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Gedankenspiel: Verlagsvertrag bei Zuschussverlag

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09.08.2004
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Gedankenspiel: Verlagsvertrag bei Zuschussverlag

Tach zusammen,

weiter unten wurde ja schon ausführlichst über die schlechten und die schlechten Seiten der Vanity Press diskutiert.

Auch wenn das Ganze jetzt eher theoretisch ist (weil so etwas vermutlich eh nie passiert):
Ein Druckkostenzuschussverlag bekundet Interesse an deinem Werk (was sie ja immer tun). Er will es unbedingt veröffentlichen (was sie ja immer wollen). Er verlangt einen entsprechenden Zuschuss oder die Abnahme einer bestimmten Bücherzahl (was sie ja immer tun).
Du lehnst ab (was du auch immer tust.)
Der "Verlag" ist allerdings so interessiert an deinem Werk, dass er von seinen Forderungen Abstand nimmt, und dir tatsächlich einen richtigen Verlagsvertrag ohne Kosten für dich mit Tantiemen ab dem ersten verkauften Buch anbietet.
Was tust du???

Immer noch ablehnen, schließlich ist es immer noch ein Zuschussverlag (wenn auch nicht für dich), dessen Veröffentlichungen man in der eigenen Autorenvita ohnehin nicht nennen sollte?

Oder annehmen, schließlich ist es ein ordentlicher Verlagsvertrag?
Sollte man eine solche Veröffentlichung in der Vita tatsächlich nicht aufführen (weil Zuschussverlag) oder lieber doch (da Verlagsvertrag)?

Bin gespannt, wie ihr reagieren würdet.

Oli

 

Annehmen, vorausgesetzt, es ist der empfohlene Standardvertrag.

Ich habe ihn mir am WE mal durch gelesen. Interessant, selbst für Fachgebietslaien.

Der Verlag geht mit dem Verlagsvertrag ein wirtschaftliches und rechtliches Risiko ein und wird sich bemühen (müssen), Dein (in dem Fall mein) Werk zu vermarkten und zu bewerben. Ich denke auch, daß man die Kooperation des Verlages mit rechtlichen Mitteln erzwingen könnte.

Das Problem ist nur, wie und wo der Zuschussverlag vermarkten könnte. Ich glaube nicht, daß die schwarzen Schafe unter den Verlagen Bücher in normalen Buchhandlungen anbieten, da sie ja als schwarze Schafe bekannt sind und eventuell boykottiert werden.

Annehmen, ja.
Vita... jain. Eventuell mit dem entsprechenden Vermerk, daß es ein regulärer Vertrag ist. Man kann Glück haben oder sofort aussortiert werden.....

 

Versehentliches Doppelposting - löscht das mal bitte! :shy:

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich denke mal, ich würde trotzdem ablehnen. Primär aus drei Gründen:

1) Ich weiß in diesem Moment ja bereits, dass bei diesem Verlag der Geschäftsfall "regulärer Autorenvertrag" eigentlich gar nicht vorgesehen ist. Demzufolge kann ich davon ausgehen, dass entsprechende Mittel für Marketing und Vertrieb (Zuschussverlage werden z.B. normalerweise nicht von den freien, geschweige denn eigenen Verlagsvertretern in den Buchhandlungen repräsentiert usw) gar nicht bzw. nur rudimentär vorhanden sind. D.h., der Verlag säße auf einem teuer produzierten Buch, für das er gar keine Absatzkanäle verfügbar hat. Das wäre für beide Seiten eine völlig sinnlose Situation.

2) Absatzverlage sind in der Tat verschrien und im regulären Buchhandel nicht nur unterrepräsentiert sondern praktisch nicht existent. Ein Buch unter dem üblichen Label eines Zuschussverlages in Druck zu haben (ganz gleich, mit welchen Vertrag) ist fast schlimmer, als gar keins in Druck zu haben.

3) Es gäbe gar keinen Grund, dieses Angebot anzunehmen. Wenn mein Manuskrip so extrem gut ist, dass selbst ein Zuschussverlag es gerne auf eigene Kosten herausbringen würde, dann ist es mit Sicherheit auch gut genug, von einem herkömmlichen seriösen Verlag verlegt zu werden!

Ich denke auch, daß man die Kooperation des Verlages mit rechtlichen Mitteln erzwingen könnte.
Nicht dazu, das Buch zu bewerben bzw. den Vertrieb zu fördern. Du kannst lediglich, bei erwiesenem Desinteresse des Verlages, das Abdruckrecht auch vor Vertragsablauf zurückfordern und ggf. einem anderen Verlag offerieren sowie die Rückgabe ungenutzter, im Normvertrag aber mit übertragener Nebenrechte fordern, wenn Du sie gerne selber vermarkten möchtest.

Ich kann zu diesem Thema ein gutes Buch empfehlen: "So finden Sie einen Verlag für Ihr Manuskript" von Sylvia Englert. Darin werden all diese Dinge (Autorenvertrag etc.) ausführlich erläutert, inkl. einem dicken Kapitel zum Thema "Zuschussverlage".

Und auf keinen Fall sollte man Zuschussveröffentlichungen in die Vita aufnehmen!!! (Auch BODs mMn nur, wenn das Buch wirklich vorzeigbar ist und sich halbwegs passabel verkauft hat.)

My tuppence,
Horni

 

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