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Gegensatz

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08.05.2006
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Gegensatz

„Die Noten Ihres Sohnes sind gut. Ich bin sehr zufrieden mit seinen Leistungen“, sagte der Lehrer.
„Ja, mein Mann und ich sind auch sehr zufrieden“, erwiderte die Mutter stolz. Sie war so froh, dass ihr Sohn, der seit einem halben Jahr die dritte Klasse von Herrn Bungartz besuchte, keine Probleme zu machen schien.
Herr Bungartz war schon sehr lange im Schuldienst. Die Kinder mochten ihn sehr und auch bei den Eltern war er beliebt. Er lehrte mit einer liebevollen Empathie, die selbst den unwilligsten Schüler für den Lehrstoff begeistern konnte und einer konsequenten, aber stets verzeihenden Strenge, die ihm Respekt verschaffte. Seine Urteile waren wohlüberlegt und gerecht. Herr Bungartz war kein Mann von großen Worten, nie gab er ungebetene Erklärungen oder ausschweifende Antworten. Er war der Ansicht, dass die Menschen sich mehr im Zuhören und weniger im Reden üben sollten. Wie oft hörten die Schüler ihn sagen: „Wer zuhört, versteht die Welt.“

Die Mutter saß gespannt auf ihrem Stuhl und schaute den Lehrer erwartungsvoll an.
Sie wollte noch mehr über ihren Sohn erfahren.
Herr Bungartz verstaute die unterschriebene Zeugniskopie in seinen Unterlagen. Für ihn herrschte Einigkeit, also konnten die nächsten Erziehungsberechtigten eintreten. Als er von seinem Schreibtisch aufschaute, sah er den fragenden Blick der Frau, die ihm gegenüber saß. Unschlüssig verschränkte Herr Bungartz die Hände vor dem Mund. Schließlich räusperte er sich und sagte:
„Ihr Sohn lässt das Böse einfach nicht sein.“
Die Mutter zuckte zusammen, als ob sie eine Ohrfeige bekommen hätte. Fassungslos starrte sie den Lehrer an. Was hatte Herr Bungartz ihr da gerade gesagt und vor allem, wie hatte er es gesagt? Sein milder Tonfall war für die harte Anklage geradezu unangebracht. Sie wusste nicht, ob sie diese seltsame Nachsichtigkeit schätzen oder sich darüber ärgern sollte. Durch den Schock unfähig, etwas zu entgegnen, tastete sie nervös den Stuhl nach ihrer Handtasche ab.
Ihr Sohn, ihr Nikolai, ein böses Kind?
Noch gestern hatte die alte Frau Schmitz von gegenüber erwähnt, wie zuvorkommend er ihr die Türe aufgehalten hätte. War diese Höflichkeit die Ausnahme und nicht die Regel, wie sie angenommen hatte?
Sie erinnerte sich an Fräulein Gaby, die ihm jeden Morgen entgegen strahlte, wenn er fröhlich durch den Kindergarten gehüpft kam. Sollte dies nur heuchlerisches Gehabe der Erzieherin gewesen sein, bis die Mutter weg war?
Nikolai und seine vierzehnjährige Schwester waren ein Herz und eine Seele, höchst selten gab es Streit unter ihnen. Freunde hatten ihr oft von heftigen Auseinandersetzungen unter den Geschwistern erzählt. Natürlich gab ihr Sohn Widerworte, wenn er den Fernseher ausschalten oder zu Bett gehen sollte, aber sie hatte das für das normale Maß gehalten. War sie einfach nur naiv und sah ihr Familienleben rosaroter als es in Wirklichkeit war?
Die Mutter konnte sich nicht entsinnen, dass Nikolais ehemalige Lehrerin sein Verhalten jemals bemängelt hätte. Möglicherweise war er in der Schule derart dreist und impertinent, dass sie ihn nicht gebändigt bekam. Da wunderte es nicht, wenn die Lehrerin dachte, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm und keinen Sinn darin sah, mit der Mutter darüber zu sprechen. Auch Herr Bungartz hätte von sich aus nichts gesagt, wenn sie nicht so auffordernd da gesessen hätte.
Sie dachte, sie hätte einen kleinen Engel. Jetzt entpuppte sich Nikolai als Satansbraten.
Zuhause artig und brav, draußen frech und rotzig. Ein Wolf im Schafspelz, ein hinterlistiger Kerl, der bei ihr Liebkind machte.
Was hatte sie nur falsch gemacht? Wieso hatte sie von alle dem nichts bemerkt?
Sie schämte sich und beschloss, von Herrn Bungartz die ganze Wahrheit zu erfahren.

„Ich habe in ihm immer nur den guten Jungen gesehen. Er teilt seine Sachen, hält höflich die Tür auf, hat nie ein Tier gequält.“
Der Lehrer hörte der Mutter aufmerksam zu und da er keine Anstalten machte, etwas zu erwidern, fuhr sie fort.
„Alle, ob Kindergärtnerin, Nachbarn, Freunde oder Mitschüler haben bei mir den Anschein erweckt, dass sie ihn mögen, dass es keine Schwierigkeiten mit ihm gibt.“
Herr Bungartz kräuselte die Stirn.
„Natürlich musste ich ihn auch schon mal ausschimpfen oder strafen. Aber für mich ist er ein liebevolles Kind, das immer nur das Gute will.“
Die Mutter war am Ende. Verzweifelt blickte sie in das Gesicht des alten Lehrers, in dem sie Unverständnis las. Im Geist beschwor sie ihn, doch endlich zu reden, ihr endlich zu sagen, was Nikolai böses angestellt hatte.
Herr Bungartz verschränkte die Arme vor der Brust und schaute ihr fest in die Augen. Für einen Moment herrschte Totenstille. Schließlich löste er seine Arme, nahm ihre Hände in die Seinen und sagte:
„Ich bin ganz Ihrer Meinung.“
Verwundert schaute sie ihn an, dann wiederholte der Lehrer:
„Ihr Sohn lässt das Böse einfach nicht sein!“

 

Hallo KatinkaH,

deine Geschichte erinnert mich an das saublöde Teenagerspiel "Sage mir: Wen liebst du", in dem die Opfer vor einem dreiköpfigen Tribunal sitzen und diese Aufforderung zu hören bekommen. Da man Doppelpunkte nicht hören kann, beichten sie möglicherweise ihr ganzes Liebesleben, versuchen sich darum zu drücken und werden immer schärfer angegangen, sie würden lügen, bis sie auf des Rätsels Lösung kommen, die Worte "Wen liebst du" einfach zu wiederholen und entlassen werden.
Ein ähnliches Missverständnis herrscht bei Nikolais Mutter. Sagt der Lehrer "Ihr Sohn lässt das Böse nicht bestehen", versteht diese "Ihr Sohn ist böse".
Und über dieses Missverständnis wird die Frage aufgeworfen, ob Gutes ohne Böses existiert, ob es nicht vielleicht sogar böse ist, das Böse nicht bestehen zu lassen.

Hat mir in Idee und Umsetzung gefallen.

Lieben Gruß
sim

 

Hej KatinkaH,

sprachlich gefällt mir die Geschichte gut. Schade finde ich, dass die Konstruktion nach meinem Empfinden zu stark im Vordergrund steht.

Daher wirkt das Verhalten "der Mutter" (ist diese unpersönliche Bezeichnung Absicht?) auf mich merkwürdig.
Sie giert nach Informationen und als der Lehrer dann, aufgefordert durch ihr beharrliches Warten, doch noch etwas ausspuckt, schreit das geradezu nach einer Frage: "Wie meinen Sie das?" oder: "Was bedeutet das konkret?"
Aber die Mutter spaziert erstarrt zur Tür hinaus.

Ließe sich (fällt mir gerade ein) das was in der Mutter vorgeht nicht auch in Gegenwart des Lehrers beschreiben?

Noch ein Gedanke zur Überschrift: Ein Gegensatz wäre "gut" und "böse" und das ist es ja auch, was Du meinst. Zeigst Du nicht eher ein gegensätzliches Missverständnis als einen Gegensatz?

Viele Grüße
Ane

 

Hallo Sim,

ich war regelrecht erleichtert, das gleich der erste Kritiker die Geschchte verstanden hat, da war ich mir nämlich gar nicht sicher.

Ja, es ist die Frage, ob es das Gute ohne das Böse und umgekehrt gibt. Es war auch die Feststellung, das alles zwei Seiten hat und sogar in einem Satz, der das eine und in gleicher Formulierung das genaue Gegenteil beinhaltet. Ying-Yang sozusagen.

Danke fürs Lesen und Kommentieren und schön, dass sie dir gefallen hat.

Hallo Ane,

deine Idee, die Gedanken der Mutter noch gleich im Gespräch folgen zu lassen ist sehr gut. Du hast recht, dass damit das Konstruierte wegfällt. Werde ich umsetzen.
Zur Erklärung der Überschrift: ich habe irgendwann festgestellt, dass der Satz, den ich bis dato immer als "jemand macht dauernd was böses" verstanden habe, auch das exakte Gegenteil aussagt. Und so ging es mir vordergründig um die zwei Seiten des Satzes und weniger um das gute und böse Verhalten des Jungen. Und so war da der Satz und sein Gegensatz.

Danke für deine konstruktive Kritik, die ich demnächst umsetzen werde.

Liebe Grüße euch beiden
Katinka

 

Hallo Katinka,

"Lokk at the huge hot dog"
"Look at the huge, hot dog"


Solche Sprach- Missverstaende gibt es ja unzahelig viele und eins davon hast du dir zum Thema deiner kleinen Betrachtung gemacht. Die Idee finde ich gelungen, wie viele Missverstaendnisse es wohl aufgrund solcher Dinge gibt.... Und es ist ja ein Missverstaendnis ( fuer mich jedenfalls) und kein Gegensatz, insofern ist die Uberschrift irrefuehrend. Andererseits - haettest du es "Missverstaendnis" genannt, waere ja alles vorweg genommen. Die Haltung des Lehrers finde ich auch etwas unglaubwuerdig, dass er immer nur stoisch einen Satz wiederholt ist mehr als unwahrscheinlich. Und dass, wie jemand schon erwaehnte, die Mutter ohne weiterzufragen, geht. Aber du hast es in Philosophisches gepostet und ich schaetze mal, da kann man das so stehenlassen.
Insgesamt aber eine interessante Idee!
Viele Gruesse, sammamish

 

Hallo sammamish,

vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Es mag vordergründig ein Missverständnis sein. Für mich ist es aber in erster Linie ein Gegensatz, da die Aussage des Lehrers heißen kann, der Sohn macht dauernd was böses (was wahrscheinlich auch 99% aller Menschen so verstehen würden) oder eben heißen kann, er gibt dem Bösen keine Chance, sprich er tut Gutes. Die Beispiele, die du und sim angeführt haben, sind Beispiele dafür, dass man es auch anders verstehen kann, aber nicht als Gegnteil bzw. Gegensatz. Das war dann auch das Philosophische für mich daran.
Die Haltung des Lehrers und der Mutter, die unglaubwürdig sind, da gebe ich dir recht. Ane hatte das auch angeführt und mir die Anregung gegeben, der Mutter noch im Gespräch die Gedanken folgen zu lassen, so dass die Aufklärung sofort kommt. Gibt der Geschichte Glaubwürdigkeit und verändert die Aussage nicht.
Schön, dass du die Geschichte als gelungen und interessant siehst, danke.

Liebe Grüße
Katinka

 

„Ihr Sohn lässt das Böse einfach nicht sein.“

Hallo Katinka,

ich liebe mehrdeutige Geschichten, Geschichten mit doppeltem Boden, was aber Probleme bereiten kann zu Zeiten, da Eindeutigkeit gefragt ist und ganze Bibliotheken mit Lebensberatung und Gebrauchsanweisungen gefüllt werden.

Herr Bungartz scheint ein ganz ungewöhnlicher Lehrer zu sein, „kein Mann von großen Worten, nie gab er ungebetene Erklärungen oder ausschweifende Antworten“, denn die meisten Lehrer, die ich kenne, sind (gelehrte und belehrende) Plaudertaschen, die alles wissen und – auch das kommt vor, wenn auch nicht ganz so häufig – alles zu können glauben. Zudem scheint Herr B. – auch das ist ungewöhnlich – Mehrdeutigkeit(en) zu lieben, was wiederum die Leute – wie die Mutter N.s - verwirrt, insbesondere, wenn sie eindeutige Aussagen erwarten.

Eine schöne Geschichte erzählst Du und dennoch zwei Anmerkungen:

„Durch den Schock unfähig etwas zu entgegnen, tastete sie nervös den Stuhl nach ihrer Handtasche ab, dann stand sie auf“, ist formal richtig. Um aber nicht selbst Herrn B.s Neigung der Mehrdeutigkeit zu verfallen, empfehl ich ein Komma zu setzen. Denn es muss niemand klar sein, ob die Mutter durch den Schock (was das Wahrscheinlichere ist) oder vordem schon unfähig zur Entgegnung war, denn um’s genauer zu wissen, müssten wir sie besser kennen.

Das angerissene Problem fällt durch Weglassen/Umstellungen auf.

Den Superlativ „heftigsten“ nähm’ ich raus, denn nicht überall treten Kain und Abel gegeneinander an. Heftige Kämpfe (wenn’s denn Kämpfe sein sollen)/heftiger Streit reicht i. d. R.

Gefällt mir!

Gruß

friedel

 

Hallo Friedel,

mal über Eindeutigkeit schreiben, dass wäre mal eine philosophische Herausforderung!
Als ich die Zweideutigkeit des Satzes entdeckt habe, habe ich zeitgleich ein Werbeplakat gesehen, auf dem ebenfalls ein Satz, mit exakter gegenteiliger Aussage stand. Das war mir so vorher nie aufgefallen, da ich an die Eindeutigkeit von Aussagen geglaubt habe.
Herr B. ist in jeder Hinsicht ein sehr sehr weiser Lehrer.
Die Geschichte habe ich nach Anes Idee nochmal verändert und bei der Gelegenheit deine Verbesserungen übernommen.

Danke fürs Lesen und Gutfinden.

Liebe Grüße
Katinka

 

Ich hak da noch mal nach,

liebe Katinka,

und kehr scheinbar sowas wie’n Oberlehrer raus, obwohl ich vom Beruflichen her Deinem Beruf/Job nähersteh als dem Schuldienst, dem ich dank einer eigenen pubertären Entscheidung „entgangen“ (entkommen?) bin.

Zum ursprünglichen Satz

„Durch den Schock unfähig etwas zu entgegnen, tastete sie nervös den Stuhl nach ihrer Handtasche ab, dann stand sie auf“,

bemerkte ich, dass er formal richtig sei, was aus K 116 f. des Dudens bzgl. der Infinitivsätze folgt. Danach „kann man [Infinitivgruppen] durch Komma(s) abtrennen, um die Gliederung des Satzes deutlich zu machen oder um Missverständnisse auszuschließen“ (K116), man muss es aber nicht. Um aber nicht selbst Herrn B.s Neigung der Mehrdeutigkeit zu verfallen, hab ich empfohlen, ein Komma zu setzen. Denn es müsse niemand klar sein, ob die Mutter durch den Schock (was das Wahrscheinlichere ist) oder vordem schon unfähig zur Entgegnung war, denn um’s genauer zu wissen, müssten wir sie besser kennen.

Daraus ergeben sich drei Varianten:

1.Die Mutter ist (vielleicht nur in bestimmten Situationen, wie z. B. gegenüber einer scheinbaren Autorität) schüchtern und entgegnet nicht unbedingt etwas. Der Schock verstärkte eh nur ihre (sicherlich ungewollte) Unfähigkeit zu widersprechen, dass der Satz sich reduzieren ließe auf die Aussage: „Unfähig etwas zu entgegnen, tastete sie nervös den Stuhl nach ihrer Handtasche ab, dann stand sie auf.“ Hier bedürfte es keines Kommas.

2.Die Mutter ist eben nicht schüchtern und im Normalfall nicht auf den Mund gefallen, sie ist aber schockiert, ihr fehlen die Worte: „Durch den Schock unfähig, etwas zu entgegnen, tastete sie nervös den Stuhl nach ihrer Handtasche ab, dann stand sie auf.“

3.Mit der dritten Variante greifst Du aber die erste auf und verstärkst sie noch, weil der Schock die Mutter gefangen nimmt: „Durch den Schock, unfähig etwas zu entgegnen, tastete sie nervös den Stuhl nach ihrer Handtasche ab.“

Wenn Nr. 3 gemeint ist, soll’s so sein. Ansonsten solltest Du keine Hemmung haben, den Satz erneut zu korrigieren.

Gruß

friedel

 

Hallo Friedel,

schwere Geburt:-) Ich meinte natürlich Variante 2 und habe erneut geändert.

Vielen Dank für deine Mühe!

LG
Katinka

 

Hej Katinka :)

Mir gefällt deine Geschichte gut, leider fehlen mir teilweise die Emotionen. Sprachlich ist Dir der Text sehr gut gelungen. Liegt vll auch daran, dass es ziemlich viele (schlechte) Kurzgeschichten mit der Thematik gibt.

Lg,
Ruby

 

hallo Ruby,

danke fürs Lesen und schön, dass dir die Geschichte gefallen hat, obwohl mich deine Kritik etwas ratlos zurück lässt. Was meinst du mit Emotionen? Die Gefühle der Mutter sind mMn ausgiebig beschrieben.
Danke auch, dass dir mein Text sprachlich gefällt, aber was meinst du mit deiner letzten Aussage? Meine Geschichte ist sprachlich gut, weil es viele Kurzgeschichten mit der selben Thematik gibt oder weil es viele schlechte Kurzgeschichten gibt(was aber einen guten Stil nicht begründen würde)?
Vielleicht klärst du mich auf, würde mich freuen.
Aber auf jeden fall wünsche ich dir als Newcomer viel Spaß in diesem Forum.

LG
Katinka

 

Hallo Katinka,

Wie oft hörten die Schüler ihn sagen: „Wer zuhört, versteht die Welt.“

In deiner Geschichte werden viele Aspekte aufgegriffen. Was ist bös, was ist gut, was will oder kann man hören, was von dem Gehörten versteht man auch, wie es gemeint ist.

Das Eltern - Lehrer Gespräch ist beispielhaft für Missverständnisse, die wenn sie nicht ausgeräumt werden, sogar fatale Folgen haben könnten.

Hat mir gefallen

GD

 

Hej KatinkaH,

die neue Version gefällt mir viel besser, ohne den langen Zeitabstand wirkt das Missverständnis glaubwürdig.

Etwas ist mir noch aufgefallen (ich weiß nicht mehr, ob das schon von Anfang an drin war):

Die Mutter konnte sich nicht entsinnen, dass Nikolais ehemalige Lehrerin sein Verhalten jemals bemängelt hätte. Möglicherweise war er in der Schule derart dreist und impertinent, dass sie ihn nicht gebändigt bekam. Da wunderte es nicht, wenn die Lehrerin dachte, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm und keinen Sinn darin sah, mit der Mutter darüber zu sprechen.

Da die Geschichte in der Vergangenheit spielt und die Lehrerin ehemalig ist :
"war er dreist und impertinent gewesen . . . bekommen hatte . . . gedacht hatte . . ."

viele Grüße
Ane

 

Hallo Kahinka,

um mal nichts Neues und auch nichts besonders Produktives zu sagen: Ich mag die Geschichte auch.

Der einfache Erzählstil passt sehr gut zur Handlung und zum Inhalt kam mir die Frage wieder, wie menschlich ist es, nur gut zu sein?

Also nochmal - gern gelesen.
Gruß
Kasimir

 

Hallo KatinkaH!

War sie einfach nur naiv und sah ihr Familienleben rosaroter als es in Wirklichkeit war
Komma: ... rosaroter, als ...
Sie dachte, sie hätte einen kleinen Engel
Vorzeitig, jetzt denkt sie ja nicht mehr so daher Plusquamperfekt: Sie hatte gedacht
was Nikolai böses angestellt hatte.
groß: Böses
nahm ihre Hände in die Seinen und sagte
klein: seinen, da es sich auf „Hände“ bezieht

Naja, diese Geschichte hat mich nicht sooo begeistert! Erscheint mir arg konstruiert! Die Personen erscheinen mir nicht echt, weder der Junge noch die Mutter, noch der Lehrer, sie werden irgendwie hingebogen, damit die Geschichte funktionieren kann. Wieso lässt sich die Mutter derart schnell verunsichern, sie muss doch wissen, wie ihr Junge ist. Und derart brave Jungs gibt es nicht, und dass der Lehrer nichts weiter sagt, ist auch unglaubwürdig. Ich kann bei der Geschichte auch keinen interessanten doppelten Boden und keinen philosophischen Ansatz erkennen - es wird doch einfach nur ein Missverständnis zu einer kleinen, eher nichtssagenden Geschichte ausgebaut.

Gruß
Andrea

 

Hallo Goldene Dame,

danke fürs Lesen und schön, dass sie dir gefallen hat.
Ja, Missverständnisse sind wirklich ein Übel, wenn sie nicht ausgeräumt werden.

Hallo Ane,

danke fürs zweite Lesen, dein Tipp war sehr gut. Die Korrekturen, die du anmerkst sind richtig, aber ich muß sie auf später verschieben, funktioniert gerade nicht.

Hallo Kasimir,

auch dir einen Dank. Produktiv finde ich deinen Denkansatz, ob nur gut menschlich ist. Nein, nur gut ist nicht menschlich, wie uns schon Adam und Eva eindrucksvoll vorgemacht haben :-)

Hallo Andrea,

die Fehler werde ich korrigieren.
Ja, die Geschichte hat was hingebogenes, da gebe ich dir recht. Aber ich war von der exakten gegenteiligen Aussage des Satzes so fasziniert, dass ich was dazu schreiben musste. Das ist für mich schon philosophisch, da es in meinen Augen kein eindeutiges Missverständniss ist, denn der Satz hat ja auch die Bedeutung, die die Mutter ihm erst zuschreibt.
Auch dir danke fürs Lesen und Kommentieren.

Euch allen liebe Grüße
Katinka

 

ich hab deine geschichte schon vor längerem gelesen gehabt. und ja, was soll ich sagen? meine vorredner haben ja eigentlich schon alles geschrieben was es da zu schreiben gibt.
also hat mir auf jeden fall gut gefallen :)

 

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