Hallo Keksmaus. Ich hoffe, du bist nicht hier, um mir die Kekse wegzufressen, denn dann werde ich grantig.
Er schlenderte über den Weihnachtsmarkt, unwissend, was er überhaupt hier wollte.
Kein Guter Einstiegssatz. Das "unwissend" liest sich einfach unschön. Ab in die Werkstatt damit und mach zwei verschiedene Sätze draus.
Nach einem Punkt folgt ein Leerzeichen. Liest sich schöner.
Es war schon dunkel, es muss ungefähr halb 8 gewesen sein.
Das ist etwas zu beliebig. Woran macht er das fest? Gerade im Winter wird es früh dunkel, da ist zwischen 1600 und 1930 eine große Zeitspanne.
Der Posaunenchor spielte, selbst an so einem kalten Dezembermittwoch.
Äh. Ist das so eine Besonderheit?
"Leute. Ich habe keine guten Nachrichten."
"Was ist denn los, Sebastian?"
"Es ist kalt und Mittwoch. Darüberhinaus noch Dezember."
"Oh Gott."
*Sebastian nickt* "Am Besten wäre es, wenn wir heute nicht spielen."
"Nein. Wir wissen, was das letzte Mal passiert ist, es als kalt, Dezember und Mittwoch war."
Wie klingt es denn "immer"? Auch das ist ein wenig spezifischer Zeitraum. Wie immer in der Weihnachtszeit? Wie immer im Rest des Jahres?
Die von Glühwein heiter gewordenen Menschen waren anwesend
Auch das ist keine Besonderheit - oder haben die einen Stall, wo sie die Herrschaften reinverfrachten können?
"Vorsicht! Dieser Mann dort ist vom Glühwein heiter geworden!"
*Tasergeräusche*
"Bringt den Mistkerl in den Stall." *Der Wächter spuckt aus* "Wenn ich die sehe, wird mir schlecht."
und lachten laut und auch die duftenden Waffelstände boten wieder ihre Waffeln mit Kirschen, Schokolade oder Sahne an.
1. und lachten laut. Auch die ...
Das sind zwei verschiedene Informationen, die in zwei unterschiedliche Sätze gehören.
2. Das "duftenden" kann raus. Waffelstände reicht. Jeder weiß, dass die gut riechen, zumal du nicht mal deutlich machst, ob es dort nach Waffeln oder Scheiße riecht. Es kann nämlich auch nach Scheiße duften, das muss jetzt nicht unbedingt etwas Gutes sein.
3. Die Stände bieten Waren an? Was ist das für ein kranker Weihnachtsmarkt? Bei uns machen das Verkäufer.
Er aß aber immer die mit Puderzucker.
Äh. Was? Ich stelle mir die Szene gerade so vor:
Dort stehen drei Waffelstände.
"Waffeln mit Kirschen!", ruft der Erste.
"Waffeln mit Schokolade!", ruft der Zweite.
"Waffeln mit Sahne!", ruft der Dritte.
"Oh Schade. Kein Stand mit Puderzucker", beschwert sich der Protagonist.
"Bist du wahnsinnig?", fragt ein Stand. "Meinst du, wir Stände haben alle Zutaten auf einmal vorrätig? Präposterös!"
"Thats totally unheard of!"
"We shall feed him to the Lasersharks."
"Mmmmmyes, Lasersharks. Mwa. Mwahahahaha."
Ganz ohne alles, nur Puderzucker.
Also ... steht er mit einer Tüte Puderzucker da und löffelt da drin herum.
Die isst er jedes Jahr hier.
Warum bist du auf einmal in der Gegenwart? Momentan frisst er keine Waffel, also aß er sie jedes Jahr hier.
Er hörte einen Standbesitzer fluchen, er schien sich über das Wetter zu beschweren, weil seine selbstgestrickten Wollsocken dem Wetter nicht standhalten konnten.
"Sauerei! Jetzt kann man nicht mal seine Wollsocken auf den Boden legen, da schneits drauf. Das kann doch echt nicht wahr sein. Das Wetter hat doch nicht mehr alle!"
"Hermann? Warum legst du die Socken nicht in der überdachten Auslage aus?"
"STILL WEIB! Hör auf, Sinn zu ergeben! Ich lege meine Socken auf die Straße. Das ist mein Ding. Dadurch erkennen mich die Leute."
"Wir haben letzten Monat nicht einen Euro verdient, weil alle Leute die Socken klauen."
"Aber jeder weiß, WO sie die geklaut haben. Du hast echt keine Ahnung vom Marketing!"
Er erinnerte sich an letztes Jahr. Irgendwie war ihm da nicht so kalt wie heute
Die bittere Ironie:
Er dachte sowieso, dass man es niemandem Recht machen kann
Ihm also auch nicht.
Er erinnerte sich an das Mädchen mit der eng anliegenden Kapuzenjacke, nur das Gesicht war zu erkennen
Demnach war sie in einen jackenähnlichen Ball eingeschlossen? Denn üblicherweise erkennt man die anderen Extremitäten, also Arme und Beine.
und nun fiel ihm ein, warum er vielleicht hier war.
Das vielleicht kann raus. Du benutzt es im nächsten Satz und das reicht.
Ihm blieb nur noch übrig zu ihrem Wohnhaus, welches nur 3 Straßen von diesem Weihnachtsmarkt entfernt lag, zu gehen und das zu tun, was er hätte schon das ganze Jahr über machen wollen.
What. Die wohnt direkt um die Ecke und er rennt auf dem Weihnachtsmarkt herum, als ob er nicht wüsste, wo er sie findet? Das ist ein ganz schönes Plothole.
Wessen Herz? Seins? Kommt da ein Herz in einem Manta lang gerast? Ich mag die zweite Version.
Traurig, ja eigentlich gekränkt
Er ist entweder traurig oder gekränkt. Der Erzähler weiß das, schließlich erzählt er uns von dem Typen. Es ist komisch, wenn sich ein allwissender Erzähler nicht sicher ist, wie es der Figur geht.
verlässt er ihre Haustür.
Plötzlicher Wechsel in die Gegenwart, obwohl wir die ganze Zeit in der Vergangenheit waren.
Wieder dasselbe: Entweder er weiß es oder er weiß es nicht. Entweder weiß er, was er da will, nämlich die Schleife finden oder er weiß nicht, was er will.
Einmal sieht er noch zu dem alten Waffelstand herüber.
*g*
Ich hab da gerade so einen großen Holzstand mit grauem Schnauzbart im Kopf, der einen Zylinder trägt.
Ihre blaugrünen Augen strahlen ihn vom Licht des Weihnachtsmarktes an.
Der Satz ergibt keinen Sinn. Was soll ich mir da vorstellen?
Eine halbe Minute, eine Minute, vielleicht sogar länger.
Das ist noch so ein Ding.
"Vielleicht sogar länger"? Hört er nach GENAU einer Minute auf? Nee? Dann ist es "sogar länger". Das "vielleicht" gehört da nicht hin.
*****
Das Inferno da oben klingt jetzt schlimmer, als es ist.
An sich hat mir die Geschichte Spaß gemacht, aber sie ist sehr unbeholfen.
Wir haben es mit einem Hänsel zu tun, der auf eine Frau steht, die um die Ecke wohnt und die er besuchen könnte, wann immer er will, aber aus irgendeinem Grund macht er das nur zu Weihnachten.
Das große Problem deinerseits: Du hast echt schräge Formulierungen drauf; das habe ich versucht, aufzuführen. Viele Dinge sind total missverständlich und einfach nicht klar genug, um ein richtiges Bild zu erzeugen, wodurch ich mir als Leser eine eigene Geschichte zusammenreime. Du musst noch ordentlich am Satzbau feilen, außerdem sind Kommas und richtige Interpunktierung nicht deine große Stärke. Auch da solltest du den Rotstift ansetzen und das Ding auf Vordermann bringen.
Positives gibt es natürlich auch:
So hat mir die Geschichte gefallen. Die Handlung ging schön geradeaus und kam zum Punkt. Tippfehler sind mir nicht ins Auge gesprungen.
Ich rate dir, dich da ranzusetzen und nochmal richtig dran zu feilen, denn in diesem Zustand kann die Geschichte nicht bleiben. Gutes Gelingen damit.