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Frohes Fest mit Omas

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18.04.2002
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Frohes Fest mit Omas

„Liebe Bürgerinnen und Bürger! Es ist mir eine große Ehre, den Endstand unserer Auslosung verkünden zu dürfen. Es gab einen neuen Rekord an Bewerberinnen! Nach Anwendung unserer Teilnehmerformel sind 1296 Omas ausgelost worden. Im ganzen Land! Herzlichen Dank an die Seniorinnen, die den Wohlstand, den Fortschritt unseres Landes garantieren. Lasst uns anstoßen, das Fest ist eröffnet!“

„Papa, machst du schon lange beim ‚Tag zur Sicherung des Fortschritts durch omaonanierte Gravitationseffekte‘ mit?“

„Oma-orientierte! Nein, den gibt es jetzt zwölf Jahre lang, und ich bin erst seit zwei Jahren aktionsberechtigt.“

„Warum macht die Oma Karla nicht mit, ist sie zu … zu schwer?

„Aber Mario … es ist traurig, sie hat dieses Mal wieder kein Losglück gehabt. Ich bin sicher –irgendwann ist sie eine der Glücklichen.“

„So ein blödes Lotteriespiel, war das immer so organisiert?“

„Nein. Als man das mit dem Gravitationseffekt entdeckte, dachte man noch, man müsste das … na ja … halt konsequent machen – weils sein musste. Dabei kommt es gar nicht auf die Höhe an, eher auf die optimale Menge der Teilnehmerinnen.“

„Wer hat das alles herausgefunden?“

„Diese raffinierten Ökonomie-Statistiker. Du weißt doch: Früher war vieles schlecht. Die Wirtschaft lief mies, die Umwelt war hinüber, die Regierung hats mit Maßnahmen versucht, nichts hat geholfen. Dann, nach einiger Zeit gab es eine leichte Besserung, genau in dem Jahr, als etliche Omas vom Balkon gestürzt oder runtergesprungen sind. Mario, man weiß nicht so genau warum – irgendwelche Idioten behaupten, Armut hat da eine Rolle gespielt. Im nächsten Jahr gab es mehr solcher Vorfälle – interessanterweise ging es der Wirtschaft wieder etwas besser. Nun, da hat man gewisse Schlüsse gezogen.“

„Seit dem feiern wir regelmäßig dieses Oma-Fortschrittsfest und freuen uns, wenns ordentlich plumpst?“

„Genau, eine super Tradition, um die uns alle Länder der Welt beneiden. Endlich mal ein lösungsorientiertes Vorgehen unserer Regierung. Schon vergessen? Letzten Frühling, als die Hochwasserkatastrophe war, gabs sogar ein Extra-Fest: Und schwupps – bald war die Katastrophe vorbei! Ich kann mich noch gut an den Hit von ‚Seppl und die Balkon-Krakeeler‘ erinnern: ‚Seid lustig und auch munter, werft die Omas runter!‘ Ja, das war ein fröhliches ‚Oma-vom-Balkon-Schmeißen‘!“

„Lutz sagt aber, das ist alles Unsinn.“

„Dein Onkel ist so ein Querulant! Ja, hin und wieder hat das Fest keine Wirkung gehabt. Wer weiß, welche reaktionären Kräfte daran schuld waren? Mario, wegen ein paar verrückter Ignoranten geben wir jedenfalls unsere wunderbaren Aktionen nicht auf!“

„Toll, Papa, dass ihr so viel für unsere Zukunft tut und auch noch dabei Spaß habt!“

 
Zuletzt bearbeitet:

So schlecht, dass deine Geschichte im Orkus verschwinden muss, ist sie auch nicht –
schrieb mal wer unter meiner zweiten Oma :lol:

Hallo @Woltochinon!

„Liebe Bürgerinnen und Bürger! Es ist mir eine große Ehre, den Endstand unserer Auslosung verkünden zu dürfen. Es gab einen neuen Rekord an Bewerberinnen! Nach Anwendung unserer Teilnehmerformel sind 1296 Omas ausgelost worden. Im ganzen Land! Herzlichen Dank an die Seniorinnen, die den Wohlstand, den Fortschritt unseres Landes garantieren. Lasst uns anstoßen, das Fest ist eröffnet!“
Gefühlt benötigt hier nahezu jeder Satz ein Ausrufzeichen. Damit das aber nicht ausartet, könntest du die ersten beiden zusammenfassen: Liebe Bürgerinnen und Bürger, es ist mir eine große Ehre, den Endstand unserer Auslosung verkünden zu dürfen!
Beim zweiten Mal lesen dachte ich spontan: Lasst die Spiele beginnen! :baddevil:
„Oma-orientierte! Nein, den gibt es jetzt zwölf Jahre lang, und ich bin erst seit zwei Jahren aktionsberechtigt.“
Witzig – aber würde das Kind dann Gravitationseffekte richtig rausbringen?
Und man könnte es dann weniger belehrend/erklärend auflösen: Oma-was? Nein, den gibt …
„Warum macht die Oma Karla nicht mit? Ist sie zu … zu schwer?"
Hör das eher in zwei Sätzen.

„So ein blödes Lotteriespiel, war das immer so organisiert?“
Da er zuvor die Bedeutung nicht kennt, stelle ich ihn mir jünger vor – daher fallen Lotteriespiel und organisiert aus dem Rahmen.
Vielleicht: Das ist ja doof! Haben die das schon immer so gemacht?
„Seit dem feiern wir regelmäßig das Oma-Fortschrittsfest und freuen uns, wenns ordentlich plumpst?“
Sagt ja wieder das Kind ...

„Genau, eine super Tradition, um die uns alle Länder der Welt beneiden. Endlich mal ein lösungsorientiertes Vorgehen unserer Regierung. Schon vergessen? Letzten Frühling, als die Hochwasserkatastrophe war, gabs sogar ein Extra-Fest: Und schwupps – bald war die Katastrophe vorbei! Ich kann mich noch gut an den Hit von ‚Seppl und die Balkon-Krakeeler‘ erinnern: ‚Seid lustig und auch munter, werft die Omas runter!‘ Ja, das war ein fröhliches ‚Oma-vom-Balkon-Schmeißen‘!
Zu viel – der Songtitel bringt es schon auf den Punkt.

Mario, wegen ein paar verrückter Ignoranten geben wir jedenfalls unsere wunderbaren Aktionen nicht auf!“
Geschrieben/gelesen stört es mich nicht. Spreche ich es jedoch laut aus …

„Toll, Papa, dass ihr so viel für unsere Zukunft tut und auch noch dabei Spaß habt!“
Oh ja! Das kann man gar nicht laut genug hinausschreien: Fahrt nur ruhig alles gegen die Wand und habt euren Spaß dabei!

Gruß,
Sammis

 

Hallo Woltochinon,

Du hast geschrieben:
"Meine zweite Idee zum Thema hätte ich für den Wettbewerb posten können ...
Dann wärst du wahrscheinlich nicht geschockt."

- na, dann schau ich hier doch auch noch vorbei. :)

Bei dem Challenge-Text ((Die Äußerung des Innersten), lässt du uns ja in den Abgrund menschlicher Grausamkeit schauen. Hier ist es der Abgrund menschlicher Dummheit würde ich sagen. Also mit abgründigen Texten hast du es auf jeden Fall. Und ein bisschen böse ist das hier auch.
Auch böse, dass man gar nicht erfährt, ob die Omas zu Schaden kommen, oder ob sie mittlerweile Matratzen unterlegen, was ich doch hoffen will.

„Warum macht die Oma Karla nicht mit, ist sie zu … zu schwer?
Das ist süß. Ich stelle mit vor, dass er ein höfliches Kind ist und nicht "dick" sagen will und dann das "zu schwer" ein bisschen leiser sagt.
„So ein blödes Lotteriespiel, war das immer so organisiert?“ „Nein. Als man das mit dem Gravitationseffekt entdeckte, dachte man noch, man müsste das … na ja … halt konsequent machen – weils sein musste. Dabei kommt es gar nicht auf die Höhe an, eher auf die optimale Menge der Teilnehmerinnen.“
Hier habe ich mich gefragt, ob das wirklich die Antwort auf die Frage des Jungen ist, aber auch, weil ich gedacht habe, es geht um die Höhe des Balkons, aber es geht ja eindeutig um die Anzahl. Vielleicht könntest du für Leute wie mich "Anzahl" schreiben.
Mario, man weiß nicht so genau warum – irgendwelche Idioten behaupten, Armut hat da eine Rolle gespielt. Im nächsten Jahr gab es mehr solcher Vorfälle – interessanterweise ging es der Wirtschaft wieder etwas besser. Nun, da hat man gewisse Schlüsse gezogen.“
Ha, "Scheinkorrelation" heißt das, wie ich gerade gelesen habe. Im Grunde ist es ja so, dass der Dialog dazu dient, den Brauch zu erklären und das merkt man ihm ein bisschen an finde ich. Auch um Hintergrundgedanken unterzubringen, wie Suizid aus Altersarmut. Ein bisschen mehr Geschichte könnte schon noch drumherum, finde ich.
„Seit dem feiern wir regelmäßig dieses Oma-Fortschrittsfest und freuen uns, wenns ordentlich plumpst?“
"Seitdem" zusammen würde ich sagen.
„Toll, Papa, dass ihr so viel für unsere Zukunft tut und auch noch dabei Spaß habt!“
Guter Satz. Papa wird gelobt wie ein Kind.

Wenn man aktuell wieder mitbekommt, was für beknackte Bräuche es so gibt, (siehe Borkum) bist du mit deiner Satire ja nur einen Ticken drüber.

Augenrollende Grüße von Chutney

 

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