ein Besuch von Gerald (oder einem Schauspieler) in einer der gängigen Talkshows und die Sache wäre geritzt gewesen. Selbstverständlich, so merkte Juliette an, würde dann auch Femke Rudolf in einem ihrer „Das Leben der Reichsten“-Spezials über das neue Luxusgut und seine Wirkung berichten.
„Toll Juliette, was wäre ich nur ohne Sie. So, und jetzt hopp, hopp, die zahlungswillige Kundschaft angerufen, aber gestern!“

~​

Als der große Abend gekommen war, an dem unser Durchbruch besiegelt werden sollte, war soweit alles im Sack. Juliette hatte die brillante Idee das Wasser L’eaucul (als Anspielung auf den römischen Kaiser Lukullus) zu taufen und ein passendes Logo war von unserem Topdesigner ebenfalls entworfen und auf zweihundert samtenen Klopapierrollen verewigt worden, die am Ende des Abends an die geladenen Gäste aus Partyveranstaltern und Medien verteilt werden sollten. Als Location hatten wir den Edel-Club 2010 im Düsseldorfer Medienhafen angemietet, wo nach der Vorführung DJ Snop noch ein Set abliefern sollte. Ebenfalls Juliettes Idee war es, Geralds epilierte und gepuderte (entschuldigen Sie bitte, dass ich das so direkt sage) Arschbacken für Werbezwecke zu nutzen. Und so kam es, dass die Logos von Jesus Dermotex und Kornpower eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn vom Airbrushkünstler Exelento auf die dafür vorgesehenen Körperteile gesprüht wurden.
Lediglich Gerald war ein wenig angespannt. Bislang hatte er aus Schamgefühl sogar auf Saunabesuche verzichtet und nun sollte er seine vier Buchstaben, wie er es nannte, in eine Menge von Fremden strecken.
„Das wird schon, Gerald. Denk an das Geld! Und gewöhn dich besser dran.“
Ich klopfte ihm versöhnlich auf die Schultern und ließ ihm zur Beruhigung von Juliette noch einen Espresso besorgen.
Vor dem 2010 hatte sich bereits eine Schlange gebildet und die Symphoniker hatten den Probedurchlauf der kleinen Wassermusik beendet. Der Regieassistent der Show platzierte Gerald zwischen die zwei edlen Schokobrunnen und die frisch geschnittenen tropischen Früchten, während er beruhigend auf unseren Star des Abends einredete.
„Was ist mit ihm?“, fragte ich, nachdem er Gerald überzeugt hatte, seinen Platz einzunehmen.
„Seine Eier tun weh.“
Wir hatten seine Genitalien aus Gründen der Pietät mit doppelseitigem Klebeband hochgesteckt und das zog nun in der Hundestellung wohl etwas. Die Damen der höheren Schichten wären aber sicherlich nicht erpicht darauf gewesen, unter der Quelle des heute angepriesenen Jungbrunnens einen faltigen Sack baumeln zu sehen.
„Da muss er jetzt wohl durch.“
Ich gab das Zeichen zum Öffnen der Türen und das Orchester setzte ein, während die Lasershow für die optischen Reize sorgte und die Gäste, unwissend, der Dinge, die da kommen würden, langsam den Saal füllten.
Durch das Showprogramm führte Vera Lindt, ehemalige Bestsellerautorin und TV-Show-Moderatorin, die ich über Umwege kannte und sie somit diesen Umständen und dem Status ihres momentanen Marktwertes entsprechend günstig für unsere Sache engagieren konnte.
Babbel hatte sich wohl Mut angetrunken, jedenfalls roch sie so.
„Und es kommt wirklich aus seinem Arsch?“, hatte sie bei unserem ersten Treffen entgeistert gefragt. Doch die (zugegebenermaßen leicht retouchierten) Vorher-Nachherbilder von Juliette und die tausendfünfhundert Euro hatten sie schließlich überzeugt, L’eaucul zu präsentieren.
„Wahnsinn ist das, Sachen gibt’s. Also so was ...!“
„Du bist gleich dran, Babs“, zischte ich in ihr mir zugewandtes Ohr. Sie erwiderte noch etwas, doch ich hatte mir abgewöhnt, ihr zuzuhören.

Das Koks des Regieassistenten, das wir uns im Backstagebereich reingezogen hatten, tat das Seine zu meiner Zufriedenheit und Vorfreude auf die überwältigten Gesichter und Geralds vollen Terminkalender. Ich rieb mir die Hände, während vor mir zu Carmina Burana der Vorhang fiel. Dieser Boxansager mit der tiefen Stimme, dessen Name mir beim besten Willen nicht mehr einfallen möchte, erhob seine Stimme und rezitierte die von Juliette verfasste Laudatio auf das Leben und die Schönheit des Weibes. Gipfelnd in Freude schöner Götterfunken zog er sein „L’Eeeeeeeeeaaaaaaauuuuucuuuuuuuuuul ...!“

~​

Dass sich ausgerechnet an diesem Tag und in dieser Sekunde Geralds Stoffwechsel normalisierte, konnte wirklich niemand ahnen. Babbel jedenfalls, mit ihrem Champagnerglas direkt unter der Quelle, blickte fassungslos auf dessen Inhalt, der keinesfalls aus Wasser bestand. Die Musik war verstummt, ebenso die Gäste. Alle blickten auf das prunkvoll gestaltete Buffet und die für ihre Verhältnisse kreidebleiche Präsentatorin.
„Möchte vielleicht jemand exotische Früchte mit Valrhona Couverture?“
Babbel begann trocken zu würgen.
„Vorhang zu!“
Meine Laune schlug um und besserte sich auch nicht, als ich DJ Snop mit einem der angesagtesten Partyveranstalter gackern sah. Ich schnappte mir die Ammadin Fackhar und zog sie an ihrem dünnen Ärmchen hinter mir her.
„Komm!“
Im Backstagebereich zeterte Babbel fürchterlich übertrieben herum und schrie etwas von verklagen und Anwälten. Sie meinte, ihr Ruf sei ruiniert, sie könnte sich nie wieder auf öffentlichem Parkett sehen lassen.
Aber jetzt mal ganz ehrlich. Das ist doch nicht das erste Mal gewesen, dass man Babbel mit etwas Braunem in Verbindung bringen konnte. Wenn ich meine Meinung hier mal so unverblümt kundtun darf.
„Jetzt spiel dich hier mal nicht so auf, Barbara. Für dieses Desaster habe ganz alleine ich gerade zu stehen.“
Vera Lindt blickte mich auf einem Stapel Bankettstühle sitzend an, während sie ihren geeisten Passionsfruchtspieß in die cremige Couverture tunkte und genussvoll abbiss.
„Kann mal jemand Gerald vom Buffet holen?“

Der finanzielle Schaden hielt sich in Grenzen. Wir schickten Gerald (nun wieder deutsch ausgesprochen) in einige Interviews mit Klatschpresse und dem sogenannten TV-Journalismus und kassierten dadurch noch den ein oder anderen Euro.
Juliette musste ich entlassen. Als Ideenfinderin war sie vor der Geschäftsleitung bestens geeignet für die Lösung der zu klärenden Schuldfrage. Die Öffentlichkeit brauchte einfach einen rollenden Kopf wegen des Schlamassels. Ich selber zog mich halbwegs unbeschadet aus der Affäre, was meinen Frust wegen des verpatzten Millionendeals gewiss nicht schmälerte. Der Konzernleiter überreichte mir bei der Weihnachtsfeier allerdings einen Innovationspreis, der einherging mit einer saftigen Gehaltserhöhung. Und so kam ich doch noch auf meine Kosten.
Ich habe mich dann auch wirklich noch ins Zeug gelegt, um Gerald seine Stelle im Hotel wieder zu beschaffen und einen günstigen Zinssatz für die Ratenrückzahlung der dreitausend Euro habe ich ihm auch gewährt.
Ich bin ja kein Unmensch.

 

„Kann mal jemand Gerald vom Buffet holen?“
:rotfl:

Le krill,

das ist eine Geschichte wie ein guter Jahrgangswein, die Idee ist gereift über Jahre und dann fast überreif geerntet, wodurch sie gewonnen hat an Körper, Bouquet (fränzösisch aussprechen :D) und Seele.
Der Humor ist böse, das Storytelling und die Zeichnung der Charaktere mit dem mittlerweile typischen Bolderson'schen Stil dargeboten, ich hab sie in beiden Versionen mit Genuss gelesen, eigentlich beim 2. Mal noch lieber, als sie sich mit _endgültig_ erschlossen hat.


Textkrams - unvollständig :

Juliette, Termin vereinbaren, Rektal-Epilation!!!
Aua !! Wenn da wirklich Haare sprießen sollten, dann wäre eine Epilation vermutlich selbst für eingefleischte Masos nur schwer erträglich :D Was allerdinghs epiliert werden kann, ist der Gluteus, der noch ein paasr andere Namen trägt, wie die Wikipedia verrät, doch Gluteus klingt mE am Besten
also wäre eine industrielle Abfüllung mitsamt, ihrer Vermarktung über den Einzelhandel ein wenig lohnendes Geschäft gewesen.
ken KOMMA

Jau, das als Ersteindruck, doch sicher nicht der letzte, die nehme ich mir nochmal in Ruhe vor, wenn mein WoZi wieder ein solches ist.

Danke für eine Satire, die vor allem eines ist : satirisch !

Calciumhydrogencarbonat Seltsem

 

Hallo krill,

so eine schöne Geschichte! Der Zirkus um die Promi-Parties ist schön beschrieben, der Text ist voller stilistischer Perlen (das Ende es zweiten Absatzes ist genial) ... aber ich finde das Ende irgendwie unbefriedigend. Zuerst ging es, plötzlich geht es nicht mehr. Der Herr gibt es und der Herr nimmt es! ;)
Noch lustiger wäre IMHO, wenn die Promis von Düsseldorf bis Beverly Hills sich die braune Wundersubstanz ins Gesicht schmieren würden, es aber streng geheim bleiben müsste, dass in Wirklichkeit Gerald auf dem Topf sitzt, um sie zu gewinnen. Produktionssteigerung durch gesteigerten Input oder so. :)

Die Show, mit Lasern, Wassermusik (hahaha!) und Moderation durch Hanelore Lindner war ein Genuss zu lesen. Auch die Charakterisierung des zynischen, einfallsreichen und bösen Promoters. Sehr treffend auch das Zitat am Anfang. :)

Avec Mes Sentiments Les Meilleurs,

Berg

 

Hey Jungs,

C.:

das ist eine Geschichte wie ein guter Jahrgangswein, die Idee ist gereift über Jahre und dann fast überreif geerntet, wodurch sie gewonnen hat an Körper, Bouquet (fränzösisch aussprechen ) und Seele.
Das klingt doch schon mal gut, obwohl ich eigentlich lieber Bier trinke, oder Wasser.

Aua !! Wenn da wirklich Haare sprießen sollten, dann wäre eine Epilation vermutlich selbst für eingefleischte Masos nur schwer erträglich Was allerdinghs epiliert werden kann, ist der Gluteus, der noch ein paasr andere Namen trägt, wie die Wikipedia verrät, doch Gluteus klingt mE am Besten
Da es sich um eine Notiz von Detti handelt, bezweifle ich mal einfach, dass er Gluteus-Epilation in sein Filofax kritzelt. Mir gefällt Rektal aber auch nicht, darum kommts wieder wech!

Jau, das als Ersteindruck, doch sicher nicht der letzte, die nehme ich mir nochmal in Ruhe vor, wenn mein WoZi wieder ein solches ist.
Jau, viel spaß beim streichen ;)

Berg:

Zuerst ging es, plötzlich geht es nicht mehr. Der Herr gibt es und der Herr nimmt es!
Ich dachte hier eher an den Espresso als an Gott.

Noch lustiger wäre IMHO, wenn die Promis von Düsseldorf bis Beverly Hills sich die braune Wundersubstanz ins Gesicht schmieren würden, es aber streng geheim bleiben müsste, dass in Wirklichkeit Gerald auf dem Topf sitzt, um sie zu gewinnen.
Iiiiiiihhhh: das ist ja ekelhaft

Vielleicht denk ich mal über ein alternatives ende nach, finde es aber Eigentlich gut so. Happy Ends sind einfach nicht so mein Ding ;)

Aus dem rest les ich Positives heraus, dafür meinen Dank:

Merci beaucoup Monsigneur Bersch

Danke fürs Lesen und beste Grüße
krilliam

 

Hey krilliám,

nun also mit neuem WoZi ein ausführlicherer Eindruck und Kritik.

Der Anfang ist zäh, so zäh, daß er abschreckt, obwohl er eine vorzügliche Geschichte einleitet.
Du fängst im Diffusen an, mit Factdropping und einer komischen Ansprache an den Leser und _dann_ kommt eigentlich der bessere erste Satz :

Diese Daten nämlich, die mir in jenem Herbst von einem befreundeten Ökotrophologen zugespielt wurden, waren keinesfalls das Resultat der Untersuchung eines aus den Tiefen unserer wunderschönen Erde entspringenden Quells.
wenn Du danach den bisherigen Einstieg bringst, ist es mE runder, weil es für den Leser dann etwas verständlicher und interessanter ist.
100 mg Magnesium, 250mg Calcium,
1,0 mg Fluorid,
die Leerzeichen weg
Auf die Seitenmitte hatte man einen Stempel gestampft, dessen Bedeutung ich nicht treffender hätte formulieren können: Besonderer Befund
hier nervt die Plauderei des Erzählers, ohne wäre es trockener
Mein Name ist Detlef (Detti) Werner
Detti würde ich eher in Ausführungszeichen setzen, denn in Klammern
„Such mir alle Gerald Moschinskys aus Düsseldorf heraus, aber gestern!“, kreischte ich so laut in die Sprechanlage, dass das verzerrte Echo aus der Box meiner Sekretärin, trotz der geschlossenen Bürotür, in meinen Ohren schmerzte (nur um mal auf meine Reaktion zurückzukommen).
Das "aber gestern" ist klasse ! Die Klammern solltest du jedoch integrieren, oder, mein Favorit, samt Inhalt streichen.
Gerald Moschinsky war ein untersetzter Mittdreißiger, dessen krampfhaft zusammengepressten Hände seinen Daumen eigentlich das Blut abdrücken mussten.
zusammengepresste
Auch ihr Verstand war seit der geheimen Verköstigung wie ausgewechselt.
„Promipartys?“
Wie man vielleicht merkt, hatte ich es bislang nicht über mich bringen können, von der Wunderbrause zu naschen.
der Satz scheint ein verirrter Rest zu sein, jedenfalls will er so garnicht zum vorher beschriebenen passen und auch nicht zu dem, was kommt ?!
Vorher- Nacherbilder von Juliette
Nachher, und so liest es sich, als wäre Juliette darauf abgebildet
Als Ideenfinderin war sie bestens geeignet für die Lösung der zuklärenden Schuldfrage, vor der Geschäftsleitung.
zu klärenden SchuldfrageKEINKOMMA

Joar, besonders das Ende ist großes Kino, weil Du da mit wenigen Worten umreisst, was eigentlich garda an unglaublicher Szenerie sich abspielt, da verzeihe ich manche kurzen Längen.
Ich mag die Geschichte, eine seltsame Satire, doch darauf muss man ja gefasst sein, wenn man einen Text von Dir anklickt :D

Grüße
C. Seltsem

 

Hey C.,

hoffe, dein Wohnzimmer ist schön geworden.

Der Anfang ist zäh, so zäh, daß er abschreckt,
Jo, hab ich auch schon gemerkt ;)

Ich lass mir deinen vorschlag bezüglich des Einstieges mal durch den kopf gehen. fands eigentlich okay so. mal schaun.

hier nervt die Plauderei des Erzählers, ohne wäre es trockener
die Plauderei hatte ich eher als selbstverliebtes geschwätz gesehen, aber auch da mach ich mich noch mal drüber.
Das "aber gestern" ist klasse ! Die Klammern solltest du jedoch integrieren, oder, mein Favorit, samt Inhalt streichen.
gebongt!

Auch ihr Verstand war seit der geheimen Verköstigung wie ausgewechselt.
„Promipartys?“
Wie man vielleicht merkt, hatte ich es bislang nicht über mich bringen können, von der Wunderbrause zu naschen.
Bezieht sich auf seine Begriffsstutzigkeit. Unverständlich? Weg!
Nachher, und so liest es sich, als wäre Juliette darauf abgebildet
Ist sie auch. ;)

Also, lieber C., ich werde mir den Einstieg noch mal vornehmen. Ob ich dann deinen favorisierten ersten satz als Anfang nehme bezweifle ich aber, fand die Form der EInleitung eigentlich ganz witzig. aber vielleicht, wie du sagst etwas zäh. mal sehen, was mir da einfallen will.

Ich danke dir jedenfalls für deine Vorschläge und Anregungen und der Tatsache, dass sie dir zu gefallen scheint ;)

Viele entspannte Stunden in deinem neuen Wohnzimmer.

Gruß
krill

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Krill,

schön, mal wieder was von dir zu lesen. In seiner Gesamtheit ragt dieses Teil nicht aus deinem Schaffen heraus, aber du untermauerst hier mal wieder deinen Ruf als Lieferant abgefahrener Ideen.
Herrlich schräg das Ganze, mit einigen witzigen Einfällen:

„Ah Juliette, wie ich sehe, haben Sie Ihr Glas dabei.“

Juliette / Termin vereinbaren / Enthaarung

:lol:

Der Text kommt heiter und ungezwungen daher, was ich in Verbindung mit dem Inhalt eine starke Leistung finde.
Dennoch war ich mir am Ende nicht sicher, ob ich die Geschichte insgesamt als zu glatt empfinde, ob hier nicht noch mehr zu holen gewesen wäre. Ganz sicher sogar wäre hier noch mehr des Wilden zu holen gewesen, allein das vertiefende Eingehen auf die Promis beispielsweise, aber womöglich hättest du damit auch die Stringenz des textes geopfert. So hast du einen sauberen Faden gesponnen. Trotzdem, es bleibt der Eindruck, dass ich gerne noch mehr gesehen hätte - was jetzt ja nicht unbedingt ein Manko der Geschichte ist.

So, viel Geschwafel, das eigentlich hierin mündet:
gerne gelesen

grüßlichst
weltenläufer

 

Salut Krill!

Die Geschichte ist eklig und deshalb gut. :D
Detti hat mich bisschen an die Darstellung von Dustin Hoffman in Wag the Dog erinnert. Solche Charaktere sind aber nicht selten, trotzdem muss jeder seine Macken haben, wie hier zB. "aber gestern!" ;D

Hat gefallen.

JoBlack

 

Hey weltenläufer,

schön, mal wieder etwas von dir drunter stehen zu haben ;)

Mich selber zu übertreffen, habe ich lange aufgegeben, darum versuch ich es mal auf anderen Wegen.
Ich muss ja zu meiner Schande gestehen, dass ich die Geschichte zunächst mit den Originalnamen der Promis gepostet hatte, was zurecht beanstandet wurde. Die Namen sind jetzt also alle nur ausgetauscht und deshalb auch nicht weiter erklärend vertieft.
Ich wollte in der Geschichte selbst auch nicht zu sehr auf die Kacke hauen, den seltsamen Plot eher in etws fast alltägliches packen, damit es nicht zu überdosiert daherkommt. ALs Freund meiner alten Sachen kommt dir das vielleicht etwas bieder vor. Aber ich muss mich ja auch weiterentwickeln, nech. (soll heißen, ich werde wohl langsam älter und langweiliger ;) )

Freut mich aber trotzdem, dass du es gerne gelesen hast.

gruß
krilliam

Hey Jo,

ich muss gestehen, dass Wag the dog zu den Pflichtfilmen gehört, die ich leider noch nicht gesehen habe. Dustin Hoffman allerdings, hatte ich bei Detti nicht vor Augen. Muss mir den Film wohl endlich mal anschauen um zu sehen was du meinst.
Dass dus eklig und darum gut findest, freut mich aber deshalb nicht weniger.

Danke dir auch

gruß
krilliam

 

Die Namen sind jetzt also alle nur ausgetauscht und deshalb auch nicht weiter erklärend vertieft.
dann hab ich mich falsch ausgedrückt. Ich meinte, dass ich von dem Geschehen auf der Party mit den Promis gern mehr gesehen hätte. Wer da im einzelnen gemeint ist, habe ich schon geschnallt.

ALs Freund meiner alten Sachen kommt dir das vielleicht etwas bieder vor
weit von bieder entfernt, keine Sorge ;)

Aber ich muss mich ja auch weiterentwickeln, nech
volle Kraft voraus!

grüßlichst
weltenläufer

 

dann hab ich mich falsch ausgedrückt. Ich meinte, dass ich von dem Geschehen auf der Party mit den Promis gern mehr gesehen hätte. Wer da im einzelnen gemeint ist, habe ich schon geschnallt.
alles klärchen!

meinte halt dit:

allein das vertiefende Eingehen auf die Promis beispielsweise

(soll heißen, ich werde wohl langsam älter und langweiliger )
volle Kraft vorraus! ;)

danke und gruß
krilliam

 

Hallo krilliam,


ich hab nix zu meckern! Eine Satire wie ich sie liebe!

Spritzige Ansammlung von jeder Menge Bissigkeiten und Anspielungen und neben dem angenehmen Unterhaltungseffekt und dem locker Runterlesbarem, denn nicht jede Satire kommt leichtfüßig daher, fühlt man sich gut eingehüllt im satirischen Thema. Gut gemacht!

Mehr möchte ich nicht sagen, es fällt immer schwer, viel an Lob zu schreiben, bei jeder Menge Fehlern hat man eindeutig mehr Text. :D

Das Ding geht in die Empfehlungen ...

lieben Gruß
lakita

 

Hallo lakita,


es freut mich ungemein, so ein Lob von einer Satirespezialistin wie dir zu bekommen. Ich hatte zwischenzeitlich schon Zweifel, ob diese für mich ungewohnte Rubrik, auch wegen der eher zäh verlaufenden Resonanz vielleicht etwas zu hoch gegriffen sein könnte. Diese Zweifel hast du jetzt beseitigt. Vielen Dank dafür! Und für die Empfehlung danke ich dir auch schon mal herzlich.

Viele Grüße
krilliam

 
Zuletzt bearbeitet:

viele Geld mit der Sache verdienen konnten.
viele Geld lan
also wäre eine industrielle Abfüllung mitsamt, ihrer Vermarktung über den Einzelhandel ein wenig lohnendes Geschäft gewesen.
Komma weg
Ganz zu schweigen, von der Tatsache
Komma weg
Juliettes Idee war so simpel wie genial, abgesehen davon, dass sie trotz des Intelligenzschubes wohl übersehen hatte, wem sie die Idee anvertraute.
:D
wobei ihre mokkafarbene Hautfarbe wohl der einzige Grund war
mokkafarbene Haut
würde dann auch Femke Rudolf in einem ihrer „Das Leben der Reichsten“ Spezials über das neue Luxusgut und seine Wirkung berichten
„Das Leben der Reichsten“-Spezials
„Toll Juliette, was wäre ich nur ohne Dich.
1. dich
2. Im Absatz davor siezt er sie.
und die tausendfünfhundert Euro, hatten sie schließlich überzeugt
Komma weg
„Wahnsinn ist das, Sachen gibt’s. Also sowas ...!
so was auseinander und " am Ende
Babbel, jedenfalls, mit ihrem Champagnerglas direkt unter der Quelle blickte fassungslos auf dessen Inhalt, der keinesfalls aus Wasser bestand.
Babbel jedenfalls, [...] Quelle, blickte ...
Im Backstagebereich zeterte Babbel fürchterlich übertrieben herum und schrie etwas von Verklagen und Anwälten.
verklagen
Als Ideenfinderin war sie bestens geeignet, für die Lösung der zuklärenden Schuldfrage, vor der Geschäftsleitung.
Als Ideenfinderin war sie vor der Geschäftsleitung bestens geeignet für die Lösung der zu klärenden Schuldfrage.


Hey krilliam,

tut gut, mal wieder was von dir zu lesen. :)

Es kann eben nicht immer klappen, wenn jemand mal wieder auf die Idee kommt, aus Scheiße Geld zu machen (ich hab die anderen Kommentare nicht gelesen, ich hoffe, den Spruch hat noch keiner gebracht :cool: ).

Bruder Tserk

EDIT:
Ach ja!
1. Für dich extra Tzerk Interscope reaktiviert!
2. Von der Ebene Mosche zur Ebene Moschinsky ... deine literarische Entwicklung lässt sich wirklich sehr gut nachvollziehen!

 

Guten Abend, krilliam Bolderson!

Das ist eine hübsche Geschichte. Manche Formulierungen sind zum Reinsetzen. Ich hatte viel Freude beim Lesen.

Die Französischen Sachen ... läßt Du Dich von dem Seltsem beraten? Ich erkenne Parallelen.

Gerald, französisch aussprechen!
Nun Jeráld
L’eaucul
exotische Früchte mit Valrhona Couverture?“
Babbel begann trocken zu würgen.
:D

Das Hauptproblem ist, daß die Geschichte schon empfohlen worden ist, bevor Du all die vielen Komma- und Schreibfehler korrigieren konntest. Da muß die Verantwortung Dich doch jetzt schier erdrücken, der Handlungszwang Dir den Schlaf rauben. Guck mal, der da zum Beispiel, wie schamlos:

der Vorhang viel
Da mußt Du noch viel schwitzen, sag ich.

Lieben Gruß!
Makita.

 

Hallo krilliam,

Das Hauptproblem ist, daß die Geschichte schon empfohlen worden ist, bevor Du all die vielen Komma- und Schreibfehler korrigieren konntest.
Da mußt Du noch viel schwitzen, sag ich.

Lass dir keine grauen Haare wachsen und schon gar nicht stehst du nun unter dem Druck einer "lex Makita". :D

Deine Geschichte ist und bleibt auch schon jetzt eine Empfehlung wert.

Lieben Gruß
lakita

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Tzerk,

welche ein furioses comeback der Interscope, die wie man merkt auch nach Jahren der Übung und einer geupdateten Version des duden-korrektors nachwievor ihre Daseinsberechtigung hat. (Die Interscope, oder?)

in welcher Form wir das ,,, viele Geld mit der Sache verdienen konnten
nicht richtig?

Von der Ebene Mosche zur Ebene Moschinsky ... deine literarische Entwicklung lässt sich wirklich sehr gut nachvollziehen!
Keine Weiterentwicklung. Mosche=Moschinsky, schon bei Mosche und auch der ebene Mosche. Mosch ...

Danke, mein Freund für die saubere Arbeit. habe alles, bis auf das oben in Frage gestellte verbessert.

PS: es hat noch niemand den Spruch gebracht ;)

Hey Makita,

freut mich, dass du sie hübsch fandest.

Kann schon sein, dass der Seltsem und ich eine ähnliche Humorbasis haben. Beraten hat er mich bei dieser Geschichte aber nicht. Mir ist auch gerade kein Beispiel aus des Seltsems Werken geläufig, das irgendwie mit Französisch zu tun hat. Muss ich wohl mal forschen.

der Vorhang viel
Das ist natürlich ein gewaltiger Patzer, der mir unendlich peinlich ist. Wie konnte das nur passieren? es muss natürliche heißen: der Vorhänge viele. Mein Haupt ist gesenkt in Demut.

Nee, im Ernst. Tserks Korrekturvorschläge sind umgesetzt und ich werde mich immer mal wieder drüber machen etwas an Rechtschreibung und Kommapatzern auszubessern. Dein angemakerter ist natürlich auch ausgemerzt ;)

Vielen Dank, ihr zwei. Hat mich gefreut

Gruß
krilliam

Edit: Oh,lakita fast zeitgleich: danke für die Unterstützung gegen die böse lex Makita ;)

:Pfeif:

 

Hey Tserk,


Joa, hab ich falsch gelesen. Nichts für ungut.
Na, da bin ich ja froh. Hab so lange auf den Satz gestarrt ...
Yeah! Ich bin der Beste!!!!!!!
Naja, das liegt dann aber doch etwas zuuu nahe, oder? Da kenn ich dich aber besser. ;)

grreetz
krilliam

 

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