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Ganz weit weg

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20.05.2015
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Ganz weit weg

„Ich brauch mehr Geld.“ Ich lief auf ihn zu und konnte seinen genervten Gesichtsausdruck und die schmierigen Haare schon von weitem sehen. Er saß wie immer auf der Parkbank. Wie ich ihn hasste. Aber er war meine einzige Rettung. „Wozu brauchst du Geld?“ Er wusste es eigentlich genau. Und doch fragte er jedes Mal wieder. Also antwortete ich nicht. Er war mir egal. Aber ich brauchte ihn. Um von zu Hause zu fliehen oder um der Realität zu entfliehen. Aber heute wollte er mir nichts geben. Dabei wusste er genau, wozu ich es brauchte. Er wusste von meinen Versager-Eltern, die nichts als saufen im Kopf haben. Und davon, dass ich davon träumte hier weg zu kommen und nochmal neu anzufangen. Aber ich hatte keine Chance gegen ihn. Er war reich. Ein reicher, ekliger Kerl, vor den alle normalen Eltern ihre Kinder warnen. Nur meine nicht. Er sah die Tränen in meinen Augen und bekam Mitleid glaube ich. Und so zückte er sein Portemonnaie und gab mir einen 500-Euro-Schein. So viel hatte ich lange nicht bekommen. Damit war das wohl für ihn erledigt, denn er stand plötzlich auf und ging. Einfach so. Und ich blieb allein und einsam auf der Bank zurück. Alleine mit 500 Euro. Normale Kids würden ausrasten und shoppen gehen. Ich nicht. Weil ich nicht normal bin. Ich wollte einfach nur weg. Ganz ganz weit weg. Aber dann sah ich mich um. Ich sah die bekannte Umgebung. Den Spielplatz, wo nachts immer de Kiffer abhingen. Den Pavillon wo normale Mütter gerne mit ihren Kindern picknickten. Um mich herum waren glückliche Kinder. Ihr Lächeln war das schönste, was ich jeh gesehen habe. Denn es war echt. Und ich wusste gar nicht mehr, wie es sich anfühle, glücklich zu sein. Ich wollte wieder klein sein, so wie sie. Aber ich konnte nicht. Konnte nicht mal lächeln. Ich stand auf und lief rüber zum Spielplatz. Sah die Kinder spielen. Und ich spielte mit ihnen. Baute Sandburgen und machte Sandkuchen, wippte mit ihnen und schaukelte mit ihnen. Und vergaß alles für eine Weile. Bis sie gingen mussten, es wurde ja dunkel. Ich wusste ich würde morgen wieder herkommen und mit ihnen spielen. Es machte mich auf eine merkwürdige Weise glücklich. Ich blickte zu meinem Haus zurück und alles wurde wieder zerstört. Ich sah meine Eltern, wie sie sich im Küchenfenster stritten. Die Flasche Whisky immer griffbereit. Sie liebten mich nicht. Niemand hier liebte mich wirklich. Und das wusste ich. Also ging ich. Nach Hause, welches doch kein Zuhause für mich war. Und es war mir klar, ich könnte nirgendwo neu anfangen. Dieses Gefühl in mir würde ich nie mehr loswerden. Damit war die Entscheidung gefallen.

 

Hallo Milife,

erstmal willkommen bei den Wortkriegern. Wie ich sehe, ist das hier dein erster Beitrag.

Und davon, dass ich davon träumte Komma hier weg zu kommen

Ein reicher, ekliger Kerl, vor den alle normalen Eltern ihre Kinder warnen.
vor dem

Er sah die Tränen in meinen Augen und bekam Mitleid Komma glaube ich.

Ich stand auf und lief rüber zum Spielplatz. Sah die Kinder spielen.
Besser: Ich stand auf und lief rüber zum Spielplatz, sah die Kinder spielen.

Bis sie gingen mussten, es wurde ja dunkel.
Bis sie gehen mussten

Der Text ist sehr kurz gehalten, für meinen Geschmack etwas zu kurz. Es fehlt mir eine richtige Handlung. Man denkt erst, dass sie mit den 500 Euro abhaut, weil sie es zuhause nicht mehr aushält, aber dann geht sie doch heim und nimmt die 500 Euro einfach mit. Wofür sie sie letztendlich braucht, ist nicht klar. Ich finde, die Idee an sich gut, aber sie hat noch viel Potenzial nach oben.

Am besten, du gehst nochmal über die Geschichte drüber. Daraus lässt sich noch viel mehr machen.

Ich empfehle dir auch, hier ein paar der Geschichten der anderen User zu lesen und fleißig zu kommentieren. Davon kann man sehr viel lernen.

Es grüßt
dreamwalker

 

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