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Geliebt und vergessen

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25.03.2018
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Geliebt und vergessen

Kann man sich unsterblich verlieben und das dann wieder vergessen, obwohl man jahrelang mit der geliebten Person zusammengearbeitet hat?

Vor 20 langen Jahren hatte ich eben erst meinen Arbeitsplatz gewechselt und gleich am ersten Tag geschah es. Während ich mit meinem neuen Chef, in seinem kleinen dunkelgrün schwarzen Büro sprach, klopfte ein Mitarbeiter an die Tür.
»Herein!«
Die Tür öffnete sich und ich ließ vor Sprachlosigkeit beinahe die Zunge aus dem Mund hängen.
Man, sieht die toll aus.
Meine Güte, kam da eine bezaubernd schöne Frau ins Büro herein.
»Morgen Naja. Wie praktisch, dann kann ich euch beide gleich miteinander bekannt machen. Das hier ist Naja und das hier der Stephen, ich meinte Stiwen. Er ist der Nachfolger für deine Abteilung.«
Ich glaub´s nicht! Mit der arbeite ich also zwei Wochen gemeinsam in unserer Abteilung. War eine gute Idee, die Firma zu wechseln.
»Schön Sie kennenzulernen.«
»… Ja! Freut mich auch.«

Zu dem wunderschönen Aussehen von Naja kam auch noch ihre liebreizende, warmherzige Stimme hinzu. Die Frau war schlicht und einfach atemberaubend.
Diesen Umständen verdankte ich es, dass ich mir Najas Namen als einzigen sofort merken konnte.
Um die Aufgaben von Naja problemlos übernehmen zu können, leiteten wir ihre Abteilung in den kommenden zwei Wochen gemeinsam. Diese Zeit kostete mich viel Kraft, aber es war war trotz allem herrlich, mit Naja neun Stunden, oder manchmal noch länger, arbeiten zu dürfen. Oft bemerkte ich gar nicht, dass schon so viel Zeit verstrichen war. Gut, ich hätte es an den erledigten Unterlagen auf dem Schreibtisch sehen müssen. Doch die Zeit mit Naja verflog wie im Winde.

Der erste Tag ohne Naja. Mal schauen.
Schon waren die zwei Wochen vorbei und Naja ließ mich in ihrem alten, weiß grauen Büro alleine. Sie leitete ab sofort eine erst vor kurzem neu gegründete Abteilung unseres Unternehmens.
Als Dankeschön für die gute Einarbeitung in ihre alte Abteilung, ging ich im Vorfeld der Mittagspause zu Naja und überreichte ihr ein kleines Geschenk.
»Ein Parfüm, das nach Schmetterlingsflieder riecht.«
»Ich hoffe, du hast diesen Duft noch nicht?«
»Nein, der fehlt mir noch.«

Naja und ich hatten ab jetzt, zu meinem größten Bedauern, nicht mehr viel miteinander zu tun. Wir sahen uns zwar weiterhin jeden Tag auf dem Parkplatz, in der Mittagspause, beim allmorgendlichen Treffen aller Abteilungsleiter und lächelten uns jedes Mal an, aber das war es auch gewesen.

Was ist denn mit Naja? Sie ist doch nie krank.
Ein Jahr nach meinem Beginn in der Firma, wurde eine neue Frau für meine Abteilung eingestellt. Aus welch einem Grund auch immer, dass weiß ich beim besten Willen nicht mehr, mochte ich diese Julié.
Heute für mich unverständlich, vergaß ich Naja, obwohl wir uns weiterhin jeden Tag sahen. Die neue Julié stand ab jetzt in meinem Mittelpunkt. Sie war merkwürdigerweise ganz anders als Naja. Julié besaß weder ein Haustier oder trieb Sport, noch hatte sie ein besonderes Aussehen. Julié sah mit ihren schulterlangen schwarzen Haaren und den etwas kleinen Öhrchen echt süß aus, aber reichte eben nicht an Naja heran. Doch zu dieser Zeit damals, fiel mir das keineswegs auf. Die Verliebtheit in Julié, sowie ihre grün braunen Augen, schien wahrlich abzulenken. Höchstwahrscheinlich sah ich Naja zeitlich ebenfalls aus einem anderen Blickwinkel. Wie auch immer. Julié und ich verstanden uns wirklich sehr gut. Wir verbrachten fast jede Pause miteinander, hatten viel Spaß zusammen und waren zweimal beim Italiener essen. Weiter lief zwischen uns jedoch nichts. Zum Glück. Denn sie verließ unsere Firma kurze Zeit später.

Mein Chef teilte mir in der Woche darauf mit, dass ich in circa einem Jahr eine neue Position in der Firma einnehmen sollte, sobald das Unternehmen nach Hamburg umgezogen war. Um für die neuen Aufgaben bestens gerüstet zu sein, musste ich einige Schulungen durchlaufen. Dank dieser ganzen Fortbildungen hatte ich dann so viel um die Ohren, dass mir gar nicht in den Sinn kam, dass ich Naja noch immer sehr mochte. Mir war es allen Ernstes völlig entgangen, dass ich sie liebte. Naja und ich sahen uns weiterhin beim morgendlichen Treffen der Abteilungsleiter und auf einem der vielen Flure, aber nichts von all dem, brachte meine Gefühle für sie wieder zum Vorschein.
So verstrichen schließlich zehn Monate bis zum Firmenumzug nach Hamburg und ich bekam die versprochene neue Position.
Naja und ich sahen uns nun fast gar nicht mehr, da sich der neue Firmensitz in zwei Hälften teilte. Beide befanden sich innerhalb eines großen, hell gehaltenen Gebäudes mit gold schwarzen Verzierungen. Doch der neue Teil des Unternehmens war samt Naja im rechten Flügel untergebracht und ich hingegen im linken.

Weil Hamburg für mich sogar nach sechs Monaten fremdartig erschien und um es endlich besser kennenzulernen, war ich dann an einem Wochenende mit zwei Kollegen in der Stadt unterwegs. Nachdem ich Abends erschöpft sowie müde, heimkehrte und duschte, legte ich mich ins Bett.
Nachts im Schlaf träumte ich, dass Naja und ich an einer Firmenreise teilnahmen. Inmitten eines dichten, naturbelassenen Laubwaldes, wohnten wir mit mehreren Kollegen in einem massiven Holzhaus. Abends nach einer Besprechung, gingen unsere Kollegen zurück ins Haus. Doch Naja und ich blieben draußen am Ufer des Sees sitzen. Wir saßen eng beieinander, die Sonne ging hinter den Bäumen langsam unter und ließ alles im Wald in einem orangen Farbton erstrahlen. Es sah traumhaft aus, wir schauten uns an, und ...
Ich wachte auf.
»Naja! Naja, wie konnte ich dich nur vergessen? So lange.«

Auf einmal traf es mich wie ein Blitz bei strahlendem Sonnenschein. Warum war mir meine geliebte Naja dermaßen lange Zeit nicht eingefallen?
Ich stand auf und suchte die Telefonnummer von Naja.
»Ich hatte sie doch abgespeichert.«
Leider fand ich Najas Nummer nirgends und weil Sonntag war, musste ich bis zum nächsten Tag auszuharren, um sie endlich wiederzutreffen.
Weil ich es aber nicht abwarten konnte, sie wiederzusehen, probierte ich, Naja bei Facebook und Co. zu finden. Doch leider vergebens. Alles was ich von Naja im Internet fand, war ein Zeitungsartikel, der sie einmal namentlich erwähnte.
Noch fünfzehn Stunden bis zur Arbeit. Kann das nicht schneller gehen.
Über Wochenenden freute normalerweise sogar ich mich, aber diesmal sehnte ich das Ende des gleichen herbei, wollte ich doch endlich zu Naja.
In der Nacht schlief ich erst nach 40 Minuten ein und wachte jede Stunde wieder auf.
Vier Stunden. Meine Güte, dauert das.
Die Zeit verging so langsam, wie nie zuvor in meinem Leben.

Jetzt aber los! Duschen, anziehen, essen und ab zur Firma.
Duschen und Anziehen hatte ich erledigt, doch auf Essen hatte ich absolut keinen Appetit.

Noch bevor das morgendliche Treffen der Abteilungsleiter meines Seitenflügels stattfand, wollte ich Naja in ihrem Büro aufsuchen.
»Herein!«
»Entschuldigen Sie. Ich dachte, dass wäre Najas Büro.«
»Tut mir leid, aber Naja hat bereits vor drei Monaten unsere Firma verlassen.«
Auf einmal stand ich völlig neben mir, sah förmlich, wie blass meine Haut wurde und bekam noch gerade ein »Danke« heraus.
Draußen im Flur musste ich mich zunächst sammeln. Das Naja nicht mehr in unserem Unternehmen arbeitete, war ein Schock.
Ich begab mich zum Treffen aller Abteilungsleiter und wartete mit einem zappelnden rechten Fuß auf das Ende dieser Besprechung. Als es endlich so weit war, suchte ich meinem Chef auf und fragte ihn, ob er wüsste wo Naja nun arbeitet. Doch weder er, noch seine Sekretärin oder unsere Buchhalterin wussten, wo Naja nun angestellt war.
Das kann nicht wahr sein.
Mir wurde eisig und am liebsten wäre ich nach Hause gegangen. Letztlich begab ich mich aber in mein hellgraues Büro, erledigte dort das nötigste und unternahm anschließend einen Marathon durch die Firma. Jeden den ich auf unseren blaugen Fluren traf, fragte ich nach Naja.
»Kann ich dir auch nicht sagen.«
»Weiß vielleicht jemand anderes.«
»Keine Ahnung.«
»Weiß ich leider nicht.«

Arme Naja. Hat jahrelang hier gearbeitet, aber niemand interessierte sich für sie. Ob Naja überhaupt einen einzigen Freund hier hatte?
Nach Stunden und Kilometern im Gebäude, schien es für mich klar, wieso Naja die Firma verlassen hatte.
Oh man.
Ein flaues Gefühl breitete sich in mir aus und von einem Augenblick auf den anderen, war mir alles total egal, besaß keine Lust, noch irgendetwas zu erledigen.
Ich zog mich in mein dunkles Büro zurück, zumindest sah es für mich zeitlich düster aus.
»Was jetzt? War's das etwa?«
Völlig ratlos saß ich in meinem Bürostuhl. Das ich Naja nicht übers Internet finden würde, war mir aufgrund der gestrigen Erfahrungen recht klar.

Die folgenden Wochen dachte ich ununterbrochen nur noch an Naja. Egal was ich mir auch überlegte, um Naja ausfindig zu machen, das alles hatte keine Erfolgsaussichten. Ich konnte ja schlecht Deutschlandweit in jeder Zeitung eine Annonce aufgeben. Selbst wenn ich dies getan hätte, standen die Chancen keineswegs sonderlich hoch, dass Naja die Zeitung lesen würde.

Für gewöhnlich war ich kein großer Freund von Auslandsbesuchen unserer Firma, obwohl sie uns oftmals neue Kunden einbrachten. Sie waren schlussendlich einfach bloß stressig. Der jetzige im Juni, bewahrte mich aber davor, weiterhin ununterbrochen an Naja zu denken. Diese Ablenkung funktionierte jedoch nur bis zum Rückflug. Nach der Landung befand ich mich nicht einmal eine Minute in meiner Wohnung und gab abermals Najas Namen bei Google ein.
»Werde ich sie jemals wiedersehen?«
Einen Tag zuvor war ich noch bester Laune und nun versank ich erneut vor lauter Verzweiflung im Boden. In den kommenden Tagen fragte ich mich langsam, ob die Suche nach Naja überhaupt noch einen Sinn machte. Ich konnte nichts weiter unternehmen um sie zu finden. Und selbst wenn ich Naja gefunden hätte, vielleicht wäre sie dann schon mit jemanden zusammen. Auch die Möglichkeit gab es, dass Naja so weit weg wohnte, das eine Beziehung nicht funktionieren würde oder das Naja schlicht nichts von mir wollte. Letztlich aber, glaubte ich dennoch, dass es eine Möglichkeit für eine gemeinsame Zukunft mit Naja gab. Ich konnte einfach nicht anders und folglich gab ihren Namen erneut bei Google ein.
»Ja!«
Rieb mir meine Augen und schaute wieder auf den Bildschirm meines schwarzen Notebooks.
Wirklich Naja!
Ich konnte es nicht fassen. Damit hatte ich kein Stückchen gerechnet und dennoch brachte es mich zunächst auch nicht weiter, da auf der Website alles in Französisch stand. Mit der Hilfe eines Übersetzungsprogramms konnte ich die Seite aber weitgehendst verstehen. Es handelte sich um eine Naja Funke, die in Frankreich eine elfmonatige Schulung durchlief.
Endlich ein Stein in der Wüste gefunden.
Ich war unfassbar begeistert, Naja vermutlich endlich wiedergefunden zu haben. Hundert prozentige Sicherheit gab es natürlich nicht, weil kein Bild von ihr gezeigt wurde, aber ihr Name war in Verbindung mit ihrem Nachnamen selten anzutreffen. Zumindest meinen Erfahrungen nach. Doch ob sie´s war oder nicht. Es gab ein Problem. Diese Internetseite berichtete lediglich über die Schulungsangebote in Lyon, nannte allerdings keine Anschrift oder ähnliches.
Es gibt immer ein Problem.
Jetzt hatte ich Naja höchstwahrscheinlich gefunden, aber konnte sie unmöglich kontaktieren.
Obwohl ich zweifelte, dass es klappen würde, suchte ich nach dem Schulungsanbieter und setzte mich mit ihm in Verbindung.
Das kann doch nicht wahr sein.
Das mir der Schulungsanbieter die Kontaktdaten von Naja nicht würde geben können, hatte ich ja befürchtet. Jedoch kam es noch schlimmer. Die Interviews für diese Website waren vor vier Wochen durchgeführt worden und eine Woche später, war die Fortbildung für Naja beendet. Zumindest konnte mir Herr Friedrich bestätigen, dass es sich um meine Naja handelte, nachdem ich sie ihm beschrieben hatte. Einen Hoffnungsschimmer gab er mir gleich mit. So weit er wusste, wollte sie nach Deutschland zurückkehren.
Einerseits war ich nun bei meiner Suche vorangekommen, andererseits auch nicht. Ich wusste jetzt, dass Naja wahrscheinlich wieder in Deutschland lebte, aber wo?
Dieser Frage ging ich einige Wochen nach, indem ich eine Menge Firmen kontaktierte und nach einer Naja Funke fragte. Es bestand zwar keine große Wahrscheinlichkeit, sie auf diese Weise zu finden, aber ich wollte es wenigstens versucht haben. Leider jedoch mit negativem Ausgang.

Im August erfuhr ich, dass eine geliebte Person verstorben war, was mich zutiefst erschütterte.
Mein Vater war nach Jahren an seinem Herzleiden gestorben und ich war seit über 20 Jahren der einzige aus unserer Familie, mit dem er noch etwas zu tun hatte. Folglich musste ich von der Beerdigung bis zur Wohnungsauflösung alles allein machen. Aus diesem Grund zog sich das ganze auch sehr in die Länge. Hinzu kam, dass mein Vater viele, viele Flugzeugmodelle gesammelt und einige sogar selber gebaut hatte. Zwei schöne, grüne, alte Doppeldecker behielt ich und der Rest musste leider verkauft werden. Alles in allem war ich erst fünf Monate nach dem Tod meines Vaters fertig.

»Die schönen Flugzeuge meines Vaters.«
Nur eine Woche später durfte ich wegen einer Rauchvergiftung die Nacht im Krankenhaus verbringen.
Bei meinem rechten Nachbarn war ein Feuer ausgebrochen und hatte über den Balkon letztlich auf meine Wohnung übergegriffen. Da die Feuerwehr wegen Falschparkern bei der Anfahrt behindert wurde, brannte auch mein Zuhause komplett aus.
Eben erst hatte ich dann die Wohnung durchs Feuer verloren, tauchte wie aus heiterem Himmel meine mir bisher unbekannte Schwester Nicole Rettlich auf. Was die kurz nach ihrem plötzlichen Erscheinen behauptete, war eine Frechheit. Angeblich sollte mein Vater über jede Menge Geld verfügt haben. Logisch das die Rettlich ihren Teil davon abhaben wollte. Aber weder auf der Bank, noch in seiner Wohnung versteckt, hatte mein Vater Geld gehabt. Das glaubte mir die Rettlich allerdings nicht und so ging´s vor ein Gericht.

Seit dem Tod meines Vaters war jetzt beinahe ein Jahr vergangen. Das ich während dieser ganzen Zeit kein einziges Mal nach Naja gesucht hatte, war einfach Mist und es ärgerte mich dermaßen. Oftmals kam ich jedoch völlig fertig zuhause an und war froh, wenn ich mir noch etwas zu essen machen konnte und nicht schon beim Duschen einschlief. Um mich von den letzten Monaten zu erholen, verbrachte ich zunächst einen einwöchigen Urlaub in Portugal.
Das kann nicht sein. Wie...
Ob ich´s glauben wollte oder nicht. Doch in Portugal geschah es. Ich war eben aus meinem Zimmer runter zum Pool gelaufen, der von unsagbar vielen Palmen umgeben war und sah sie. Naja stand mit ihrem bezaubernden Rücken zu mir und legte sich gerade ein schwarz blaues Handtuch auf eine Liege, keine zehn Meter vor meinen Füßen.

Von hinten lief ich auf Naja zu und dann drehte sie sich in meine Richtung herum.
Ich machte auf den braunen Fliesen kehrt und sprang in das klare Wasser vom blauen Pool.
»Wäre ja auch zu schön gewesen.«
Leider handelte es sich nicht um Naja. Die Frau sah ihr zwar sehr ähnlich, aber war einige Jahre älter.

Ursprünglich wollte ich erst nach diesem Urlaub wieder versuchen die Adresse von Naja herauszufinden, doch dank dieser Frau begann ich sofort damit.
Einmal mehr versuchte ich, Naja im Internet zu finden. In diversen sozialen Netzwerken meldete ich mich an und suchte nach ihr. Diese Arbeit brachte aber wieder nicht den ersehnten Erfolg. Einmal mehr verzweifelte ich bei der Suche nach Naja.

»Wer ist Hoolas?«
»Ich habe meinen Namen in die Heimatsprache meiner Mutter übersetzt. Hoolas bedeutet „die Fleißige“.«
Nach Hause zurückgekehrt, brachte mich meine Kollegin Katja auf eine Idee. Was wäre, wenn auch Naja ihren Namen in irgendeine Sprache übersetzt hatte, um nicht von jedem im Internet gefunden zu werden. Doch falls, in welche? Die ihrer Mutter, ihres Vaters oder eine die ihr schlicht gefiel?
Allerdings, wie hoch standen überhaupt die Chancen, dass ich Naja auf diese Weise finden würde?
Obwohl die Antwort darauf klar zu sein schien, versuchte ich mein Glück dennoch.

»Komm rein!«
»Stör ich?«
»Ich bin gerade dabei den Namen von Naja in eine andere Sprachen zu übersetzen.«
»Du versuchst sie noch immer zu finden. Dann probiere mal Italienisch aus.«
»Wieso?«
»Ich habe eben mit Matthias gesprochen und beiläufig sagte er, dass er nach seinem ersten Italienurlaub verstehe, wieso Naja jedes Jahr dort hinreist.«
Wenige Minuten später fand ich heraus, dass Naja, was soviel wie kleine Schwester bedeutete, in Italienisch wohl „piccola sorella“ hieß.
Die Suche in den sozialen Netzwerken des Internets ging wiederholt von vorne los. Langsam konnte ich diese Seiten nicht mehr sehen. Schon zu oft hatte ich sie durchforstet.

Ob die Suche diesmal erfolgreich war, konnte ich ausnahmsweise noch nicht abschließend sagen. Ich fand einige piccola sorella, wovon aber nur eine einzige kein Profilbild von sich hochgeladen hatte und der Rest kam vom Aussehen her, nicht einmal annähernd an Naja heran. Die piccola sorella ohne Bild, hatte zum Glück einige ihrer Hobbys und Interessen angegeben. Neben Lesen und Golfen, stand dort Altfranzösisch.
»Ist das etwa...? Könnte das sein?«
Im Titelbild dieser Frau standen zwei für mich unverständliche Wörter. Waren die eventuell in Altfranzösisch geschrieben?
Ich versuchte jetzt also die Schriftzeichen zu entziffern und kaum waren sie bei Google eingegeben, erschien dort das Profil einer Frau, welche in Hamburg arbeitete.
»Mhhh! Ich weiß nicht.«
In diesem sozialem Netzwerk hatte Sie auch ein Bild von sich hochgeladen. Da ich Naja aber einige Jahre nicht gesehen hatte und das Bild hinzu keine gute Qualität besaß, war ich äußerst skeptisch, dass es sich um Naja handelte.
Wirklich dumm an der ganzen Geschichte war besonders, dass ich ihr keine Nachricht zukommen lassen konnte, da dies nur ganz bestimmten Mitgliedern ermöglicht wurde, die dafür einiges zahlten. Wäre ich überzeugt gewesen, dass es sich um Naja handelte, hätte ich´s sofort gemacht. Doch das Bild dieser Frau sah mir einfach zu weit von Naja entfernt aus.
Ich schaue es mir morgen noch einmal an und entscheide dann.
Was ich tun würde, sollte ich am nächsten Tag zu der endgültigen Überzeugung gelangen, dass es sich keinesfalls um Naja auf dem Bild handelte, wusste ich nicht.
Großartig Gedanken konnte ich mir darüber jetzt auch nicht mehr machen, da ich einen Termin bei meiner Krankenkasse hatte. Bereits seit drei Monaten ließ ich ihn immer wieder verlegen. Ich stieg also in mein Auto und fuhr zur Versicherung.
Sich meiner Stimmung anpassend, fing es direkt vor der Krankenkasse kräftig an zu regnen. Ich wartete einige Zeit bis der Regen etwas nachließ, stieg schnell aus und rannte zügig ins Gebäude. Einigermaßen trocken im Haus angekommen, meldete ich mich im Foyer an. Kurze Zeit später wurde ein Platz frei und somit setzte ich mich in einem großen, hellen Raum mit dutzenden Schreibtischen, an einen dergleichen.
Wartend schaute ich auf der rechten Seite aus einer Reihe von Fenstern, bis ein „Guten Tag“ mich dazu brachte, meinen Kopf zum Schreibtisch zurückzudrehen.
Wieder eine Blonde! Kann das nicht einma...
»Naja!«
»Stephen!«
»...«
Ich war sprachlos. Ich konnte es nicht glauben. Diese Frau war Naja.
Nach allem, was ich versucht hatte, um sie wiederzufinden, stand Naja plötzlich einfach vor mir.
Naja und ich umarmten uns innig und vergaßen völlig, wo wir waren. Auf gewisse Weise erschien das auch vollkommen irrelevant. Mir war nicht einmal aufgefallen, dass ich um den Schreibtisch herumgegangen war.
Naja umarmend, sprach ich es leise aus. » Ich glaub es nicht. «
Und dachte: Du hast mir so gefehlt.
Am allerliebsten hätte ich Naja nie mehr losgelassen. Leider musste sie aber weiterarbeiten und gab nun meine Unterlagen in den Computer ein.
»Du nutzt noch immer dieses Schmetterlings Parfüm!«
»Seitdem du es mir geschenkt hast, gehört es zu meinen allerliebsten.«
»Wie lange bist du schon hier?«
»Seit vier Monaten. Doch hier unten, bin ich heute nur als Vertretung. Falls du Zeit hättest. In einer Stunde habe ich Feierabend.«

So glücklich, erleichtert und voller Zuversicht, wartete ich 60 Minuten auf Naja. Den Raum, in dem sie ausschließlich am heutigen Tag arbeitete, verließ ich aber nicht für eine einzige Minute.
Schließlich war es so weit. Naja hatte Feierabend, kam zu mir und wir verließen die Versicherung. Es war einfach toll, sie wieder in meinem Leben zu haben. Die Sonne kämpfte sich durch die Wolken und jetzt gingen wir beide um die Ecke etwas essen.
Im Gegensatz zu meinem Traum mit Naja am See, verbrachten wir schlussendlich nicht nur die kommende Nacht miteinander.

 

Hallo Ronja,

Du hast wohl in vielem recht. Vermutlich habe ich wegen einer persönlichen Geschichte zu viel eingebaut. Wobei die wahre Geschichte noch viel länger ist und noch immer nicht zu Ende.
Ich habe inzwischen verstanden, dass Kurzgeschichten für mich nichts sind.
Demnach danke für deine Meinung und alles gute.

Grüße aus Berlin

 
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Hallo,

Keine Sorge Ronja, ich höre mit dem Schreiben nicht auf. Jedoch werde ich mich zunächst wieder meinen langen Science Fiction und Fantasy Geschichten widmen. Diese haben 400 bis 500 Seiten und mir ist es schon immer schwergefallen, mich kurz zu fassen. Also mal schauen.

Ich ärgere mich nur über zwei private Freunde, die die Geschichten gelesen haben??? und nichts Negatives sagten. Sie wollten mich wohl nicht verärgern, was ihnen nun umso mehr gelungen ist.

Eine der langen Geschichten wird noch einmal in Ruhe überarbeitet und erhält dann ein Freund, bei dem ich genau weiß, dass er ehrlich sein wird. Sollte das Schreiben nichts für mich sein, werde ich es wenigstens für mich weitermachen.

Grüße und ein schönes Wochenende

 

Hallo Geschichten Berlin,

und willkommen hier.

Ich sehe es ähnlich wie Ronja, dass die Geschichte viel zu lang ist und außerdem viel zu viel erzählt, anstatt gezeigt wird.
Ich nehme mal einen Absatz als Beispiel.

Nur eine Woche später durfte ich wegen einer Rauchvergiftung die Nacht im Krankenhaus verbringen.
Bei meinem rechten Nachbarn war ein Feuer ausgebrochen und hatte über den Balkon letztlich auf meine Wohnung übergegriffen. Da die Feuerwehr wegen Falschparkern bei der Anfahrt behindert wurde, brannte auch mein Zuhause komplett aus. Als ich später kurz meine Wohnung betreten durfte, erkannte ich die Gegenstände bloß noch anhand ihrer Positionen in den Räumen.
Eben erst hatte ich dann die Wohnung durchs Feuer verloren, tauchte wie aus heiterem Himmel meine mir bisher unbekannte Schwester Nicole Rettlich auf. Sie wohnte seit vielen Jahren in Kanada und erfuhr erst einen Tag zuvor vom Tod meines Vaters. Was diese Rettlich kurz nach ihrem plötzlichen erscheinen behauptete, war eine Frechheit. Angeblich sollte mein Vater über jede menge Geld verfügt haben. Logisch das die Rettlich ihren Teil davon abhaben wollte. Wäre ja auch kein Problem gewesen. Aber weder auf der Bank, noch in seiner Wohnung versteckt, hatte mein Vater Geld gehabt. Das glaubte mir die Rettlich allerdings nicht und so ging´s vor ein Gericht. Dieses glaubte schlussendlich mir und die Rettlich wurde um einige Geldscheine ärmer.
In wenigen Zeilen berichtest du von einem Feuer, wie die Feuerwehr zu spät kam, wie er anschließend in der Wohnung war und kaum was wiedererkennen konnte, wie Nicole kommt und vom verstorbenen Vater spricht, dass es vor Gericht endete und Nicole um einige Geldscheine ärmer wurde.

Da wird keine einzige Szene gezeigt, nur erzählt.
Hieraus könntest du locker drei bis vier Seiten machen, als Show, don't tell.

Andererseits schreibst du viel zu ausführlich. Beispiel:

Großartig Gedanken konnte ich mir darüber jetzt auch nicht mehr machen, da ich einen Termin bei meiner Krankenkasse hatte. Heute musste dieser endlich wahrgenommen werden. Bereits seit drei Monaten ließ ich ihn immer wieder verlegen. Ich stieg also in mein blaues Auto und fuhr 40 Minuten zur Versicherung.
Sich meiner Stimmung anpassend, fing es direkt vor der Krankenkasse an zu regnen, als kippe irgendwer einen Ozean aus. Ich war früh dran, wartete somit einige Zeit, bis der Regen etwas nachließ und dreizehn Minuten später wagte ich es. Schnell stieg ich aus, ließ natürlich den Schlüssel fallen und rannte zügig ins Gebäude. Einigermaßen trocken im Haus angekommen, meldetet ich mich zunächst im Foyer an.
Zwei Minuten später wurde ein Platz frei und somit setzte ich mich in einem großen, hellen Raum mit dutzenden Schreibtischen, an Nummer sieben dergleichen. Die Mitarbeiterin dort hatte jedoch Feierabend und so musste ich auf ihre Kollegin warten, die jeden Augenblick erscheinen sollte.
Ist es wichtig, welche Farbe das Auto hat, wie lange die Fahrt dauert, dass er dreizehn Minuten wartete, dass es Tisch Nr. 7 ist, dass die Frau Feierabend hat und er auf eine Kollegin warten muss?
Sorry, aber das ist m.E. total überflüssig und somit einfach nur langweilig.

Da befinden sich noch jede Menge Fehler im Text.

plötzlichen erscheinen
plötzlichen Erscheinen

jede menge Geld
jede Menge Geld

« Endlich ein Licht im dunklen. »
im Dunklen
» Wer ist denn Hoolas? «
Richtig: »Text« (achte auf die Richtung der Chevrons, ohne Leerzeichen)

keine 10 Meter
keine zehn Meter
i.d.R. Zahlen bis 12 ausschreiben

» Ich bin gerade dabei den Namen von Naja in eine andere
Sprache zu übersetzen. «
Überflüssiger Zeilenwechsel.

Wenige Minuten später fand ich heraus, das Naja,
dass Naja

Doch das Bild dieser Frau, sah mir einfach zu weit von Naja entfernt aus.
Kein Komma.
Da sind noch einige Sätze, wo Kommas falsch gesetzt sind.

meldetet ich mich zunächst im Foyer an
meldete

Wieder eine blonde!
Blonde!

Seitdem du es mir Geschenkt hast,
geschenkt hast

Eines noch:

Ich ärgere mich nur über zwei Leute, die die Geschichten gelesen haben??? und nichts Negatives sagten. Sie wollten mich wohl nicht verärgern, was ihnen nun umso mehr gelungen ist.
Was meinst du damit?
Du solltest dich daran gewöhnen, dass nicht alle Leser nach dem Lesen oder abgebrochenem Lesen auch einen Kommentar hinterlassen.

Btw:
Du hast ja selbst noch keinen Kommentar zu anderen Geschichten hinterlassen, dich nur um deine Texte gekümmert.
Gehen und Nehmen.

Viel Spaß hier noch und viele Grüße,
GoMusic

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hallo GoMusic,

sorry, ich habe das Wort privat vergessen. Mit den beiden Lesern war niemand von hier gemeint. Das waren zwei private Freunde.

Hier würde ich nie erwarten, dass jeder ein Kommentar abgibt.

Grüße aus Berlin

Hallo,

Ich bin es schon wieder.

Der Kommentar von vorhin war missverständlich ausgedrückt. Mit den zwei Leuten war niemand von hier gemeint, sondern zwei private Freunde.

Grüße

 
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Hallo Geschichten Berlin
GoMusic hat dir schon viele gute Tipps zu Rechtschreibfehlern gegeben. Dem habe ich noch eine lange Liste hinzuzufügen. Nur ist mir aufgefallen, dass du diese noch nicht verbessert hast. Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob ich mir jetzt überhaupt die Arbeit machen soll, die hier alle aufzuzählen. Wir sagen das ja nicht zum Spaß, sondern damit du deine Geschichte verbessern kannst.

Aber ich mach das jetzt trotzdem, weil ich mir andernfalls um sonst die Mühe gemacht hätte, zweieinhalb Seiten in meinem Collegeblock mit Textstellen vollzuschreiben.

in seinem kleinen aber feinen
Das wirkt sehr albern. Ich würde nur kleinen schreiben.

Schätzen tat die circa 1,70 Meter große Kollegin auf mein Alter
Vielleicht lieber sowas wie: Ich schätzte die circa 1,70 Meter große Kollegin etwa auf mein Alter.
Das klingt auch nich nicht so toll, vielleicht fällt dir ja noch was besseres ein.

Das ist Naja und dies der Stephan
Kein normaler Mensch würde das so sagen.
Lieber: Das hier ist Naja und das hier der Stephan, oder so.

War eine gute Idee[,] die Firma zu wechseln

Zu dem Wunderschönen Aussehen von Naja, kam auch noch
Komma weg.

Diese Zeit kostete mir viel Kraft (...) mit dieser Frau
mich statt mir. Außerdem hast du sehr kurz aufeinanderfolgend das Wort diese(r) benutzt.

Arbeiten zu dürfen
arbeiten klein.

Doch die Zeit mit Naja verflog wie im Winde
Soweit ich weiß, ist das gar keine gängige Redensart. Ich kenne nur die Zeit verging wie im Fluge, und auch nach einer Kurzen Googlerecherche habe ich nur das gefunden.

Nein, dieser fehlt mir noch.
Auch hier würde in echt niemand dieser sagen. Eher der.

viel mir keineswegs auf
fiel statt viel.

Die Verliebtheit in Julie, sowie ihren grün braunen Augen, schien wahrlich abzulenken.
So ist der Satz auf jeden Fall falsch. Es gäbe hier zwei Möglichkeiten, je nach dem, was du mir damit sagen willst.
Wenn du die Verliebtheit in Julie und in ihre Augen meinst, dann müsste der eingeschobene Teil lauten:
sowie in ihre grünen Augen
Wenn du meinst, dass sowohl die Verlibtheit in Julie, als auch die grünen Augen von Julie ihn ablenken, dann müsste der eingeschobene Teil lauten:
sowie ihre grün braunen Augen
Ich finde, beide Möglichkeiten machen nicht so viel Sinn, deswegen schlage ich vor, den eingeschobenen Teil ganz wegzulassen.

Denn kurz nachdem (...) zwei Wochen später
Das ist doppelt gemoppelt. Eins von beidem reicht. Außerdem hast du kurz darauf auch noch
neun Tage später
Und das klingt zu ähnlich, wie dieses zwei Wochen später.

Mir war es allen ernstes völlig entgangen.
Von meinem Sprachgefühl her, müsste Ernstes groß geschrieben werden.

und in einen der vielen Flure
Hier ist auf jeden Fall ein Kasusfehler. So, wie es dasteht, müsste es einem heißen, aber das macht keinen Sinn, da sie sich bestimmt nicht immer nur auf einem einzigen Flur begegnen. Vielleicht : Und ab und zu in einem der Flure

Meine Kollegen gingen noch Feiern
feiern klein, glaube ich.

kehrte ich Heim
heim klein.

in einen orangen Farbton erstrahlen
einem.

Wir schauten uns an und...
Leerzeichen vor ...

abwarten, um Naja endlich wiederzutraffen. Weil ich es aber nicht abwarten konnte, Naja wiederzusehen
Zweimal abwarten und zweimal Naja wiederzu-... Wiederholungen sollten wenn möglich vermieden werden.

probierte ich[,] sie bei Facebook und Co. zu finden

Aber diesmal sehnte ich das Ende des gleichen sehnlichst herbei.
Hm. Ich sehnte sehnlichst. Wiederholung.

Die Zeit verging einfach nicht
Das stimmt nicht so ganz. So klingt das, als würde jedes Mal die gleiche Urzeit angezeigt, wenn er auf die Uhr schaut. Vielleicht: Die Zeit wollte einfach nicht vergehen, Oder sowas in der Art.

all meiner Abteilungsleiter
Kleiner Logigfehler. Es sind nicht seine Abteilungsleiter. Also: aller Abteilungsleiter

Mit zappelnden Fuß
Füßen.

besaß keine Lust[,] noch irgendwas zu erledigen
Da vorher nicht genau von ich die Rede ist, müsste vor besaß ein ich.
Aber ich finde, besaß ist nicht wirklich passend, vielleicht lieber schlicht und einfach hatte.

das Naja so weit weg wohnte
dass.

Ich fasste es nicht
Ich konnte es nicht fassen.

Purzelbäume geschlagen, wenn ich solche hätte machen können
Also ich bitte dich. Jedes Kindergartenkind kann schon Purzelbäume schlagen. Das er das nicht kann, nehme ich dir beim besten Willen nicht ab. Vielleicht lieber Räder schlagen?

meinen Erfahrungen im Internet zufolge
Klingt irgendwie komisch. Vielleicht das im Internet weglassen, und das zufolge durch nach ersetzen?

sie unmöglich kontaktieren (...) kontaktierte diesen schließlich.
Zwei mal kontaktieren.

der Herr Friedrich vom Schulungsanbieter, nach meiner Beschreibung,
Die beiden Kommas müssen mE weg.
Vom Schulungsanbieter ... klingt auch komisch. Solltest du irgendwie ändern.

Dass Naja wahrscheinlich wieder in Deutschland lebt
Hier ein falscher Zeitwechsel. -> lebte.

Wahrscheinlichkeit[,] sie auf diese Weise zu finden

eine geliebte Person verstorben war (...) Mein Vater starb
Zweimal eine Form von sterben.
Das starb müsste eigentlich in der Vorvergangenheit (Plusquamperfekt) stehen.

alles alleine Machen.
alleine ist umgangssprachlich. Lieber allein. Aber schöne Alliteration:D

war einfach Mist (...) um mich vom ganzen Mist der letzten Monate zu erholen
Zweimal Mist in nicht allzu langer Zeit.

nach diesem Urlaub wieder versuchen[,] die Adresse von Naja herauszufinden, doch dank dieser Frau, begann ich sofort damit.
Komma nach Frau weg.

Einmal mehr versuchte ich[,] Naja im Internet zu finden

Doch falls, in welch?
Doch falls ja, in welche?

oder eine[,] die ihr schlicht gefiel

Komm rein
Hier ist, glaube ich, ein Orts-/Zeitwechsel, deshalb müsste davor eine Leerzeile.

Langsam aber sicherlich
Eigentlich heißt es langsam aber sicher.

Ist etwa?
Das ist kein vollständiger Satz. Vielleicht
Ist das etwa ... ?

Ich versuchte jetzt also[,] die Schriftzeichen zu entziffern.

Da ich Naja aber einige Jahre nicht sah
Auch hier muss es wieder im Plusquamperfekt stehen. nicht gesehen hatte.

Mit Dutzenden Schreibtischen, an Nummer sieben dergleichen
Der Satz ist total umständlich. Solltest du vereinfachen.

auf ihre Kollegin warten (...) Wartend schaue ich
Zwei mal warten.

»Du hast mir so gefehlt«
Da du Gedanken sonst immer mit « » schreibst, stimmt das hier nicht.
Ich finde es aber sowieso besser, wenn du Gedanken einfach kursiv schreiben würdest, dann müsste man nicht immer so genau schauen, in welche Richtung die Zeichen gerade dastehen, um zu wissen, was das jetzt ist.

Ich schließe mich der Meinung an, das der Text zu lang auf ausführlich ist, dabei aber trotzdem sehr viel nur erzählt, als dass er es zeigt. Das macht ihn schnell langweilig für mich als Leser.

Was mich noch extrem gestört hat, war dass keine einzige Farbe für sich allein dastand, es war immer türkis grau, blaugrün, etc. das kann man manchmal machen, aber hier ist es mMn zu oft, und es ist ja nicht wichtig für die Handlung, dass alles immer zwei Farben hat.

Soviel erstmal von mir.

Viele Grüße,
Anna

 
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Eine Frage zwischendurch sei mir gestattet, weil ich annami eventuell falsch verstanden habe. Sie schreibt an Geschichten Berlin:

Dem habe ich noch eine lange Liste hinzuzufügen. Nur ist mir aufgefallen, dass du diese noch nicht verbessert hast. Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob ich mir jetzt überhaupt die Arbeit machen soll, die hier alle aufzuzählen. Wir sagen das ja nicht zum Spaß, sondern damit du deine Geschichte verbessern kannst.
Das Fette irritiert mich sehr, weil ich hier den drohend erhobenen Rohrstock halluziniere.
Also, Geschichten Berlin: Mach! Und bisschen dalli, wenn ich bitten darf:shy:.

José

 
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Hallo Anna,

ich musste erst einmal überlegen, was ich nun mache. Morgen werde ich hoffentlich zum Korrigieren kommen. Danke für deine Auflistung und der entsprechenden Arbeit. Schön das hier einem geholfen wird.

Grüße aus Berlin

Nachtrag
kann es doch nicht lassen. Sitze jetzt an Korrektur.

 

Ich hatte nicht vor, drohend den Rohrstock in die Luft zu halten. :lol:

 

Hallo Geschichten Berlin,

warum hast du die Geschichte nicht mit „Humor“ getagt, ein paar Absurditäten untergebracht, einiges auf die Spitze getrieben? Das hätte mir gut gefallen. Von Erotik finde ich keine Spuren im Text. Man erfährt ja nicht einmal, was der Erzähler an Naja besonders mag, sie bleibt völlig farblos. Anstatt eine ganze Zeitspanne zu erzählen, solltest du szenischer vorgehen, die Figuren unmittelbar zeigen, miteinander agieren lassen. Wenn du dich aber dafür entscheidest eine Entwicklung aus der Innenperspektive zu erzählen, brauchst du tiefere Gedankengänge, Ängste, Erinnerungen, die aus der Oberfläche herausragen. Im Übrigen ließe sich einiges streichen. Auch sprachlich ist das oft nicht präzise genug, wenig elegant, wenngleich keine gröberen Fehler vorkommen.

Vielleicht magst du ja ein wenig an dem Text arbeiten, würde ihm guttun. Ich finde auch, dass man profitiert, wenn man sich mit den Kritiken auseinandersetzt, die man erhält, Änderungen vornimmt. Die Texte anderer Autoren lesen und kommentieren bringt auch Entwicklung. Wenn man die überhaupt will.

Textstellen:

Die Tür öffnete sich und ich ließ vor Sprachlosigkeit beinahe die Zunge aus dem Mund hängen.
Man, sieht die toll aus.
und was macht ihn sprachlos? Was macht sie besonders?

»Ein Parfüm, das nach Schmetterlingsflieder riecht.«
»Ich hoffe, du hast diesen Duft noch nicht?«
»Nein, der fehlt mir noch.«
große Parfümsammlung, dabei ist jeder Duft einzigartig. Btw: wie riecht Schmetterlingsflieder, also vor allem die Schmetterlinge?

Aus welch einem Grund auch immer, dass weiß ich beim besten Willen nicht mehr, mochte ich diese Julié.
hier weiß er auch wieder nicht, was ihn an ihr gefangennimmt. Der lässt sich von jeder Frau beeindrucken, die mit ihm arbeitet, oder?

Rieb mir meine Augen und schaute wieder auf den Bildschirm meines schwarzen Notebooks.
Wirklich Naja!
du verwendest häufig Farbadjektive. Wozu? Was bringt das an zusätzlicher Aussage?

Eben erst hatte ich dann die Wohnung durchs Feuer verloren, tauchte wie aus heiterem Himmel meine mir bisher unbekannte Schwester Nicole Rettlich auf.
die Stelle hat humoristisches Potential, die unbekannte Schwester taucht auf.:D

Viele Grüße und willkommen hier
Isegrims

 

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