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Gefühl der Einsamkeit
„ Gefühl der Einsamkeit "
Müde wacht Sarah in Spensers Bett auf, blind tastet sie mit einer Hand nach ihm. Doch ohne Erfolg, deshalb richtet sie sich verschlafen auf. Spenser ist weg!
Sarah ist darüber nicht so sonderlich erstaunt. Gerade jetzt, kurz vor Weihnachten, ist an seiner neuen Arbeitsstelle viel Betrieb. Sarah hatte es geschafft ihn dazu zu überreden, in einer Bar zu kellnern, um Geld zu verdienen. Seinen geliebten Club besitzt er natürlich noch immer. Als würde er ihn aufgeben..
In den letzten Monaten hatte sich viel getan. Sarahs Leben war durch Spenser völlig verändert worden. Doch auch Sarah hatte es geschafft das Leben ihres Freundes etwas.. nun ja.. zurichten. Die größte Mühe bereitete es ihr noch immer, die Angelegenheiten im Club auf friedliche Weise zu regeln. Dort ist sie inzwischen schon seit längerer Zeit sehr beliebt und angesehen. Doch Sarah weiß, wie sehr Spenser es hasst, wenn sie sich in manche Prügeleien einmischt. Die kleinen Streitereien ab und zu hatten jedoch nur positiven Einfluß auf ihre Beziehung.
Müßig streckt Sarah sich in dem großen Bett noch einmal, dann steht sie auf. An dem großen Spiegel vor dem Bett kommt sie nie vorbei, ohne nicht mindestens einen Blick hinein zu werfen. Ihre Figur hatte sich in den letzten Monaten sehr angenehm verbessert, durch viele sportliche Aktivitäten mit Spenser, jedoch nicht nur im Bett. Mit etwas Neid jedoch muss sie einsehen, dass die Resultate bei Spenser viel deutlicher zu sehen sind. Oft genug ärgert er sie, indem er sie mit einem Arm anhebt. Sie sei leicht, wie eine Feder meint er dann dazu.
Nach einer langen genußvollen Dusche schlüpft Sarah in das Kleid, dass Spenser ihr geschenkt hatte. Wie eine 2. Haut passt es sich ihrem Körper an und umschmeichelt ihn königlich. Doch nach einem bedauernden Blick auf das Thermometer, streift sie es wieder ab. Bei gerade mal 2°C ist das Kleid für einen Stadtbummel, zwecks Geschenkeinkauf, nicht geeignet. Statt dessen zieht sie eine rote Samthose und einen schwarzen Pullover an. Ihre Haare steckt sie zu einem Knoten auf. Etwas gelangweilt setzt Sarah sich an den Tisch. Die Reste von Spensers Frühstück stehen noch da, aber auf kalten Toast und schmierigen Speck hat Sarah keinen Hunger. Geduldig wartet sie, bis der frische Kaffee durch die Maschine durch ist. Langsam schlürft sie das heiße starke Getränk und denkt mit einem sinnlichen Lächeln an die vergangene Nacht. Fast schadenfroh, fragt Sarah sich, ob Spenser ausgeschlafen zur Arbeit gegangen war. Nach dieser Nacht...
Aber er selbst war ja der Ausdauernde gewesen!
Nach 2 Tassen des Gebräus und einer Scheibe Brot, räumt das Mädchen den Tisch ab. Vor dem Spiegel in der Garderobe zieht sie den langen Mantel an, dann schließt sie sorgfältig die Tür ab und verlässt das Haus.
Die ganze Stadt ist auf das Fest der Liebe und Besinnlichkeit eingestellt. Die Schaufenster der Geschäfte sind weihnachtlich geschmückt und an vielen Ecken stehen verkleidete Weihnachtsmänner mit einer Glocke in der Hand und verteilen Süßigkeiten an die kleinen Kinder. Sarahs Herz droht zu zerspringen vor Glück. Alles läuft so, wie es sein muss. Am 24. Dezember findet in ihrer Schule ein großer Ball statt. Dort wird jeder mit seiner Freundin bzw. Freund auftauchen. Sarah wird natürlich mit Spenser zum Ball gehen und für diesen besonderen Tag ist auch das Kleid. Das Mitleid gilt an diesem Tag besonders denen, die keinen Freund haben und allein auf den Ball müssen.
Übermütig dreht Sarah sich um sich selbst, bei dem frohen Gedanken an diesen Tag. Abends wird sie dann mit Spenser gemütlich in seiner Wohnung vorm Kamin sitzen und ihm ihr Geschenk geben.
Als das Mädchen übermütig an einem der vielen Weihnachtsmänner vorbei hüpft lächelt dieser und drückt ihr ebenfalls etwas Süßes in die Hand. Erstaunt schaut sie zu ihm hoch, er schmunzelt und meint:
„Du siehst aus, wie ein ganz kleines Mädchen! Es ist selten, dass Mädchen in deinem Alter so übermütig sind. Du bist sicher sehr glücklich!“
Sarah nickt mit leuchtenden Augen:
„Ja! Das ist das erste Weihnachten mit meinem Freund und vorher gehe ich mit ihm auf einen Schulball und dann verbringen wir den Rest von Heiligabend vor seinem Kamin.“
Der Mann mit dem schneeweißen Bart lächelt zustimmend:
„Ja du hast wirklich Grund dich zu freuen!“
Da erst bemerkt Sarah die Blechdose in seiner Hand. Sie greift in ihre Tasche, zückt das Portemonnaie und zieht 100Dm heraus.
Hier! Das ist sicher für einen guten Zweck! Ich hab alle meine Geschenk schon und brauch es nicht so dringend!“
„Oh vielen dank! Das Geld ist für das Waisenhaus, damit die Kinder dort auch etwas zu Weihnachten bekommen! Ich wollte das Geld gerade vorbei bringen!“
„Oh toll. Ich hab Zuhause noch einige alte Sachen, an Spielzeug und anderes, das könnte ich mitbringen.“
so begleitet sie den Mann, an ihrem Zuhause halten sie. Sarah verschwindet kurz hinein und taucht dann mit einer großen Tüte wieder auf, aus der einiges an Spielzeug heraus guckt.
Nur Minuten später stehen sie vor der großen Tür des Waisenhauses. Beim Betreten, kommen ihnen kleine Kinder entgegen, die dem Weihnachtsmann um den Hals fallen und Sarah neugierig mustern. Die Leiterin sieht Sarah erstaunt an.
„Nanu wen haben wir denn da?“
Der Mann ergreift das Wort:
„Dieses nette Mädchen, hat viel gespendet und auch einige von ihren Spielsachen für die Kinder mitgebracht!“
Die Augen der Erzieherin leuchten auf, werden jedoch von der Freude der Kinder noch übertroffen. Jetzt wird auch Sarah von den Kindern umringt. Selig drückt sie die kleinen Wesen an sich und verteilt dann ihr altes Zeug.
Nach fast einer Stunde kann sie sich endlich losreißen und geht zu ihrem eigentlichen Ziel: dem Club.
Als sie die verqualmten Räume betritt, wird sie etwas wütend. Hier ist nichts von Weihnachten zusehen. Lässig setzt sie sich an einen der Tische dran, an dem gerade eifrig gepokert wird.
„Sagt mal..“
Sofort verstummen alle, um auch ja kein Wort zu verpassen.
„Was haltet ihr davon, es hier etwas weihnachtlich einzurichten? Ich meine in einem Tag ist Heiligabend und hier sieht’s aus, wie immer. Ihr könntet jeder etwas mitbringen und wir schmücken den Club ein bißchen!“
Einen Moment ist vollkommene Stille, dann stimmen die ersten zu. Sarah klatscht begeistert, wie ein kleines Kind, in die Hände.
„Gut dann macht euch mal auf. Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier, und jeder sucht bis dahin irgendwas zusammen!“
Als wäre dies ein scharfer Befehl von Spenser höchstpersönlich gewesen, springen alle auf und verschwinden eilig nach draußen. Der Club ist innerhalb von wenigen Minuten, wie leer gefegt. Zufrieden verlässt auch Sarah das Haus, um sich auf die Suche nach Weihnachtsschmuck zumachen.
Pünktlich nach einer Stunde stehen sämtliche Mitglieder des Clubs mit Weihnachtssachen vor dem Club. Jeder hat etwas, manche mehr, andere weniger. Sarah ist trotzdem zufrieden, denn alle haben sich die Mühe gemacht irgend etwas aufzutreiben. Sie schließt auf und dann beginnen sie mit dem dekorieren. Die harten Kerle werden wieder zu kleinen aufgeregten Jungs. Sarah muss ab und zu sogar Kabbeleien verhindern, weil sich zwei nicht einig werden, welche Dekoration wo hin kommt. Noch während alle begeistert Lichterketten, Leuchtbogen, kleine künstliche Tannenbäume und Lichterbögen verteilen, betritt Spenser den Club. Er bleibt so abrupt stehen, als sei er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen. Mit vor Wut völlig verzerrtem Gesicht betrachtet er das aufgeweckte Geschehen vor ihm. Die dunklen Ecken der Zimmer sind mit Lichterketten erhellt, in einer Ecke steht ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum, auf dessen Spitze ein goldener Stern glänzt.
Seine Stimme, eisig wie ein Schneesturm, lässt alle erstarren.
„Was, verdammt noch mal, ist hier los? Seid ihr völlig verrückt?!“
Sarah blickt von ihrer Beschäftigung auf und tritt mit einem Lächeln auf Spenser zu.
„Hi! Das war meine Idee! Sieht doch toll aus, oder? Mal etwas weihnachtlicher! Wir dachten wir schmücken diesen düsteren Club mal etwas!“
Sonst war es bei einem Streit zwischen Sarah und Spenser immer so gewesen ,dass der Club sich auf die Seite Spensers stellte. Doch diesmal nickten alle zustimmend. Viele murmelten auch so etwas, wie:
„Ja genau, damit es hier mal festlich aussieht!“
Spenser wendet sich Sarah zu, in seinen Augen brodelt flammende Wut.
„Das ganze Scheiß ist auf deinen Kopf gewachsen? Was soll das, willst du mich hintergehen? Ich vertraue dir den Club an und du machst einen Kindergarten aus ihm??!“
Sarah stemmt entrüstet die Fäuste in die Hüfte.
„Was heißt hier Scheiß? Und was soll Kindergarten heißen? Spenser, es ist Weihnachten, morgen ist Heiligabend und die Hälfte der Jungs verbringt den Tag nicht bei der Familie, sondern hier. Es soll wenigstens etwas von Weihnachten hier rein kommen, und die Dekoration ist wunderschön geworden. Ich wollte das es hier mal schön aussieht und man sich wohl fühlt. Dadurch wird doch das Pokern oder Skat spielen nicht verhindert. So fühlt man sich hier drin viel wohler.“
Noch ehe Sarah einen weiteren Satz sagen kann, tritt Spenser an den mühsam geschmückten Baum und reißt mit einer Hand die Dekoration runter. Entsetztes Keuchen macht sich in der Menge breit. Sarah schießen die Tränen in die Augen.
„Hör auf! Was machst du da? Weißt du überhaupt, wieviel Mühe das bereitet hat?“
Spenser scheint jedoch blind für die Worte von ihr zusein. Mit beiden Händen zerrt er solange an der Dekoration bis der Baum wieder völlig nackt da steht. Gerade als er sich dem geschmücktem Tisch daneben zuwenden will, schreit Sarah mit vollem Stimmaufwand:
„Hör sofort auf! Du machst alles kaputt!“
Spenser hält in seinem wilden Treiben inne, dreht sich um und blickt sie kalt an:
„Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du so einen Müll machst! In meinem Club hat so ein Scheiß nichts zu suchen. Und hier bestimme immer noch ich!“
Inzwischen rollen die Tränen hemmungslos über Sarahs Gesicht. Die Schluchzer lassen ihren Körper erzittern. Dabei hatte der Tag doch so gut angefangen!
Mit einem Ruck dreht sie sich um und geht zum Ausgang. Bevor sie den Club verlässt, wendet sie sich an die andren Jungs des Clubs:
„Es tut mir leid! Ihr habt euch soviel Mühe gegeben. Verzeiht mir, das wollte ich nicht!“
Damit verlässt sie den Club. Weinend läuft sie durch die Straßen. Da kommt sie auch an dem Weihnachtsmann vom Vormittag vorbei. Erschrocken betrachtet er sie:
„Aber Mädel ,was ist denn passiert? Du warst doch vorhin so glücklich?!“
Er bemerkt, das Sarah zu keinem klaren Gedanken fähig ist, vorsichtig dirigiert er sie zu einem kleinen Café. Darin drückt er sie auf einen Stuhl.
„Nun erzähl was passiert ist!“
Sarah holt Luft, dann berichtet sie ihm von ihren erfolgreichem Versuch den Club zu schmücken und von Spensers zerstörerischer Wut.
Traurig betrachtet der Mann sie. In seiner Erinnerung taucht das Mädchen auf, dass mit so großer Freude vom ersten Weihnachten mit ihrem Freund erzählt hatte.
Die beiden unterhalten sich lange, und der Mann schafft es Sarah zu beruhigen. Sie verlässt schließlich mehr als dankbar das Café und läuft zu sich nach Hause. Morgen ist der Ball, doch nun hat auch sie keinen Partner..
Am spätem Abend betritt sie die verlassene Wohnung Spensers. Aus dem großen Schrank im Schlafzimmer, holt sie das Kleid und noch einige andere Sachen. Dann schließt sie wieder ab. In ihrem Zimmer lässt sie sich aufs Bett fallen und schließt die Augen.
Heiligabend. Sarah erwacht mit Kopfschmerzen. Doch in ihrem Herz pocht ein viel schlimmerer Schmerz. Langsam zieht sie sich an und geht zur Schule, um dort beim dekorieren zu helfen. Einer Freundin erzählt sie von ihrem Versuch und dem resultierendem Streit. Doch dann schiebt sie die Erinnerung weit hinter, um mit Freude an das Dekorieren zu gehen.
Nach über 3 Stunden ist die große Aula mehr als festlich geschmückt. Zufrieden steht das Dekor -team vor der langen Arbeit. In allen Ecken glitzert es und der romantische Kerzenschein auf den Tischen wird perfekt zu der schönen Weihnachtsmusik passen. Der große Saal wird abgeschlossen und alle verschwinden um sich heraus zu putzen. Mit betrübtem Gesicht steht Sarah vor dem Spiegel in ihrem Zimmer. Sie betrachtet sich in dem Kleid, ohne jedoch Freude dabei zu empfinden. Ihre Begeisterung vom Morgen ist völlig verschwunden. Ihre Haare lässt sie ohne jede Mühe oder Verzierung über den Rücken fallen. Leidenschaftslos schminkt sie sich, trägt den glänzenden Lippgloss auf und schlüpft in die edlen hochhackigen Schuhe. Dann ist sie fertig, sie geht in die Küche zu ihrer Mutter.
„Oh Sarah du siehst bezaubernd aus! Du wirst die Schönste auf dem Ball sein, dass weiß ich! Spenser hat wirklich wahnsinniges Glück ,dein Freund zusein.“
Bei diesen Worten hat Sarah Mühe ihre Tränen zurück zuhalten, tapfer lächelt sie und verlässt dann die Wohnung.
Auf der Straße folgen ihre viele Blicke, nicht zu Unrecht.
Vor der Schule herrscht bereits emsiges Treiben. Die gesamte Schülerschaft ist da, alle herausgeputzt bis zum letzten. Die Mädchen sind mit großen gut aussehenden Typen da, doch auch die Mauerblümchen haben es geschafft, nicht allein auf dieses große Ereignis zukommen.
Sarah steht verlassen vor der Schule, trotz des Gewusels um sie herum. Mit langsamen schritten betritt sie die fantastisch geschmückte Aula. Ein Mädchen spricht sie von der Seite an:
„Hey Sarah! Kommt Spenser noch? Ich hoffe doch! Schließlich wird doch dieses Jahr wieder das Weihnachtspaar gewählt. Und soll ich dir was verraten? Du und dein süßer Boyfriend sind heiße Anwärter darauf! Jeder, der euch schon mal zusammen gesehen hat, findet ihr gebt ein traumhaftes Paar ab!“
Mit einem hellem Lachen und einem Augenzwinkern verschwindet das Mädchen im Gewimmel. Sarah blickt hoffnungslos hinter her. Seit sie in dieser Schule ist, hatte sie gehofft einmal zu dem Weihnachtspaar gewählt zu werden, mit einem süßen Jungen. Spenser ist ihr Traum von diesem Jungen, aber darauf muss sie nun verzichten.
Die Band auf der Bühne fängt an zu spielen und die Pärchen gehen auf die Tanzfläche. Sarah steht dazwischen.
Das Bild gleicht einem Feld voller gelber Butterbumen, mit einer einzigen roten Rose darin.
Trotz ihrer Trauer ist Sarah jedoch eine stolze Rose, denn ihre Schultern sind straff und ihr Blick ist gerade. Niemand soll merken, dass gerade sie von ihrem Freund sitzen gelassen wurde. Mit erhobenem Haupt geht sie von der Tanzfläche und lässt sich auf einem der Stühle nieder.
Die romantische Musik wechselt in eine flottere, so dass sich die Paare lösen und alle einzeln tanzen. Jetzt getraut sich auch Sarah auf die Fläche. Sie tanzt einige Lieder mit. Plötzlich erlischt das Licht und die Kerzen bilden für einen Moment die einzige Lichtquelle im Saal. Dann erhellen farbige Leuchtstrahler die Fläche. Langsame Musik ist wieder angesagt, und Sarah geht zu ihrem Platz. Nach einer Stunde, verstummt die Musik und die normale Beleuchtung wird angemacht. Ein ehemaliger Schüler stellt sich an das Mikro.
„Herzlich willkommen alle auf unserem Weihnachtsschulball! Ich war selbst einmal an dieser Schule und habe diesen Tag immer besonders genossen! Ein besonderes Ereignis war immer die Wahl zur Weihnachtsprinzessin und zum Weihnachtsprinz. Kurz zu dem Weihnachtspaar dieser Schule in diesem Jahr. Wieder gab es viele Anwärter, denn diese Ehrung ist heiß begehrt.(Gelächter) Bei dem gewähltem Paar müssen nicht alle beide aus unserer Schule kommen. Es geht vielmehr um ein Paar, das in der Öffentlichkeit angenehm und romantisch auffällt. Deren Beziehung etwas besonderes und anderen ein Vorbild ist. Eine Partnerschaft etwa, die viele Krisen gemeistert hat, oder anfangs unter einem schlechten Stern stand aber in einen guten rückte durch eigenen Willen.“
Alle lauschen andächtig den Worten des Schulabgängers. Da betritt eine ehemalige Schülerin von der Seite die Bühne und gibt dem Jungen, unter lautem Applaus, einen Briefumschlag.
Er öffnet ihn.
„Ich möchte einige Worte zu dem Weihnachtspaar dieses Jahres sagen. Dieses Paar ist ein solches Paar meines Beispiels. Anfängliche Vorurteile und Gerüchte vereinfachten ihre Beziehung nicht. Doch unsere diesjährige Prinzessin lies sich nicht beirren. Ihre Liebe überstand harte Vorurteile aber auch - um deutlicher zumachen, wer es diesmal ist - Vorstrafen. Der diesjährig gewählte Prinz ist sicher kein Unschuldsengel. Doch seine Schuld wurde von seiner Liebe übertrumpft. Wenn die beiden zusammen in der Stadt gesehen werden, dreht sich fast jeder nach ihnen um. Einerseits ist ein Grund dafür das fantastische Aussehen von beiden. Doch ein anderer, hier spreche ich aus eigener Erfahrung, ist die Ausstrahlung der beiden. Jeder fühlt dieses absolute Vertrauen, das nichts erschüttern kann. Streit gehört zu jeder Beziehung. Doch bei keinem hat der Rest unserer Gesellschaft mehr mit gezittert und gelitten als bei einem dieser beiden.“
Inzwischen ist jeden klar, über wen der junge Mann spricht. Sarah stehen die Tränen in den Augen.
Absolutes Vertrauen.
Gab es das denn zwischen ihnen?
Doch vieles was der Sprecher sagte, ist wahr. Die Schwierigkeiten in all der Zeit hatten sie meisterhaft überwunden. Spenser war ihr Lebensretter gewesen, damals bei der Sache am Riesenrad. Wie oft hatte er sich um sie gekümmert und ihr bewiesen ,wie sehr er sie liebt?!
Außer den vielen Gästen im Saal, hört eine weitere, bis jetzt ungesehene, Person den Worten zu und macht sich seine eigenen Gedanken dazu.
Der Sprecher fährt fort:
„Ich möchte jetzt nicht noch stundenlang hier herum reden. Ich denke inzwischen ist jedem bewußt, über wen ich hier spreche. Deshalb gebe ich jetzt das offizielle Weihnachtspaar dieses Jahre bekannt!
Es sind... Sarah und Spenser! Kommt zu mir auf die Bühne!“
Aus den Lautsprechern ertönt jetzt das zauberhafte Lied von Wham „Last Christmas“.
Sarah will sich nur noch umdrehen und weglaufen. Plötzlich ertönt eine zärtliche Stimme hinter ihr:
„Sind wir das noch? Das Weihnachtspaar? Darf ich dein Prinz sein?“
Sarah wirbelt herum. Hinter ihr steht Spenser!
Er hat einen engen schwarzen Anzug an, der seinen breiten muskulösen Oberkörper noch mehr betont. Unter dem Jackett schaut ein weißes Hemd heraus, dass einige Knöpfe offen ist. Die schwarze Hose dazu betont seine langen Beine. Sarah stockt der Atem und ohne das sie es merkt, rollen Tränen über ihre Wangen. Tränen der Erleichterung und der Freude.
Spenser streckt ihr langsam eine Hand entgegen. In seinen Augen stehen Angst und Hoffnung zugleich. Absage oder Verzeihen.
Seine Lippen zittern leicht, doch dieses Zittern hört im gleichen Moment auf, in dem Sarah ihre Hand in seine legt.
Mit einem sanftem Ruck zieht er sie an sich heran. Um sie herum wird der Applaus und das Jubeln noch lauter. Dann gehen sie, Hand in Hand, hoch zur Bühne.
Sarahs Traum ist in Erfüllung gegangen. Sie steht mit dem Jungen, den sie liebt auf der Bühne als Weihnachtspaar des Jahres!
Spenser blickt Sarah liebevoll in die Augen, dann zieht er sie zu sich und gibt ihr einen langen zärtlichen Kuss.
Noch einmal wird das Lied „Last Christmas“ angespielt. Paare bilden sich auf der Tanzfläche. Mit geschlossenen Augen liegt Sarah in Spensers Armen, die sie fest umschließen.
Als das Lied verklungen ist, folgt Sarah Spenser nach draußen.
Vor der Schule bleiben sie stehen. Der Himmel über ihnen ist fast blutrot. Nachdem Spenser eine Weile in den Himmel gestarrt hat, richtet er seinen Blick tief in Sarahs Augen.
„Hör zu Kleines... es tut mir wahnsinnig leid, wie ich dich gestern behandelt habe! Es gibt keine Entschuldigung für mein Verhalten, keine Ausrede oder Rechtfertigung. Ich war ein Riesenidiot. Was da im Club vollbracht hast, ist ein echtes Wunder. Du hast es geschafft aus einer Horde stumpfsinniger Poker spielender Jungs eine Gruppe von freundlichen Typen zumachen, die sich auf Weihnachten freuen. Doch statt dir dafür dankbar zusein, bringe ich nichts besseres zustande, als dich anzuschreien. Es tut mir Leid!“
Spenser lässt den Kopf hängen.
Nach einem tiefen Atemzug fängt Sarah anzusprechen:
„Ich hätte dich vorher fragen sollen, bevor ich in deinem Club etwas verändere. Es war auch mein Fehler. Verzeih mir, du hast mir durch dein Erscheinen hier, den größten Wunsch erfüllt den ich hatte.
Einmal die Weihnachtsprinzessin sein, mit dem Prinzen meiner Träume an meiner Seite!
Ich liebe dich so sehr, und der Sprecher hat mit jedem seiner Worte recht.“
Spenser nickt zustimmend.
„Ja seine Worten sprachen die reine Wahrheit.“
Spenser lächelt Sarah an:
„Vergessen wir diese dumme Sache einfach.“
Langsam berühren seine Lippen ihre. Noch während ihres Kusses, öffnet sich der Himmel und bringt endlich das lang erhoffte Geschenk: Schnee!
In Tausenden Flocken fällt er herab, obwohl keiner mehr damit gerechnet hat.
Sarah und Spenser beschließen den Trubel hinter sich zu lassen und einen Spaziergang in der weißen Schneepracht zu machen.
Hand in Hand laufen sie die Straßen entlang, ab und zu bleiben sie stehen und Spenser beugt sich zu einem zärtlichen Kuss zu Sarah hinunter.
Die Straßen sind wie ausgestorben, so das sie fast ungestört sind.
In vertrauter Zweisamkeit überqueren sie eine Straße. Weder Sarah noch Spenser bemerken das Auto, dass mit quietschenden Reifen angeschossen kommt. Der Fahrer hat die Kontrolle darüber verloren, da der frische Schnee die Straßen in eine gefährliche Eisfläche verwandelt hat.
Sarahs Schrei tönt weit durch die Straßen, gefolgt von zwei leiseren dumpfen Schlägen und einem lauten Knall.
Spenser wird von dem Auto frontal erwischt und mit dem Rücken und dem Hinterkopf gegen einen Laternenpfahl geschleudert. Sarah wird ebenfalls hart erwischt und sie fliegt, wie eine Puppe, ein Stück durch die Luft und rutscht dann noch weiter auf dem glatten Boden. Ihr Kopf knallt an den Bordstein.
Das Auto hat eine Vollbremsung versucht, diese mißlingt und das Auto knallt gegen eine Hausmauer.
Passanten haben den Notarzt alarmiert und nur Minuten später ist er zur Stelle.
Der Fahrer des Unfallautos ist bereits tot. Spenser und Sarah werden mit sehr schweren Verletzungen in die Krankenwagen eingeliefert und die Wagen fahren mit Sirene und Blaulicht davon.
Die Eltern von Sarah werden alarmiert und zum ersten Mal tauchen auch die Eltern von Spenser auf. Seine Mutter ist eine sehr hübsche Frau, der Vater ein imposanter Mann.
Die beiden Elternpaare stehen sich gegenüber und schütteln sich die Hände. Dann jedoch ist das Schicksal ihrer Kinder wichtiger als Small Talk.
Hastig eilen die vier Personen den Gang entlang und fast gleichzeitig bestürmen sie den betreuenden Arzt mit Fragen.
Erst nach einer Weile schafft er es die aufgeregten Menschen zum Schweige zu bringen, dann schaut er sie ernst an. Er wendet sich an Spensers Eltern, holt tief Luft und beginnt mit leiser Stimme zu sprechen.
„Es tut mir Leid, aber ich muss ihnen mitteilen, dass wir für ihren Sohn Cameron nichts mehr tun konnten. Bei dem Aufprall wurde sein Knochenmark schwer beschädigt. Außerdem wurden die Rippen gebrochen. Eine von ihnen bohrte sich in sein Herz, dass war dann auch die Todesursache. Mein Beileid.“
Camerons, also Spensers, Mutter bricht mit einem Schrei auf dem Boden zusammen. Sie hält sich mit den Händen die Ohren zu und stösst wimmernde Laute aus.
Camerons Vater zittert am ganzen Leib, er hält nur mühsam die Tränen zurück.
Sarahs Eltern stehen mit vor Schrecken weit aufgerissenen Augen da.
„Was ist mit unsrer Tochter? Ist sie auch...“
„Nein sie lebt. Trotzdem geht es ihr schlecht! Sie liegt in der Intensivstation. Es geht ihr sehr schlecht. Ihre Kopfverletzung macht mir im Moment die meisten Sorgen. Bitte folgen Sie mir.“
Mit dem letzten Satz wendet der Arzt sich auch an Spensers Eltern.
Sein Vater hatte bereits Camerons Mutter auf die Beine geholfen und stützte sie jetzt beim Laufen.
An einer Abzweigung nahm eine Krankenschwester Sarahs Eltern mit zu ihrem Zimmer.
Der Arzt begleitet Spensers Eltern.
1 Woche später
„Sarah? Hallo mein Schatz. Endlich wachst du auf!“
Langsam klärt sich der verschleierte Blick des Mädchens.
„Mum? Was ist passiert? Wo bin ich?“
Liebevoll streichelt ihre Mutter ihr über die Wange.
„Alles in Ordnung. Du bist im Krankenhaus. Du wurdest von einem Auto angefahren...“
In diesem Moment öffnet sich die schwere Eisentür, die auf Sarahs Gedanken gelegen hatte.
„Oh mein Gott. Wo ist Spenser? Wie geht es ihm? Ist er auch hier?“
Ihre Mutter scheint die Frage zu ignorieren und plappert munter weiter. Sarah ahnt schreckliches. Mit einem Ruck richtet sie sich auf und ignoriert dabei den stechenden Schmerz in ihrem Kopf.
„Mum wo ist Spenser! Sag es mir!“
Plötzlich zittern die Lippen ihrer Mutter und sie wendet den Kopf ab.
„Nein.. nein bitte nicht. Sag mir dass er nur verletzt ist. Bitte Mum...“
„Es tut mir leid mein Schatz. Als wir gleich nach deinem Unfall ins Krankenhaus kamen, sagte uns der Arzt, dass Spenser die Verletzungen nicht überlebt hatte.“
Sarah starrt ihre Mutter an, vor ihren Augen verschwimmt alles
Eine kalte Hand scheint nach ihrem Herz zu greifen und unbarmherzig zu zudrücken.
Ihr Schrei tönt durch die Tür des Zimmers und durch die Gänge des Krankenhauses.
„Sarah bitte beruhige dich. Es tut dir nicht gut, wenn du -„
Sarah fährt zu ihrer Mutter herum und brüllt sie an:
„Halt doch die Klappe. Es ist mir absolut egal, was gut und was schlecht für mich ist. Ich will sofort wissen, wo Spenser ist!“
Da dringt die ruhige, sachliche Stimme des Arztes durch den Raum.
„Ihre Mutter hat Recht. Sie sollten sich nicht so aufregen.“
Seine Stimme wurde ruhiger und verständnisvoller:
„Was mit ihrem Freund passiert ist tut mir Leid. Wir konnten nichts mehr für ihn tun.“
Es klopft an der Tür und zum ersten Mal sieht Sarah Spensers Eltern.
„Guten Tag. Du bist also Sarah. Wir sind Cam -, also wir sind Spensers Eltern. Unter dem Namen kennst du ihn wohl besser. Wir wollten dich schon immer mal kennen lernen. Unser Sohn hatte nie die Gelegenheit dich uns vorzustellen, weil wir nicht hier wohnen. Aber hat am Telefon viel von dir erzählt. Wir haben ihn noch nie vorher so aufgeschlossen erlebt. Er war so glücklich...“
Fassungslos starrte Sarah die Eltern ihres geliebten Spensers an. Ein Schluchzer durch schüttelt ihren Körper. Langsam lässt sie sich in die Kissen zurück sinken und dreht ihr Gesicht von all den Leuten weg zum Fenster.
„Wir sind nur gekommen, weil wir dir sagen wollten, dass seine Beerdigung in zwei Tagen ist. Es wäre gut, wenn du kommen könntest. Das wird auch dir gut tun, wenn du von ihm Abschied nehmen kannst. Bis dann..“
Leise verlassen die vielen Menschen nach und nach das Zimmer und auf sanften Druck des Arztes geht auch Sarahs Mutter.
Erst als das Mädchen die Tür hört, lässt sie ihren Gefühlen freien Lauf. Bilder erscheinen vor ihrem inneren Augen:
Spenser als sie ihm zum ersten Mal im Schwimmbad gesehen hatte. Dann wie er sie aus dem Wasser gehoben hatte, seine Hände auf ihrer Haut.
Die Welt verschwimmt vor ihren Augen, doch sie macht sich nicht die Mühe sie wegzuwischen. In ihrem Inneren tauchen immer mehr Bilder auf. Bilder von der vergangenen Zeit mit Spenser.
Jetzt wo er tot ist erfährt sie seinen richtigen Namen: Cameron.
Warum hat er ihn ihr verschwiegen?
Nie würde sie darauf eine Antwort bekommen.
Spenser ist tot.
Mitten in der Nacht erwacht Sarah aus einem Alptraum. Im gleichen Moment als sie aufwacht weiß sie jedoch, dass es nicht nur ein Traum war. Und noch etwas wird in diesem Augenblick klar:
Ohne Spenser, das geht einfach nicht!
Wie in Trance steht sie auf, zuckt für einen Moment zusammen, als sie die Schmerzen spürt, dann tappt sie mit bloßen Füßen zur Tür und schleicht über den langen sterilen Gang. Die Pathologie ist schnell gefunden. In dem großen Raum sind mehrere Tragen, doch unmittelbar in der Mitte steht ebenfalls eine. Die Lampe darüber scheint genau auf sie. Ohne den kleinsten Anflug von Angst, öffnet sie die Tür und tritt auf die trage im Zentrum. Mit einer vorsichtigen Bewegung schlägt sie das weiße Tuch zurück. Camerons Gesicht sieht aus, als würde er nur schlafen. Sein Gesicht ist etwas blasser, so dass seine Lippen blutrot heraus stechen. Weiter zieht sie das Tuch herunter bis kurz über seine Brust. Als sie seine Hand berührt fühlt sie die eisige Kälte, doch sie zuckt nicht zurück. Ihre Finger verschränken sich mit denen Camerons, langsam beugt sie sich über ihn, ihre Augen füllen sich mit Tränen. Einzelne davon tropfen auf sein Gesicht.
„Cameron? Spenser? Hörst du mich?“
Sie senkt den Kopf, inzwischen wird ihr Körper von Schluchzern durchschüttelt.
„Nein, wie dumm von mir. Du kannst ja nicht antworten... es tut mir so leid. Wie soll ich ohne dich leben? Ich hatte mich doch gerade erst an dich gewöhnt. Ich hab mich an dein Lächeln, deine Umarmung, deine Küsse und deine Stimme gewöhnt. Das kannst du mir doch nicht einfach so wieder weg nehmen! Was soll denn jetzt werden? Ich kann den Club nicht weiter führen, ich kann es nicht ertragen in ihm zusein. Ich meine ohne deine Erlaubnis kann ich ihn doch nächstes Weihnachten nicht heraus putzen, oder? Wie soll ich dass alles klären?“
Aus ihrem Mund kommen immer mehr Sätze - ohne Inhalt. Sinnloses Gerede, die den stumpfen Schmerz versuchen zu betäuben. Ein Ausdruck des enormen Schocks unter dem sie noch immer steht
„Ich bleibe hier bei dir. Du bist sonst so allein hier. Dir ist bestimmt kalt, oder?“
Vorsichtig legt sie sich auf seinen Oberkörper und schlingt ihre Arme um ihn. Dann bedeckt sie sein friedliches Gesicht mit Küssen. Küsst die geschlossenen Augen.
Augen deren Blick ihr niemals wieder durch und durch gehen würden oder sie mit dieser bedingungslosen Liebe ansehen würden.
Sie küsste seine Lippen, die ihre Lippen, ihre Haut liebkost und ihr Trost gespendet hatten. Dann seine Wangen. Sie erinnert sich an den angespannten Ausdruck auf seinen Gesicht. Erinnert sich daran, wie er damals nach dieser Schlägerei nach Hause gekommen war und sie ihn versorgt hatte. Wie seine Augen tief in ihre geblickt hatten, als sie die zahlreichen Wunden versorgt hatte. Sie versinkt in all diesen Erinnerungen, noch immer auf Cameron liegend. Schließlich schläft sie so erschöpft ein.
Als der Arzt am nächsten Morgen das Zimmer von Sarah betritt trifft ihn der Schlag. Nirgends etwas von Sarah zusehen. Er schaut in den Schrank - nein die Sachen sind noch da. Dann fällt es ihm ein, eine dunkle Ahnung beschleicht ihn.
„Sie wird doch nicht...“
Er stürmt aus dem Zimmer direkt zur Pathologie. Dort betritt eine Schwester gerade den Raum und stösst einen markerschütternden Schrei aus, wie zur Bestätigung der Vorahnung. Eilig rennt er in den Zimmer. Das Bild, was sich ihm bietet, ist unheimlich. Der Raum ist bis auf eine einzelne Lampe in der Mitte dunkel. Diese Lampe erhellt ein Bild des Schmerzes. Cameron ist bis zur Brust abgedeckt und quer über ihm, die Arme um ihn geschlungen und das Gesicht an seinem Hals vergraben, liegt Sarah. Hastig eilt er zu ihr und fühlt ihren Puls.
Gott sei dank sie lebt noch.
Er rüttelt sie wach. Schlaftrunken öffnet sie die Augen, doch sie schaut nicht den Arzt, sondern Cameron an.
„Guten Morgen mein Liebster. Hab keine Angst, ich bleibe bei dir. Wir sind doch das Weihnachtstraumpaar, nicht wahr. Und ich habe dir versprochen, dass ich bei dir bleibe. Niemand wird uns jemals trennen.“
Damit küsst sie ihn auf die kalten Lippen und legt ihr Gesicht wieder auf seine Brust.
Mit sanfter Gewalt und der Hilfe der Schwester trennt er Sarah von dem leblosen Körper Camerons. Sie wehrt sich wie eine Furie, schlägt und tritt um sich. Schließlich ist sie wieder in ihrem Zimmer und sitzt mit leerem Blick auf ihrem Bett.
„Sarah ich kann deinen Schmerz verstehen, aber was du getan hast ist verboten. Und.. ich weiß ehrlich nicht was ich dazu sagen soll...“
Sie hört ihn nicht, längst ist sie wieder in ihrer Traumwelt. In einer gläsernen Kugel aus Erinnerungen der schönen Zeit.
Mit einem Seufzer verlässt der Arzt das Zimmer.
Am nächsten Tag wird Sarah entlassen. Ihre Mutter hält ihre Hand fest, der Arzt hatte sie gewarnt und ihr von dem Vorfall erzählt.
Am Nachmittag verlässt Sarah die Wohnung und macht sich auf den Weg in den Club. Sie erwartet ihn leer vorzufinden, da inzwischen natürlich alle von Spensers Tod gehört haben.
Doch der Club ist voll, jedoch ohne die gewohnten Hintergrundgeräusche, von raschelnden Karten oder leisen Flüchen. Als sie eintrat sehen sie alle an, es herrscht Totenstille. Ein mühsames Lächeln kommt auf Sarahs Gesicht.
„Ha... hallo. Ich wollte nur kurz vorbei kommen um...“
Sie schniebt, merkt wie der Schmerz erneut droht die Überhand zu gewinnen.
Kane tritt zu ihr und legt eine Hand auf ihre Schulter.
Während über Sarahs Gesicht ein Tränenstrom fließt, versucht sie weiter zu sprechen.
„Was.. was macht ihr denn hier? Ich .. also... tut mir Leid..“
damit bricht sie auf dem Boden zusammen. Alle springen auf und kommen zu ihr. Vorsichtig wird sie gestützt und auf einen Stuhl transportiert. Die ganze Truppe steht um sie, alle versuchen sie zu beruhigen. Keiner erträgt die Tränen, die zitternden Lippen - die unsägliche Trauer auf ihrem Gesicht.
„Ihr versteht sicher.. dass ich den Club schließen muss, denn ich halte es hier ohne Spenser nicht aus. Tut mir Leid aber...“
Alle nicken. Es ist seltsam vor einem knappen halben Jahr, wäre niemand derart betroffen über Spensers Tod gewesen. Zu groß war damals die Angst vor ihm. Doch unter Sarahs Einfluss hatte er sich verändert, war umgänglicher geworden und vor allem weniger gewalttätig. Was jedoch die Betroffenheit zu echter Trauer machte, war Sarah und die Qualen die sein Tod ihr bereiteten.
Kane führte sie in Spensers Büro. Dies ist der einzige Ort gewesen, den sie nie hat betreten dürfen. Daran hatte sie sich gehalten. Es ist klein, mit einem alten Schreibtisch und einem halb zerfallenen Schreibtischstuhl. Sie geht um den Tisch herum und fühlt wie ihre Beine schwach werden. Auf dem Tisch stehen zwei Bilder. Auf dem einen ist sie abgebildet, ein strahlendes Lächeln im Gesicht, auf dem anderen sie zusammen mit Spenser. Er steht hinter ihr, die Arme um sie gelegt und den Kopf an ihren gelehnt. Sein Blick ruht auf ihr, ein liebevolles Lächeln auf den Lippen.
Sanft berührt sie mit den Fingerspitzen sein Gesicht, streicht zärtlich darüber. In ihrem Inneren schreit unablässig eine Stimme, immer wieder das gleiche, einem nie versiegendem Echo gleich:
„Nimm mich mit! Nimm mich mit! Nimm mich mit...“
Sie öffnet die Schubladen, Kane stellt einen Karton auf den Tisch. Sarah schenkt ihm ein dankbares Lächeln, die Sachen ausräumend. In einer kleinen Schachtel auf dem Tisch findet sie seine Lieblingskette. Ein dünnes silbernes Kettchen mit einem kleinen Anhänger in Form eines Totenkopfes. Vorsichtig nimmt sie es heraus. Ihre Finger gleiten über die einzelnen Glieder der dünnen kette, dann steckt sie diese in ihre Tasche. Einige Minuten später ist alles ausgeräumt. Ganz oben auf legt sie die beiden Bilder. Langsam, mit einem letzten Blick auf den Raum in dem Spenser so oft war, verlässt sie ihn und schließt ab. Die nächste Stunde verabschiedet sie sich von allen, teilt dabei die zahlreichen Spielgegenstände des Clubs auf. Nachdem auch der Letzte gegangen ist, steht sie allein in dem stillen Club.
„Leb wohl.“,
flüstert sie und ihre Worte verklingen leise.
Der nächste Weg führt zu seiner Wohnung. Hier trifft sie auf Camerons Eltern.
„Sarah Hallo!“
„Guten Tag. Ich war eben in dem Club und hab seine Sachen mitgenommen und den Club geschlossen. Vielleicht möchten sie einige seiner Sachen.“
Dann zieht sie vorsichtig das Kettchen aus ihrer Tasche.
„Das hier ist seine Lieblingskette, ich würde sie sehr gern behalten, auch die beiden Bilder, wenn es nichts ausmacht.“
Die beiden Eltern sehen sich an.
„Wie wär’s, wenn du die ganze Kiste behältst und einfach schaust, ob es hier noch etwas gibt, dass du gern mitnehmen möchtest?“
Sarah schüttelt den Kopf.
„Nein das wäre sinnlos.“
Camerons Eltern sehen sie verwundert an, doch sie erklärt ihre Worte nicht...
„Sie kümmern sich hier um alles.. das ist gut. Ich denke ich gehe dann wieder nach hause. Wir sehen uns Morgen dann. Wiedersehen..“
Mit schnellen Schritten verlässt sie die Wohnung. Jetzt scheinen die Erinnerungen sie beinahe zu erdrücken.
In ihrem Zimmer stellt sie die beiden Bilder auf und zündet Kerzen an, es wirkt wie ein Altar. Langsam legt sie die Kette um. Dann nimmt sie das Hemd aus dem Karton. Es riecht nach ihm, tief atmet sie den Geruch seiner Haut ein und legt sich mit dem Kleidungsstück aufs Bett.
Am nächsten Morgen wacht sie ungewöhnlich früh auf. Die Beerdigung ist gegen neun Uhr. Es ist um Sechs.
Sie schaut auf die Uhr doch ohne dabei die Uhrzeit zu realisieren. Sie tritt vor den Spiegel, kämmt ihre Haare, schminkt sich, zieht den schwarzen Hosenanzug an, darunter eine schwarze Feinstrumpfhose und über den Anzug einen schwarzen Pullover.
Dann geht sie in die Küche und setzt sich. Nach einer Weile steht sie wieder auf, ohne etwas getan zuhaben. Sarah verlässt die Wohnung und geht durch die dunklen Straßen. Fast 2 Stunden ist sie unterwegs, als sie wieder zu Hause ankommt ist alles in heller Aufregung.
„Um Gottes Willen Kind, du kannst doch nicht einfach so mitten in der Nacht verschwinden!“
Da trifft die Mutter der Blick ihrer Tochter.
„Wieso? Cameron ist auch einfach so in der Nacht verschwunden. Ist aus meinem LEBEN verschwunden.“
Ein seltsames, heimliches Lächeln legt sich auf ihre Züge.
„Nicht mehr lang...“
Kurz vor Neun Uhr machen sie sich auf den Weg zum Friedhof.
Der Pfarrer hält eine Rede, doch Sarah hört kein Wort. Die Worte dringen durch ihre Ohren zu ihrem Gehirn, doch dort bleiben sie hängen. Ihr Blick ist starr auf den schwarzen Sarg geheftet. Zig Blumen sind darauf verbreitet, nur Sarah hält ihre einzelne weiße Lilie noch in den Händen. Camerons Eltern haben darauf geachtet, keine weiteren weißen Blumen zuhaben. Haben sie vorher gefragt, was sie vorhatte für Blumen mitzubringen. Dann wird der Sarg langsam in die Erde hinab gelassen. Sarah ist es als würde ihr Herz kleiner und kleiner, als würde es verschwinden und einer merkwürdigen Taubheit Platz machen. Die Menschen gehen zum Grab, murmeln etwas und werfen ihre Blumensträuße in das Loch. Als Letzte geht Sarah zum Grab. Sie sagt nichts, steht nur da und starrt in das dunkle Loch auf den Sarg. Camerons Eltern stehen noch eine Weile bei ihr, ebenso still. Seine Mutter hat einen dunklen Schleier vor dem Gesicht, unablässig rollen Tränen über ihr Gesicht, sie wird von Spensers Vater gestützt. Dann verlassen auch die beiden das Grab. Vorher gehen sie zu Sarah.
Komm dann mit ins Haus. Lass dir ruhig Zeit. Bis später dann.“
Einen Moment erstrahlen Sarahs Augen in dem alten Glanz und sind klar wie zuvor.
Sie blickt die Eltern ihres Freundes an.
„Leben Sie wohl.
Verwirrt sehen die beiden sie an, doch da tritt auch schon wieder die alte Leere in Sarahs Gesicht und das Strahlen zieht sich tief nach Innen zurück, verschließt sich - für immer.
Sie wendet den Kopf ab, zurück auf den Sarg.
Als sie allein ist, beginnt sie zu sprechen.
„Alle wieder weg... haben ihr Sprüchlein gesagt und gehen... ich nicht.. Nein... ich nicht... Bin für dich da... dass weißt du ja. Bald bin ich wieder so nah bei dir, wie du es - wie ich ja wie wir es gewohnt sind. Du hast doch gehört, was sie auf dem Christmas Ball gesagt haben: ein phantastisches Paar, das einfach zusammen gehört und so viele Hürden genommen hat. Nun weißt du was.. das hier ist wieder so eine Hürde und auch sie lässt sich überwinden. Meinst du nicht auch?“
Eine Weile lauscht sie einer stummen Antwort, irgendwo tief in ihrer Seele. Dann nickt sie, als habe sie eine Antwort erhalten. Mit einer Bewegung wirft sie ihre Lilie in das Grab. Mit einem leisen Geräusch landet diese auf den restlichen Blumen, doch sie strahlt. Ihr weiß hebt sich so deutlich von den anderen ab.
„Bis bald mein Liebster...“
Sarah wendet sich ab und geht mit erschöpften Schritten nach Hause. Die Wohnung ist still, genau was sie jetzt braucht. In ihrem Zimmer zündet sie wieder die Kerzen an und starrt schließlich auf die Bilder bis die Gesichter vor ihren Augen verschwimmen. Plötzlich erscheint Spensers Gesicht gestochen scharf vor ihr.
„Spenser..?“
Er lächelt.
„Hey Kleines... endlich aufgewacht? Ich hab mir schon Sorgen gemacht. Du hast geweint im Schlaf. Hattest du einen Alptraum?“
Langsam richtet Sarah sich auf. Sie liegt in dem Bett in Spensers Wohnung, es wird langsam hell draußen und am Himmel sind die roten Schlieren des Sonnenaufgangs zu sehen, die sich über orange langsam ins gelb färben.
Sarah blinzelt ihn an.
„Dann war das nur ein Traum?“
Überglücklich wirft sie sich in seine Arme, Tränen der Erleichterung fließen über ihr Gesicht.
„Ich habe geträumt, dass du tot bist. Es war so schrecklich...“
Spenser wiegt sie sanft in seinen Armen.
„Es ist alles gut. Nichts ist passiert, wir sind nach dem Ball nach Hause gegangen. Heute ist der erste Weihnachtsfeiertag. Es ist alles in Ordnung, Kleines. Alles ist gut..“
Langsam beruhigt sich Sarah an seiner Brust. Es war nur ein Traum! Die Erleichterung durchströmt ihren Körper, wie eine Flutwelle. Mit einem Lächeln steht sie auf und löst sich von Spenser. Er trägt einen grauen Morgenmantel seine nackten Beine schauen unten heraus.
Mit einem Satz ist Sarah aus dem Bett und geht ins Bad. Dort zieht sie sich aus und stellt sich unter die geräumige Dusche. Spenser lugt herein.
„Was dagegen, wenn ich mich zu dir geselle?“
Lachend schüttelt Sarah den Kopf, sie dreht ihm den Rücken zu und streckt ihr Gesicht in den warmen Strahl der Dusche. Dann fühlt sie Spensers Körper an ihrem. Seine Arme legen sich um sie, seine Lippen liebkosen ihren Nacken. Mit genüsslich geschlossenen Augen dreht sie sich zu ihm herum und küsst ihn auf die Lippen. Ihre Lippen öffnen sich unter dem glühenden Kuss von ihm. Und eine köstliche Wärme zieht durch ihren Körper. Spenser verstärkt seine Umarmung. Dann öffnet sie die Augen und blickt in seine warmen braunen Augen, voller Liebe. In ihren steht das gleiche.
Schließlich trennen sich ihre Lippen wieder von einander und sie tritt einen Schritt zurück. Unwillkürlich fällt ihr Blick auf die Stelle, die ihm in ihrem Traum den Tod gebracht hat. Da löst sich ein Schrei von ihrem Lippen. Eine hässliche Wunde ist an genau dieser Stelle zu sehen und jetzt bemerkt sie auch das Blut das aus der Wunde fließt. Sie blickt in Spensers Gesicht und plötzlich fühlt sie die Kälte seiner Haut, sieht wie sein Gesicht blasser und blasser wird und die Augen stumpf werden. Trotzdem ist sie nicht in der Lage ihre Arme von ihm zu lösen.
Mit Tränen in den Augen stammelt sie:
„A.. Aber das.. das war doch nur.. nur ein Traum...?!“
Mit einem sanften Lächeln schüttelt Spenser den Kopf.
„Nein.. Tut mir leid Kleines. Ich wollte dir nicht weh tun, niemals hab ich dich verlassen wollen. Ich wollte immer bei dir bleiben und ich wünschte so sehr, dass dies hier die Realität wäre. Das der Fahrer eine Straße weiter die Kontrolle über seinen Wagen verloren hätte und wir wirklich ohne Sorgen am nächsten Morgen aufgewacht wären. Aber es ist nicht so. ich wollte dich einfach noch einmal in den Armen halten und dein Lächeln sehen. Ich liebe dich so sehr und im Moment tut es wirklich weh. Aber wir müssen Abschied nehmen. Du wirst jemanden anderen finden und mich schließlich nur noch im herzen haben, die Erinnerung wird nur noch ein verschwommenes Bild irgendwo ganz hinten in deinem Kopf sein..“
Hastig schüttelt Sarah den Kopf.
Inzwischen sind sie beide wieder angezogen und stehen vor Camerons Grab. Hell leuchtet Sarahs Lilie auf dem Blumenberg und dem braunen Sarg.
„Nein, dass wird es nicht, ich will nicht hier zurück bleiben. Du hast gesagt du bist immer bei mir. Ich komme mit. Lass mich hier nicht zurück.“
Nun stehen auch Spenser Tränen in den Augen.
„Ich.. ich weiß nicht.. ich will dich so gern bei mir haben aber.. irgendwann sehen wir uns doch wieder.“
„Irgendwann?“
Ihre Stimme klingt schrill, schrill vor Verzweiflung.
„Nein, ich will keine 50 oder sogar 70 Jahre hier bleiben ohne dich. Bitte lass mich mitkommen.“
„Kleines überleg dir das gut. Denk an deine Eltern und deine Freunde, sie werden dich vermissen.“
Sarah blickt ihm tief in die Augen und sieht die Antwort auf die Frage, ob er sie denn vermissen würde, wenn sie hier bliebe.“
Sarah schüttelt den Kopf.
„Das ist mir egal. Aber bitte sag, dass du auf mich wartest, dass du gleich bei mir bist.“
„Dummerchen! Als würde ich dich allein lassen. Aber bitte denk gut darüber nach. Ich kann nicht leugnen, dass ich dich gern bei dir hätte. Obwohl ich eigentlich darauf beharren müsste, dass du hier bleibst.“
Sein zärtliches Lächeln löst eine Gänsehaut bei Sarah aus, ganz so wie zu Anfang ihrer Beziehung. So viel hatten sie gemeistert, dies war das letzte Opfer das sie für ihre Liebe bringen würden. Danach gab es keine Opfer mehr, denn danach konnte nichts mehr passieren.
„Ich komme mit dir!“
Cameron nickte.
„Gut dann solltest du jetzt aufwachen... aufwachen...
„Aufwachen. Sarah du musst aufwachen. Wach auf!“
Sarah schrak hoch. Ihre Mutter steht über sie gebeugt.
„Zum Glück, du hast mir einen ziemlichen Schrecken eingejagt.“
„Tut mir Leid Mum. Danke für alles, ich meine für deine Hilfe und so..“
Ihre Mutter nickt mitfühlend und verlässt das Zimmer.
Langsam steht Sarah auf, ihre Haut prickelt, erinnert sich an jede Berührung von Spenser in ihrer Beziehung hier. Sie fühlt den Druck seiner Lippen auf ihren.
Vorsichtig pustet sie die Kerzen aus und stellt sich an s Fenster. Für einen Moment glaubt sie seine Stimme zu hören, die sie ruft.
Bald.. bald...
Es ist einen Tag vor Silvester. An diesem Morgen steht Sarah auf, doch im Gegenteil zu den Tagen davor muss sie sich diesmal nicht mit aller Kraft dazu zwingen. Sie zieht das Kleid an, das Spenser so gern an ihr sieht, legt leichtes Make-up auf und schlüpft in die hohen Schuhe. Das Kleid ist viel zu kurz und zu dünn für die minus 6 Grad draußen, aber lange wird Sarah ja nicht frieren. Sorgfältig nimmt sie die das Bild von sich und Spenser aus dem Rahmen und steckt es in die Tasche. Leise verlässt sie die Wohnung und tritt auf die Straße.
Es sind nur wenig Leute unterwegs und die schauen sie, dick in Mäntel, Mützen und Schals eingehüllt, an als wäre sie verrückt. Wie eine Schlafwandlerin steigt sie in die Bahn und fährt bis zu der Fußgängerbrücke über der Autobahn. Dann steht sie in der Mitte, unter ihr der rasende Verkehr, der sich in einem Fluss ohne Lücken fort bewegt. Mit Bedacht steigt sie auf die hohe Brüstung und klammert sich an dem oberen teil des Geländers fest. Mit der anderen Hand holt sie das Photo heraus.
„Bis gleich mein Liebster!“
Sie schaut nach unten, sie wird sterben wie Spenser, wird endlich wieder bei ihm sein.
Seine Gestalt taucht über dem Autostrom auf, die Arme weit geöffnet.
„Komm zu mir Kleines. Ich fange dich auf. Du weißt das du mir vertrauen kannst.“
Sarah nickt.
„Natürlich weiß ich das.
WIR GEHÖRN ZUSAMMEN!“
Und damit sprang sie direkt in die Autos hinein.
„Wir sind wieder zusammen....“
Ende