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Friseurbesuch
Ich bin auf dem Weg zum Friseur. Es ist kalt, der Wind zerzaust mir die Haare. „Mist!“, denke ich. Danach wird es noch kälter sein. Doch der Friseurbesuch ist überfällig. Kurz vor dem Ziel werde ich fast noch von einem älteren Herrn im elektrischen Rollstuhl umgefahren. „Ganz schön gefährlich diese Teile!“ Aber er muss erst noch einparken. Ich bin somit vor ihm dran. Ich freue mich. Drinnen sitzt gerade die einzige Friseuse, die gerade keinen Kunden hat, im hinteren Teil und wäscht sich die Haare. „Ich komm glei!“, ruft sie mir aus dem Waschbecken heraus entgegen. Ich warte. Mittlerweile hat sich auch der ältere Herr die Treppen hinaufgequält und seinen Platz eingenommen. „Braucht man für so ein Gefährt überhaupt einen Führerschein?“, frage ich mich. Doch meine Überlegungen werden unterbrochen: „Junger Mann, Sie kenne scho mol hersitze!“ Die Friseuse ist anscheinend jetzt auch so weit. Ich setze mich und blicke in den Spiegel. Hinter mir erscheint sie nun, Mitte vierzig. Die besten Zeiten hat sie auch schon hinter sich. Ihre Haare sind noch nass und durch ihre große Brille schaut sie mich an. „Wie solle ma se schneide?“, fragt sie mich in einer Lautstärke, die erahnen lässt, dass sie hauptsächlich für die ältere Kundschaft zuständig ist. Ich erkläre es ihr und sie beginnt zu schneiden. Die Haare fallen und fallen. Glücklicherweise hat sie erkannt, dass ich am neusten Dorftratsch
Der ältere Herr ist also auch gerade auf dem Heimweg.