Was ist neu

Genesis

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02.11.2001
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Genesis

Genesis

Jenseits der Zeit, fernab allen Fleisches, unendlich distanziert von menschlichen Gedanken trug es sich zu, das aus „Nichts“ Gott wurde.
Da dieser Gott nun im ersten Augenblick seiner Existenz denken konnte bemerkte er schnell das er auch ist. Ich denke also bin ich, nein, mehr noch ich denke und bin nicht nur, sondern ich mache beides und bin der einzigste dabei!
Als Gott nun erkannte wie unerträglich grausam es ist alleine zu sein entwarf sein Geist einen unglaublichen Plan.
Schwarz und weiß, hell und dunkel, alles oder nichts, schön und schrecklich, Gut und Böse. Das perfekte Perpetuum mobile. Nie wieder Langeweile. Gott erdachte sich folglich einen ersten Engel. Um diesen ersten Engel zu erschaffen ließ Gott seine Gedanken bis in die entferntesten Galaxien gleiten. Unvorstellbares Wissen wurde in eine Form gegossen. Nie wieder würde sich Gott soviel Mühe bei der Erschaffung eines Wesens machen als bei diesem Erzengel. Er nannte ihn Luzifer.
Der Teufel ist unabstreitbar eine von Gott gewollte Gestalt, denn wäre er nicht gemacht worden dann würde auch Gott nicht lange weiter existieren können. Demzufolge kann Satan auch nicht als Kind Gottes angesehen werden. Das Gute braucht das Böse und umgekehrt, beide könnten unabhängig voneinander nicht sein, Satan ist Jehovas Bruder. So trug es sich kurze Zeit danach zu, das beide, in der gleichen Nanosekunde begannen, das Universum mit Leben zu füllen. Eine riesige Arena der Belustigung wurde errichtet und im Mittelpunkt dieses interstellaren Amphitheaters befand sich die Erde.
Mit vereinten Kräften erhoben die beiden Terra aus der Imagität in die Realität. Zu Anfang genügten noch vier Elemente um sie zu belustigen doch alsbald sollten Lebewesen dazu beitragen. Verschiedenste Atome wurden zu einem alles übertreffenden Teppich der Fauna gewebt. Pflanzen unterschiedlichster Art, begannen zu sprießen. Ob blau, rot oder gelb, sämtliche Farben waren vertreten. Zur wichtigsten aller Farben sollte grün erkoren werden, sie stand für Hoffnung.
Vegetation so weit das Auge reichte. Jeder Boden wurde so ausreichend mit Nährstoffen ausgerüstet das sogar unter Wasser Pflanzen wuchsen.
Vulkane sprossen wie Pilze aus dem Boden, einige Landstriche wurden einfach trocken gelegt, Wüsten entstanden. Tornados fegten von Luzifer geblasen rauh übers Land. Niederschläge, Berge, Seen, Inseln, Krater, Geysire, Wolken und Feuer all das und noch unendlich mehr kreierte das unzertrennliche, fantastische Duo. Als die groben Umrisse der Erde gestaltet waren, sollte eine ausreichende Grundlage vorhanden sein, um der Flora Odem einzuhauchen. Und so geschah es dann auch. Milliarden von verschiedenen Tierarten erblickten das Licht der Sonne. Vom Einzeller zum ausgewachsenen Blauwal in, für überirdische Geschöpfe, 24 Stunden. Insekten, Reptilien, Vögel, Fische und Säugetiere, das sollten nur Überbegriffe sein um die Orientierung nicht zu verlieren.
Eine schier undenkbare animalische Bandbreite begann die Erde zu bevölkern. Milliarden von Alveolen füllten sich mit Sauerstoff. Zahllose Verdauungstrakte schieden Abfallprodukte der Energiegewinnung aus.
Der Zyklus des Lebens begann sich zu drehen. Geschlechtliche sowie Ungeschlechtliche Fortpflanzungsmethoden entstanden. Nichts sollte sich nicht selbst reproduzieren können. Dafür sorgten die drei Säulen des Lebens, die da wären: Männlein, Weiblein, Klone. Vervielfältigung durch Aufzucht der identischen Zellinformation oder Verschmelzung zweier unterschiedlich haploider Chromosomensätze. Lebensenergie mußte auf verschiedene Weise aufgenommen werden. Pflanzen- sowie Fleischfresser tummelten sich auf der Erde. Die Jagdsaison war eröffnet! Fressen oder gefressen werden.
Langsam aber sicher kamen die Beiden zum Ende, dem ganzen fehlte nur noch der letzte Schliff, die Krönung der Schöpfung sozusagen. Es wurde lange nachgedacht, wie und unter welchen Bedingungen dieses letzte Wesen sein Dasein fristen sollte. Sie entwarfen nach reiflicher Überlegung einen unglaublichen Plan. Um den Grad der Belustigung ins unermeßliche zu steigern, kreierten Jehova und Luzifer den talentiertesten Schauspieler aller Zeiten, den Menschen. Diese Kreaturen sollten für immer und ewig die Hofnarren der Schöpfer sein. Luzifer hauchte den Menschen das Yang ein, Gott gab ihnen das Yin. Nur um, ohne davon die geringste Ahnung zu haben, die Hauptrolle in einem interstellaren Slapstickstreifen inne zu haben, tummeln wir uns auf der Erde. Der Nie ausgehende Antriebsmotor der Menschheit war und ist Gut und Böse. Dies Perpetuum mobile war deshalb nötig, weil nicht genug Platz im Universum wäre, würde jedes Lebewesen ewig leben. Fast man diese Erkenntnis ins Auge, dann wird klar wie genial das von den Beiden erdachte System ist.
Jehova und Luzifer begrenzten die Anzahl der Seelen, doch sie ließen diese Seelen immer wiederkehren. Alle Seelen kennen sich, denn sie sind von Beginn an zusammen. Jedes Geschöpf wird im Laufe seines Lebens versuchen, die Verwandten zu finden. Immer wieder kommt eine verstorbene Seele nach Terra zurück. Ein Kreislauf der nie endet, d.h. natürlich nur wenn wir es auf ewig schaffen die Götter zu amüsieren.
Luzifer war derjenige, der den Menschen den Glaube bescherte, nicht Jehova. Er dachte sich, daß die nackten Mimen sich nur noch mehr anstrengen würden, wenn sie eine Religion bekamen. Recht sollte er behalten, Jehova dankt es ihm heute noch, denn dieser Joke sollte der verheerernste, in der Geschichte der Menschheit sein. Anbetung und Glaube an die verschiedensten Götter, Religion, Zündstoff und Geißel des Homo sapiens.
Letztendlich sind wir also nicht mehr als Darsteller auf der einzig wahren Freilichtbühne der Welt Nichts anderes als Marionetten am Faden der erstaunlichen Zwei. Andererseits sind wir auch Langeweilevertreiber auf höchstem Niveau, Spaßmacher der Güte Klasse A, “Universale“ Gruppen und Alleinunterhalter. Da ist ja schon wieder, diese alles umfassende Wippe des Schwarz und Weiß. Man kann sie weder bezwingen, noch kann man sie beherrschen, beeinflussen läßt sie sich auch in keinster Weise. Nur eines kann man, ihr nicht entkommen.

 

Hallo Cancer.

Toll :eek:
offensichtlich gi´bt es sowas wie Gedankenduplizität an verschiedenen Orten gleichzeitig.
Gestern auf der Autobahn dachte ich an etwas sehr ähnliches, gepaart mit der Vorstellung, daß allen Toten des 11.Sept., die mit einem Schlag vor Ihren Schöpfer(n) stehen eine logische Antwort von diesen gegeben werden müßte.
Wie wohl könnte sie ernstgemeint lauten ???

Ich behalte dieses Szenario mal im Hinterkopf

In der Zwischenzeit wünsch ich Dir weiterhin gute Gedanken.

Es grüßt
Der Lord :)

 

Jo, die Idee, das wir nur dazu da sind, die Götter zu amüsieren, ist ja nicht neu. Daher ist deine Geschichte ganz amüsant, hat mich aber auch nicht mit neuen Erkenntnissen überrascht.

Außerdem kann man die ganze Sache recht simpel umgehen:

"Jenseits der Zeit, fernab allen Fleisches, unendlich distanziert von menschlichen Gedanken trug es sich zu, das aus „Nichts“ das Universum wurde."

Hups, jetzt haben wir keine Geschichte mehr.
:D

Davon abgesehen folgt auch der Rest einer etwas zweifelhaften Logik, wie z.B.:

Der Teufel ist unabstreitbar eine von Gott gewollte Gestalt, denn wäre er nicht gemacht worden dann würde auch Gott nicht lange weiter existieren können.

Warum? Naturgesetz? Wer hat denn die Gesetze gemacht, nach denen "Gott" sich richten müsste? Noch ein Gott?
It's turtles all the way down...

Demzufolge kann Satan auch nicht als Kind Gottes angesehen werden.

Hm? Demzufolge?

Dies Perpetuum mobile war deshalb nötig, weil nicht genug Platz im Universum wäre, würde jedes Lebewesen ewig leben.

*Hust!* *Hust!* Was? Das ist doch in Anbetracht des Themas dieser Geschichte ziemlicher Unsinn.

Naja, und so geht es weiter.
Aber insgesamt nicht so schlecht, die Geschichte. Jedenfalls besser als vieles andere hier... die Grundaussage geht jedenfalls in Ordnung, wenn man die ganzen Detailfehler außer Acht lässt., und eine klare Aufteilung in "schwarz und weiß", "gut und böse" halte ich auch für fragwürdig...

 

Erinnert doch sehr an Leonce und Lena, haha.
Die Welt, aus göttlicher Langeweile geschaffen, generiert ihrerseits nicht mehr als Langeweile. "So liebst Du mich aus Langeweile?" "Nein, ich habe Langeweile, weil ich dich liebe. Aber ich liebe meine Langeweile wie dich. Ihr seid eins." Die Langeweile kann nicht überwunden werden: This is not an exit.

 

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