Was ist neu

Genesis

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02.01.2002
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Genesis

"Siehst du diese Knopfreihe?"
"Ja."
"Die Knöpfe stehen für eine grobe Einteilung. Also: männlich, weiblich, Kind, Erwachsener, krank, gesund, arm, reich, und all sowas."
"Okay."
"Diesen Knopf musst du drücken, wenn du dir gleich mehrere auf einmal vornehmen willst. Für den Anfang genügt es aber, immer nur einen zu wählen."
"Nur einen?"
"Nur einen! Glaub mir, das genügt."
"Ich glaube dir. Bin sehr gläubig."
"Sehr witzig. Hier ist ein Schalter, damit entscheidest du, ob du von außen oder von innen wirkst."
"Klar."
"Klar?"
"Mhm."
"Sag doch, wenn du etwas nicht verstehst. Und nimm den Finger aus der Nase!"
"Ich habs nicht ganz verstanden. Sorry."
"Siehst du. Also, von außen heißt, die Standard-Methode zu nehmen. Irgendjemand anderes tut ihm etwas an, oder er gerät wo rein, oder die Natur spielt ihm übel mit, oder irgend so etwas. Da gibts unendlich viele Möglichkeiten."
"Verstehe."
"Von innen ist schon komplizierter. Mach das erst, wenn du mit allem anderen schon sicher bist und da nichts mehr schiefläuft, sonst bekommst du nur Scherereien."
"So schwer?"
"Noch schwerer. Er richtet sich dadurch selbst zugrunde."
"Aha."
"Es ist schwerer, als es klingt!"
"Glaub ich ja!"
"Dann ist ja gut. Du musst dich mit der Psyche schon ziemlich genau auskennen, ehe du dich hier ranwagen darfst. Ansonsten kommt da nichts bei Vernünftiges heraus, das hat anders keinen Sinn."
"Ich lass die Finger davon bis ichs richtig beherrsche, zufrieden?"
"So soll es sein. Hier gibt es noch eine Reihe mit kleineren Schaltern."
"Echt winzig."
"Und sensibel. Damit stellst du einfach die Intensität ein. Übertreibs nicht gleich, warte erstmal ab wie es wirkt, ehe du daran herumspielst. Nicht immer gleich aufs Ganze gehen."
"Tue ich nicht."
"Na hoffentlich. Ich hab hier ständig Ärger mit all den Anfängern, die immer gleich alles auf einmal wollen. Und heraus kommt ein Chaos wo keiner mehr durchblickt und wo wir uns dann drum kümmern müssen. Keine schöne Sache."
"Verstehe schon. Ich werd aufpassen."
"Wenn du Fragen hast, stell sie unbedingt, damit ersparst du dir auch schon ein paar Probleme."
"Ich blick schon durch, glaub ich. Ist alles klar bis hierhin."
"Na, dann ist ja fein."
"Eins noch."
"Hm?"
"Gar nichts Gutes in der Auswahl?"
"Wie bitte?"
"Nur schlimme Sachen? Ich kann gar nichts Gutes machen? Klar, ist auch nicht unser Anliegen, aber ... - gibts gar nichts Gutes hier? Unfälle, Krankheit, Tod, Unglück, Streit - aber gar nichts Gutes?"
"Du fragst Sachen."
"Ich mein ja nur. Mal ein Lottogewinn, 'n Urlaub, sich verlieben oder so. Nichts da? Ich meine ja nur rein theoretisch."
"Wo haben sie dich bloß aufgetrieben. Nur Flausen im Kopf."
"Ich mein ja nur!"
"Schon gut. Nein, sowas gibts nicht, nicht mal theoretisch. Ist Sein Kram, da mischen wir uns nicht mit ein. Er macht Sein Ding und wir unseres, und das gleicht sich alles aus, aber wenn wir Glück haben kommen wir ein bisschen besser weg mit unserem. Und lass deine dummen Ideen bloß nicht den Chef hören, rate ich dir."
"Ist ja okay, wollte nur fragen."
"Jaja, schon vergessen. Fang einfach mal an und zeig mir dann später was draus geworden ist. Viel Glück."

 

Hi Ginny

Also, ich fand die Geschichte nicht schlecht. Die Idee ist originell, sie ließt sich gut und flüssig und ist dazu noch recht witzig mit einem Augenzwinkern serviert und dadurch unterhaltsam (dreimal und in einem Satz, das ist nicht gut...). Die Idee der humorvollen Umsetzung des ewigen Konflikts gut gegen böse, Gott gegen Teufel ist zwar nicht neu, aber der Aspekt mit dem Computer ist sehr reizvoll.
Manche Stelle fand ich wirklich lustig („Sag doch, wenn du was nicht verstehst und nimm die Finger aus der Nase“) und das Ende läßt den Leser (mich) ein wenig nachdenken. Der Ausbilder der Hölle legt das Schicksal einiger Menschen in die Hände eines Azubis, der keine Ahnung von der Sache hat. Das würde viele dumme Zufälle auf der Erde erklären... ;)

Einen mMn logischen Fehler habe ich gefunden. Gegen Ende fragt der Azubi, ob er den Menschen nichts gutes tun kann, zB einen Lottogewinn, was aber nach Aussagen des Mentors nicht geht. Ganz am Anfang beschreibt er aber die Knöpfe, und damit kann man u.a. Reichtum einstellen. Natürlich kann Reichtum auch böse Folgen haben, aber ein Lottogewinn bedeutet doch Reichtum, oder? Ich sehe da einen leichten Widerspruch.

 

Hi Imperator und gnoebel, danke fürs Lesen und die Kritiken - dachte schon ich rutsche ungelesen auf die hinteren Seiten ab. :D

Naja, ist wieder mal eine sehr kurze Zwischendurchgeschichte von mir, und bestimmt nicht meine Vorstellung von "Himmel" und "Hölle" - aber wies wirklich abläuft weiß ich nur wenn ich irgendwann in einer der beiden Abteilungen lande und das dauert hoffentlich noch lange bis dahin. Für die Rubrik "Humor" wars mir nicht witzig genug, aber natürlich ist der Unterton eher humorvoll locker.
Naja, udn der richtige Teufel, der "Chef" also, der muss ja nicht so harmlos sein wie die beiden hier, denn nicht umsaonst wird der Lehrling gewarnt er solle ihn seine Flausen bloß nicht hören lassen. :p

@gnoebel, zum Missverständnis: Mit den Knöpfen die als erstes genannt werden meinte ich nicht die Taten die man einem Menschen antun kann sondern dadurch wählt man jemaden aus dem man etwas antun will. Also, wenn einem danach ist heute mal einen reichen Börsenmakler ins Schleudern zu bringen drückt man auf "männlich", "Alter 45" und "reich" usw. ;) So wird die Vorauswahl für die Kandidaten getätigt. Hoffe, das hab ich nicht zu missverständlich ausgedrückt. :(

 

Hallo Ginny Rose,

ich fand die Geschichte auch ganz flott geschrieben, und unterhaltsam. Der Text hätte auch noch ziemlich philosophisch werden können, es geht ja auch um die Selbstbestimmung des Menschen, oder ob er dem Bösen ausgeliefert ist, warum Gott nicht eingreift usw.
Zwei Kleinigkeiten: Standard; irgend so etwas.

Tschüß... Woltochinon

 

Hi Woltochinon,
wenn Du Dich gut unterhalten hast beim Lesen bin ich schon zufrieden. :) Natürlich ist das Thema absolut nicht neu und genau deshalb wollte ich nur einen kleinen Zwischendurchtext schaffen der zimelich viel offen lässt und mich nicht in einer philosophschen Abhandlung verlieren wo ich bestimmt einiges wiederholt hätte was man schon zu Genüge kennt.

 

Hi Ginny,

ich fand die Idee auch sehr gut. Der Dialog ist knackig und humorvoll. Hat mir gut gefallen.
Eine klassische Geschichte ist natürlich nicht draus geworden, aber das passt hierbei ganz gut!
Philosophisch sollte diese Story meiner Meinung nach auf keinen Fall werden. Obwohl es ja schon ziemlich fies ist was der kleine Teufel mit uns armen Menschlein macht :heul:

Klasse Idee :)

gruß
Christian

 

Servus Ginny!

Lustiger Dialog. Wenn sie im finsteren Mittelalter auch so unbeschwert über Himmel und Hölle nachgedacht hätten, wäre den Menschen damals sicher viel erspart geblieben!

Einen Computer oder ein Computerspiel hab ich im Gegensatz zu Gnoebel und Imperator übrigens nirgends entdecken können! Wo soll der oder das denn sein?

Und ist der Chef nun der Teufel oder Gott?? Ich hab es so verstanden, dass Gott damit gemeint ist.

Hoffe, das hab ich nicht zu missverständlich ausgedrückt. :(
Find ich überhaupt nicht...

In "Seltsam" find ich die Geschichte übrigens deplatziert.

 

Hi Anima und Philo-Ratte (:D), danke fürs Lesen und die Kritiken. :)

Vielleicht hilfts, wenn ich meine Inspiration verrate, ein Cartoon von Gary Larson: Ein bärtiger Mann sitzt vor einem Bidschirm, darauf ein Mann über dessen Kopf ein Klavier (an einem Seil?) schwebt und der bärtige Mann ist im Begriff einen Knopf mit dem Pfeil nach unten drauf zu klicken. Text zu dem ganzen Bild: "Gott an Seinem Computer." ;)
Ein bisschen hab ich auch an die Kerlchen aus "Es war einmal das Leben" denken müssen, wie sie emsig im Körper umherschrirren und da alles ganz pragmatisch abläuft, wie in einer Fabrik.
Hier gibts eben eine Abteilung die sich um die positiven Ergeingnisse auf der Erde und eine, die sich um die negativen kümmert. Mit dabei natürlich die Azubis und Lehrlinge sowie die genervten Ausbilder die sich mit der Organistation herumschlagen müssen. Wer weiß denn schon, wies wirklich abläuft. ;-)

Das mit dem Chef hab ich vermutlich ungeschickt formuliert, denn damit ist zwar der Teufel gemeint, aber der Satz davor bezieht sich auf Gott, also das hier:

Er macht Sein Ding und wir unseres, und das gleicht sich alles aus, aber wenn wir Glück haben kommen wir ein bisschen besser weg mit unserem.

Die Rubrik hatte mir ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet, in "seltsam" hab ich sie gesteckt weils nur ein Dialog ist und der Leser erstmal keinen Hinweis hat was sich da abspielt und wer die Beteiligten sind und weil das Thema sich nicht im Alltag abspielt. Es in "Philosophisches" zu stecken hab ich mich nicht getraut. :shy:

Gruß, Ginny

 

Es in "Philosophisches" zu stecken hab ich mich nicht getraut.
öhm... naja, philosophisch ist der Dialog nun auch wieder nicht. Stimmt schon. Aber irgendwie erwarte ich in "Seltsam", wie soll ich sagen, doch noch etwas seltsamere Geschichten als deine hier. Dafür find ich sie zu einfach gestrickt.

In "Humor" fänd ich sie besser aufgehoben. Es kommt schließlich auf die Absicht an. Weniger darauf, wie humorig (in diesem Fall) eine Geschichte nun tatsächlich ist oder nicht. Find ich...

Oder?

 
Zuletzt bearbeitet:

"Humor" hab ich auch überlegt, dachte mir dann, sie ist nicht lustig genug. ;) Obwohl sie natürlich locker sein soll. Hatte da dann Kommentare erwartet wie "Naja, die Geschichte soll zwar eher humorvoll gemeint sein aber wirklich witzig ist sie nicht." Ich hab da noch nie etwas gepostet und mich oft davon abschrecken lassen wenn zu lesen war, dass die Geschichten dort oft die am wenigsten witzigsten sind. ;)
Und da es ja auch in allen anderen Rubriken Stories gibt mit humorvollem Unterton, dacht ich mir es reicht nicht dafür ... :shy:
Sie is schwer einzuteilen, find ich.

Also, soll heißen, ich les ab und zu Alltagsgeschichten die fast schon satirisch sind, oder Humoresken in "Romantik" oder Horrorparodien in "Horror", alles also mit Humor versehen, und sie stehen trotzdem nicht dort.

 

Hallo Ginny,

ich schließe mich meinen Vorrednern weitgehend an: Der Text ist flüssig und unterhaltsam geschrieben. Ich finde es gut, dass er nicht zu philosophisch wird, so wie er jetzt ist, gefällt er mir.

Gruß,
Juliane

Übrigens gibt's da auch noch eine Rubrik zwischen Seltsam und Spannung :D, ich würde die Geschichte aber bei Seltsam lassen.

 

Hi Lieblingsspeise (:D), danke auch Dir für Deine Kritik. Unterhaltsam soll der Text sein, schön, das er bei Dir auch so ankam.
Hachja, in "Sonstige" hab ich noch nie gepostet, das kommt mir immer wie eine Verzweiflungstat vor. :D

 

Ginny-Maus,
also für Zwischendurch, wie du es beschrieben hast, ist es richtig gut, reicht natürlich nicht an deinen Klassiker "partystimmung" ran;)
#
Mensch, ich hoffe, dass es nicht wirklich so funktioniert, denn würde ich ja.... oh nein!

Gut kommt auch der neugierige unbedarfte Azubi rüber!

Gut

liebe grüsse stefan

 

Hehe, der treue Arche ...

An "Partystimmung" darfst Du mich nicht messen, so etwas schreibt man nur einmal im Leben. :D
Schön, wenn Du Dich beim Lesen gut unterhalten hast, mehr wollt ich mit dieser Geschchte ja auch nicht. :)

Gruß, Ginny

 

haha, das liest sich wie ein protokoll von einem flash-kurs im WIFI, mit einem leicht vertrottelten schüler.

 

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