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Garten der Vergangenheit

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26.09.2018
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Anmerkungen zum Text

Ich hoffe, der Text ist nicht zu kurz! Satzbau und Strucktur sind auch nicht meine Stärken, ich würde mich freuen wenn ihr auch darauf achten könntet :)

Garten der Vergangenheit

Sie war müde und erschöpft von den Arbeiten, die vor ihr auf dem Tisch lagen. Die Augenlider waren schwer und der Kopf hatte sich seit stunden nicht mehr bewegt. Draußen war es schon dunkel und man hörte den Wind durch die undichten Fenster singen. Der verschwommene Blickt ließ kaum Licht in ihre Augen hineinfallen, woraufhin sie bemerkte, dass es einfach nicht mehr ging und so fiel sie auf die einzeln herumliegenden Blätter. Der Wind wurde immer leiser und kein Licht konnte mehr zu ihr durchdringen.

Langsam fingen die Papiere an zu rascheln, die Druckerschwärze löste sich und Zahlen sowie Buchstaben schwebten im Raum. Sie wurde wach und traute ihren Augen nicht, doch auch nach dem Reiben dieser waren die fliegenden Symbole nicht verschwunden. Ein Schluck Wasser sollte die Lage bessern, doch auch in der Küche ging alles drunter und drüber. Das Wasser aus dem Wasserhahn wollte nicht in das Glas und das Besteck machte sich auch auf und davon. Plötzlich bebte die Erde und sie suchte Schutz unter dem Tisch, der kurz darauf schon verschwunden war. Das Fenster öffnete sich und zog sie zu sich hin. Nichts. Nichts war zu sehen. Sie konnte kaum auf ihren Füßen stehen bleiben und fragte sich, ob sie nun verrückt geworden sei.

Es machte einen knall, denn alles viel zu Boden, doch die Haustür öffnete sich quietschend. Sie ging hinaus, doch statt der ewigen Dunkelheit erblickte sie einen traurigen Garten bei helllichtem Tag. Alles war verwest und kein Tier war zu sehen. Als sie sich wieder umdrehte war das Haus verschwunden, nur noch ein langer Weg, der in die Leere führte war da. Sie ging Richtung Garten und lief weit hinein. Alle Bäume waren stumpf oder entwurzelt, die Blumen verwelkten und der Boden war zu einer Art Wüste geworden. Der Weg schien endlos, doch dann erblickte sie jemanden an einem grau gefärbten See. Die Sonne blendete so sehr, dass sie nur eine Silhouette sah, die einem Kind ähnelte. Die Person vor ihr stand auf und bewegte sich langsam auf sie zu. Sie wollte wegrennen, da ihre Füße aber wie angewurzelt waren, starrte sie auf das Kind vor ihr und erkannte jemanden vertrauten wieder. Es war ein Mädchen, dass ihr die Hand geben wollte. Ihre Füße lösten sich wieder und die brach zusammen. Tränen rannten aus ihrem Augen und flossen Richtung See, der sich kurz daraufhin blau färbte. Das Mädchen kniete sich ebenfalls hin und umarmte sie, dabei erkannte man, dass sie das Ebenbild von ihr in einem Kind darstellte. „Hast du mich denn vergessen? Ich kann nicht ohne dich, du kannst nicht ohne mich, denn ohne mich gibt es dich nicht und ohne dich würde es mich nicht geben. Wir können nicht ohne einander und vergehen wenn ein Teil von uns stirbt. Vergiss mich nicht, nicht mal in deiner schlimmsten Stunde, denn ich kann dich an schöne Zeiten erinnern. Auch ich werde mich immer an dich erinnern, denn du bist das was ich sein möchte.“ Sprachlos umarmte sie das Kind und der Garten erweckte wieder zum leben, denn es waren Wurzeln gestärkt, Bäume blühten auf, Blumen welkten nicht mehr und das Zwitschern der Vögel waren zu hören.

Sie wachte auf, ihr Papier war von den Tränen durchgeweicht, doch sie bemerkte, dass sich eine kleine hübsche Blume in ihre Hand befand, die sie nun immer bei sich bewahrte.

 

Willkommen @Kokosmlich!

Ich schreib einfach mal chronologisch, was mir beim Lesen aufgefallen ist und danach nochmal allgemein was zur Geschichte.

Die Augenlider waren schwer und der Kopf hatte sich seit stunden nicht mehr bewegt.
"seit Stunden"
Außerdem vielleicht lieber "Die Augenlider waren ihr schwer und sie hatte den Kopf seit Stunden nicht mehr bewegt." Ist näher an der Prota dran. So wie es jetzt dasteht, wirkt es seltsam von ihr losgelöst.

Draußen war es schon dunkel und man hörte den Wind durch die undichten Fenster singen.
Das gleiche Phänomen. Nicht man hörte den Wind, sondern sie.

Sie wurde wach und traute ihren Augen nicht, doch auch nach dem Reiben dieser waren die fliegenden Symbole nicht verschwunden.
"doch auch nach dem Reiben dieser" klingt sehr umständlich. Lieber etwas in Richtung: Sie wurde wach und traute ihren Augen nicht. Sie rieb sie. Doch doch die fliegenden Symbole verschwanden nicht.

Es machte einen knall
Was machte den Knall? Besser: Es gab einen Knall.

denn alles viel zu Boden
fiel zu Boden
So richtig klar wird mir das Kausalverhältnis nicht. Klar, wenn alles zu Boden fällt, dann knallt es, aber was ist denn in diesem Fall alles?

doch die Haustür öffnete sich quietschend
Warum "doch"? Es ist ja kein Widerspruch, dass Dinge zu Boden fallen und sich die Haustür öffnet.

Der ganze Satz hat mich ziemlich verwirrt und rausgerissen. Nimm dir vielleicht mehr Zeit, um genau zu schildern, was passiert. Gerade bei unübersichtlichen Traumszenen, in denen die alltäglichen Gesetzmäßigkeiten nicht mehr greifen, sollte die Schilderung so plastisch wie möglich sein, sonst verlierst du den Leser schnell.

Alle Bäume waren stumpf oder entwurzelt
Meinst du, die Bäume waren nur noch Stümpfe?

eine Silhouette sah, die einem Kind ähnelte
Die Silhouette selbst ähnelt nicht einem Kind, sondern gehört vermutlich zu einem. Vielleicht eher:
Die Sonne blendete so sehr, dass sie nur eine Silhouette sah, die zu einem Kind gehören mochte.


Die Person vor ihr stand auf und bewegte sich langsam auf sie zu.
Vielleicht bleibst du für den Moment noch bei Silhouette (oder "Umriss", um Dopplungen zu vermeiden). Wenn du gleich zu "Person" springst, nimmt es der Sache ein wenig das Unheimliche, Traumhafte.

Sie wollte wegrennen, da ihre Füße aber wie angewurzelt waren, starrte sie auf das Kind vor ihr und erkannte jemanden vertrauten wieder.
Zu viel Information in einem Satz. Eher: "Sie wollte wegrennen, doch ihre Füße waren wie angewurzelt. Sie starrte auf die Gestalt vor ihr. Und tatsächlich, es war ein Kind. Das Gesicht. Sie kannte dieses Kind." Also nicht genau so, aber das ist deine Schlüsselszene. Lass dir Zeit! Entwickele die Situation!

dabei erkannte man, dass sie das Ebenbild von ihr in einem Kind darstellte.
Weg mit dem "man"! Du musst das mit der Ebenbildlichkeit auch nicht so direkt sagen. Wirklich lieber langsamer erzählen und dafür weniger explizit Informationen raushauen. Lass den Leser selbst entdecken, dass es das innere Kind deiner Porta ist, dem sie da begegnet.

der Garten erweckte wieder zum leben
erwachte

das Zwitschern der Vögel waren zu hören
war zu hören

Sie wachte auf, ihr Papier war von den Tränen durchgeweicht, doch sie bemerkte, dass sich eine kleine hübsche Blume in ihre Hand befand, die sie nun immer bei sich bewahrte.
Ein Klischee wie das Mitbringen eines realen Objekts aus einem Traum solltest du vermeiden (es sei denn, du bringst es erzählerisch so brilliant rüber, dass sowieso alles egal ist.)

Und damit will ich wie angekündigt zum inhaltlicheren Teil übergehen. Die Idee für die Geschichte ist nicht bahnbrechend neu aber hübsch (und immer wieder erzählenswert): Von der Welt gestresster Mensch muss sein inneres Kind wiederfinden, um die Kraft zu haben, durchs Leben zu gehen. Gerade aber, weil das Motiv schon so oft erzählt wurde, käme es darauf an, die "Reise" selbst so neu und einzigartig wie möglich zu gestalten. Daher wäre es gut, wenn du dir mehr Zeit zur Beschreibung der individuellen Traumwelt deiner Prota nimmst und sich den Leser darin verlieren lässt. Ich glaube, das ist meine Hauptempfehlung für dich: Nimm dir Zeit, die Dinge zu beschreiben!

Das war jetzt eine Menge. Ich hoffe, es hilft dir irgendwie bei der Überarbeitung weiter :)

Liebe Grüße

 

Vielen Dank für die ausführliche Kritik!!
Ich werde sie mir zu Herzen nehmen ?

 

Hey Kokosmlich,

und herzlich Willkommen bei uns.

Bitte nehme Dir die Kritik nicht nur zu Herzen, sondern verbessere die Fehler im Text. Dazu findest Du am unteren Rand des Geschichtenfeldes einen Button - Bearbeiten. Das sieht ja nicht hübsch aus, und der Leser soll es doch schön haben mit deinen Worten ;).

In diesem Sinne,
viel Freude Dir bei uns,
Fliege

 

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