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Serie Gemalte Welt: 1 - Vorwort in Grün

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27.04.2012
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Gemalte Welt: 1 - Vorwort in Grün

Ich bin auf dem Weg zu einer Freundin.
Ingrid ist umgezogen, wohnt nun im Grünen. Ich folge der Einladung in ihr neues Domizil. Freue mich sie wieder zu sehen.

Notiere die wichtigsten Punkte auf einen Zettel, lasse die Straßenkarte offen neben mir liegen.
Nach zwei Stunden Autobahn, fahre ich ab. Die Gegend ist gut ausgeschildert.
Anhand der Karte und unserem Gespräch von gestern Abend, muss ich erst Richtung Bleuern, danach links abbiegen und nach Grün fahren. Drei Kilometern dahinter, wäre es das rot weiße Haus, in skandinavischem Stil, im Giebel sei ein rundes Fenster.
Ich bin glücklich sie wieder zu sehen. Es wird ein tolles Wochenende.

Noch halte ich mich in Richtung Bleuern. Eine schöne Gegend, waldig hügelig und die Straßen kurvenreich.
Ich komme an eine Kreuzung, nach Bleuern geht es rechts herum. Danach führt mich die Strecke an einem wunderbaren See mit Teichrosen vorbei.
Was für ein Anblick!
Kurz hinter dem See wird es diesig, im Wald staut sich der Dunst aus dem See. Wie toll es aussieht, wenn zwischen den Bäumen die Sonnenstrahlen als gerade Linien zu erkennen sind. Ich fahre langsamer um das zu genießen. Märchenhaft, alles wird ganz hell.
Bemerke ich den Grund, der Dunst wird dichter. Im Rückspiegel beobachte ich, wie sich der Nebel hinter meinem Auto kringelt. Was für ein Schauspiel.
Plötzlich ist alles um mich herum Weiß; flauschig, wolkig, undurchdringlich.
So dichten Nebel habe ich noch nie gesehen.
Wasser perlt an der Windschutzscheibe runter.
Halte an, keiner wird auf der Straße fahren, nicht bei solchem Nebel.

Steige aus, fühle den Nebel auf meiner Haut. Nichts ist zu hören, kein Geräusch.
Weiße Lautlosigkeit.
Ich gehe um mein tropfnasses Auto herum, will nicht mitten auf der Straße stehen, man weiß ja nie. Sehe kaum ein drittel meines Wagens, mache einen Test. Ich gehe rückwärts von der Motorhaube weg, nach zweieinhalb Schritten ist der Wagen verschwunden. Gehe wieder auf ihn zu, drei Schritte, vier! Ich bin erschrocken, gehe schneller, fünf sechs. Da taucht er aus dem Nebel auf. Beeile mich, reiße die Fahrertür auf, es ist nicht einfach in das Auto zu steigen, es rollt rückwärts, komme zu sitzen, ...und ziehe die Handbremse! Ich Schussel, war wohl durch den Nebel so abgelenkt, dass ich nicht bemerkt hatte an einem Hügel gehalten zu haben.
Ich kurble das Fenster runter, bin fasziniert von der Stille. Schaue auf die Uhr, 14 Uhr, ab jetzt werde ich von Ingrid erwartet. Fahre mit ausgestrecktem Arm durch die Wolke, Wirbel werden sichtbar, von meinen Händen tropft es. Spiele herum.
Schaue noch mal auf die Anzeige, immer noch genau 14, obwohl die kleinen Doppelpünktchen blinken. Warte. 13 Doppelpunkt 00. Ich zähle ganz langsam bis neunzig. 14:00!
Eindeutig, die ist hin.

Ein Geräusch, einem Klirren gleich; hübsch, kann es aber nicht einordnen.
Vielleicht ist vor mir noch ein havarierter Autofahrer, der Musik hört?
Ich lausche.
Mittlerweile wird der Innenraum vom Nebel beschlagnahmt.
Noch einmal dieses Geräusch, es scheint näher zu kommen.
Versuche vergeblich das Weiß mit meinen Augen zu durchdringen.
Der Nebel im Auto ist jetzt so dicht, dass ich die Uhr nicht mehr sehen kann, selbst das Lenkrad ist verschwommen.
Das helle melodische Klingen ist ganz nah, als es ein drittes Mal zu hören ist.
Danach beginnt ein Rauschen. Kann mich nicht entscheiden, ob ich es hören oder fühle.
Das Ende des Nebels.
Wie ein Ganzes zieht er ab. Beeindruckend!
Ich steige aus.
Mir folgt der Nebel aus dem Wagen, ein Schleier der sich beeilt den großen Nebel einzuholen.
Plötzlich stehe ich wieder im golden funkelnden Sonnenschein. Alles tropft und glitzert.

Wende mich der Straße zu, weder ist dort ein anderer Wagen, noch eine Anhöhe.
Neige meinen Kopf ein wenig. War der Nebel so stark, dass er den Wagen weggeschoben hat?
Steige wieder ein, alles ist nass. Meinen Haaren tropfen, die Straßenkarte klebt zusammen, bevor ich losfahren kann, müssen die Scheiben von innen getrocknet werden. Im Handschuhfach liegt eine Rolle Küchenpapier, nehme so viel Wasser auf wie es geht. Vor dem Beifahrersitz sammelt sich ein Haufen nasser Tücher.

Fahre weiter, verlasse den Wald. Eine Heidelandschaft erwartet mich, es duftet nach Birken und Sand. Alles ist hier trocken. Komme mir wie ein Alien vor, Wassertropfen tanzen im Fahrtwind auf der Motorhaube.
Ich erreiche eine Kreuzung. Von Bleuern ist nichts zu lesen, aber Grün ist ausgewiesen, dem Straßenschild nach, geht es rechts herum. Wage das zu bezweifeln, konsultiere meinen Zettel. Komplett unleserlich. Verläuft Kugelschreiber? Dann eben die Straßenkarte; meine Güte ist die schwer. Demnach liegt Grün hinter Bleuern. Ich suche den Wald, durch den ich eben gefahren bin. Da ist keiner! Bin an einem See vorbei. Kein noch so winziger blauer Punkt zu finden.
Wahrscheinlich mache ich irgendwo einen Fehler, kann ja sein.
Fahre los, Richtung Grün. Habe trotzdem das Gefühl in die falsche Richtung zu fahren.

Ortseingang. Das Dorf ist so klein, es hat nicht einmal ein gelbes Schild. Komme an einem grünen Schild vorbei, auf dem Grün steht.
Dahinter hängen jede Menge Plakate, auf denen für die verschiedensten Ausstellungen geworben werden. Fahre langsamer, versuche so viele Plakate zu lesen wie möglich. Die Namen mit denen geworben wird, kennt jeder: Rousseau Magritte Dali Bacon Popowa Derain Manet Rosetti Canaletto Rubens Eyck.
Man kennt sie alle. So etwas würde ich eher in London oder Paris erwarten. Was ist denn hier los? Ein Festival der Kunst? Ein geheimes Treffen der Galerien und Museen?
In Grün?
Folge der Straße, stehe bald vor einem Marktplatz.
Cafès unter Bäumen und Sonnenschirmen wechseln sich ab mit den bunten Markiesen etlicher Galerien. Dass ich auf dem Weg zu Ingrid bin, erinnere ich für den Moment, nicht im Mindesten. Suche einen Parkplatz, gehe danach in ein Cafè.
Auf den Tischen liegen Prospekte über das in Grün Angebotene.
Mein Kaffee wird gebracht.
Hatte ich bestellt?
Bei der Bedienung erkundige ich mich über das hier, mache eine weitschweifende Geste.
Das Festival der Kunst fände alljährlich in Grün statt. Gestern Abend sei die große Abschlussfeier gewesen und heute bis 17 Uhr geöffnet, bekam ich zur Antwort.

Was jetzt?
Meine Freundin anrufen, sie bitten uns hier zu treffen, oder erst nach Fünf zu ihr zu kommen. Warum hatte sie davon nichts erwähnt? Sie kennt mich doch.
Bezahle den Kaffee, trinke nur einen Schluck davon, gehe los, nehme das Handy rufe Ingrid an. Fast jedes Haus hier ist eine Galerie, es ist egal wo ich anfange. Die Leitung steht, sofort startet die Ansage, dass der Teilnehmer vorübergehend nicht zu erreichen ist. Ich werde es später noch mal versuchen.

Ich betrete die erste Galerie.
Goya!
Was lässt mich mehr staunen? Der nahezu perfekte Ausstellungsraum oder die Anzahl der Bilder? Hier hängen mindestens dreißig Gemälde.
Leicht benommen gehe ich zu einer Dame hinüber.
Sie wendet sich mir freundlich zu.
Frage ob es Drucke sind?
In Grün würden nur Originale ausgestellt, beteuert sie.
Wende mich den Bildern zu, erkenn ein paar von ihnen wieder. Erinnerungen werden wach. Mein Vater hatte ein kleines Buch über Goya. Als Kind habe ich mir die Bilder darin angesehen. Damals ängstigte ich mich, so düster waren die Darstellungen. Ab und an habe ich es aufgeschlagen, doch irgendwann blieb es geschlossen. Das Gruseln gewann damals. Weiß nicht ob meine Eltern das mitbekommen haben? Obwohl der erste Kontakt zur Kunst so misslungen, ist es doch erstaunlich, dass ich selbst angefangen habe zu malen. Diese Bilder reichen tief in meine Kindheit hinein.
Ich gehe zur Tür, die Dame winkt mir zum Abschied.

Die nächste Galerie.
Die Bilder hier sind ausnahmslos surrealistischer Natur. Gehe herum, schaue und genieße.
Komme vor einem Gemälde zu stehen. Dieses Bild erkenne ich wieder.
Es war in der fünften Klasse, wir besuchten eine Ausstellung. Zu sehen waren ausschließlich Gegenständlichkeiten, die aus ihrem gewohnten Kontext entnommen. Kreative Willkür sprach mich damals schon an. Unsere Hausaufgabe war: Ein Aufsatz zu einem Bild. Meines war schnell gefunden. Ich erinnere mich wieder an das Gefühl, als ich in das Gemälde eintauchte, darin umherwanderte. Für mich war es das erste Mal, dass ein stillstehendes und wortloses Bild dermaßen agil und redselig war. Ich war dermaßen fasziniert davon, wollte schon dort der Lehrerin meine Entdeckung mitteilen.
Anstatt sich mit mir zu freuen, blaffte sie mich an, dass ich es aufzuschreiben hätte.

Heute stehe ich wieder davor.
Schaue mich um, stehe ich nicht in einer Galerie?
Könnte ich das Gemälde kaufen? Das erste Mal in meinem Leben hege ich einen solchen Gedanken. Wende mich an einen jungen Mann und frage danach.
Ich erzähle ihm Geschichte.
Meine Güte ist der nett. Er freut sich mit mir.
Ich erkundige mich nach dem Preis.
Siebentausend Mark kostet es! Leider zu viel für meinen Geldbeutel
Lächelnd rät er mir, mal Lotto zu spielen.
Bedanke mich für den Tipp, schreibe mir noch Name und Titel auf und verlasse die Ausstellung.

Beim Wegpacken der Notiz fällt mir mein Handy in die Hand. Ich versuche noch mal Ingrid zu erreichen.
Wieder die gleiche Ansage, in dem Fall vielleicht die Selbe.
Sie wird sich schon fragen wo ich bleibe.
Es tut mir leid, meine Liebe, aber es gibt so viel zu schauen.

Eine Haus weiter finde ich Clara Peeters: Hering mit Kapern und Orangenscheiben auf Zinnteller, von 1620. Hier wo ich jetzt stehe, stand vor fast 400 Jahren Frau Peeters und malte das Bild.
Wenn man in der Nacht zu den Sternen hoch schaut, sollte man sich gelegentlich klar machen, dass das Licht, von dem man in diesem Moment berührt wird, Millionen Jahre alt ist.

Auf dem Marktplatz, dringt aus einem Cafè Musik. Es ist die Erkennungsmelodie einer TV Sendung: Hundert Meisterwerke! Wieder eine Erinnerung aus meiner Kindheit.
Mir kommt es so vor, als ob ich durch die Kunsterfahrungen meines Lebens wandere.

Betrete die nächste Ausstellung.
Alles sehr reduziert hier, daneben wirkte ein Mondrian geradezu verschnörkelt.
Vier Bilder werden auf voller Länge, glatt in der Mitte geteilt. Die linken Bildhälften sind farbig, die anderen Seiten mit Blattgold beklebt. Beeindruckend schlicht!
Trotz der einfachen Art, gelingt es mir nicht, Zugang zu den Bildern zu bekommen.
Ich wende mich um, kein Mensch zu sehen.
Mitten im Raum steht eine weiße T-förmige Säule, mit einem Glaskasten oben auf, darin ein Text. Der wird helfen. Eine irrige Hoffnung.
Ich ringe mit dem Text, bezweifle das die Wörter in der richtigen Reihenfolge stehen
Gebe mir wirklich Mühe.
Dies hier ist genau so, wie es nicht sein sollte. Enttäuscht schaue ich auf das perfekt präsentierte Blatt unter Glas, dann auf vier Bilder. Ich fühle mich allein gelassen.
Das einzige was mir helfen wird, ...ist die Tür nach draußen.

Auf dem Trottoir atme ich tief durch.
Eine Erfahrung mit Beigeschmack, und den gilt es weg zu spülen.
Nebenan ist ein Kiosk.
Bevor ich das kleine Lädchen betrete, lese ich das Schild, das über der Tür installiert ist: Kiosk m. (türk.) Zeitungs-, Erfrischungshäuschen; offenes Gartenhäuschen.
Man lernt nie aus.
Ich bezahle meine Limonade. Neben der Kasse steht ein Kasten mit Rubbellosen.
Ich erinnere mich an die Worte des Galeristen und kaufe eines dieser bunten Kärtchen.
Vor der Tür ist eine Bank, nehme eine Münze und mache mich daran die Felder frei zu rubbeln.
Eigentlich schabt man sie frei.
Aber wie klingt schon Schabelose?
Wer nichts erwartet, wird auch nicht enttäuscht. Dennoch, das Schaben kommt einem Trommelwirbel gleich.
Es gilt den richtigen Winkel mit der Münze zu erwischen, damit die Deckschicht auch weggeputzt wird.
Wegputzlose wäre auch noch eine Möglichkeit.
Die Felder liegen frei.
Was soll ich sagen?
Das Bild ist mein.
Erstaunlich, ich Reagiere auf diese freudige Überraschung, kurzfristig lethargisch.

Dann wandelt sich die Starre zu einem flotten Verve.
Zurück in das Erfrischungshäuschen, dort dem Betreiber mein Los präsentieren. Er gratuliert mir zu dem Gewinn von siebentausend Mark. Gehe zielstrebig zur Galerie, auch dort zeige ich freudestrahlend das Los. Er nimmt es an sich und erklärt mir, während das Bild für mich einpackt wird, dass Lose nicht namensgebunden seien, er es ebenso gut für mich einlösen könne. Geschwind bringe ich das Bild in mein Auto, gebe noch im Kiosk bescheid.

Nach diesem kleinen Rausch, bemerke ich aus den Augenwinkeln Bewegung auf dem Marktplatz, langsam wird zusammen gepackt.
Wie schade.
Ob ich noch in eine Ausstellung besuchen darf?

Wende mich dem nächsten Eingang zu, im Rahmen steht eine schöne Frau in elegantem roten Kostüm.
Ich frage, ob ich noch eintreten könne?
Sie konsultiert ihre Uhr; es sei halb Fünf, also noch genügend Zeit sich ihr Exponat anzusehen.
Nur ein Bild?
Betrete den Raum, und schaue auf einen sonnigen Tag am Meer, vor mir präsentieren sich die Kreidefelsen auf Rügen, gemalt 1818, von Caspar David Friedrich.
Daneben kommt, geöffnet, ein Buch zu liegen, mit einem schönen Kugelschreiber oben auf.
Erkenne, dass die jeweiligen Betrachter des Gemäldes, ihre Gedanken in das Buch geschrieben hatten.
Die gutgekleidete Dame tritt leise an mich heran, nur mit einer Geste fordert sie mich auf, denen gleich zu tun.
Alle Vorgänger vermerken Ort und Datum. Beide aufgeschlagenen Seiten beginnen mit: Grün 2011. Lese die Texte. Blättre ein paar Seiten zurück, Elberfeld 1987. Noch weiter zurück, Paris 1940. Wie lag begleitet das Buch wohl schon das Bild? Schlage die aller erste Seite auf.
Die Schrift besteht nur aus Schnörkel und Kringel, ein Klecks verrät mir, dass es mit einer Feder geschrieben wurde. Allein die Jahreszahl ist für mich zu entziffern.
1818.
Hat Herr Friedrich selbst das Buch zum Bild gebracht? Schade, dass ich es nicht lesen kann.
Ich schlage die aktuelle Seite auf.
Mein Text lautet: Grün 2011. Ich verspreche Herrn Caspar David Friedrich, demnächst nach Rügen zu fahre, mich dorthin zu stellen, wo ich jetzt stehe, vielleicht werde ich ein rotes Kleid tragen.
Wende mich dem Gemälde zu, schaue an Kreidefelsen vorbei, hinaus auf das Meer.
Die Dame tritt wieder an mich heran, wirft einem Blick in das Buch, nickt, lächelt, nimmt mir den Stift aus der Hand und schließt das Buch.
Tja. Das ist eindeutig.

Auf dem Marktplatz wähle ich ein Kaffee, mit Blick auf das Treiben, ohne zu stören oder gestört zu werden.
Eine Glas Sekt wird mir serviert.
Bin mir sicher keine Bestellung getätigt zu haben.
Siedendheiß fällt mir meine Freundin ein!
Wieder nur diese Ansage.
Mache ich mir Sorgen. Ihr wird doch nichts zugestoßen sein?
Nicht mehr so entspannt trinke ich den Sekt.
Vergewissere mich noch einmal bei der Kellnerin, während ich bezahle, ob jedes Jahr in Grün dieses Festival stattfindet.
Sie nickt und kassiert.
Gehe zu meinem Auto, das Gläschen Sekt gab mir Schwung und die Sorge, in meinem Inneren, mahnt.
Nicht das Ingrid seit Stunden auf meine Hilfe wartet.

Versuche weder auf dem verschmierten Zettel zu lesen, noch schaue ich in die Straßenkarte. Ich steige ein und fahre los, eine Dummheit, so knapp nach dem Genuss von Alkohol. In unserem letzten Telephonat sagte sie mir, dass ich nach Grün nur der Straße folgen müsse und dann das rot-weiße Haus schon sehe.
Zumindest habe ich jetzt das Gefühl, in die richtige Richtung zu fahren.

Gebe Gas, eine Mischung aus zu Hilfe eilen und Sekt, spricht aus meinem Fuß.
Ein Fasan, der genau diesen Zeitpunkt wählt, um im niedrigen Flug, vor mir, die Straßenseite zu wechseln, macht, dass ich scharf bremsen muss.
Das Bild hinter mir rutscht von der Rückbank.
Mein Herz rutscht auch eine Etage tiefer.
Der Fasan macht, dass ich den Alkohol im Blut instantan abbaue und von dem Moment gesitteter fahre.

Keine fünf Minuten später parke ich vor ihrem Haus.
Mein Blick fällt auf die Uhr im Armaturenbrett, 14:00. Immer noch kaputt. Nehme meine Tasche, ziehe den Schlüssel ab, lege meine Brille auf ihren Platz, noch einmal streift mein Blick die Uhr, 14:01. Oh? Verschwende keinen weiteren Gedanken daran, springe aus dem Auto, öffne das Gartentor und laufe zur Haustür.
Die in dem Moment auf geht und eine gesunde, freudestrahlende Ingrid kommt auf mich zu, und freut sich ausdrücklich darüber, dass ich so pünktlich bin.
Wir umarmen uns.
Ich beglückwünsche sie zu ihrem schönen Haus, dann erst gehe ich auf ihre Anspielung ein, vier Stunden später als erwartet hier eingetroffen zu sein. Erkläre, dass ich zuerst in dichtem Nebel gefangen, danach festgestellt falsch gefahren zu sein und dann in der Stadt Grün das Festival der Kunst angesehen. Jedoch dreimal versucht sie anzurufen und mir letztendlich Sorgen um sie gemacht hatte. Das alles, die Gründe seien, weshalb es so spät geworden ist.
Ingrid lächelt irritiert, rollt mein Gesagtes von hinten auf. Spät? Ich sei ungewohnt pünktlich. Geklingelt hätte ihr Handy nicht. Was für eine Stadt? Der nächste Ort sei Bleuern, dazwischen läge nichts, nicht mal eine Bushaltestelle. Was für ein Festival? Davon müsste sie doch wissen. Zu dem Nebel könne sie nichts sagen.

Wir stehen immer noch vor der Tür, schauen einander an. Wir beide argwöhnen, dass jeder den anderen auf den Arm nehmen will.
Ich sage, es sei nach Fünf.
Ingrid hebt ihren Arm, streift ihren Pullover beiseite, lässt mich schauen, 14:09 Uhr!
Hole mein Handy raus, öffne die Seite mit den getätigten Anrufen. Kurz bevor ich den Bericht lesen kann, fläscht ganz kurz das Signal auf: Akku laden, dann ist der Monitor schwarz. Erinnere mich sofort, dass das Netzteil zuhause liegt. Das passt!
Versuche es anders, erinnere an unser letztes Telephonat und ihren Hinweis; nach Bleuern links, Richtung Grün fahren zu müssen.
Sie behauptet, gar kein derartiges Gespräch geführt zu haben, sieht dabei aus, als ob sie es ernst meinte.
Ha, jetzt habe ich sie!
Auf der Straßenkarte ist es ja eingezeichnet.
Wir gehen zum Wagen, ich hole die Karte hervor, sie ist immer noch ganz schwer und gewellt.
Was ich damit gemacht hätte? Ins Wasser geworfen?
Nein, das war der Nebel. Als ich mein Gesprochenes höre, fürchte ich ihre Reaktion.
Ernte einen sehr spöttischen Blick.
Verstehe Ingrid ja, die Karte ist so nass, sie steht kurz vor tropfen. So etwas kann kein Nebel, also kein normaler Nebel. Aber das war ja auch der weltbeste Nebel. Supernebel!
Bemerke, dass ich das letzte Wort laut ausgesprochen habe.
Sie lacht mich aus.
Wende mich der Karte zu.
Da! Da ist Grün. Drücke meinen Finger auf die Stelle, als ob sie mir sonst entwischen könne. Lehne die Karte an das Autodach, versichere mich, dass Ingrid auch wirklich hinschaut und ziehe meinen Finger weg.
An dieser Stelle könnte man jetzt das Verb, rubbeln, verwenden!
Diese, von mir so unbedacht durchgeführte Berührung, gab der Karte, genau an der Stelle. den Rest.
Gar nichts ist zu erkennen.
Grün ist von der Karte getilgt.
Wieder lacht Ingrid, applaudiert, sie genießt den, ihrer Meinung nach, wohlinszenierten Jokus.
Man könnte an sich selbst zweifeln.
Mein letzter Trumpf: das Bild!
Schaue auf die Rückbank, oh nein, es ist verschwunden, ich bin schockiert.
Ingrid fühlt sich bestens unterhalten, auch um ihr Entsetzen zu beteuern, legt sie beide Hände an die Seiten ihres Gesichts.
Fast bin ich gewillt blöde Kuh zu ihr zu sagen, es ist ernst, denn jetzt muss ich es mir selber beweisen.
Ich hatte drei Stunden!
Kann froh sein, wenn sie nicht auf den Gedanken kommt, dass ich auf dem schmalen Grat zur Einweisung balanciere.
Endlich fällt mir meine Bremsung ein.
Laut sage ich, ach ja, der Fasan!
Sie stimmt mir zu.
Ich könnte sie würgen.
Schiebe sie beiseite, öffne die hintere Tür. Da ist das Bild. Jetzt kann nichts mehr schief gehen. Sicherlich wird Ingrid mir nicht glauben. Ein eingepacktes Bild ist kein Beweis. Na ja, für sie nicht, für mich schon. Packe es aus.
Und traue meinen Augen nicht.
Es ist nicht das Gemälde.
Auch kann der Galerist es nicht verwechselt haben.
Es ist mein Bild.
Ein Bild, welches ich gemalt habe, vor Monaten.
Ingrid und ich haben es auf einer Ausstellung gesehen. Sie fand es schön, wollte es aber lieber in rot haben. Vorher war es grün.
Das habe ich gemacht, und dann vergessen.
Ihr Umzug. Dann, und bis ein Termin für meinen Besuch gefunden war.
Vergessen.
Er wäre ein schönes Einzugsgeschenk gewesen.
Ist eins.
Ingrid jubelt und fällt mir um den Hals.
Sie erkennt es wieder. Ist ja auch für sie.
Ich will ein großes Glas Wein.
Eine Zigarette.
Mich ausruhen.

Mittlerweile ist es 22 Uhr.
Wir haben die Geschichte zigmal durchgekaut.
Unser Resümee: Gute Geschichte, aber nichts lässt sich beweisen. Die Uhr im Auto könnte eben so gut von mir zurück gestellt worden sein, die Straßenkarte und Küchenrollentücher mit einer Flasche Wasser zu dem gemacht. Und so weiter. Es gibt keine Beweise.
Allein, ich wirke so bedrückt, dass sie mir Glauben schenken wolle.

 

Hi Fion, und Herzlich Willkommen auf kg.de!

Ich glaube, irgendwo in diesem Text ist eine schöne Geschichte vergraben. Um das herauszufinden, ist es aber dringend nötig, das Ganze zu entrümpeln. Du hast unheimlich viel Ballast da drin, der für die Geschichte unwichtig ist, und der es für mich ziemlich mühsam gemacht hat, bis zum Ende zu lesen. Es ist ein bisschen so, als würde ich eine Freundin treffen, die mir etwas erzählt, was mich eigentlich interessiert ... aber leider ist sie so furchtbar geschwätzig, dass ich nach ein paar Minuten anfange, heimlich auf die Uhr zu schielen, weil sie einfach nicht auf den Punkt kommt. Ich muss doch nicht jede Einzelheit der Route wissen. Ich kapiere auch beim ersten Mal, dass der Nebel dicht ist und alles nass macht. Überleg dir genau: was willst du mit deiner Geschichte sagen? Was soll dem Leser im Gedächtnis bleiben, wenn er fertig gelesen hat? Alles andere ist mit hoher Wahrscheinlichkeit überflüssig und kann gestrichen werden.

Es folgt jetzt gleich eine ziemlich lange "Meckerliste". Lass dich aber davon bitte nicht entmutigen - ich denke wirklich, wenn du den Text ordentlich kürzt und noch mal auf die Rechtschreibung schaust, dann wird eine sehr brauchbare Geschichte herauskommen. - Deshalb mache ich mir auch die Arbeit.

Also, gleich ans Werk:

Wer braucht schon ein GPS, wenn man eine richtige Straßenkarte hat?
...
Unter normalen Bedingungen braucht kein Mensch ein solches Gerät.
Dieser ganze Anfang ist aus meiner Sicht überflüssig. Er fügt der Geschichte nichts Wesentliches hinzu, und er dient sicher nicht dazu, die Aufmerksamkeit des Lesers einzufangen, weil da nichts passiert. Wenn dein Herz daran hängt, dann mach wenigstens eine richtige Szene daraus, mit Dialogen etc. Aber ich bin dafür, das komplett zu streichen.

Jetzt bin ich auf dem Weg zu einer Bekannten.
Warum nicht "meiner Freundin Ingrid"? Wenn hier das einzige Mal wäre, dass sie erwähnt wird, hätte ich keine Problem damit, aber du sagst ständig "meine Bekannte", um dann kurz vor Schluss dem Leser abrupt mitzuteilen, dass sie auch einen Namen hat.

Potztausend!
Du hast oft solche Sachen im Text - Hui, Potztausend, da brat mir einer einen Storch. Das ist natürlich nicht verboten, aber mir persönlich fällt es schwer, jemanden ernst zu nehmen, der so was sagt, das wirkt altmodisch und ein bisschen putzig. Ist Geschmackssache, vielleicht soll die Erzählerin ja auch ein bisschen putzig sein :).

Ich lausche hinein in die mittlerweile dermaßen dichte Wolke.
"dermaßen" ... puh, wie soll ich das erklären, bestimmt gibt es da irgendwelche tollen grammatikalischen Fachausdrücke die ich nicht kenne, aber jedenfalls kann das nicht einfach so im Satz stehen. Man sagt "das ist dermaßen xy, dass blabla". Also da muss noch irgendwas nachkommen.

Nicht das ein Auto auf mich zu fährt.
dass (schau dir den Text generell in der Hinsicht noch mal an, du hast häufig Verwechslungen von dass/das drin, ich weiß nicht ob ich die um die Uhrzeit noch alle erwische ...)

Wahnsinn denke ich.
Wahnsinn KOMMA denke ich

Im Beifahrerfußraum sammelt sich ein Haufen nasser Tücher.
Das ist so ein Beamtendeutsch ... Vorschlag: "vor dem Beifahrersitz"

Mir fällt auf das alles hier trocken ist.
auf KOMMA dass

Die Schrift ist dermaßen verlaufen das nichts mehr zu erkennen ist.
verlaufen KOMMA dass

Mir dämmert das es die falsche Richtung sein muss,
dämmert KOMMA dass

Das Örtchen ist so klein es hat nicht einmal ein gelbes Schild
Komma nach klein

Im Grund geht das ganz einfach, die Namen die es darauf zu lesen gilt kennt jeder: Rousseau Magritte Dali Bacon Popowa Derain Manet Rosetti Canaletto Rubens Eyck, um nur ein paar zu nennen.
Kommas zwischen den Namen.

Kaffees unter Bäumen mit einladender Bestuhlung und bunten Sonnenschirmen wechseln sich ab mit bunten Markiesen an Fassaden.
Wiederholung. Generell würde ich sagen, achte mal darauf, welche Adjektive du wirklich brauchst, und welche nur den Text aufblähen. Da kannst du auch einiges entrümpeln :)

Ich suche einen Parkplatz, gehe danach in ein Kaffee. Auf dem Tisch liegen viele bunt Handzettel und Prospekte über das in Grün angebotene.
Café, bunte, Angebotene groß

Ich frage die Kellnerin, beziehungsweise stottre vor mich hin, weil ich nicht weiß was ich fragen soll oder wie mich auszudrücken.
stottere; was ich fragen oder wie ich mich ausdrücken soll

Die Nummer ist gewählt, sofort startet die Ansage das der Teilnehmer vorübergehend nicht zu erreichen ist.
Ansage KOMMA dass

Sie präsentiert mir das offene Lächeln einer Person die wirklich gerne Auskunft gibt und beteuert das es alles Originale sind.
rate :)

Als kleines Mädchenhabe ich mir die Bilder darin angesehen und ängstigte mich, so düster die Darstellungen.
Leerzeichen fehlt. Hier wird es übrigens das erste Mal eindeutig, dass die Erzählerin weiblich ist. Ich habe das schon vermutet (Männer mit Küchenrolle im Auto sind glaube ich eher selten :)), aber du könntest es von Anfang an eindeutig machen.

Ja, es ist ganz einfach: es gibt solche und solche, will heißen jeder Jeck ist anders und er nahm diesen Weg.
Das war also der einzige Grund, dass Goya so gemalt hat? Weil halt jeder anders ist? Das willst du sicher nicht aussagen, aber so kommt es hier rüber.

Obwohl dieser erste Kontakt so misslungen scheint, ist es doch erstaunlich das ich selber angefangen habe zu malen.
erstaunlich KOMMA dass. Ich hör jetzt auf damit, die das/dass-Verwechslungen einzeln zu zitieren, es wird zu mühsam. Du weißt ja jetzt wie's geht :)

Bestenfalls wird man ignoriert, subkutan bekommt man aber immer seine Injektion verpasst mit dem Inhalt: Sie haben hier nichts verloren. Sie haben doch gar keine Ahnung von Kunst. Fragen sie ja nichts, es echauffiert schon genug das sie hier sind. Wer nicht kaufen kann, soll auch nicht schauen dürfen. Und so weiter. Wenn man diesen Personen genauer zu hört, erkenn leider darunter eine noch viel schlimmere Melodei: Fragen sie ja nicht ein einziges Mal. Kunst, ha dieses elende Geschmiere von Leuten die sich für Künstler halten. Wir sagen was Kunst ist. Und ich verkaufe es. Verstehen sie? Geld nicht Kunst! Was können sie sich für Kunst kaufen, hä? Gar nichts. Ach scheren sie sich zum Teufel. Sie elendes Pack das an den Sinn hinter diesen lächerlichen Bildern glaubt. Nahrung für den Geist, das ich nicht lache.
Solche Galeristen könnten einem leid tun.
Aber das waren nur so meine Gedanken.
Ja. Und diese Gedanken sind furchtbar geschwätzig. Ein Satz reicht, um auszudrücken, was du hier sagen willst. Eigentlich habe ich das aber zitiert um zu sagen, dass die Metapher mit der subkutanen Injektion aus meiner Sicht nicht passt. Da würde ich was nehmen, was auch der medizinisch nicht vorgebildete Leser versteht.

Es wurde sogar im gleichen Jahr erstellt.
Sagt man das wirklich von Bildern, dass sie "erstellt" werden? Was spricht gegen "gemalt"?

1620, stelle sich das einer mal vor. Ich stehe hier vor einer Zeitreise. Hier wo ich jetzt stehe, stand vor fast 400 Jahren eine Dame namens Clara und malte das Bild.
Ja, aber muss ich das wirklich wissen, als Leser der Geschichte, meine ich? Das mit Goya, okay, damit charakterisierst du die Erzählerin. Das Bild, was sie kaufen möchte, ist natürlich sehr wichtig für die Geschichte. Aber wie viele Galerien muss ich noch mit ihr abklappern? Ich mag Malerei, ich gehe selbst gern in Museen. Aber das geschriebene Wort kann selten wirklich transportieren, wie Bilder auf den Betrachter wirken. Und in dieser Masse ist das in der Geschichte wirklich ermüdend.

Für mich stellt dieses Bild reine Magie dar, diese Geschicklichkeit mit Pinsel und Farbe einen dermaßen Realen Anschein zu erwecken.
realen klein

Die Sendung aus den 70ger oder 80ger Jahren.
In Geschichten ist es besser, Zahlen auszuschreiben: siebziger oder achtziger Jahren

Ich muss ihr gestehen, dass ich schon damals dem Wust an stilvoll kontrollierten Worthülsen kritisch gegenüber stand. Und beinahe hätten die Sendung es geschafft, ob diesem gestelzten Gebaren, das ich mich von der Kunst abgewandt hätte.
hätte. Und die Kritik an den "gestelzten Worthülsen" finde ich ein wenig ironisch. Deine Erzählstimme neigt selbst hin und wieder zum "gestelzten Gebaren", das sich ja schon im nächsten Satz findet :p

Die rechte Seite ist in sattem rot gestrichen, die andere Bildhälfte wurde mit Blattgold sauber beklebt.
Rot groß

Trotz Ihrer einfachen art, gelingt es mir nicht ihnen Information zu entlocken.
ihrer (klein) einfachen Art (groß)

ch erinnere mich an die Worte des Galeristen und kaufe auch noch ein Los für eine Mark.
Ist die Geschichte noch vor der Währungsunion entstanden? Wenn du einmal beim Überarbeiten bist, würde ich das in Euro umwandeln, einfach weil es dann für einen heutigen Leser gewohnter ist.

Doch wie sagt Lord Vetinari immer? Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Ich bin ein großer Fan von Terry Pratchett. Du offensichtlich auch. Super, Glückwunsch zu deinen literarischen Vorlieben! :) Trotzdem würde ich davon abraten, solche direkten Bezüge herzustellen, denn du erreichst damit nur, dass Leser, die mit der Scheibenwelt nicht vertraut sind, sich am Kopf kratzen. Ich habe mir gedacht, dass Grün so eine Art L-Space ist, nur für Kunstwerke statt für Bücher, und das du vielleicht deshalb diese Bezüge drin hast. Aber das geht doch auch ohne solche "Insidergags".

Wegputzlose wäre auch noch eine Möglichkeit.
Sorry, ich weiß, ich wiederhole mich, aber: Ist das wirklich wichtig, diese Überlegung, ob Rubbellose lieber Schabelose oder Wegputzlose heißen sollten? Was gibt das der Geschichte? Das sind Sachen, die in einem Gespräch mit Freunden ganz unterhaltsam sein können, aber in einer Kurzgeschichte haben die meiner Ansicht nach nichts verloren.

Langsam nur kommt meine Ratio wieder in gang.
Gang groß

Genau so geschwind und reibungslos bringe ich das Bild in mein Auto, kehre zum Kiosk zurück, sage da noch bescheit das der Galerist mein Los einlösen wird und das es seine Richtigkeit damit hat.
bescheid, dass (2x)

Der Raum wäre übrig gewesen und er hätte nicht wiederstehen können.
widerstehen

Es ruft ein Gefühl hervor von einem Universum in einem Universum. Ich frage nach ob es hier einen Orang Utan gäbe?
Er schaut mich irritiert an. Als Bildnis fragt er?
Als Bibliothekar antworte ich.
Siehe oben, die Anmerkung zu Lord Vetinari. Sogar deine Erzählerin geht einfach davon aus, dass jeder Pratchett gelesen hat. Das ist aber nun mal leider nicht der Fall, und du wirst genau die gleiche Irritation ernten, wenn du das nicht berücksichtigst.

Als ich mich davon gelöst habe, dass ein Kunstwerk nur auf ordentlichem Malgrund und mir hochwertigen Farben zur Wirkung gelangt,
mit

Sie erlauben uns einblicke in ihr Welt.
Einblicke in ihre Welt

Innerhalb dieser Ansammlung dehnt sich dann der Raum inversiev.
inversiv

Mein Text lautet: Grün 2011.
Ich kann mich nicht entscheiden was ich notiere soll.
2011 also - dann muss sie aber definitiv in Euro bezahlen! notieren

Das Gläschen Sekt bringt mich auf trab und die Sorge die ich in meinem Inneren fühle mahnt.
Das Gläschen Sekt bringt mich auf Trab und die Sorge KOMMA die ich in meinem Inneren fühle KOMMA mahnt.

Ich unternehme weder einen Versuch auf dem verschmierte Zettel zu lesen, noch schaue ich in die Straßenkarte.
verschmierten

Der Fasan macht das ich den Alkohol im Blut instantan abbaue
Dafür, dass deine Erzählerin so ein bisschen gegen das Elitäre, Akademische eingestellt ist, hat sie eine ziemlich exotische Wortwahl drauf. Kontemplieren, instantan ... da muss ich mich erst mal mit Google überzeugen, dass es die Wörter wirklich gibt. Braucht es das?

Das letzte an das ich mich erinnere bevor ich einschlafe sind die Gedanken: Wäre ich auch mit einem GPS nach Grün gekommen? Und, in welchem Frechen haben wir uns auf der Radtour befunden?

PS:
Zum Beweis das die Geschichte wahr ist, hier das Bild das ich für Ingrid gemalt habe.
PPS:
Und. Ich hoffe die Künstlerin, die das Original in Grün gemalt hat entschuldigt mein Klauen.

Das kann alles weg aus meiner Sicht. Wie gesagt, die ganze GPS-Kiste finde ich überflüssig. Und das PS? Das ist eine Geschichte, kein Brief. Du zeigst kein Bild hier.

Wie gesagt, ich weiß das ist eine sehr lange Liste, und das Überarbeiten wird wahrscheinlich ein bisschen frustrierend. Aber es lohnt sich bestimmt. Die Grundidee zu der Geschichte mag ich sehr, aber sie macht den Eindruck, dass du alles aufgeschrieben hast, was dir gerade in den Sinn kam, ohne zu hinterfragen, ob dass auch notwendig ist für die Geschichte, und ohne hinterher noch zu überarbeiten. Das ist der Teil vom Schreiben, der dem Autor richtig viel Spaß macht. Damit es dem Leser auch Spaß macht, gehört aber noch viel mehr Arbeit dazu :)

Grüße von Perdita

 

Hallo Fion,

die Geschichte hat mir recht gut gefallen, seitdem die Prot im Nebel aus dem Auto gestiegen, zum Test ein paar Schritte weggegangen ist, und mehr jedoch zurück. Das finde ich einen Thrill, das hat gut gewirkt bei mir. Und ich habe die ganze leider recht absatz- bzw. leerzeilenarme Geschichte gelesen in der Hoffnung auf weitere solcher Einfälle, und dass der Autor nicht alles zunichte macht mit dem zu oft gelesenen dumm-naiv-unlustigen »Ich wachte auf und alles war nur ein Traum«-Ende. Ich halte es jedoch für möglich, dass ein Traum dich zu dieser Geschichte inspiriert hat, ist es so? Um so mehr meine Hochachtung, dass du dich gegen den Traumkontext entschieden hast.

Mein Tipp: Fehler ausmerzen. Perdita hat ganze Arbeit geleistet (vielen Dank, das erspart mir ein schlechtes Gewissen). Ich fänd es schade, wenn du ihre Korrekturen nicht in Betracht zögest und ggf. übernähmst.


Viele Grüße,
-- floritiv.

 
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Guten Morgen Perdita
Oder darf ich Perdita X sagen?
Deine Meckerliste hat es in sich, zum überwiegenden Teil zu recht.
Nach Erhalt wollte ich schnell den Text überarbeiten, aber es ist so viel darin zu verändern.
Mittlerweile ist es einfach unhöflich Dich so lange warten zu lassen. Asche über mein Haupt.
Hier aber schon mal ein paar Reaktionen auf Deine Arbeit:

Ingrid ist eine Reale Person, meine Freundin, als ich ihr die Geschichte vorgelesen habe, war es zum Schluss für Sie eine Überraschung. Aber eben auch nur für sie. Änderung!

Alle Umgangssprachlichen Störche nehme ich raus, hast ja Recht, zu niedlich.

Pratchett Anspielungen bleiben. Ich kenne eine junge Dame, die niemals schmunzelt, wenn Ponder St. eine Erklärung abgibt. Im Gegenzug überlese ich alle literarische Anspielungen, sie perlen einfach an mir ab. So ist das Leben nun mal.

Die Währung in der bezahlt wird, bleibt. Sie ist nicht als veraltet anzusehen, sondern ein Statement. Ich benutze keine D-Mark, nur Mark.

Tatsächlich gibt es das Bild. Ich muss nur noch herausfinden wie ich es zeigen kann.
Alle meine Texte entstehen nach meinen Bildern.
Natürlich kann man das nicht wissen.
Ich muss an meinem Profil endlich mal was tun.

Erst einmal herzlichen Dank an Dich.
Hoffentlich liest Du die Geschichte noch einmal nach dem ich sie überarbeitet habe.

Liebe Grüße
Fion

Hallo floritiv

Danke das Dir meine Geschichte gefallen hat.
Das Überarbeiten dauert leider bei mir so lange. Predita hat mich ganz schön in die Mangel genommen, zu recht.

Das ganze ist aus keinem Traum entstanden, ist einfach nur Fantasie.

Mehr Absätze!
Versprochen.

Liebe Grüße
Fion

 

Hi nochmal,

Oder darf ich Perdita X sagen?
Ein Pratchett-Fan erkennt den anderen am Nick :D

Mittlerweile ist es einfach unhöflich Dich so lange warten zu lassen. Asche über mein Haupt.
Ach was, du machst das doch nicht für mich, sondern für die Geschichte, oder für dich selbst. Lass dir ruhig Zeit damit. Ich bin niemals schnell mit dem Überarbeiten, und erwarte das auch nicht von anderen :)

Tatsächlich gibt es das Bild. Ich muss nur noch herausfinden wie ich es zeigen kann.
Hm, ich weiß nicht wie die Forumregeln dazu stehen, ein Bild oder einen Link dahin in einer Geschichte einzubauen. Smileys sind jedenfalls nicht erlaubt, also wahrscheinlich auch keine anderen Grafiken. Aber frag ruhig mal einen Moderator. Es gibt ja durchaus Literatur, wo Bilder ein Bestandteil des Werkes sind. Abgesehen von Comics fällt mir "Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana" von Umberto Eco ein, da spielen Bilder eine ganz zentrale Rolle, und die sind in dem Buch auch alle abgedruckt. Vielleicht darfst du also auch das Bild mit in deine Geschichte aufnehmen :). Ansonsten kannst du vielleicht den Link in einem Kommentar posten.

Und ja, ich würde mir die überarbeitete Version auch noch mal anschauen :).

 

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