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Gedanken vor dem Ende

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31.03.2011
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Gedanken vor dem Ende

Wieso? Ein langer Tunnel mit etlichen Verzweigungen doch immer wieder Sackgassen, kein Ausweg. So dunkel und so eng; kein Licht, das mir den rechten Weg zeigt. Wieso musste es nur soweit kommen? Ich kann alles beenden, ein für allemal. Nur ein einziges Signal meines Gehirns an meinen rechten Zeigefinger ist nötig und es wäre alles vorbei. Leben oder Tod? Doch ist nicht beides eins wie Ying und Yang? Ohne Leben gäbe es keinen Tod und nichts kann Leben ohne irgendwann zu sterben. Gibt es etwas, das unsterblich ist? Vielleicht die Seele. Haben die Menschen eine Seele? Wieso dann all die Gewalt und der ganze Hass? Wieso sind alle Menschen egoistisch? Sie sind wie Tiere, habgierige Hyänen. Fressen, um nicht gefressen zu werden. Ihre Macht stets ausweiten wollen; Geld verdienen, Geld verdienen. Ob legal oder illegal, je mehr desto besser. Von anderen respektiert zu werden, werten sie wie einen Schatz, der ihnen Selbstsicherheit und Zufriedenheit gibt. Doch er ist nur künstlich, dieser Schatz, ein Kunstwerk des Bösen und sie wollen ihn ergreifen, gehen für ihn über Leichen. Ich wollte sie doch nur aufwecken, aus ihrem Schlaf. Doch ich hab’s nicht geschafft. Ich wollte doch nur Frieden, ich wollte, dass sie sich lieben, so wie ich sie liebte, bis sie mein Herz in Milliarden kleiner Stücke zerbrachen, indem sie mich einfach nicht beachteten. Selbst gedroht hab ich ihnen, sie völlig zu zerstören, die gesamte Erde mitsamt ihren Lebewesen und nun bin ich hier, herabschauend auf die doch so kleine Kugel im Weltall. Ein Knopfdruck genügt, und es ist alles vorbei.

Wieso? Wieso lass ich sie nicht einfach allein in ihrer Qual, in ihrem Untergang? Ich muss es mir ja nicht anschauen, wie sie leiden und den Weg in die Hölle gehen; ich töte mich einfach selbst.

Nein! Ich kann sie nicht im Stich lassen. Sie sind das Werkzeug des Bösen, würden wie Parasiten einen Planeten nach dem anderen bevölkern, sich verbreiten, immer weiter, bis das Böse durch sie alles eingenommen hat und zur völligen, absoluten, einzigen Macht im Universum geworden ist. Dann ist ihr Sinn des Lebens vollendet und sie werden gar nicht merken, welches Unheil sie angerichtet haben. Denn der kleine Funken Guten Willens wird mit der Zeit verlöschen, da ihr schwaches Herz das Böse nicht besiegen können wird.

Doch was ist das für ein Schwachsinn? Wo führen mich meine Gedanken hin? Es ist doch alles nur reine Spekulation. Ich bin es doch nicht, der voraussehen kann, was mit der Menschheit passiert. Gibt es denn nicht ein Schicksal, das alles ordnet und leitet, damit nichts aus den Fugen gerät? Gibt es denn überhaupt Gut und Böse als absolute Mächte, die uns beeinflussen könnten; die sich uns zunutze machen, um an Macht zu gewinnen? Oder ist es nur ein Scherz, den sich unser Gehirn leistet, woraus dann unser Gewissen entsteht? Vielleicht nur, um die Menschheit von den Tieren abzuheben. Mit der Evolution des Menschen entwickelte unser Gehirn ein Gewissen und somit auch das Urteil, die Säule von Verachtung, Hass, Krieg; die Säule des Bösen, oder nicht? Und so sind die Menschen nun mal. Nur ich hab die Möglichkeit das Leben der Menschen endgültig zu beenden und sie somit zu erlösen, von dem Bösen.

Damit drückte er auf den rot-leuchtenden Knopf. Wie versteinert schaute er zu, wie die Welt als glühender Feuerball in Milliarden kleiner Stücke zerbrach. Sein Werk war vollendet und er spürte die heiße Druckwelle wie in Zeitlupe auf ihn zukommen. Die Feuerflut würde ihn in den nächsten Sekunden verschlingen. Im Augenblick seines Todes hörte er zwei Stimmen in seinem Hinterkopf ächzende Laute von sich geben. Die eine Stimme war dunkel, angsteinflößend; sie klang in sich selbst verliebt und habgierig. Die andere Stimme jedoch war hell, freundlich und gutmütig; sie hatte etwas Warmes an sich. Beide Stimmen brachten nur ein gequältes, schmerzhafte „Nein“ heraus, bevor sie sich immer weiter entfernten und schließlich völlig verschwanden. Er aber konnte nicht einmal das Gefühl von Reue aufbringen, bevor ihn die Flammen zerfrassen.

 

Hallo Lichtprinz, zunächst einmal herzlich willkommen in der SF-Rubrik von kg.de :thumbs:

Leider finde ich Deinen ersten Text hier nicht besonders gelungen. Es ist ein pseudophilosphischer Rundumschlag zum Thema Gut und Böse, der den Menschen am Ende die Existenzberechtitung abspricht; besonders perfide ist dabei, dass die richtige Frage ("gibt es überhaupt gut und böse") zwar angesprochen, aber in keiner Weise weiter verfolgt wird.

Es gibt eine ganze Menge Dinge, die in guten Kurzgeschichten meistens vorkommen, die Du aber völlig außen vor lässt. Ich rede von starken Figuren, einen Spannungsbogen und einer interessanten Handlung. Nichts davon bietest du dem Leser, der am Ende die Schultern zucken muss, denn er ist so schlau wie vorher, weil Du ihm nichts, aber auch gar nichts neues geboten hast.

Merke: Science Fiction kann mehr als die böse, böse Menschheit in die Luft sprengen.

 

Hallo!

Drei Dinge hab ich anzumerken:

1) Yin und Yang wird so wie es hier steht geschrieben.

2) Wieso wechselst du im letzten Abschnitt die Erzählperspektive? Das reißt mich unnötigerweise raus.

3) Teilweise gebe ich Uwe Recht. Es passiert zu wenig, der Prota denkt ein wenig über Gut und Böse nach und drückt dann (Warum?) auf den berühmten roten Knopf. Ich lese hier zu wenig Neues, was mich vom Hocker reißen würde.

Vielleicht setzt du dich noch mal dran und überlegst dir eine Rahmenhandlung?

Gruß, Sven

 

Hey, danke fürs Feedback soweit.
Ich stimme eurer Kritik auch größtenteils zu. Naja, die Aussage der Geschichte ist im Prinzip, dass es neben dem Bösen auch das Gute in den Menschen gibt...aber ich weiß, das ist alles ziemlich pseudophilosophisch und will keiner lesen.

Die nächste Geschichte wird besser ;)

Ciao.

 

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