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Fritz in der dunklen Stadt

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16.06.2002
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Fritz in der dunklen Stadt

Fritz bog um die Ecke. Die Gasse war nur schwach beleuchtet. Es tropfte von den schwarzrußigen Ziegelwänden herab, aus den Kanalgittern dampfte übelriechender Dunst. Er ging geradewegs zur Türe des kleinen Hotels, in dem man ihn für die Zeit seines Aufenthalts an jenem ungemütlichen Ort einquartiert hatte. Er stieg die drei Treppen zur Tür des Hotels hoch, und drückte die Türe, die sich knarrend und quietschend öffnete. Der Portier am Empfang blickte kurz von seiner Zeitung auf, die er ohne besonderes Interesse zu lesen schien. Als er Fritz erblickte, erhob er sich seufzend, um Fritz’ Zimmerschlüssel vom Haken zu nehmen, und ließ dann den Schlüssel gleichgültig auf das mit Brandflecken verglühter Zigaretten übersäte Pult fallen.

Fritz ließ sich auf das Bett fallen, wobei dessen halbverrostetes Eisengestell quietschte. Die Glühbirne, deren Fassung auf einem von der Decke herabhängenden Draht befestigt war, spendete nur sehr schwaches Licht, das nicht zum Lesen reichte. Fritz schlief bald in seinen Straßenkleidern ein.

An jenem Ort herrschte immer Dunkelheit. Es nieselte ununterbrochen. Man pflegte die Straßen nur mit sehr unzureichend Licht spendenden Lampen schwach zu beleuchten. Fritz verabscheute diesen Ort, an den er nur gezwungenermaßen und mit größtem Widerwillen gekommen war. Man sandte ihn hierher. Da konnte Fritz wenig dagegen ausrichten. Es sei denn er hätte seine Stelle verlieren wollen.

Der Wecker läutete ganz früh am Morgen Fritz rieb sich die Augen und sah aus dem Fenster in die Dunkelheit. Er torkelte schlaftrunken zum mit Schmutzkrusten bedeckten Waschbecken. Er drehte den Hahn auf, aus dem nur ein schwächlich dünn rinnender Strahl kalten Wassers floß, und fing das leicht brackig riechende Wasser in seinen hohlen Händen auf, um sich das Gesicht abzureiben.

Er stieg die Treppen hinab, legte den Schlüssel auf das Pult und ging zur Hauptstraße, um den Bus zu nehmen.

Fritz stellte den Kragen seines Mantels auf. Ihn fror. Die nasse Kälte durchdrang ihn bis in die Knochen, zog sich schmerzhaft bis ins innerste Mark. Nichts wünschte er sich sehnlicher als eine beheizte, hell erleuchtete Stube, Tageslicht, wärmende Sonnenstrahlen, Bäume, Felder, Blumen. Irgendetwas freundliches, etwas wärmendes. Doch an jenem Ort herrschte nur unerbittliche nasse Kälte.

Der Bus war voll besetzt. Fritz betrachtete die aschgrauen ausdruckslosen Gesichter, die in dunkle Farben gehüllten Leiber der Männer und Frauen. Kein Lachen, nicht einmal ein Lächeln, nur starre Gesichter, bar jeder Regung, schale milchig verblaßte Augen ohne Leben. Überall Kälte, nasse Kälte.

Fritz kannte sich nicht gut aus und versuchte jemanden zu fragen, wo er denn aussteigen müsse, um zu der Adresse zu gelangen, an die man ihn zitiert hatte. Niemand blickte ihn an. Er fragte einige der Fahrgäste, hielt ihnen den Zettel mit der Adresse vor die Augen, doch man schenkte ihm keine Beachtung. Fritz stieg nach ein paar Haltestellen aus, um sich auf der Straße durchzufragen, oder möglicherweise ein Taxi aufzuhalten. Doch er hatte, seit er dort war, noch keines entdeckt. Wie durch glückliche Fügung befand er sich auf der Straße, die denselben Namen wie die auf dem Zettel trug, und es dauerte nur wenige Minuten, bis Fritz vor dem richtigen Gebäude stand. Es war etwas heller beleuchtet als die anderen. Ein hoher Bau mit glatter Fassade. Das große Glasportal öffnete sich. Zaghaften Schrittes trat Fritz durch das Portal in eine große mit grellem Licht beleuchtete Halle, deren Boden und Wände mit grauem Marmor verkleidet waren. Fritz hielt sich für kurze Zeit die Hand vor die Augen, da ihn das weiße helle Licht blendete, nachdem er schon Tage in Dunkelheit zugebracht hatte. Er blickte um sich, bis er den Empfang entdeckte.

Er legte dem Portier den Brief auf das Pult, der ihm mitgegeben worden war und den er sorgsam in der Innentasche seines Mantels verwahrte. Der Portier notierte etwas auf einen Zettel, gab ihn Fritz in die Hand und deutete in Richtung der Fahrstühle.


Im Fahrstuhl standen zwei in schwarze Kostüme gekleidete Frauen, die sich durch Schnalzen der Zunge verständigten. Er streckte einer von den beiden den Zettel des Portiers entgegen. Sie betrachtete ihn kurz und schnalzte ein paar Mal mit der Zunge, woraufhin die andere den Knopf mit der Zahl 12 drückte. Der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. Als sich die Tür des Fahrstuhls wieder öffnete, schnalzte die andere fünfmal und wies Fritz mit einer Handbewegung zu einer Tür am Ende des Korridors.

Fritz klopfte zaghaft an die Türe. Als sich nichts rührte pochte er heftiger. Eine blonde Frauengestalt in dunkelgrauem Kleid öffnete und schnalzte mit der Zunge. Ein dicker, feister Mann mit Glatze kam ihm entgegen und streckte die Hand zum Gruß aus. „Wir haben Sie erwartet, Herr Kamm" gluckste er und bat Fritz hinein.

Der Raum war in seltsam orangefarbenes Licht gehüllt, das von einer großen Glühbirne, die an der Decke prangte, schwach abstrahlte. Der Dicke bat Fritz Platz zu nehmen. Zwei weitere Herren in schwarzen Anzügen, von großer schlanker Statur, betraten den Raum „Herr Kamm, also." murmelten sie und setzten sich Fritz gegenüber neben den Dicken. „Nun", begann der Dicke mit etwas keuchender Stimme, „Sie bleiben uns jetzt für ein paar Jahre hier, so hat’s die Zentrale beschlossen." Fritz schluckte. „Wieso, davon wußte ich nichts." „Aber man hat Ihnen doch sicher gesagt, daß es für längere Zeit sein würde." erwiderte der Dicke mit belehrendem Unterton. „Nein, außerdem ist es hier schrecklich." meinte Fritz schüchtern. „Hier möchte ich nicht bleiben." „Sie müssen das Gute darin sehen." meinte einer der beiden anderen Herren. „Man muß es nur entdecken." sagte der Dicke lächelnd. „Hier gibt es allerhand Interessantes, die Pilze im Schachtsystem, zum Beispiel", brummte einer der Großgewachsenen. „Daraus macht man hier köstliche Suppen." kicherte der Dritte. „Na, und an die andauernde Finsternis, an die gewöhnt man sich." warf der andere ein. „Das Gute hier werden Sie schon entdecken." sagte der Dicke und brach in hohles Gelächter aus. „Nein, ich gehe, hier bleib ich nicht. Ich werde heute noch abreisen, hier halt ich es nicht aus." erwiderte Fritz.

Plötzlich erhoben sich die drei Männer und beugten sich ganz nahe zu Fritz herunter. Aus ihren Mündern begann schleimiger Geifer zu tropfen. Schleimiger, dickflüssiger, übelriechender Geifer rann aus ihren Mündern über ihr Kinn und tropfte auf den Tisch. Immer mehr Schleim kam aus ihren Mäulern, der allmählich die Tischplatte überzog. Aus dem Schleim bildete sich Getier, schwarze Würmer, Asseln, Schlangen, Käfer. Das Getier vermehrte sich rasend, wimmelte und wuselte durch den Raum, am Boden, am Tisch, überall, krabbelte die Wände hoch, schlängelte sich, reckte sich, verflocht sich. Würmer und Schlangen schlängelten sich an Fritz heran, krochen in die Ärmel seines Mantels, in die Hosenbeine. Fritz spürte, wie das Getier an seiner Haut entlang kroch. Er ekelte sich, schüttelte sich, doch immer mehr ekelhaften Gekreuchs fiel über ihn her. Die Köpfe der drei Herren hatten sich in mächtige Echsenköpfe verwandelt, die mit gespaltenen Zungen zischelten.

Fritz schlug um sich, um sich vom ekelhaften Gekreuch zu befreien. Er schrie, lief zur Tür, rannte aus dem Raum, den Korridor entlang, immer schneller, stechende Schmerzen durchbohrten seine Brust, er rang nach Atem. Er versuchte den Fahrstuhl zu rufen, doch es half nichts, er probierte zwei Türen zu öffnen, doch die waren versperrt. Er rannte durch die dritte Tür, die glücklicherweise offen war. Sie führte zu einem Treppenhaus. Fritz rannte die Stiegen hinab, sich immer vom Getier befreien wollend, das sich an seine Kleidung, an seinen Körper heftete. Alles war voll von ekelhaften Kreaturen.

Fritz erreichte die Straße, er rannte, fiel zu Boden. Er wälzte sich am Boden, um sich vom Getier zu befreien. Doch schien sich alles in widerwärtiges Getier verwandelt zu haben, die Menschen auf der Straße, die Fahrzeuge, waren verschwunden, alles war übersät vom wuselnden widerlichen Gekreuch. Fritz stand wieder auf, rannte keuchend weiter. Er kam zu einer Brücke, die über einen Fluß führte. Die Dunkelheit, die nasse Kälte, das Kriechzeug an seinem Körper, an seiner Kleidung, trieben Fritz in die tiefste Verzweiflung.

Fritz wagte den Sprung von der Brücke ins schwarze, eiskalte Wasser. Er schwamm, hörte nicht auf zu schwimmen. Die eisige Kälte durchdrang seine Glieder, lähmte ihn allmählich, doch er zwang sich weiterzuschwimmen immer weiter durch das schwarze kalte Wasser. Er schwamm mit immer heftigeren Bewegungen, strampelte sich mutig durch das Wasser, hielt die Augen geschlossen, schwamm mit aller Kraft, die er noch aufbringen konnte.

Das Wasser wurde allmählich wärmer, der Himmel war plötzlich hell. Sonnenstrahlen trafen Fritz’ erschöpftes Gesicht. Mit letzter Kraft erreichte er das Ufer. Er war unendlich müde geworden. Mit bleierner Müdigkeit ließ er sich ins Gras fallen und schlief ein. Als er erwachte, sah er die Sonne. Sie wärmte ihn. Er blickte um sich, lag im Gras, Sträucher standen am Flußufer, Bäume ragten dann und wann in den Himmel. Nun entledigte er sich seiner Kleidung, durchsuchte Mantel, Hose, Hemd und Unterwäsche nach ekelhaftem Kriechvieh. Es war verschwunden.

Er ließ die Kleider in der Sonne trocknen. Als er sich seine Wäsche und das Hemd anzog, bemerkte er, wie ein Wurm aus einem Hosenbein kroch. Er zertrat ihn. Er wußte, daß er nicht mehr zurück konnte, daß er nun ganz sich selbst überlassen war.

 

Bäh, igitt, ich hasse Insekten. *ekel*
Die story gefällt mir soweit ganz gut, solide erzählt und mit einigen schönen Schilderungen. Allerdings finde ich die Schlußpassagen zu kurz, man hätte das Finale länger auskosten können, mit einer kleinen Verfolgungsjagd zum Beispiel. Oder aber die Tatsache, daß plötzlich alles aus ekelhaftem Viehzeugs bestand, weiter ausführen können. Ging mir doch irgendwie zu schnell.
Gut gefällt mir dagegen der Anfang, schön grau und schwarz und nass und kalt beschrieben.

Zwei Dinge solltest du aber dringend noch verbesser:
1. Fritz. Der Name ist viel zu unspäktakulär. Hat mich sehr gestört beim lesen und auch und vor allen Dingen im Titel. Dieser Name impliziert eine stinklangweilige Geschichte, und das ist sie ja nun echt nicht. Also verwende besser einen ungewöhnlicheren Namen, der spannender klingt als Fritz! (in der Hoffnung, damit niemanden beleidigt zu haben :D )
2. Du fängst zu viele Sätze mit "Fritz..." oder "Er..." an. Das wirkt ebenfalls ziemlich langweilig.

Wenn du die beiden Punkte änderst, schaffst du gleich eine viel schwärzere Atmosphäre!

 

Hallo Falk,

Ich verabscheue Insekten und Reptilien auch (nicht alle, aber vor allem Schlangen und grausliche Echsen, Geckos und Schildkröten find ich dagegen süß), weiß nicht warum, vermutlich Angst vorm Kollektiven Unbewußten...

herzlichsten Dank für Dein Kommentar. Der Name steht als Symbol für einen ganz gewöhnlichen Angestellten, der einfach tun muß, was man ihm geheißt. Aber wenn das für den Leser langweilig klingt, ist das natürlich fatal. Mit dem Ende laß ich mir auch noch etwas einfallen, ich werde die Szene, in der sich alles in Getier verwandelt noch weiter ausschmücken, vielleicht das Gewürm genauer beschreiben, wie es sich ineinander verflechtend schlängelt, pfui!

Ich werde vielleicht versuchen, ein paar Sätze, die mit "er" anfangen zusammenzuziehen, damit es etwas geschliffener klingt.

Man ist ja irgendwie blind seinen eigenen Texten gegenüber. Bei Isis und Amun, man ist dann so dankbar, wenn sich jemand die Zeit nimmt, ein Kommentar zu verfassen.

Deshalb mögen die Götter Dein Haupt mit Gold überhäufen.

liebe Grüße

Echnaton

 

Hi Echnaton,

sehr ansprechend geschrieben. ich konnte mich gut in fritz versetzen und seine reaktionen nachvollziehen. der arme fritz hat wohl ein ganz großes problem mit seinen vorgesetzten, aber kann es ja offensichtlich ganz allein bewältigen (?). dafür wünsche ich ihm alles gute. mir hat deine geschichte jedenfalls gut gefallen. surreal ist sie auch.

einige stellen haben meinen lesefluss gestört bzw. sich einfach komisch angehört:

Als er Fritz erblickte, erhob er sich seufzend, um Fritz’ Zimmerschlüssel vom Haken zu nehmen, und ließ dann den Schlüssel gleichgültig auf das mit Brandflecken verglühter Zigaretten übersäte Pult fallen.
wenn man zwei sätze daraus machen würde oder die brandflecken vergäße, wäre er angenehmer zu lesen.
Er torkelte schlaftrunken zum mit Schmutzkrusten bedeckten Waschbecken
..zum waschbecken, das mit schmutzkrusten bedeckt war.
Er drehte den Hahn auf, aus dem nur ein schwächlich dünn rinnender Strahl kalten Wassers floß, und fing das leicht brackig riechende Wasser in seinen hohlen Händen auf, um sich das Gesicht abzureiben.
"schwächlich dünn rinnend" klingt merkwürdig in meinen ohren. außerdem ist auch dieser satz zu lang - wie beim ersten zitierten.
das sind meine subjektiven eindrücke, ließ dir die sätze einfach nochmal kritisch durch, wenn du mein gefühl nachempfinden kannst, solltest du sie ändern.
cu bigmica

 

Bigmica,

danke für Dein Kommentar. Freut mich, daß es Dir gefallen hat. Ja, Fritz hat sich aus der schwarzen Tretmühle befreit. Jetzt laß ich den Fritz doch den Fritz sein.

Bezüglich der Sätze, die Dich gestört haben. Ich lasse mir das, genauso wie Falks Kritikpunkte durch den Kopf gehen, dazu brauche ich ein wenig Zeit. Das Ende muß ich noch etwas "pfeffern", bzw. ausschmücken. Das hat mich selber dann ein wenig gestört.

herzlichsten Dank für Dein Kommentar

liebe Grüße aus Wien

Echnaton

 

Lieber Echnaton!

Habe die Geschichte nun schon zum Dritten Mal gelesen und sie gefällt mir mit jedem Mal besser – eigentlich wollte ich Dir gestern schon schreiben, aber da war ich dann doch zu müde...;)

„Fritz legte sich auf das Bett aus halbverrosteten Eisengestell.“ – es hieße richtig „aus halbverrostetem Eisengestell“. Aber an sich klingt der Satz schon seltsam. Das Bett ist ja nicht aus Eisengestell, das Bett hat ein Eisengestell, auf dem sich vermutlich die Matratze befindet... In den Satz läßt sich das aber schwer einbauen, Du könntest eventuell schreiben, daß er sich aufs Bett gelegt hat, worauf das Eisengestell quietschte oder sowas in der Richtung?

„Doch er hatte seit er dort war noch keines entdeckt.“ – Doch er hatte, seit er dort war, noch...

„Der Portier notierte etwas auf einen Zettel, gab ihm Fritz in die Hand und...“ – gab ihn Fritz in die Hand...

„...Frauen, die sich durch Schnalzen der Zunge verständigten. Er streckte einer von den beiden den Zettel des Portiers entgegen. Sie betrachtete ihn kurz und schnalzte ein paar Mal mit der Zunge,..“ – Diese und die folgenden Zeilen gefallen mir ganz besonders gut, so, als würden sie in einer Geheimsprache über ihn reden...

„„Wir haben Sie erwartet Herr Kamm" gluckste er...“ – erwartet, Herr Kamm“, gluckste er...

„„Herr Kamm, also." murmelten sie und setzten sich Fritz gegenüber neben den Dicken. „Nun" begann der Dicke...“ - „Herr Kamm, also.", murmelten sie.... „Nun", begann der Dicke... – bei den folgenden direkten Reden fehlen auch tw. die Beistriche.

„Würmer und Schlangen schlängelnden sich an Fritz heran,...“ – schlängelten sich

„um sich vom ekelhaften Vieh zu befreien“ – finde ich schlecht ausgedrückt. Wir sagen zwar zu allem Vieh oder Viecher, aber eigentlich ist Vieh ja nur das, was auf der Weide steht. Getier zum Beispiel würde ich besser finden, aber wie ich sehe, kommt das wenig später auch vor. Vielleicht findest Du ja noch einen anderen Ausdruck...Gekreuch, Gewimmel, kriechende Masse...

„Er rannte durch die dritte Tür. Sie war offen und..“ – Die Feststellung, daß die Tür offen war, würde ich vorziehen und ihn erst dann durchrennen lassen, oder zumindest in einen Satz. Hintennach kommt es nicht so gut.

„lähmte in allmählich, doch er zwang sich weiterzuschwimmen immer weiter durch das schwarze kalte Wasser.“ – lähmte ihn allmählich, doch er zwang sich, weiterzuschwimmen, immer weiter...

„Er blickte um sich. Er lag im Gras, Sträucher standen am Flußufer, Bäume ragten dann und wann in den Himmel. Er entledigte sich seiner Kleidung...“ – Hier könntest Du die „Er“ am Satzanfang etwas reduzieren: Er blickte um sich, lag im Gras. Sträucher.... Nun (Endlich) entledigte er sich... – nur ein Vorschlag...

„doch es war verschwunden.“ – würde ich ohne „doch“ schreiben, vielleicht mit „!“ hinten?

„wie ein Wurm aus einem Hosenbein kroch. Er zertrat ihn. Er wußte, daß er nicht mehr zurück konnte,...“ – Warum muß er ihn zertreten? Es reicht doch, daß er sich seiner selbst sicher ist. Er kann den Wurm am Leben lassen, kann ihn in ein Gebüsch werfen oder sonstwas, aber er muß ihn nicht zertreten. Denn ich glaube ja, es ist nicht so, daß er wußte, daß er nicht mehr zurück konnte, sondern vielmehr, daß er gar nicht mehr zurück wollte – oder seh ich das falsch? Wenn ich es richtig sehe, gibt es noch weniger Grund, den Wurm zu zertreten – soll er doch leben, hauptsache, der Protagonist weiß, was seiner Natur entspricht!

Alles liebe
Susi

 

Hallo Häferl,

Du bist ein absoluter Goldengel, daß Du mir meine peinlichen Tipp- und Beistrichfehler so genau herausgepickt hast. Mir sind sie nicht mehr aufgefallen, obwohl ich die Geschichte schon mehrmals bearbeitet hatte. Danke!!!

Freut mich, daß es Dir gefallen hat. Der Wurm ist ein ganz besonderer Wurm, der mit mir selbst zu tun hat. Ich hoffe, Du kannst es ertragen, ihn zertreten zu sehen. Ich bin kein brutaler Tierquäler, lasse sogar Insekten leben, außer Gelsen, die machen mich krank.

Ich werde die Geschichte vielleicht noch ein wenig ausschmücken am Ende, mal sehen! Derzeit lasse ich sie so wie sie ist. Ich hoffe, ich habe keine Fehler übersehen *seufz*. Das mit dem Eisenbett habe ich jetzt auch gelöst, vieleicht klappert es später noch, wir werden sehen. Fritz kann nicht mehr zurück, es ist eine Mischung aus Können und Wollen, ich kann Dir das schwer erklären, es ist sehr persönlich, hat mit meiner momentanen beruflichen Sinnkrise zu tun. Das würde hier zu weit führen.

herzlichsten Dank für Dein Kommentar, auch dankeschön, daß Du Dir die zeit genommen hast, mir meine Fehler aufzuzeigen.

liebe Grüße

Echnaton

 

Hallo Echnaton!

Die Grundidee deiner Story hat mir sehr gut gefallen. Ich habe was übrig für solche Gleichnisse, obwohl es immer eine Gratwanderung ist.

Auch die einigermaßen finstere, trübe Atmosphäre hast du meines Erachtens gut rübergebracht. Aber:

An jenem Ort herrschte immer Dunkelheit. Es nieselte ununterbrochen

Ich glaube, besser hätte dieser Fakt seine Wirkung entfaltet, wenn du ihn nicht genannt, sondern seine Auswirkungen gezeigt hättest.

Einige kleinere stilistische Unsicherheiten sind mir noch aufgefallen. Dann und wann klingen deine Sätze seltsam bemüht, gerade so, als ob du unter allen Umständen die einfache, klare Sprache meidest. Wenn du die Sätze laut liest, wirst du es hören.

Vielleicht könntest du noch einmal Korrektur lesen und solche kleineren Holpereien ausmerzen, es würde sich lohnen.

Wie gesagt, ansonsten habe ich die Geschichte gern gelesen.

Freundliche Grüße von hier!

 

Servus Hannibal,

danke für Dein Kommentar. Wie gesagt, ich überlege mir laufend, wie ich meine Texte verbessern kann. Manches fällt einem selbst nie auf. Ich werde es versuchen, mir das ganze nochmals laut vorzulesen, auch unter Auslassung des Satzes, den Du mir genannt hast. Ich werde ohnehin so um die Wiehnachtszeit, wenn ich Muße und Ruhe habe, alle meine Texte nochmals überarbeiten.

liebe Grüße und Danke!

Echnaton

 

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