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FriDA!

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14.01.2019
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FriDA!

FridDA!

Oma Frida hatte zahme Haare, wilde Augen, ein verrücktes Lächeln und verschrobene Ideen.
Doch eines Tages fing sie an, Vergessen zu essen.
Morgens zum Kaffee und Marmeladenbrot gab es einen Klecks bitteres Vergessen von Gestern dazu.
Mittags zum Grießbrei mit selbst gepflückten Kirschen aus dem duftenden Garten aß sie ein bisschen saures Vergessen, über das eigene Leben.
Abends, tunkte sie ihre Wurststulle in ein bisschen deftiges Vergessen, vom Leben und wie man es meistert.
Im Magen angekommen, breitete es sich in ihrem ganzen Körper aus. Und machte schwarz, was vorher bunt war.
Nicht alles Vergessen passte in diesem Körper. Den Rest verstaute sie zittrig und ängstlich in eine Schachtel.
Diese Schachtel wurde mit jedem vergessenden Moment, mit jedem neuen Tag, grösser und grösser. Bis Oma Frida selbst vergaß, das Vergessen in die Schachtel zu packen. Das Vergessen breitete sich nun überall aus. Es hing an ihr wie ein kleines hilfloses Kind, das sich nach Nahrung, nach Aufmerksamkeit verzehrte. Es zog an ihr, zog sie abwärts. Es fiel ihr schwer, aufzustehen. Auf ihrem Gesicht lag Vergessen, auf ihren Armen, Beinen und ihrem Bauch.
Eine Stelle ihres Gesichtes war lange vom Vergessen vergessen. Ihr Mund war noch da, denn da hing einst ein liebestoller zart-wilder Kuss.
Es war der letzte Kuss, ihrer großen Liebe, die im Krieg verschwand.
Doch selbst diese Stelle, wurde irgendwann stumm, da wohnte sie schon lange nicht mehr zu Hause.
Sie lag wirr im Pflegeheim.
Mit diesem Schachtelmonster von Vergessen in ihren Händen.
Und überall Vergessen um sie herum.
Als ich sie besuchte, nahm ich ihr die Schachtel weg und versuchte ich all ihr Vergessen einzufangen. Ich öffnete das Fenster, so dass das Vergessen hin aus flattern konnte, in der Hoffnung, dass meine Oma wieder zurück kam und die wurde, die sie einst war.
Doch es war vergebens. Erinnerte nur ich mich allein an unsere gemeinsame Zeit vom Brotbacken, Hühnerfüttern, unsere Streitereien, unsere Versöhnungen, die Spaziergänge am Abend... ?
Als ich bemerkte, dass sie mich ansah, wusste ich es war so und auch ich entdeckte mein eigenes Vergessen!
Es war eine andere Oma Frida, sie hatte nun wilde Haare, zahme Augen, ein verschrobenes Lachen und verrückte Gedanken. In Liebe nahm ich sie in den Arm. Und eine Träne von mir floss ihre Wange herunter, da streichelte sie mein Gesicht und sagte: „Diese äh, wie sagt ihr, ähm Spaziergänge, ja Spaziergänge mit dir,.... ja der Spaß gemeinsam, äh was wir alles zusammen gemacht haben, taten gut.... taten so gut, du....Hörst? Ähm... ja.... Du, es war eine schöne Zeit mit dir!“ Da wusste ich, dass sie noch da war.

 

Hallo Kostenlose Stilikone,

und herzlich Willkommen hier bei den Wortkriegern.
Dein Einstand gefällt mir sehr gut. Eine schöne wortspielerische Weise, wie du die demente Oma beschreibst, ohne ins Lächerliche oder Banale abzudriften. Ich habe außer ein paar formalen Fehlern (mit Kommatas solltest du Freundschaft schließen :D) fast nur Lob in meinem Buchstabensäckchen.
Es gibt ganz wenige Situationen, in denen ein UND am Anfang gut wirkt. Deine Unds sind es nicht. Denke künftig bei jedem Anfangs-UND darüber nach, ob es tatsächlich nötig ist.

Hier nun das Kommata-Hin-und-Hergeschaukel :D:

Doch eines Tages, KOMMA WEG (KW) fing sie an KOMMA HIN (KH) Vergessen zu essen.

Morgens zum Kaffee und Marmeladenbrot (KW) gab es einen Klecks bitteres Vergessen von Gestern (KW) dazu.

Mittags zum Grießbrei mit selbst gepflückten Kirschen (KW) aus dem duftenden Garten, aß sie ein bisschen saures Vergessen (KW) über das eigene Leben.

Nicht alles vergessen (KW) passt in einen Körper.

Diese Schachtel wurde immer größer mit mit jedem vergessenden Moment und mit jedem neuen Tag.
Bis Oma Frida selbst vergaß (KH) das Vergessen in die Schachtel zu packen!
Es hing an ihr wie ein kleines hilfoses Kind und man konnte das Vergessen schreien hören nach Nahrung nach Aufmerksamkeit.

Würde ich umformulieren:
Es hing an ihr wie ein kleines hilfoses Kind und man konnte das Vergessen
nach Nahrung nach Aufmerksamkeit schreien hören.


Und Oma Frida hatte nur noch Augen und Ohren für das Vergessen.
Ohne und geht es auch.


Es war der letzte Kuss, ihrer großen Liebe, die im Krieg verschwand.
Doch selbst diese Stelle, wurde irgendwann stumm, da wohnte sie schon lange nicht mehr zu Hause.
Diese Stelle ist grandios. Ich kenne eine alte Frau, die als Demente nur noch von ihrer alten Liebe, die im Krieg gefallen ist, gesprochen hat, obwohl sie danach noch 40 Jahre verheiratet war.

Mit dieser Schachtelmonster von Vergessen in ihren Händen.
mit dem - bezieht sich auf das Monster

Als ich sie besuchte, nahm ich ihr die Schachtel weg und versuchte das ganze Vergessen (KW) um sie herum einzufangen.

Ich machte das Fenster auf, so dass das Vergessen hin aus flattern konnte, (Leerzeichen fehlt) in der Hoffnung, dass sie wieder zurück kam und die wurde, die sie einst war.
ich würde statt dem ersten sie da eher Oma schreiben


Doch es war vergebens. Erinnerte nur ich allein unsere gemeinsame Zeit vom Brotbacken, (Leerzeichen fehlt) Hühnerfüttern, unsere Streits und unsere Versöhnungen und die Spaziergänge am Abend(Leerzeichen fehlt)... ?

Und als ich sah, dass sie mich ansah,wusste ich es war so und auch ich sah, mein eigenes Vergessen!
Vorschlag: Als ich bemerkte, dass sie mich ansah, wusste ich, es war so und auch ich entdeckte mein eigenes Vergessen!
Es war eine andere Oma Frida, (Leerzeichen fehlt)sie hatte nun wilde Haare, zahme Augen, ein verschrobenes Lachen und verrückte Gedanken.

Und eine Träne von mir (KW) floss ihre Wange herunter, da streichelte sie mein Gesicht und sagte: „Die Spaziergänge mit dir und die Späße, die wir zusammen gemacht haben, waren mir sehr teuer (KH) mein Kind. Es war eine schöne Zeit mit dir!“

Liebe Grüße
Isabel

 

Hallo Stilikone,

eine sehr poetische, liebevolle Geschichte. Hat mir wirklich gefallen, dein Einstand.

Zwei Sachen habe ich dennoch. Die eine überschneidet sich sicherlich mit den von bernadette monierten Dingen. Du hast so viele Tippfehler (oder auch echte, keine Ahnung) in deinem Text, das wirkt nicht nur so, als hättest du ihn nicht mehr groß überarbeitet, sondern das stört leider auch richtig beim Lesen deines schönen Textes. Aber ich finde, das lässt sich ja schnell beheben und ist kein Ding und dann kann man den Text in vollen Zügen genießen.

Mir gefällt sehr gut, wie du Anfang und Ende verknüpfst, die Veränderungen der Oma auf diese Weise darstellst.

Oma Frida hatte zahme Haare, wilde Augen, ein verrücktes Lächeln und verschrobene Ideen.
Ich bin zwar erst über die zahmen Haare gestolpert, aber diese Zusammenstellung macht wirklich Sinn. Gerade wenn man die Zusammenstellung im Vergleich zu der Veränderung sieht. Dann sind die zahmen Haare ein wunderbares Bild für Omas Kontrolle und dass sie sich und ihr Leben im Griff hatte. Wenn sie verrückt und verschroben sein wollte, dann weil sie es wirklich wollte:
Es war eine andere Oma Frida,sie hatte nun wilde Haare, zahme Augen, ein verschrobenes Lachen und verrückte Gedanken.

Und jetzt kommt die andere Sache:
In Liebe nahm ich sie in den Arm. Und eine Träne von mir, floss ihre Wange herunter, da streichelte sie mein Gesicht und sagte: „Die Spaziergänge mit dir und die Späße, die wir zusammen gemacht haben, waren mir sehr teuer mein Kind. Es war eine schöne Zeit mit dir!“ Da wusste ich das sie noch DA war, meine Oma friDA!
Es ist zwar sehr märchenhaft gehalten, wie die Träne und die Liebe der Enkelin Oma Frida aus ihrem Kokon holen, aber es geht mir doch ein ganz bisschen zu schnell. Wahrscheinlich müsste es gar nicht so viel sein, aber ich würde diesem Übergang ein bisschen mehr Raum gönnen. Die Oma spricht halt gleich sehr elaboriert.

Schöne Geschichte und willkommen, Kostenlose Stilikone

 

@Kostenlose Stilikone
Hallo,
eine berührende und angenehm Kitsch-freie Geschichte. Sehr schön, wie du die Tragik umschreibst, ohne zu sehr ins Metaphorische abzudriften. Zum Meckern finde ich inhaltlich nichts. Aber Korrekturlesen sollteste schon ein bisschen.

Erinnerte nur ich allein unsere gemeinsame Zeit vom Brotbacken,Hühnerfüttern, unsere Streits und unsere Versöhnungen und die Spaziergänge am Abend... ?
das Erinnern benötigt hier die Reflexion, das mich. Kommas wurden bereits angemerkt.
Wirklich ein sehr guter Einstand.

Grüße!
Kellerkind

 

Hallöle @Kostenlose Stilikone

willkommen im Forum! Echt ne tolle Geschichte, die du da präsentierst, so liebevoll beschrieben. Man kann sich diese wilde tolle Omi richtig vorstellen ... und leider auch die Demenz, die sie nach und nach beschleicht. Mir gefällt sehr, dass du dieses eigentlich sehr traurige Thema in einen eher luftig-lustigen Kontext gepackt hast. Dadurch bekommt das ganze so eine bittersüße Note, die mir immer gefällt.

Gab es da auch nicht einmal jemanden, der gesagt hat: "Bring me sad lyrics with happy tunes." Diese Mischung funktioniert einfach immer!

Hier nur ein paar winzig-kleine Anmerkungen (abgesehen von den vielen formalen und Rechtschreibfehlern, die du wirklich beheben solltest – der tollen geschichte zuliebe!):

auch an ihr außen haften.

Direkt nach dieser Stelle kommt:

Es hing an ihr wie ein kleines hilfoses Kind

Daher würde ich das mit dem "haften" einfach streichen. Sieh nochmal nach, du hast ein paar inhaltliche Dopplungen drin, ohne die es noch schlanker und eleganter wäre.

„Die Spaziergänge mit dir und die Späße, die wir zusammen gemacht haben, waren mir sehr teuer mein Kind. Es war eine schöne Zeit mit dir!“

Wie bereits zuvor schon erwähnt wurde, finde ich diesen Satz viel zu wach und logisch für eine demente Person. Hier würde ich vielleicht einen größeren Kauderwelsch einbauen. Oder zumindest den Satzbau etwas vermurksen, damit es authentischer klingt?

Da wusste ich das sie noch DA war, meine Oma friDA!

Ich finde nicht, das dieses Wortspiel sein muss, das hat deine großartige Story garnicht nötig. ;) Das würde ich ehrlich gesagt weglassen, aber wie du magst.

Insgesamt: Richtig gut! Hut ab für diese feine Story.

Alles Liebe und noch viel Spaß hier, PP

 

PlacwboParadise schrieb:
Ich finde nicht, das dieses Wortspiel sein muss, das hat deine großartige Story garnicht nötig.
Ich unterstütze das. Ist mir auch als nicht so passend aufgefallen.

 
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Hallo Kostenlose Stilikone,

und herzlich Willkommen hier bei den Wortkriegern.
Dein Einstand gefällt mir sehr gut. Eine schöne wortspielerische Weise, wie du die demente Oma beschreibst, ohne ins Lächerliche oder Banale abzudriften. Ich habe außer ein paar formalen Fehlern (mit Kommatas solltest du Freundschaft schließen :D) fast nur Lob in meinem Buchstabensäckchen.
Es gibt ganz wenige Situationen, in denen ein UND am Anfang gut wirkt. Deine Unds sind es nicht. Denke künftig bei jedem Anfangs-UND darüber nach, ob es tatsächlich nötig ist.

Hier nun das Kommata-Hin-und-Hergeschaukel :D:

Diese Schachtel wurde immer größer mit mit jedem vergessenden Moment und mit jedem neuen Tag.

Würde ich umformulieren:
Es hing an ihr wie ein kleines hilfoses Kind und man konnte das Vergessen
nach Nahrung nach Aufmerksamkeit schreien hören.

Ohne und geht es auch.

Diese Stelle ist grandios. Ich kenne eine alte Frau, die als Demente nur noch von ihrer alten Liebe, die im Krieg gefallen ist, gesprochen hat, obwohl sie danach noch 40 Jahre verheiratet war.


mit dem - bezieht sich auf das Monster


ich würde statt dem ersten sie da eher Oma schreiben

Vorschlag: Als ich bemerkte, dass sie mich ansah, wusste ich, es war so und auch ich entdeckte mein eigenes Vergessen!


Liebe Grüße
Isabel


Freut mich!
Vielen Dank für deine konstruktive Kritik! Muss mal schauen, wie ich den Text bearbeiten kann,
bin neu hier und noch sehr unsicher :-)
Nächste Mal, werde ich konzentrierter nach Fehlern schauen, nicht so husch husch.
Liebe Grüße!

@Kostenlose Stilikone
Hallo,
eine berührende und angenehm Kitsch-freie Geschichte. Sehr schön, wie du die Tragik umschreibst, ohne zu sehr ins Metaphorische abzudriften. Zum Meckern finde ich inhaltlich nichts. Aber Korrekturlesen sollteste schon ein bisschen.

das Erinnern benötigt hier die Reflexion, das mich. Kommas wurden bereits angemerkt.
Wirklich ein sehr guter Einstand.

Grüße!
Kellerkind


Freut mich voll, ist ne wahre Honigdusche!

Lieben Dank für deinen Kommentar!
Korrekturlesen wird gemacht!
Liebe Grüße,
KS

Ich unterstütze das. Ist mir auch als nicht so passend aufgefallen.
Ich unterstütze das. Ist mir auch als nicht so passend aufgefallen.

Ja war so ein schneller Spleen und ich bemerke es macht Sinn,
den Text vorher nochmal richtig konzentriert durchzuschauen.
Lieben Dank,
KS

Freu mich, dass er gefallen hat. War da sehr unsicher...

Vielen Dank für deine konstuktive Kritik! Muss mal schauen, wie ich den Text bearbeiten kann,
bin neu hier und noch sehr unsicher :-)
Nächste Mal, werde ich konzentrierter nach Fehlern schauen, nicht so husch husch.
Liebe Grüße!


Hallöle @Kostenlose Stilikone

willkommen im Forum! Echt ne tolle Geschichte, die du da präsentierst, so liebevoll beschrieben. Man kann sich diese wilde tolle Omi richtig vorstellen ... und leider auch die Demenz, die sie nach und nach beschleicht. Mir gefällt sehr, dass du dieses eigentlich sehr traurige Thema in einen eher luftig-lustigen Kontext gepackt hast. Dadurch bekommt das ganze so eine bittersüße Note, die mir immer gefällt.

Gab es da auch nicht einmal jemanden, der gesagt hat: "Bring me sad lyrics with happy tunes." Diese Mischung funktioniert einfach immer!

Hier nur ein paar winzig-kleine Anmerkungen (abgesehen von den vielen formalen und Rechtschreibfehlern, die du wirklich beheben solltest – der tollen geschichte zuliebe!):

Direkt nach dieser Stelle kommt:

Daher würde ich das mit dem "haften" einfach streichen. Sieh nochmal nach, du hast ein paar inhaltliche Dopplungen drin, ohne die es noch schlanker und eleganter wäre.

Wie bereits zuvor schon erwähnt wurde, finde ich diesen Satz viel zu wach und logisch für eine demente Person. Hier würde ich vielleicht einen größeren Kauderwelsch einbauen. Oder zumindest den Satzbau etwas vermurksen, damit es authentischer klingt?

Ich finde nicht, das dieses Wortspiel sein muss, das hat deine großartige Story garnicht nötig. ;) Das würde ich ehrlich gesagt weglassen, aber wie du magst.

Insgesamt: Richtig gut! Hut ab für diese feine Story.

Alles Liebe und noch viel Spaß hier, PP

Danke für deine Kritik
Werde ich nochmal überdenken....und sicher Beschreibungen ändern...
Liebe Grüße!

Liebe Grüße!

Ich unterstütze das. Ist mir auch als nicht so passend aufgefallen.

Überdenke ich. Danke. Und liebe Grüße!

 

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