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Gedanken eines Arbeiters

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29.01.2004
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Gedanken eines Arbeiters

In einen Tierfuttermarkt hatte es mich verschlagen. "Dort verdient man sehr gut!" meinte meine Mutter zu mir und
so begann ich dort zu arbeiten.
Seit fast einem Jahr arbeite ich nun dort. Mein Tagesablauf besteht aus Paletten abpacken, Futter in Regale räumen
und langweilen. Wie man sich nun vorstellen kann bin ich den ganzen Tag ziemlich einsam und weit und breit ist keine
einzige Menschenseele, die mich in den langen und staubigen Gängen voller Hundefutter aufheitern könnte.
Doch heute war alles anders.
Ich stand vollkommen unvorbereitet über eine Palette gebeugt, als neben mir plötzlich jemand stand und "Hi" sagte.
Ich, darauf gefasst jeden Moment vor einem "Hai" wegrennen zu müssen blicke auf und sehe in das Gesicht einer
Klassenkameradin.
Vollkommen geschockt wirren tausende Gedanken durch meinen Kopf. Ich will sagen wie überrascht ich bin nach
einem Jahr jemanden hier zu sehen den ich kenne. Ich will sagen wie sehr es mich freut in der weiten Einsamkeit
unseres Ladens eine vertraute Menschenseele zu erblicken. Ich will sagen, dass dieser Moment ewig anhalten soll.
Doch wie es oft so ist im Leben, denken Menschen meist etwas völlig anderes, als sie sagen und so dringt nur ein
einziges, knappes Wort über meine Lippen und noch bevor es schließlich langsam aus mir heraussprudelt weiß ich,
dass dieses Wort das Ende dieser fast begonnenen Diskussion einleiten wird.
Ich sage "Na?"
Stille.
Ich weiß nicht wie lange der folgende Moment andauerte. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass er mehrere
Jahrzehnte anhielt...Zeit genug um in Rente zu gehen.
Unsere Blicke treffen sich. Ich will fragen was sie hierher fürt, weiß die Antwort aber bereits - Tierfutter. Ich will
wissen wozu sie das braucht, auch das weiß ich schon - um Tiere zu füttern.
So stehe ich also da, blicke in ihr verdutztes Gesicht.
Es kommt was kommen muss, sie sagt "Na!", nimmt blind irgendeine Packung aus dem Regal, bezahlt und geht.
Wieder stille.
Doch diesmal wird sie durchbrochen, von mir selber.
"Seufz"
Ich beginne wieder damit, die Palette abzupacken.

 

Hallo Sore!

Erstmal würde ich die Zeilenumbrüche editieren, das hilft dem Leser - einfach auf 'Bearbeiten' drücken.

Nun, deine Geschichte handelt von teils selbstverschuldeter Einsamkeit. Ein mögliches Gespräch, das verlorengeht, vielleicht weil deine Protagonistin nicht mehr gewohnt ist, Gespräche zu führen.

War nett zu lesen, so für zwischendurch und für eine erste Geschichte hier nicht schlecht, wenn auch ein wenig dünn.

Den Anfang finde ich allerdings nicht sehr treffend. Das was die Mutter sagt ("Dort verdient man sehr gut!") ist ein falscher Grund, ich bezweifle, dass man viel verdient und dass eine Mutter so etwas sagt. Ich würde eher die verzweifelte Suche nach einem Job überhaupt nehmen.

>"Seufz"<
Da würde ich 'ich seufze' schreiben, denn so tönt es ein wenig nach Comic...

So, viel Spass auf kg.de!

mfg,

Van

 

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