Was ist neu

Fridolin Wackelzahn

Mitglied
Beitritt
23.12.2007
Beiträge
2

Fridolin Wackelzahn

FRIDOLIN WACKELZAHN und die wunderbare Rettung der ZAHNFEE

von Jürgen Gabelmann – 2007​

Mama!...
Mama!...
Mama!….klang es durch das ganze Haus.
Voller Stolz zeigte der kleine Paul seiner herbeigeeilten Mama den Zahn den er in seiner Hand hielt.
Es war sein erster Zahn den er verloren hatte, so stolz war er jetzt auch.
Voller Vorfreude legte er ihn unter sein Kopfkissen, damit ihn heute Nacht die Zahnfee holen könnte.
Da lag er nun, Fridolin Wackelzahn, von einem Kopfkissen bedeckt und wartete auf die Zahnfee.
Über die Zahnfee hatte er von seinen Brüdern schon so viel Schönes erzählt bekommen.
Über das Schloss in dem sie wohnte, in dem es Schokolade und andere Süßigkeiten in Hülle und Fülle geben sollte.
Wo es egal war wie viele Löcher man als Zahn hatte.
Und nun durfte er sie als Erster sehen?
Das klang zu schön um wahr zu sein…
Fridolin wartete, wartete und wartete, doch nichts passierte.
Seine Freude wich der Traurigkeit über das Nichterscheinen der Zahnfee.
Ob sie ihn vergessen hatte?
Am nächsten morgen lag er immer noch unter dem Kissen.
Der kleine Paul war bereits im Kindergarten als seine Mama das Kissen anhob, den armen Fridolin nahm und wegbrachte.
Ehe er verstand was jetzt mit ihm passierte, fand er sich in der Mülltonne wieder.
Er fragte sich, Ob ihn die Zahnfee hier finden könne.
Fridolin fing an nach ihr zu rufen so laut er konnte.
Doch eine Antwort bekam er nicht…
Noch am selben Tag wurde die Tonne samt dem kleinen Fridolin Wackelzahn von dem Müllauto abgeholt.
Es begann eine lange Fahrt, die erst auf einer riesig großen Müllhalde endete.
Fridolin war jetzt ganz allein und traurig.
Niemand war da mit dem er reden konnte und auch die Zahnfee hatte ihn nicht abgeholt.
Er rief laut, so laut er konnte ob ihn vielleicht doch irgendjemand hören würde.
Doch es kam keine Antwort.
Während er so durch die Gegend lief, wurde er auf einmal von einem Gegendstand der auf dem Boden lag gestoppt.
Fridolin stürzte zu Boden und blieb liegen.
Nachdem er sich wieder aufgerappelt hatte, schaute er was ihn zu Fall brachte.
Es war die Wurzel eines anderen Zahnes.
Der erste Gedanke den Fridolin hatte, war das es anscheinend noch andere Zähne geben musste, die von der Zahnfee nicht abgeholt wurden.

Nachdem er seinen kleinen Leidensgenossen unter dem Gerümpel der ihn begrub hervorgezogen hatte, unterhielten sich die beiden.
Fridolin wurde schnell klar, das Micha Milchzahn ebenfalls auf der Suche nach der Zahnfee war.
Doch im Gegensatz zu ihm, wusste Micha wo sie sich befand.
Sie wurde entführt, von dem bösen und faulen Bernd Backenzahn und seiner Bande.
Micha erzählte dass er die Zahnfee schon sah, als sie ihn abholen wollte, hier auf dem Müllplatz.
Doch Bernd und seine Jungs fielen über sie her und hielten sie seit dem gefangen.
Er wollte noch helfen, doch er wurde von Bernd hier reingeschubst und lag da, bis ihn Fridolin fand.

Fridolin war wütend und entschloss sich mit Micha zusammen die Fee zu befreien.
Sie gingen beide zu dem Unterschlupf, wo sich der böse Bernd immer aufhielt und schauten sich um ob sie was entdeckten.
Micha sah die Fee als erstes, gefesselt mit Zahnseide saß sie da und schaute traurig drein.
Fridolin und Micha überlegten kurz was sie machen sollten.
Sie fanden ein paar alte Kaugummis und der Plan war perfekt.
Sie rollten das Kaugummi aus und versteckten sich.
Da fing Fridolin laut an zu rufen nach Bernd, dass er ein Feigling sei, er und seine Bande.
Die Reaktion lies nicht lange auf sich warten.
Die ganze Bande kam gelaufen.
Fridolin und Micha stellten ihnen die Wurzeln, so dass alle darüber flogen und im ausgerollten Kaugummi kleben blieben.
Schnell bedeckten Fridolin und Micha sie mit dem restlichen Kaugummi, so dass sich niemand mehr bewegen konnte.
Dann eilten beide zu der Zahnfee und befreiten sie.
Das zauberhafte Lächeln verriet ihre Dankbarkeit.
Sie nahm Fridolin und Micha und flog mit ihnen zu ihrem wunderschönen Schloss.
Alles was die beiden über das Reich der Zahnfee gehört hatten wurde noch um ein vielfaches übertroffen.
Den beiden sollte es an nichts mehr fehlen.
Und immer wenn die Zahnfee auf eine gefährliche Reise musste, wurde sie von ihren beiden Helden begleitet.


ENDE

 

Hallo holzwurm,

und ein herzliches Willkommen auf kurzgeschichten.de.

Dein Erstling hier kann mich leider nicht überzeugen, und ich will versuchen Dir zu erklären, woran das liegt.

Zum einen finde ich die Sprache sehr wenig interessant, da reiht sich Hauptsatz an Hauptsatz, Du hältst die gesamte Zeit einen sehr sachlichen, beschreibenden Stil durch, der wenig mitnimmt. Er spult halt das Geschehen chronologisch ab. Du erzählst zuviel, zeigst zuwenig, lässt zuwenig Bilder beim lesen entstehen.

Du springst zudem thematisch und inhaltlich sehr viel für einen kurzen Text, die Perspektive ist erst auf Paul, dann wechselt sie auf den plötzlich personifizierten Milchzahn. Daß die Zahnfee entführt ist, wird auch erst bei ihrer Befreiung klar, das ist für mich alles noch sehr skizzenhaft.
Die Ideen an sich tragen, können eine schöne, phantasievolle Kindergeschichte ergeben, doch dafür solltest Du sie gründlich und kräftig überarbeiten. Konzentrier Dich auf eine Geschichte, entweder die von Paul oder die vom personifizierten Zahn, doch das dann konsequent. Zeige uns das Geschehen, lass uns teilhaben, statt es einfach zu erzählen.

Thematisch liegst Du bei den kleinen Kindern (so bis sechs Jahre), und da ist mir Deine Intention nicht so richtig klar :
das Ziel der Zähne ist möglichst viel Süßkram, egal wieviele Löcher dabei entstehen, und wenn sie ausfallen sind sie genau dort angekommen, in ihrem Schlaraffenland... Die Befreiung der Zahnfee ist dabei nur Mittel zum Zweck, um dieses Ziel - und als Erwachsenen ist uns klar, daß es sich um dentale Selbstzerstörung handelt - zu erreichen.

Voller Stolz zeigte der kleine Paul seiner herbeigeeilten Mama den Zahn den er in seiner Hand hielt.
ZahnKOMMA
Am nächsten morgen lag er immer noch unter dem Kissen.
Morgen
Der kleine Paul war bereits im Kindergarten als seine Mama das Kissen anhob, den armen Fridolin nahm und wegbrachte.
KindergartenKOMMA
Er fragte sich, Ob ihn die Zahnfee hier finden könne.
ob
Er rief laut, so laut er konnte ob ihn vielleicht doch irgendjemand hören würde.
querer Satz. Würde ich entschlacken : er rief so laut er konnte und hoffte darauf, daß ihn doch irgendjemand hören würde
Während er so durch die Gegend lief, wurde er auf einmal von einem Gegendstand der auf dem Boden lag gestoppt.
das ist so ein Beispiel inhaltlicher Unlogik. Er kommt auf der Halde an, fühlt sich alleine, doch von Bewegung des Zahnes nicht eine Zeile. Doch hier wird dieses aufgenommen, fortgesetzt, ohne daß Du es eingeführt hast. Entweder also einführen, daß er sich aufrappelt und die große Halde durchsuchen will auf der Suche nach..., oder halt hier beginnen lassen : Er begann, durch die Gegend zu laufen...
Der erste Gedanke den Fridolin hatte, war das es anscheinend noch andere Zähne geben musste, die von der Zahnfee nicht abgeholt wurden.
warum nicht direkt : Florian dachte, daß/dass es anscheinend noch andere Zähne geben musste... ?
Nachdem er seinen kleinen Leidensgenossen unter dem Gerümpel der ihn begrub hervorgezogen hatte, unterhielten sich die beiden.
begrubKOMMA
Fridolin wurde schnell klar, das Micha Milchzahn ebenfalls auf der Suche nach der Zahnfee war.
ein Klassiker, ein klassisches Beispiel für die (missachtete) Grundregel : show, dont tell. Du erzählst, beschreibst hier, was langweilig klingt, statt daß Du in ein paar Worten, Sätzen zeigst, mir als LEser zeigst, was gerade geschieht. Eine in indirekter Rede erzählte Zusammenfassung der Geschichte von Micha (die im Übrigen auch der dann folgenden Backenzahnbande gut täte, die dadurch elegant eingeführt werden könnte), ein paar Brocken oder ein Rückblick auf das, was Micha erlebt hat, alles ist besser als die sachliche Zusammenfassung des Ergebnisses : Micha sucht auch die Zahnfee
Doch im Gegensatz zu ihm, wusste Micha wo sie sich befand.
kein Komma

Was mir auch fehlt : warum hält ein Backenzahn die Zahnfee auf einer Müllhalde gefangen, warum ist der Backenzahn böse, was passiert mit der Bande, als die beiden guten Zähne weg sind ?

Wie gesagt, für mich liest es sich wie ein Skizzenblock.
Mach was aus den guten Ideen, gib ihnen Raum, Zeit, Aufmerksamkeit. Eine gute Kindergeschichte zu schreiben ist nicht einfach, literarisch halte ich es für das schwerste Genre. Darum auch meine deutliche Kritik, die Dir hoffentlich ein wenig verdeutlichen konnte, wieso der Text in dieser Urform für mich nicht funktioniert.

Vielleicht liest Du hier ein wenig herum, schau Dir die Geschichten hier an, es gibt tolle Kindergeschichten hier zu finden, und Du wirst Unterschiede entdecken können. Und vielleicht Inspiration erhalten, wie Du Deine Geschichte so erzählen kannst, daß sie das Potential ausnutzt, das das Thema bietet.

Grüße
C. Seltsem

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom