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Geburtstag

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16.12.2003
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Geburtstag

Traurigkeit sitzt mit Leidensmiene neben Verwirrung und hört zu, wie sie sinnloses Zeug vor sich hin plappert. Gelegentlich lässt er einen Seufzer hören. Einsamkeit sitzt teilnahmslos daneben. Ich hole neues Bier für alle und sage: „Los auf Ex. Wer ‘s nicht schafft, ist ein Weichei.“ Alle schaffen es.
Es klingelt. Es ist Trunkenheit, auf den man sich, was eine Uhrzeit betrifft, nie verlassen kann; mal kommt er früher mal später. Immerhin hat er Wodka mitgebracht.
Schade, dass Frohsinn abgesagt hat, liegt wohl daran, dass sie sich mit Traurigkeit nicht versteht. Der mixt uns erstmal ein paar Wodka Lemon, das Einzige was er gut kann.
Trunkenheit ist begeistert und versucht mit Verwirrung „Trink Brüderlein trink“ anzustimmen. Aber beide kennen nur die erste Textzeile. Traurigkeit mischt sich ein und fragt, ob ich nicht irgendwo ein Liederbuch hätte.
Je mehr wir trinken, desto kleiner komme ich mir vor. Oder wuchsen die anderen?
Einsamkeit gähnt, sie sei müde und lege sich jetzt ins Bett. War ja klar, dass sie wieder hier übernachten würde.
Es klingelt wieder.
Verzweiflung tritt ein und umarmt mich. „Überraschung!“, ruft er „Ich hab dich nicht vergessen.“
Trunkenheit singt inzwischen alleine sein Lieblingslied: „Mehr Alkohol! Mehr Alkohol! Meine Augen bewegen sich noch.“
Traurigkeit versorgt uns mit Wodka. Er hat keine Lust mehr zu mixen.
Verzweiflung fragt, ob jemand kiffen will. Nach dem zweiten Joint und zwei weiteren Wodkas habe ich genug. Ich überlasse die Küche den anderen und wanke ins Schlafzimmer.
Einsamkeit schläft schon, ich lege mich zu ihr und hoffe, dass Schlaflosigkeit nicht doch noch kommt.

 

Hallo oliffa!

:lol:

Die Geschichte hat mir gefallen!
Ich habe zwar irgendwo schon mal etwas Ähnliches gelesen, aber ich finde Personifizierung von Emotionen immer wieder cool :cool:

Du hast allerdings die Geschlechter manchmal nicht beachtet - ich such mal die Stellen raus. Außerdem bist du mit Kommata viel zu sparsam umgegangen - die Zeichensetzungsfehler und andere gibt's hier:

Traurigkeit sitzt mit Leidensmiene neben Verwirrung und hört zu, wie sie sinnloses Zeug vor sich hin plappert. Gelegentlich lässt er einen Seufzer hören.
Das "er" bezieht sich entweder auf Traurigkeit oder auf Verwirrung. Es heißt aber sowohl die Traurigkeit als auch die Verwirrung.

„Los auf Ex. Wer ‘s nicht schafft ist ein Weichei.“
Los, auf Ex. Wer's nicht schafft, ist ein Weichei.

Es ist Trunkenheit, auf den man sich, was eine Uhrzeit betrifft, nie verlassen kann; mal kommt er früher mal später. Immerhin hat er Wodka mitgebracht.
Es ist Trunkenheit, auf die man sich, was eine Uhrzeit betrifft, nie verlassen kann: Mal kommt sie früher, mal später.

Schade, dass Frohsinn abgesagt hat, liegt wohl daran, dass sie sich mit Traurigkeit nicht versteht. Der mixt uns erstmal ein paar Wodka Lemon, das einzige was er gut kann.
Die mixt uns erstmal ein paar Wodka Lemon, das Einzige, was sie gut kann.

Trunkenheit ist begeistert und versucht mit Verwirrung „Trink Brüderlein trink.“ anzustimmen.
"Trink, Brüderlein, trink" - kein Punkt in den Anführungsstrichen

Traurigkeit mischt sich ein und fragt ob ich nicht irgendwo ein Liederbuch hätte.
... fragt, ob ich ...

Je mehr wir trinken, desto mehr scheint es mir als würden die anderen wachsen oder ich schrumpfen.
... desto mehr scheint es mir, als ...
Du könntest das unschöne "würden" durch Konjunktiv vermeiden: Je mehr wir trinken, desto mehr scheint es mir, als wüchsen die anderen oder schrumpfe ich. Klingt allerdings auch nicht so optimal :hmm:

Verzweiflung tritt ein und umarmt mich. „Überraschung!“, ruft er „Ich hab dich nicht vergessen.“
"Überraschung!", ruft sie, "Ich hab dich nicht vergessen."

Trunkenheit singt inzwischen alleine sein Lieblingslied:
Trunkenheit singt inzwischen alleine ihr Lieblingslied.

Traurigkeit versorgt uns mit Wodka. Er hat keine Lust mehr zu mixen.
Sie hat keine Lust mehr zu mixen.

Verzweiflung fragt ob jemand kiffen will.
Verzweiflung fragt, ob jemand kiffen will.


Ich war mir nicht sicher, ob du die Emotionen mit Absicht als maskulin definiert hast, aber weil die Wörter nun mal feminin sind, klingt's mit maskulinem Personalpronomen ziemlich falsch in meinen Ohren.

Aber am Inhalt und Stil der Geschichte habe ich sonst nichts auszusetzen - sehr schön!

dayvs GE-ve
Stefanie

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Olifa,
mich störte es eigentlich nicht, dass einige Emotionen maskulin waren... naja, ich bin ja auch DIE Motto :D

Mal ne Frage zur Verständnis: Ist das ne Party, bei der du jedem Gast ne Emotion zuordnest, oder ist der Protagonist alleine? Ich denke mehr, dass er alleine ist... also jemand, der an seinem Geb-Tag alleine ist und deshalb ziemlich depri?

Da ich nicht so viel lese, kanne ich noch nicht so viele solcher Geschichten und sie hat mir gut gefallen. Außerdem war sie schön kurz :D

Bis denne
Anika (ehemals Hastdunmotto)

Ps.: Zu den maskulienen Formen: vielleicht ordnet auch jeder Emotionen einem Geschlecht zu. Obs stimmt weiß ich nicht, aber Wut z.B. wäre auch eher ein mänlicher Protagonist, obwohl auch Frauen durchaus sehr wütend werden können ;)

Sowas sieht man auch in anderen Bereichen. Es heißt auch "der Orkan", hat aber Frauennamen. Homer Simpson begründete das einst so: "Hast du mal die Frauen beim Schlussverkauf beobachtet?" *gg* Naja, wie dem auch sei, da sagt auch keiner was gegen Orkan Henriette ;)

 

Erstmal vielen Dank ihr beiden. Es freut mich sehr, dass die Geschichte euch gefallen hat. (Wieso eigentlich gefallen hat? Jetzt etwa nicht mehr? ;))

@stefanie: Ich habe die Emotionen bewusst aus ihrer grammatischen Geschlechtlichkeit befreit. Ich habe nicht wirklich gross drüber nachgedacht. Kam mir einfach richtig so vor.

Ja die Stelle mit dem "würde" ist echt nicht optimal, ich hab auch schon überlegt das zu kürzen. Aber es gehört schon mit rein.

Und ach ja
die Kommata
Mein grosser Schwachpunkt :( Ich kümmer mich.

@Anika: Du hast recht. Der Prot. ist alleine. Aber du bringst mich da auf eine Idee. Mal sehen wie ich Wut noch einbauen kann. ;)

Nochmal Danke für eure Reaktionen.

oliffa

 

Hallo oliffa!

Ob Femininum oder Maskulinum ist ja im Prinzip egal, aber ich hänge nun mal an Grammatik :shy:

Ich verzeihe aber alles, wenn du Leidensmiene mit einbaust! :bounce:
Die stand im ersten Satz, ich war begeistert, weil nicht genau klar ist, ob's jetzt ne Person oder das (nicht personifizierte) Gefühl ist, und ich fänd's toll, wenn sie nochmal auftaucht! :lol:

dayvs GE-ve
Stefanie

 

Keine schlechte Idee, aber auch keine neue, Emotionen zu personifizieren.
Ich muss aber sagen, dass es mir von der Handlung her einfach zu wenig ist, dass sie einfach nur eine Geburtstagsparty feiern (wer hat eigentlich Geburtstag?). Partys sind meist ziemlich oberflächlich, und diese ist es auch. Ich denke, dass man aus der Grundidee mehr machen kann.

Stefanie: Wo Du sagst, Du hättest etwas ähnliches schon einmal gelesen - vielleicht meinst Du
Gott würfelt, wo Chemie und Pi und noch ein paar andere auftreten.

Fazit: sprachlich okay, inhaltlich brauchbare Grundidee, aus der man aber mehr machen kann.

Uwe
:cool:

 

lol
@Stefanie: Leidensmiene als Person einzuführen ist ne gute Idee, Aber ich schätze sie würde Traurgkeit in die Quere kommen bzw. ist einfach ein Teil von Traurigkeit. Ich denke ich lasse das. Trotzdem danke für die Anregung.

@Uwe: Erstmal Danke für die Antwort. Wie? Vor mir ist auch schon jemand auf die Idee gekommen? Ist ja unglaublich ;) Ok, ich gebs ja zu neu ist die Idee nicht ... aber geklaut hab ich nicht.
Ich geb zu, dass inhaltlich nicht viel passiert. Soll ja aber auch gar nicht, denn an diesem Abend ist ja auch nichts passiert. Und verzeih mir bitte die Spitzfindigkeit: Wo steht da was von einer Party?


gruesse
oliffa

 

Du erwähnst das Wort "Party" nicht. Aber Du beschreibst eine. Das fängt beim Titel an.
Einer geht neues Bier holen, einer kommt immer ziemlich spät, es wird gesungen, gesoffen, gekifft, zum Teil in der Küche.

Eine Party.

Keine, auf der ich gerne gewesen wäre, davon abgesehen ;)

 

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