Was ist neu

Gedanken

Mitglied
Beitritt
24.10.2009
Beiträge
5
Zuletzt bearbeitet:

Gedanken

Meine Boxen werden von lauter Musik geflutet. Dead Memories so der Titel des Liedes. Ich erkenne mich selbst wieder, in diesem Text.

Ich hatte es noch nie leicht mit dir. Und mit der Zeit wird es auch nicht besser... oder?
Jedoch muss ich sagen, das ich in letzter Zeit näher an meine kühnsten Träume dran gekommen, als jemals zuvor. Also was dich angeht. Das habe ich da gemerkt, als deine Lippen meine zum ersten Mal berührt haben, deine Hände zum ersten Mal meinen Körper langewandert sind. All deine Berührungen, die habe ich eingespeichert, glaub mir. Was vielleicht auch daran liegt, dass du mir schon eine halbe Ewigkeit den Kopf verdrehst.
Es ist immer das Gleiche wenn ich dich sehe. Mein Herz rast. Geht es dir genauso? Ich weiß es nicht ich schwebe da immer ein wenig in Ungewissheit. Es heißt immer Küsse sagen mehr als tausend Worte. Ich denke deine Küsse sagen ja zu mir, aber irgendetwas hindert dich doch oder? Hält dich fest. Lässt dich nicht los...
Ich denke ich weiß was es ist. Sie ist es, jene die deine Welt in Ruinen geworfen hat. Deine Welt auf den Kopf gestellt hat... sie zerstört hat und sie dir so inkomplett zurück gegeben hat. Ich merke so etwas, denn ich kenne dich auch schon lange und gut genug. Selbst gesagt hast du's mir auch schon. Aber es ist doch ein ganzes Jahr her. Wieso also, frage ich mich. Wieso kannst du nicht mal alles ausblenden und nur an mich denken?
Wieso kannst du diese dumme Kuh nicht vergessen?
Wieso kann ich nicht einfach dein "Baby" sein, oder dein "Schatz"? Kam alles schon vor, ich weiß. Aber ich möchte es voll und ganz sein. Nicht nur wenn wir allein sind.

All das geht mir zwischen zwei Bier und Kippen durch den Kopf während wir so in meinem Zimmer sitzen.
Als wir sie wieder sehen, bist du froh das ich dabei bin. Auch das habe ich bemerkt.
"Ich hasse sie wirklich", sage ich im halben Lachen
"Ich weiß, du bist nicht allein", sagst du und drückst mir einen heißen Kuss auf.
Wir steigen in das Auto ein, in dem Sie auch sitzt. Ich grinse sie falsch wie ich bin, oder beziehungsweise sein kann, an und sage "Hallo!", das Gleiche von deiner Seite. Ein falsches und müdes "Abend!"
Ein wie aus der Trillerpfeife schreiendes "HI!" wird von ihrer Seite zurückgegeben. Ich hasse sie. Dieses widerliche Mädchen, hat dich zerstört.
Jetzt sind wir auf dem Weg ins Tanzen. Bin ich auch nur wegen dir mit.
Ja, all das wegen dir! Ich bin noch fertig von dem Programm das vorher bei uns lief. Tausende Gedanken schießen mir durch den Kopf. Kaum sind wir ne viertel Stunde da kommst du schon zu mir: "Gehn' wir raus, eine rauchen?", ich antworte darauf mit einem klaren "Ja" und lächle dich an.
Hab im Moment nicht die beste Stimmung, bin ein wenig müde. Stehe nur so neben dir herum. Bis du, wie immer als Meister einer solchen Situation, mich wieder zum Lachen bringst.
"Du hättest sie als wir eingestiegen sind mit; "Hi, ich hasse dich" "Was?!" "Nichts ich hab nur Hallo gesagt" begrüßen sollen, das wär n echter Brüller geworden!", flüsterst du mir, trotz das wir allein draußen sind, frech zu.
Ich fange an zu lachen, "Ja stimmt, das wäre echt cool geworden"
Du grinst mich zufrieden an und so gehen wir wieder hoch. All meine Probleme hab ich wieder vergessen. Weil du mich für diesen einen Moment zum Lachen gebracht hast. Und wieder einmal denke ich, du könntest nicht perfekter für mich sein...
Aber all das sind nur meine Gedanken....

 

Hallo Nagatolein,

und ein verspätetes Willkommen meinerseits hier im Forum.

Aber all das sind nur meine Gedanken....

Das ist immer so ein Ding mit den Gedanken der Autoren und den Lesern.
Ich lerne als Leser Deine Hauptfigur hauptsächlich über ihre Denke kennen. Nur ab und an zeigst Du sie mir in ihrem Handeln.

Und beim Denken einer Figur, kann ich mich recht schlecht in sie rein versetzten. Es ist zwar schon sehr intim, jemanden in seine Gedanken schauen zu lassen und trotzdem funktioniert das bei Geschichten nicht so gut. Als Leser kann ich ihr recht geben oder unrecht, nicht mehr und nicht weniger. Ich kann nicht mit ihr fühlen, mich nicht in sie reinversetzen. Mir wird gesagt, ob das jetzt gut oder schlecht ist, ob es sie traurig oder froh macht.

Wenn Du mit Deinen Texten den Leser erreichen möchtest, dann muss er selbst fühlen und denken. Er muss die Situation, in der sich die Protagonisten befinden, ganzheitlich erfassen und mit ihnen fühlen können. Das funktioniert, indem man die Handlung schreibt und zeigt, wie Personen reagieren.

Jedoch muss ich sagen, das ich in letzter Zeit näher an meine kühnsten Träume dran gekommen, als jemals zuvor. Also was dich angeht. Das habe ich da gemerkt, als deine Lippen meine zum ersten Mal berührt haben, deine Hände zum ersten Mal meinen Körper langewandert sind.

Hier zum Beispiel: schreib doch die Szene, wie er sie küsst und berührt und zeige über ihre Mimik/Gestik/Befinden wie glücklich sie es macht. Sag nicht einfach, dass es so ist.

Es ist immer das Gleiche wenn ich dich sehe. Mein Herz rast. Geht es dir genauso? Ich weiß es nicht ich schwebe da immer ein wenig in Ungewissheit.

Oder hier: wie sie nicht miteinander sprechen, über ihre Gefühle, wie kühl und somit distanziert er auf sie wirkt.
Sprich, sie ist in einer Szene ganz aufgeregt und er eben so cool. Das kann man gut über Dialoge machen, wenn sie über sich redet und er stumm bleibt, oder wie ihre Hand, ihr Mund den seinigen suchen und er sich entzieht ... und dann kommt der Moment, wo er eben doch reagiert. Verstehst Du was ich meine? Dann kann ich ihre Situation selbst erschließen und bin ihr somit viel näher.

Ich glaube, Du hast hier eine Menge gutes Material, was den Leser bewegen könnte. Eigentlich eine schöne runde Geschichte. Ein paar weniger Gedanken, ein paar mehr Dialoge und Szenen, wie es da läuft zwischen den beiden ... das habe ich vermisst.

Soweit meine Gedanken ;), ich denke Deine Schreibe ist soweit, dass Du es hin bekommen kannst. Es ist weitaus schwieriger, die Situationen so zu wählen und zu beschreiben, das der Leser die Gedanken der Prot. erschließen kann. Aber genau das ist es, was am Ende eine gute Kurzgeschichte ausmacht.

Dir hier noch viel Freude am Lesen, Schreiben und Kommentieren.
Beste Grüße Fliege

 

danke erstmal für die begrüßung und die ausführliche kritik.
zu dem denken muss ich dazu sagen, dass es eine situation ist die ich mir gerade aus meinem alltag herausgenommen hatte. weil ich selbst gerade in dieser situation stecke. und ich bin nunmal sehr nachdenklich, ich bin nicht immer ein mensch der taten ^^
reden ist nicht immer das einfachste. diese geschichte war einfach so runtergeschrieben wie ich mich in dem moment wirklich gefühlt hatte. so zu sagen ein kleiner "seelenstrip"
und das mit dem ausführen von bestimmten situationen, wie zum beispiel die küsse und berührungen... ja das ging mir eben zu sehr ins intime [und private] und hatte mir in diese geschichte nicht reingepasst ;)

aber ich bedanke mich trotzdem
Gruß Nagatolein

 

abend, nagatolein.
Da wir uns persönlich kennen, wird meine Kritik um einiges anders ausfallen als die von Fliege. Ich kenne deinen Schreibstil und kann sehr gut verstehen, was du ausdrücken möchtest.
Ich zum Beispiel finde nicht, dass du Szenen hättest reinbringen müssen.
Das hätte nicht zum Stil der Geschichte gepasst. Du hast uns hier einen Rückblick erleben lassen. Wie der Erzähler nach allen Geschehnissen alleine da sitzt und eben zurückblickt. Erst ins Gute, später auch, wie durch falsches Handeln Schmerz entstanden ist.
Diese Erzählform zeigt uns einfach, dass alles schon geschehen ist. Das Gute wie das Schlechte. Eingriffe in die Handlungen werden so sofort unmöglich gemacht, was ganz sicher auch deine Absicht war. Hättest du tatsächlich eine Szene abspielen lassen [z.B. die Küsse], hätte sich der Leser nur gedacht "Wieso unternimmt die jetzt nichts? Warum lässt die das jetzt zu und heult hinterher nur rum?". So bekommen wi einfach seit Geschichtsanfang mit: Es ist vorbei. Passé.

Ansonsten ist die Sprache eben authentisch gewählt. Man kann sich in soweit mit dem jugendlichen Erzähler identifizieren, dass man sagen kann, die Sprache ist angemessen. Zu gehoben wäre unrealistisch gekommen.
Außerdem befinden wir uns in der Rubrik JUGEND.

Ich finde, du hast einen tollen Text geschrieben, an einigen Stellen evtl. etwas kurz ausgeführt. Aber da ich die Absicht des Textes kenne, soll das verziehen sein.

Liebste Grüße,
dein Elektrokind.

 

ich bedanke mich auch für deine kritik elektrokind :)
und ich denke eben die tatsache, dass wir uns kennen lässt dir das ganze evtl eben leichter fallen als anderen.
Grüßchen ♥

 

Hi Nagatolein!
Ich kann mich Flieges Kritik nur anschließen, es fällt mir sehr schwer mit deiner Hauptperson mit zufühlen oder wirklich das Verhalten der anderen Personen einzuschätzen.

Meine Boxen werden von lauter Musik geflutet. Dead Memories so der Titel des Liedes.
Der erste Satz sagt mir nicht zu. Ich finde es unnötig zu sagen, dass die Boxen geflutet werden. Der Protagonist sitzt ja nicht in den Boxen, der Raum wäre also viel Interessanter. Der zweite Satz klingt wahnsinnig sachlich, ein wenig nach einem Radiobeitrag oder so etwas. Ich würde auch irgendetwas über den Text von dem Lied schreiben, wenn der Held sich darin wieder erkennt, mir z.B. sagt der Titel nichts.
Dieses widerliche Mädchen, hat dich zerstört.
ich würde irgendeine nähere Beschreibung von dieser Person reinbringen, weil mir sie einfach nicht unsymphatisch genug ist.

ja das ging mir eben zu sehr ins intime [und private] und hatte mir in diese geschichte nicht reingepasst
Um eine gute Geschichte zu schreiben müsste noch mehr rein. Ein gutes Mittel hierfür (finde ich) ist Verfremdung.
S:)nnige Grüße
Cathy

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom