Was ist neu

Futzi will nicht schlafen gehen

Mitglied
Beitritt
16.06.2006
Beiträge
18
Zuletzt bearbeitet:

Futzi will nicht schlafen gehen

Futzi will nicht schlafen gehen

"So, nun gehst du ab ins Bett!", sagte der alte Kater Metulski zu seinem Neffen Futzi. Das noch sehr junge Katzenkind hieß Futzi, weil es so futzelig klein war, dass er ohne Probleme in einer Menschenhand Platz hatte.
"Ich möchte aber nicht, Onkel Metulski. Ich bin noch überhaupt gar nicht müde!", gab Futzi zur Antwort.
"Aber es ist schon spät. Um diese Uhrzeit gehören so kleine Katzenkinder wie du ins Körbchen." Metulski nahm Futzi an der Pfote und führte ihn zu seinem Schlafplatz.
Doch Futzi dachte gar nicht daran, sich hinzulegen. "Aber du gehst nachts auch nicht in dein Körbchen. Du gehst immer raus, sobald ich eingeschlafen bin. Ich wüsste gerne, was du da machst", sagte Futzi.
"Nichts da, mein Kleiner! Wenn du alt genug bist, darfst du mitgehen. Dann werde ich dir alles erklären, was du als erwachsener Kater wissen musst, wenn du deine nächtlichen Streifzüge machst", sagte Metulski. Er schlug die Bettdecke beiseite, und Futzi legte sich widerwillig hin.
"Versprochen?", fragte Futzi.
"Versprochen!", sagte Metulski und deckte den kleinen, schwarzweißen Futzi gut zu, "und jetzt schlaf gut."
"Mach ich, Onkel Metulski", sagte Futzi und schloss die Augen.
Kurz, nachdem Metulski das Licht gelöscht und das Haus verlassen hatte, öffnete Futzi seine Augen. Er hatte nur so getan, als würde er schlafen. Vorsichtig schlich er aus seinem Körbchen heraus und verließ ebenfalls das Haus.
Auf Samtpfötchen folgte er seinem Onkel. Gerade so weit von ihm entfernt, dass er nich bemerkt wurde. Es war schon sehr dunkel draußen, aber zum Glück können Katzen im Dunkeln genauso gut sehen wie am hellen Tag. Doch etwas war ungewöhnlich zu dieser späten Stunde. Es war sehr still. Niemand schien sich noch außer ihm dort aufzuhalten. Die Welt, die er sonst nur lebhaft und sonnig kannte, war wie ausgestorben und leer.
"Wie unheimlich!", dachte Futzi und schüttelte sich.
"Schu-huu!", machte es plötzlich über ihm. Futzi erschrak und blickte nach oben. Ein eigenartiger Vogel flog über ihn hinweg, den er am Tag noch nie gesehen hatte. Vor lauter Erstaunen schaute er nicht, wo er herlief und landete mit einem lauten "Platsch" mitten im Gartenteich. Und deshalb konnte er nicht mehr erkennen, wo Metulski lang lief.
"Du liebe Güte, was ist denn hier los?", blubberte Frau Goldfisch und schüttelte den Kopf.
"Entschuldigung!", sagte Futzi und paddelte aufgeregt im kalten Wasser. "Ich wollte Sie nicht erschrecken."
"Ja, Futzi! Was macht denn so ein kleiner Katzenjunge wie du um diese Uhrzeit noch hier draußen? Solltest du nicht längst im Bett sein?", fragte Frau Goldfisch.
Futzi kletterte mühsam ans Ufer und schüttelte sich dort. Er wollte ihr antworten, doch stattdessen entwich ihm bloß ein kräftiges "Hatschi!"
"Na, siehst du! Erkältet hast du dich auch schon! Sieh zu, dass du ins Bett kommst! Dann kann auch ich endlich weiter schlafen."
Futzi verabschiedete sich noch von Frau Goldfisch und lief dann weiter. Bei ihr war es sowieso zu langweilig. Sie wollte ja bloß schlafen.
Futzi lief aber nicht nach Hause in sein Körbchen, sondern direkt zum Hühnerstall.
"Hallo, ihr! Wie geht es euch?", begrüßte er die Hühnerschar, die sich schlafend auf den Stangen befand. Die Hühner gackerten erschrocken, und der Hahn krähte laut: "Ist es etwa schon so weit? Ist es schon Morgen? Muss ich alle wecken?" Er rieb sich mit dem Flügel die Augen und gähnte.
Futzi lachte, denn so aufgeregt kannte er Herrn Hahni nicht. "Nein, es ist noch Nacht. Ich wollte bloß mal vorbeikommen und fragen, ob ich mit den Küken spielen darf."
"Mit den Küken spielen? Bist du noch zu retten, junger Mann? Die schlafen schon tief und fest in ihren Nestern, wie es sich für kleine Hühnerkinder gehört. Und für Katzenkinder genauso, wenn ich mich nicht irre", schimpfte Herr Hahni.
Futzi ließ traurig den Kopf hängen, verabschiedete sich trotzdem von dem sonst so freundlichen Hahn und verließ den Hühnerstall.
"Ich weiß, wen ich noch besuchen kann! Sammy! Der spielt immer gerne mit mir!" Also machte Futzi sich auf den Weg ins Haus. Dort schlich er sich an den Hundekorb und stupste den schlafenden, großen schwarzen Hund an. Der reagierte nicht sofort und daher nahm Futzi eins der Ohren des Hundes zwischen die Pfoten und rief hinein: "Sammy, wach auf, ich will mit dir spielen!"
Sammy öffnete langsam sein linkes Auge und sah Futzi direkt ins Gesicht.
"Was machst du denn hier, kleiner Mann? Es ist doch mitten in der Nacht!"
"Aber ich bin gar nicht müde, und deswegen gehe ich spazieren. Ich suche jemanden, mit dem ich spielen kann. Und weil Frau Goldfisch zu müde war und auch die Küken schon schlafen, dachte ich mir, ich komme dich besuchen."
"Das ist ja wirklich nett von dir, Futzi, aber ich bin auch müde."
Nun wurde Futzi langsam wütend. "Warum sind denn alle müde? Der einzige, der wach ist, ist Onkel Metulski. Das ist doch total stinklangweilig, wenn niemand wach ist."
"Na ja, Metulski ist halt eine erwachsene Katze, und die haben Spaß daran, nachts ihre Streifzüge zu machen. Für Katzenkinder und auch viele andere Tiere ist das völlig uninteressant. Wenn du groß bist, wirst du es sicher auch irgendwann schön finden. Und jetzt geh mal besser in dein Körbchen, sonst macht Metulski sich noch Sorgen um dich."
"Okay", gähnte Futzi, verabschiedete sich von Sammy und machte sich auf den Weg zurück in sein Körbchen.
Als er sich unter die weiche Bettdecke legte und sich gemütlich zusammenrollte, fiel ihm erst auf, wie müde er war. Es dauerte nicht lange, da war er fest eingeschlafen.
So merkte er auch nicht, wie Metulski von seinem Ausflug zurückgekommen war. Der große Kater deckte den kleinen noch einmal gut zu und sagte: "Ich wünsche dir eine gute Nacht. Und träum schön, mein kleiner Abenteurer."

 

Hallo anaika,

herzlich willkommen auf KG.de.

Eine schöne Geschichte, die du zum Einstand geliefert hast. Konnte mir so richtigen das kleine Kätzchen vorstellen, wie es die Gegend bei Nacht erkundet und sich wundert, dass alles schläft.

Einige Flüchtigkeitsfehler sind mir noch aufgefallen, aber nichts Schlimmes:

"So, nun gehst du ab ins Bett!" sagte der alte Kater Meulski zu seinem Neffen Futzi.
Kater Metulski, oder

Das noch sehr junge Katzenkind hieß Futzi, weil er so futzelig klein war, dass er ohne Probleme in einer Menschenhand Platz hatte.
..., weil es so ....., dass es ......
hier musst du "er" durch "es" ersetzen, denn du beziehst die auf "Das noch sehr junge Katzenkind" und das ist sächlich, wenn auch das Kleine ein Männchen ist.

"ich möchte aber nicht, Onkel Metulski.
"Ich ...

Er schlug die Bettdecke beiseite, und Futzi legte sich wiederwillig hin.
widerwillig

"Mach ich, Onkel Metulski", sage Futzi und schloss die Augen.
sagte

Gerade so weit von ihm entfernt, dass er Futzi nicht bemerken konnte.
Vielleicht: Gerade so weit von ihm entfernt, dass er nicht bemerkt wurde.

Fuzi lief aber nicht bis nach Hause in sein Körbchen, sondern ging noch am Hühnerstall vorbei.
Futzi

Das ist doch total stinklangweilig, wenn niemand wach ist und alle anderen schlafen."
hier stimmt was nicht mit dem Satz. "niemand" schließt eigentlich schon "alle anderen" ein. Müsstest du umformulieren.

Über die neue Zeichensetzung bei der wörtlichen Rede müsstest du dich noch mal informieren. Ich glaube unter "Korrektur-Center" sind einige Beispiel aufgeführt.

Zusammenfassend eine schönes Abenteuer, das ich gerne gelesen habe.

Viele Grüße
bambu

 

Hallo aneika und herzlich willkommen auf kg.de! :)

Deine kleine Kindergeschichte habe ich gerne gelesen. Mir gefiel, dass Futzi, der ja etwas Verbotenes tut, nicht mit dem erhobenen Zeigefinger lernen musste, zu gehorchen! Als er in den Teich fiel und niesen musste, bekam ich einen Schreck und dachte "Au weh! Jetzt wird er krank und lernt deshalb, nie wieder verbotenerweise in der Nacht hinaus zu gehen!" Zum Glück lag ich mit dieser Vermutung falsch! :D

Sehr nett und liebevoll hast Du auch beschrieben, wie die anderen Tiere mit dem Katzenkind umgehen. Ich konnte sie mir alle gut vorstellen, Frau Goldfisch, Herrn Hahni, den alten Kater Metulski und den großen, schwarzen Hund Sammy.

Außer den Flüchtigkeitsfehlern, die bambu schon herausgesucht hat, habe ich nur noch folgende Bemerkungen:

Niemand schien sich noch außer ihm dort aufzuhalten. Die Welt, die er sonst nur lebhaft und sonnig kannte, schien wie ausgestorben und leer.
Ich würde versuchen, die Wortwiederholung zu vermeiden ...
Fuzi lief aber nicht bis nach Hause in sein Körbchen, sondern ging noch am Hühnerstall vorbei.
Das klingt umständlich, was hältst Du von: "Futzi lief aber nicht nach Hause, sondern direkt zum Hühnerstall."?
merkte er erst, wie müde er war. Es dauerte nicht lange, da war er fest eingeschlafen. So merkte er auch nicht,
Wortwiederholung ... :D

Lieben Gruß
al-dente

 

Hallo bambu!

Vielen Dank für Deine Verbesserungsvorschläge. Hatte den Text schon mal für einen Autorenwettbewerb eingesandt und auch lektoriert bekommen, aber denen sind die Sachen, die Du festgestellt hast, gar nicht aufgefallen... also danke noch mal :-)
Werde umgehend alles verbessern.

Liebe Grüße,
aneika

 

Hallo al-dente!

Auch Dir danke für Deine Verbesserungsvorschläge.
Schön, dass Dir die Charaktere gefallen haben. Alle existieren wirklich, es sind alles meine Tiere (bis auf Futzi, der ist leider viel zu früh gestorben...)
daher fiel es mir besonders leicht, diese Geschiche zu schreiben.

Liebe Grüße,
aneika

 

hallo aneika und auch von mir ein herzliches Willkommen!

Mir hat Deine Katzengeschichte ganz gut gefallen. Sie ist insgesamt flüssig und locker geschrieben, die Dialoge zwischen den Tieren fand ich gelungen. An einer Stelle fand ich Futzi etwas unlogisch: er ist sauer, weil keiner mit ihm spielen mag, und als der Hund auch noch sagt, dass er müde ist, geht er einfach schlafen. Wo sind die Emotionen hin? Wenigstens einen Satz dazu hätt ich mir schon gewünscht. Hat mir insgesamt aber gut gefallen - vor allem, kein erhobener Zeigefinger für Moral.

liebe Grüße
Anne

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom