Was ist neu

Gedanken eines Mörders

Mitglied
Beitritt
07.02.2001
Beiträge
127

Gedanken eines Mörders

Gedanken eine Mörders


Ich denke, es ist an der Zeit die Wahrheit zu sagen. Ich könnte sie nie aussprechen, es nie wirklich zugeben, aber ich habe einen Menschen getötet, und ich wage es hier nur zu schreiben, weil ich weis, dass sie es erst lesen werden, wenn ich schon längst nicht mehr auf dieser Welt lebe.

Ich muss es einfach loswerden. Ich muss einfach versuchen, es durch diesen Brief von meiner Seele zu verbannen. Es ist zu schmerzhaft, und ich kann es nicht länger ertragen, wie es sich an mein Gewissen klammert und sich immer weiter in mir ausbreitet.

Ich will das es fortgeht, dieses schreckliche Bild ihres Gesichtes. Ich will das es fortgeht aus meinen Gedanken! Ich will es nicht mehr sehen, dieses sterbende Gesicht.
Ich kann nicht mehr. Denn die Kraft hat mich mit ihrem Tod verlassen, als wäre sie mit ihr gestorben. Ich bin kraftlos und vegetiere nur noch dahin.
Ich will sterben, ich möchte ihr so gerne folgen.

Sie war eine so schöne Frau. So zart, mit ihren unschuldigen Augen ähnelte sie so sehr einen Engel, das ich dem Drang nicht widerstehen konnte sie zu einen zu machen. Ich wollte, das sie ein Engel wird, der auf einer Wolke sitzt und über mich wacht.

Oh ja, ich wollte sie töten. Sie, mit dem langen braunen Haar. Wie untypisch für einen Engel, habe ich so bei mir gedacht und mich darüber gefreut. Ein ganz anderer Engel, wundervoll.

Ja, ich habe sie geliebt, von der ersten Sekunde an. Und ich habe sie viele Sekunden gekannt und betrachtet. Und während wir uns einander näherten, auf dieser verlassen Straße in dunkler Nacht, wuchs in mir der Wunsch, sie zu einem Engel zu machen.

Ich glaube an Engel, ja wirklich ich glaube an sie. Diese himmlischen Geschöpfe. Sie haben mich in meinen Träumen besucht. Ja, wirklich, ich habe sie gesehen, wie sie tanzten und lachten.

Ich selbst, wollte ein solches Geschöpf erschaffen. Ich wollte diese Macht, mit meiner ganzen Seele, ich wollte diese Macht. Und wenn ich dafür seelenlos werden sollte. Ich wollte sie.

Und dann, dieser Engel. Dieses Mädchen, einem Engel so ähnlich, sie war würdig. Sie musste es sein.

Und ich reagierte schnell. Mit einer Grabeskälte in mir, handelte ich. Und es verlief alles genau, nach diesem ausgefeilten Plan. Einem Plan der über eine endlose Zeit hinweg in mir gewachsen war.

Alles war genauso, wie in unendlichen Träumen und Wünschen zuvor. Ich war dazu bestimmt einen Engel zu schaffen und ich tat es.

Ich hielt sie fest, so fest, das sie keine Chance hatte sich zu wehren.

Aber ich tat ihr nichts an, ich berührte ihren Körper nicht. Nichts unreines sollte an ihr sein. Und dann tötete ich sich schnell und schmerzlos und es fühlte sich gut an.

Ihren wunderschönen Körper, bettete ich sachte in das Gras und legte die Rosen, die ich für sie gekauft hatte, um sie und auch auf sie. Es waren weiße Rosen, von der Farbe eine Engels. Und sie leuchteten in der Nacht, leuchteten so hell.

Die Polizei fand sie später, aber sie fand mich nie.

Zwei Jahre ist es jetzt her, ja zwei müßten es sein.

Was ist bloß passiert? Was ist bloß mit mir passiert?
Seit zwei Jahren quält mich ihr Bild. Seit der ersten Nacht, nach ihrem Tod.
Es quält mich, quält mich so sehr. Ich bekomme kaum noch Luft und die ganze Welt verändert sich.

Jede Frau trägt ihr Gesicht. Jede Frau auf der Straße und im Supermarkt, trägt ihr Gesicht.
Ich will schreien. Ich möchte sie alle, sie alle töten. Doch ich würde nie fertig damit und ihr Gesicht bliebe.

Es ist in meinem Kopf.
Auf meine Augen tätowiert, in meinem Spiegel gefangen, auf jede weiße Wand gesprüht. Und es geht nicht ab.
Es geht einfach nicht ab.

Ich habe meinen Spiegel zerschlagen, meine Wände zerkratzt und mich selbst geblendet. Ihr Gesicht aber, bleibt.

Und jetzt weis ich nur noch einen Ausweg. Sie sagt es mir jeden Tag. „Alles wird aufhören, wenn du es tust!“.
Und letztendlich wird sie ihre Rache bekommen.
Ich werde ich folgen.

„Ich werde dir folgen mein Engel!“.
Ich schreie jetzt nur noch und die Schreie bleiben mir im Ohr. Und es sind längst nicht mehr meine, sondern ihre Schreie.

Ja, ich werde mich töten,
doch ich werde es nicht in der Hoffnung tun, ihr zu entfliehen. Doch ich weis genau, sie wird mich auch im Tod nicht ruhen lassen. Auch in dieser endlosen Tiefe des Todes, werde ich nicht von ihr befreit.
Der Gedanke daran zerreist mir das Herz und macht jeden Schritt den ich gehe sinnlos.
Sinnlos und ohne Hoffnung.

Denn ich weis sie wird mich jagen, jagen wie ein Wildes Tier, jagen,
wie ich sie gejagt habe.

Doch eine immer wieder aufkeimende, trügerische Hoffnung, flüstert leise und verführerisch und, ja, dieses einfältige Gefühl, gibt mir die Zuversicht, dass der Tod eine Lösung sein könnte.
Denn vielleicht habe ich eine Chance ihr zu entfliehen, ihrem mörderischen Willen zu entkommen. Und vielleicht finde ich einen Weg, der mich rettet. Eine Möglichkeit ihrer gnadenlosen Vollstreckung zu entrinnen.
Eine Chance, die sie nicht hatte.

 

(Schweig), also das muß ich jetzt erstmal wirken lassen. Von der Grundidee her ist die Geschichte ja nicht schlecht, aber irgendwie kommt sie nicht so rüber wie vielleicht beabsichtigt. Hat so n bißchen den Touch von "Where the wild roses..." im Bezug auf den Mord an sich. Und das sich der Mörder umbringen will, weil er gewissermaßen von seinem Opfer "verfolgt" wird scheint plausibel, aber...sorry...ich bin mal ehrlich- was für ein Weichei! Hier in unserer Nachbarschaft hat vor ein paar Wochen ein Junge ne 19jährige brutal getötet und der steht da voll cool drüber. Ich habe mal ein Buch über Mörder und ihre Taten gelesen und die meisten handeln da nicht bei klarem Verstand. Tut mir leid, aber vielleicht sagt sie ja anderen zu, denn die Idee ist nicht schlecht. Man hätte den Mord aber vielleicht etwas beschreiben können, denn es steht ja unter Horror.

 

Hm, ja vielleicht habe ich die Geschichte ja auch unter der falschen Rubrik einsortiert.
Ich denke, dass der Mörder zum Schluß verrückt geworden ist und zwar weil sie ihn gejagt hat.
Ist das so ruebergekommen? Wenn nicht muß ich das unbedingt noch verändern.
Es sollte ja auch nicht wie ein kaltblütiger Mord wirken, sondern wie die Ausführung eines geheimen Wunsches, der sich immer weiter in dem Mörder festgesetzt hat und ihn schließlich bei seinem Handeln leitet.
Auf jeden Fall danke ich dir für deine konstruktive Kritik und werde wohl noch etwas an der Geschichte arbeiten.

Steffi

 

@Steffi
Du meinst also der Mörder ist durchgedreht, weil er ihr BIld nicht loswurde? Ja, das kann man sich schon vorstellen, aber es kommt nicht ganz so rüber.
Vielleicht kannst du sie ja uch zu ihm sprechen lassen, ihre letzten Worte immer wiederholen oder sowas.
Na ja, es ist deine Geschichte und sie ist nicht schlecht von der Idee her. :)

 

So zart, mit ihren unschuldigen Augen ähnelte sie so sehr einen Engel, das ich dem Drang nicht widerstehen konnte sie zu einen zu machen

Das hört sich meiner Meinung nach, wie ein Psychopath an.

Die Idee der Geschichte finde ich ja auch ganz gut, aber irgendwie hört sich die ganze Geschichte etwas psychopathisch an.

 

Hi!

@Uffmucker: Naja, so hab ichs ja auch gemeint.
Der Kerl ist bessen gewesen von einem Wunsch und als er ihn erfüllt hatte, ging es ihn besser. Nun hat das Mädel ihn aber nen Strich durch die Rechung gezogen und ihn so in den Wahnsinn getrieben.

Vielleicht war er ja auch vorher schon Wahnsinnig und durch den Mord ist es richtig arg geworden.


Denkt euch euere eigene Variante! Ich bin nur der Autor und weis eh nicht, was ich mit der Story meine. :)
:confused:

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom