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Ganz in Familie

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08.06.2003
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Ganz in Familie

Da ich mit meinem Mann Siegfried nach vierzig mehr oder weniger guten Jahren noch immer verheiratet bin, und wir, für die heutige Zeit ungewöhnlich, 5 gemeinsame Kinder haben, entschloss ich mich, meinen sechzigsten Geburtstag nur im Rahmen der Familie zu feiern.

Unsere Kinder waren alle von unserem kleinen Dorf weggezogen und weil sie immer meinten, wir seien viel zu spießbürgerlich, hatte ich mich nicht getraut zu fragen, mit wieviel Personen sie anreisen würden.
Ich freute mich schon seit Wochen und Siegfried hatte einen großen Raum in seiner geliebten Stammkneipe gemietet. Man wußte ja nie!

Schon am Morgen meines Ehrentages stürmte unsere älteste Tochter Lisa mit einem riesigen Strauß roter Rosen in mein Badezimmer und ließ mich nach der Gratulation wissen, dass sie gar nicht lange bleiben könne, da sie am Nachmittag noch einen unaufschiebbaren Termin in Hamburg wahrnehmen müsse.
Wir einigten uns ganz locker auf ein Sektfrühstück.

Da stand plötzlich unsere Tochter Petra in der Tür.
"Mama, ich bin fix und fertig, der Richter hat dem Ralf das alleinige Erziehungsrecht zugesprochen. Ihr könnt sicher verstehen, dass mir nicht nach feiern zumute ist" Sie trank ein Glas Sekt nach dem anderen.

Mitten hinein in unseren Kummer übergab der Postbote mir ein Telegramm:"Kann nicht kommen, habe Ausreisegenehmigung nach Ägypten erhalten, bin überglücklich, Ute!"
Nach drei gescheiterten Ehen unserer Tochter glaubten wir allerdings nicht mehr an das große Glück von Ute.

Später, als wir in der Stammkneipe das Festessen vom übellaunigen Wirt (er hatte mit mindestens 20 Gästen
gerechnet) serviert bekamen, stand plötzlich ganz spontan unsere mit 33 Jahren ewige Studentin Anke im Raum. Mit einem Strauß selbstgepflückter Wiesenblumen überraschte sie mich wieder mal und ich wußte, dass ein Schein von Papa fällig war.

Lisa saß inzwischen schon im Flieger, da kam als letzter, wie immer,unser Sohn Erik, allerdings nicht allein.
Er stellte uns etwas schüchtern seinen Lebensgefährten Detlef vor. Die Stimmung der verbliebenen Gäste landete auf dem Nullpunkt.

Die große Geburtstagstorte ließ ich mir am nächsten Tag mit meinen dankbaren Kolleginnen schmecken.

 

Hallo!

Lass mich ganz flott ein paar Sätze zu Deiner Story sagen:

- Familienleben Live!
- Das typische Geschehen, wenn Eltern eigentlich froh sind, die Brut endlich aus dem Haus zu haben. Und wer hätte es gedacht? Fünf Kinder, und das Chaos hält Einzug.

Schade, dass Du die "anderen Gäste" nicht näher erwähnst. Die Leben der Lieben sind also verschiedener als man erahnen möchte.


Im großen und ganzen gefällt mir die Geschichte... *schulterklopf*

ciaoly

Core

 

Hallo Stauni,

deine Geschichte gefällt mir eigentlich ganz gut, besonders von der Thematik. Aber für mich liest sie sich lediglich wie ein Konzept einer längeren Geschichte. Versuch doch, an einigen Stellen etwas auszubauen und ausführlicher zu werden.

lg Anea

 

Hallo Stauni!

Etwas kurz als Geschichte, aber doch ganz nett. :)

Und die Geschichte hat auch irgendwie zwei Seiten. Da sind die alleingelassenen Eltern, die Mutter erwartet sich, daß die Kinder samt Anhang zum Geburtstag kommen und wird enttäuscht, und da sind die Kinder, von denen eben jeder seinen Weg geht...

Schade irgendwie, daß die Stimmung der beiden auf den Nullpunkt sinkt, wenn der Sohn mit seinem Freund kommt. Der einzige, der sich was gedacht hat, und dann wollen sie anscheinend nicht akzeptieren, daß er eben auch nur seinen Weg geht... (Haben die nicht einmal eine Torte bekommen? :shy: )

Mein Tip wäre, diese Geschichte wirklich weiter auszubauen. Sie eignet sich hervorragend dazu, vor allem auch zum Üben von Dialogen. :)

Liebe Grüße,
Susi

 

Danke sehr für Eure Ermunterungen. Werde die Vorschläge überdenken und wenn gut, beherzigen.

 

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