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Geheilt.

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28.12.2001
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Geheilt.

Sie war froh, dass ihr Leben wieder in geregelten Bahnen verlief. Sehr froh. Sie wusste oft nicht, wie es weiter gehen sollte, woher sie die Kraft nehmen sollte, die Muße. Woher die Lösungen ihrer Probleme schöpfen und wie den Wust von Erwartungen erfüllen. Jetzt lief es wieder. Besser denn je. Sie war sich nicht sicher, ob es ihr jemals so gut gegangen war, ihre Gedanken jemals so klar gewesen sind und geregelt.
In der Therapie hatte sie ihren Etern verziehen, ihre Strenge, die eigene Liebe zu dieser Strenge und Härte überwunden. Und ihre Abhängigkeit.
Eine beschützende Abhängigkeit, wohligentspanntes Nichthandeln, führen lassen, was sie dann überall gesucht hatte. In ihren Tätigkeiten, in der Liebe. Liebe ist leiten und leiten lassen. Dachte Sie und suchte es rollenverteilt in engenden Beziehungen.
Diese Beziehungen hatte sie ihnen verziehen.
Auch den Hass und die Angst vor Berührungen. Angst vor Berührungen außerhalb von Strenge und Härte.
Es war schön zu verzeihen. Erleichternd.
Es stimmte wirklich, was sie sagten, es ging ihr gut. Gut wie nie. Und sie genoss. Den Wind in ihrem Haar. Die klare Luft. Das Atmen. Das Gras unter ihren Füßen. Wärmend. weich. Und um das Salz des Meeres zu spüren ging sie nah an die Klippe heran. Um zu atmen und zu leben. Weil es ihr so gut ging. Weil sie entspannt war. Weil sie entlassen worden ist als geheilt. Weil sie ihren Eltern verziehen hatte und sich getrennt von ihrem Mann. Getrennt war von Härte und Kälte. Endlich glücklich, dachte sie.
Und sprang.

 

Die Geschichte gefällt mir. Es bleibt Raum zum nachdenken. Ich denke, deine Darstellerin war resigniert, wohl der schlimmste Zustand in den ein Mensch geraten kann.
Bleibt nur noch zu sagen:
Hoffentlich kommt bald mehr von dir :-)

paradis_3001

 

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