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Genesis v1.1

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21.01.2004
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Genesis v1.1

„Und Sie meinen, dass das funktionieren wird?“ fragte Gott mit einem leisen Zweifel. Er durfte sich zwar keinen Zweifel erlauben – in Seiner Position -, aber in dieser Situation – so dachte Er – waren Zweifel mehr als angebracht.
Seine Heiligkeit Professor Gates zuckte mit den Schultern. „Es muss ganz einfach funktionieren... Ich habe Jahrhunderte auf der Suche nach Alternativen verbracht, aber glauben Sie mir: es ist die einzige noch bleibende Möglichkeit. Sehen Sie: das Programm ist aus dem Ruder gelaufen, es hat sich gewissermaßen verselbständigt... Es muss ein Fehler in der Matrix
sein – oder in irgendeiner der Abermilliarden Subroutinen, zu denen ich nicht vorstoßen konnte. Tja – dies alles wäre kein Problem, wenn Ihr Chefprogrammierer noch unter uns weilen würde...“
Diesen Satz hatte Er schon tausendmal gehört. Unwirsch schüttelte Er den Kopf. Er wusste nicht, ob Er lachen oder weinen sollte.
Diese Situation war so grotesk! Es war Teufelswerk, im wahrsten Sinne des Wortes.
Dieser Gedanke zauberte ein kleines Lächeln in Sein Gesicht, doch als Er den verwirrten und gekränkten Blick Seiner Heiligkeit Professor Hawkings wahrnahm, setzte Er sofort die ernste Miene auf, die Ihm so viel besser stand.
„Es ist definitiv die letzte Möglichkeit?“ fragte Gott, obwohl Ihm die Antwort schon seit langer Zeit bekannt war.
„Definitiv“, sagte Hawking. „Die letzte, um Ihr Werk vor dem Verderben zu bewahren.“
„Und wenn...“ Gott holte tief Atem. „...wenn der nächste Versuch ebenfalls fehlschlägt?“
„Dann bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als Ihre Ämter niederzulegen.“
Es sollte ein Witz sein, der die ernste Situation etwas auflockern sollte, aber Gott war alles andere als zum Lachen zumute.
„Na gut“, sagte Gott und nickte entschlossen. Schließlich war er Gott... es konnte doch unmöglich sein, dass so eine lächerliche Situation ihn scheitern ließ!
Schweren Herzens – sehr, sehr schweren Herzens – ergriff Er die ‚letzte Möglichkeit‘, wie Hawking
sie genannt hatte. Mit seinen riesenhaften Götterhänden, die ein unglaublich helles Licht ausstrahlten, griff er in die Tastatur, drückte
gleichzeitig die so verhängnisvolle Tastenkombination Strg, Alt, Entf. Das Fenster ‚Anwendung schließen‘ erschien über ihm. Es erfüllte den
gesamten, feuerrot glänzenden Himmel.
In großen Lettern hätte er ‚GENESIS‘ – den Namen seiner Anwendung – lesen können, wenn er nicht die Augen voller göttlicher Tränen gehabt hätte.
Am ganzen Leib zitternd – Er fühlte sich zum ersten Mal, seit er existierte, alt und verbraucht und nutzlos – drückte er ein weiteres Mal die drei Tasten. Nun führte kein Weg mehr zurück. Nein – überlegte Er –: nun führten alle Wege zurück...

Das Programm startete neu.

Und als Seine Heiligkeit Professor Gates – nicht ohne ein letztes Mal zu lächeln – von Seiner Seite ins Nichts verschwand,hörte Er Seinen Chefprogrammierer unten in der unvorstellbaren Hitze der Hölle leise lachen.

 
Zuletzt bearbeitet:

Von mir nur ganz kurz:
Sorry, diese Idee finde ich albern. Abgesehen vom zweiten Satz, der mir viel zu viele Gedankenstriche enthält, aber sprachlich brauchbar.

Edit: Hast wohl diesen Artikel gelesen, hm?

 

Ich finde die Idee großartig, dass die Erde inklusive das, was auf ihr lebt, die Simulation eines Computerprogrammes ist. In den SF-Geschichten der letzten 60 Jahre finden sich zahlreiche ähnliche Ideen.
Angefangen von Arthur C. Clarke - der eine ganz ähnliche Geschichte schon vor LAAANGER Zeit geschrieben hat, bis zu Matrix.... Aber egal.
Die Wahrheit ist, dass ich von dem, was mit dem Strg-Alt-Entf-Erfinder passiert ist, nur am Rande gehört habe. Aber derlei Zufälle sind natürlich amüsant... :D
Allerdings habe ich diese Geschichte schon vor 6 oder 7 oder sogar mehr Jahren geschrieben. Ich habe sie nur erst jetzt "wiederentdeckt", und sofort mich entschlossen, sie hier zu posten.
:rolleyes:

 

Hi benedam,

sorry, aber mir gefällt deine Story nicht. Falls die Blasphemie lustig sein soll, ich konnte nicht lachen, schmunzeln oder sonst was. Falls es nicht "lustig" gemeint war, um so schlimmer.

Er durfte sich zwar keinen Zweifel erlauben – in Seiner Position -, aber in dieser Situation – so dachte Er – waren Zweifel mehr als angebracht.

Dieser Satz widerspricht sich selbst, und man stolpert wegen der Gedankenstriche und der Großschreibung Gottes mehr als einmal.

Es muss ein Fehler in der Matrix sein

Auch wenn Du sagst, die Geschichte sei einige Jahre alt, den Satz kannst Du nicht stehen lassen, der ist jetzt leider Klischee beladen.

Einmal redet Gott mit Hawkins und dann mit Gates, sind das zwei verschiedene Leute oder ein und der selbe und wieso sind sie heilig?

"Abermilliarden" klein schreiben.

Schließlich war er Gott... es konnte doch unmöglich sein, dass so eine lächerliche Situation ihn scheitern ließ!

Hier stellst Du Gott doch wieder als den Allmächtigen hin, davor jedoch wirkt er auf mich wie ein verängstigter Jugendlicher, der am ersten Tag seiner Maurerlehre den Schlagbohrer abgebrochen hat. Dadurch ist deine Geschichte auch nicht mehr im entferntesten Sinne als eine Parabel oder so zu gebrauchen. Und wieso ist die Situation jetzt lächerlich, vorhin noch Teufelswerk? ->Logik?

Ne, das war nix... sorry, das ich so harsche Kritik übe.

beste Grüße
Glassghost

 

moin,

@ glassghost: natürlich war es nicht ernst damit, dass kann ich mir ja gar nicht erlauben, dass ernst zu meinen (in meiner situation). :rolleyes:
aber von wegen harsche kritik: besser eine harsche als eine zu gut gemeinte. hast ja im grunde recht mit der kritik, das zeigt mir einmal mehr, dass ich meine geschichten überarbeiten sollte, bevor ich sie poste.

:D

weiß nicht, ob man die geschichte noch mal hier rausnehmen und überarbeiten kann.... ärgerlich sowas--- grummel....

 

ach ja... das ganze sollte vor allem als parodie gesehen werden, auf matrix vor allem (weiß nicht mehr, wie alt der erste teil ist, aber 6 jahre wird doch wohl hinkommen, oder??) aber auch ein wenig auf microsoft (darum eben seine "heiligkeit" bill gates ;) ) und sie soll auch aussagen (zum teil), dass glauben ernst genommen werden sollte. mit einer parodie und einer komödie ist das allerdings effektvoller als mit dem erhobenen zeigefinger. :cool:

 

Du kannst die Geschichte überarbeiten und neu reinstellen, diese alte Version wird dann ins Archiv geschoben. PM an Moderator genügt dazu.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo benedam,

Du kannst die Geschichte auch überarbeiten, ohne sie zu verschieben - dafür gibt es doch den "Bearbeiten"-Button rechts unten an jedem Beitrag, auch an der Story selbst! Wahrscheinlich bleiben nur die wenigsten Geschichten hier in der ursprünglichen Fassung stehen.

Das Thema "Überarbeitung" nutze ich mal für ein wenig schamlose Eigenwerbung (kommt aber auch anderen unserer Autoren zugute): Deine Geschichte erinnert mich ein wenig an meine eigene namens Gottspieler, die allerdings keine Parodie ist. Sie wird Ende dieses Monats in leicht überarbeiteter Fassung in einer Anthologie erscheinen, in der auch andere kg.de-ler vertreten sein werden.

Ansonsten finde ich die Geschichte schon ganz amüsant, als Kritikpunkte würden mir am ehesten "nicht besonders originell" oder "belanglos" einfallen.

Mit einigen Dingen, die Glassghost schreibt, bin ich nicht einverstanden: "Abermilliarden" groß zu schreiben, ist völlig korrekt, es ist wie "Milliarden" ein Substantiv. Ebenso ist es ein legitimes Stilmittel, "Er" usw. mit Bezug auf Gott groß zu schreiben. Und wer sich für diese Art von Geschichten wirklich interessiert, wird sicher den Physiker Stephen Hawking und Microsoft-Gründer Bill Gates erkennen. Auch die Idee, den gefallenen Engel Satan als ehemaligen Chefprogrammierer zu präsentieren, ist zwar recht naheliegend, dennoch ganz nett.

Die Blasphemie der Geschichte stört mich nicht, da diese Vorstellung von Gott offensichtlich nicht ernst gemeint ist. Grundsätzlich finde ich übrigens die unkonventionelle Darstellung religiöser Themen durchaus geeignet, zu ernsthaftem Nachdenken über Religion anzuregen. Das muß der Religiösität nicht abträglich sein.

Schöne Grüße
Roy

 

Hallo,

also, Deine Geschichte hat mir nicht gefallen, weil mir die Idee zu abgehoben und auch ein wenig zu blasphemisch ist.
Gut, ich denke mal, Du hast Dir nichts böses dabei gedacht, aber Gott an einen Computer setzen, ist schon sehr.. naja, ich weiß auch nicht.
Ansonsten las sich Deine Geschichte gut; anderes Thema und ich lese Deine Geschichten bestimmt gerne.
Gruss,
alexa33

 

Hallo benedam,
also mir hat die Geschichte von der Idee her ganz gut gefallen.

Nur die Charakterisierung der Personen ist dir absolut nicht gelungen. Gott erscheint mal unsicher und ganz und gar ungöttlich, und dann wieder als der Allmächtige.
Außerdem finde ich, dass das Auftreten Hawkins etwas zu plötzlich und für den leser zu überraschend kam.
Zumal für jene, die den Namen vielleicht nicht sofort einordnen können.

Was das Thema Blasphemie angeht: Nun, darüber lässt sich, wie über so vieles, streiten; für mich ist die Geschichte noch sehr weit davon entfernt.

Fazit: nette Idee, aber durchaus noch verbesserungswürdig.

glg Hunter

 

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