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Gefangen in der Gesellschaft

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30.11.2003
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Gefangen in der Gesellschaft

Nina sieht sich im Klassenzimmer um und ihr Blick wird traurig. Sie ist beschämt teil dieser Gesellschaft zu sein, die sie mit einem Schlag klar vor Augen sieht.
Es ist Gruppenarbeit. Nina erkennt an einem Tisch die „ Streber “. Schlaue Schüler und Schülerinnen, die ihr Talent scheinbar nicht zu verbergen wissen.
An einem zweiten Tisch die „ Anderen“ Schüler um die sich keiner schert, warum auch immer, denn alle haben sie besondere Persönlichkeiten.
Ninas Blick schweift zum dritten Tisch an dem das pure Leben herrscht. Dort sitzen die
„ Beliebten und Schönen “. Jeder würde gerne zu ihnen gehören, ob er es sich nun eingesteht oder nicht.
Es ist eine Klassengesellschaft, stellt Nina erschrocken fest, wie vor der Französischen Revolution. Was doch so mühsam vertrieben wurde blüht nun in den Klassenzimmern wieder auf? Nina hat Angst davor.
Sie verabscheut die „ Beliebten und Schönen “. Wenn sie sie beobachtet, wie die Mädchen affektiert lachen und die Jungen lässig in ihren Stühlen lehnen und die Mädchen mit den tiefen Ausschnitten schon allein nur mit den Augen ausziehen, wird Nina ganz übel.
Am liebsten würde sie auf springen und weg rennen. Irgendwohin, wo man nicht ständig nach Aussehen und sexuellen Reizen beurteilt wird, sondern durch seine einzigartige Persönlichkeit. Doch Nina rührt sich nicht, ihr wird bewusst, dass auch sie gefangen ist in dieser Gesellschaft mit unglaubwürdigen Schönheitswahn und dieser versteckten Klassengesellschaft. Sie verabscheut zum einem diese Menschen am „ dritten Tisch “, ist zum anderen aber auch fasziniert. Fasziniert von der Art wie sie sich in Szene setzen, nie etwas falsch machen und, Nina muss es sich eingestehen, ihrer blendenden Schönheit.
Nina kann nicht ausbrechen aus dem Gefängniss der heutigen Gesellschaft, kann nur versuchen unter all den uniformierten Sträflingen eine eigene Uniform zu entwerfen. Eine individuelle, eine unverwechselbare. Aber keine die mit den Werten der Gesellschaft übereinstimmt.
Nina weiss, sie muss einen Weg finden gegen den Strom zu schwimmen, aber ohne dabei allein auf einer Insel zu stranden.

 

Hallo Bluna,

nun, die Aussage deines Textes ist allemal richtig und vernünftig, motivierend und kritisch. Allerdings bleibt mir verschlossen, inwiefern dieser recht simple, aber durchaus schön beschreibende Prosatext eine Geschichte darstellt. Es fehlt einfach die Handlung. Sicherlich stellst du die Gedanken von Nina dar und zeigst auf, was sich Nina wünscht, doch bleiben dies Gedanken. Der Text liest sich wie eine Einleitung. Am Ende hätte ich mir noch erhofft, dass jetzt etwas passiert, was Nina erneut schockt oder sie in ihren Gedanken bestätigt. Ein kleiner, wortwitziger Dialog mit einem Mitglied der "Beliebten und Schönen" wäre da sicherlich keine schlechte Idee.

Gruß,
tobbi

 

hi tobbi,
danke erst mal für deine Kritik, mit der ich wirklich viel anfangen kann. Du hast recht, es ist nur zum Teil eine Geschichte. Aber es ging mir eher um die Gedanken von Nina, als um eine wirkliche Handlung. Aber die Idee mit dem Dialog werde ich mir durch den Kopf gehen lassen. ich finde die Idee klasse, denn ich kann mir den leicht aggressiven und abfälligen Dialog schon lebhaft vorstellen. Also, nochmal danke für deine kritik, liebe grüße bluna

 

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