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Fremd oder befremdlich?

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21.04.2016
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Fremd oder befremdlich?

Es ist laut in der Besteckschublade. Das ist allerdings erst so, seitdem die Hausfrau einen fremden Teelöffel in den Kasten gelegt hatte. Damit hatte sie die anderen Teelöffel verwundert, die einfach nicht verstehen konnten, was das sollte. Sie waren ihrer doch genug. Also, wozu dieser fremdartige Löffel? Wie kam die Hausfrau dazu? Die Teelöffel rückten auseinander, um genügend Abstand zum Neuling zu finden. Das war allerdings ein schwieriges Unterfangen, gab es doch nur begrenzten Platz. So maulten und meckerten sie in einer Tour, betrachteten den Eindringling mit Skepsis, zumal er doch so ganz anders aussah als sie. Er war glänzend und nicht mattiert. Zudem hatte er am oberen Ende des Stiels fremdartige Verzierungen. Die Teelöffel meckerten in einem fort und konnten sich einfach nicht daran gewöhnen, diesen Fremdling zu ertragen. Am liebsten hätten sie ihn, so sie denn die Möglichkeit dazu gehabt hätten, im hohen Bogen rausgeworfen. Dabei wollte dieser Teelöffel nichts anderes, als zu ihnen gehören, einen kleinen Platz in ihrer Gemeinschaft inne zu haben, anerkannt zu werden und in Frieden mit ihnen leben. Das war einfach nicht möglich. Die Teelöffel, meckerten, maulten und zeterten jeden Tag aufs Neue.

Eines Tages wurde es der Gabel zu bunt. Die holte tief Luft und schrie mit sonorer Stimme: „Haltet endlich die Klappen. Was soll das denn? So schlimm ist das doch nicht, dass da ein fremder Löffel bei euch ist. Nehmt ihn doch einfach so an, wie er ist. Der tut doch nichts Böses.“
„Ja“, zischelte das Messer „warum hört ihr nicht auf die Gabel, die hat doch recht. Mit eurem Geschrei und Gezeter ändert ihr gar nichts. Ob ihr jetzt meckert oder nicht; es bleibt doch so, wie es ist.“
Der Esslöffel meldete sich auch zu Wort und meinte: „Wisst ihr was, wenn man uns einen fremden Esslöffel in die Schublade gelegt hätte, würden wir es zulassen. Wir würden ihn anerkennen und mit ihm leben. Was ist denn schon dabei? Was macht denn so ein fremder Löffel schon?“
Die Teelöffel hörten nicht auf das Gerede der anderen. Sie waren weiterhin gemein und ätzend zu dem Eindringling. Dieser wünschte sich nichts anderes, als wieder in seine Heimat zurückzukehren. Aber wie sollte er das bewerkstelligen? Er hatte ja nicht die Möglichkeit, das zu ändern.

So ging es Woche um Woche, Monat um Monat. Zwei Jahre waren mittlerweile vergangen. Für den Fremdling hatte sich nichts geändert. Dieser hatte sich in sein Schicksal gefügt und bemühte sich, so unauffällig wie möglich zu bleiben.

Die Hausfrau zieht die Besteckschublade auf, schaut hinein und dann zu ihrem Ehemann. „Was hältst du davon, wenn wir uns ein neues Besteck kaufen? Das alte ist schon ziemlich in die Jahre gekommen, nicht mehr so schön und schon gar nicht mehr modern. Na ja immerhin haben wir es ja schon viele Jahre. Da wir bald Silberhochzeit haben, meine ich, ist das eine gute Gelegenheit, uns ein neues Besteck zu kaufen. Weißt du was, ich habe vorhin in einem Prospekt ein ganz tolles Besteck gesehen. Supermodern, schick und traumhaft schön. Und das Beste an der ganzen Sache ist, es kostet nur noch die Hälfte. Auch noch ein Schnäppchen. Na, was meinst du?“
„Na ja“, sagt ihr Ehegatte „wenn du das möchtest, kauf es.“
Das lässt sich die Frau nicht zweimal sagen. Sie eilt ins Geschäft und erwirbt ein neues Besteck. Das alte nimmt sie sofort aus der Schublade, um es einem Sozialkaufhaus zu schenken, und legt das neue hinein.
Als sie mittags das Geschirr in die Spülmaschine räumt, fällt ihr Blick auf einen Teelöffel des alten Bestecks. Sie nimmt ihn heraus und legt ihn zu den Teelöffeln des neuen.

 

Hallo @KPW1202

Deine kleine Geschichte könntest du fast mit "Märchen" taggen. Ich empfinde es als eine Art Alltagsmärchen / Alltagsgleichnis. Ich habe selbst mal eine Kurzgeschichte geschrieben, bei der alles lebendig war, Besteck, Essen, Pflanzen, Dinge ... Das hat unglaublich Spaß gemacht und diesen Spaß, bzw. eine gewisse Leichtigkeit erkenne ich hier auch und das gefällt mir.

Mein erster Vorschlag wäre jedoch, die Geschichte nicht im Präteritum zu schreiben. Ich habe irgendwie das Gefühl, wäre sie im Präsens verfasst, wäre ich da noch unmittelbarer drin. Das Geschehen wäre aktiver und nicht so erzählt. Ob dir dieser Vorschlag gefällt, weiß ich natürlich nicht, aber ich wollte ihn dir mal da lassen :)

Zum Text an sich:

Es ist laut in der Besteckschublade, ja, es geht schon fast tumultartig in zu.
Ich finde den Einstieg eigentlich sehr gut, aber du wiederholst dich hier. Wie wäre es, kurz und prägnant, mit: "Es ist zu laut in der Besteckschublade." Fertig. Das ist ein Satz, der lässt aufhorchen, der ist klar und macht Lust auf mehr. So würde ich den gesamten Text noch einmal untersuchen. Wo kannst du kürzen, bzw. die Sätze noch mehr auf den Punkt bringen?

Die Teelöffel, rückten auseinander
Kein Komma nach "Teelöffel".

Dieser wünschte sich nichts anderes, als wieder in seine Heimat zurückzukehren und bei seinen Leuten zu sein.
Das klingt mir zu sehr nach Mensch. Du beschreibst ja hier die Einwanderungs-/Integrationsproblematik anhand von Besteck. Also bleibe auch dabei, ansonsten rutscht das zu sehr in Richtung erhobener Zeigefinger ab, weil es die Leichtigkeit verliert. Ein Teelöffel hat keine Heimat, er kommt ausm Ikea, wo er mit anderen Löffeln in einer Auslage gechillt hat. Oder aber aus einem eingestaubten Möbelhaus, aus der Haushaltswarenabteilung eines Kaufhauses, irgendwie sowas. Und ich würde auch nicht von seinen "Leuten" sprechen. Naja, ich glaube, du weißt, was ich dir sagen möchte ;)

Die Hausfrau zieht die Besteckschublade auf, schaut hinein und dann auf ihren Ehemann.
Ich würde sagen, sie schaut zu ihrem Ehemann, nicht auf ihn.

Was hältst du davon Bernd
Den Namen kannst du streichen, tut nichts zur Sache, klingt nur gestelzt.

„Na ja“. sagt ihr Ehegatte „wenn du das möchtest, kauf es.“
Die Zeichensetzung stimmt hier nicht ... "Na ja", sagt ihr Ehegatte, "wenn du das möchtest, kauf es."

Mir gefällt dein Gleichnis eigentlich ganz gut, auch wenn es an manchen Stellen - wie oben schon erwähnt - haarscharf am Kitsch, bzw. am hoch erhobenen moralischen Zeigefinger entlangschlittert. Aber die Idee gefällt mir. Ich würde mich auf das Märchenhafte, Komische konzentrieren, denn was du mit diesem Bild erzählen willst, ist klar, das musst du gar nicht vertiefen.

So viel mal von mir.
Viele Grüße
RinaWu

 

Hallo @KPW1202

Deine kleine Geschichte könntest du fast mit "Märchen" taggen. Ich empfinde es als eine Art Alltagsmärchen / Alltagsgleichnis. Ich habe selbst mal eine Kurzgeschichte geschrieben, bei der alles lebendig war, Besteck, Essen, Pflanzen, Dinge ... Das hat unglaublich Spaß gemacht und diesen Spaß, bzw. eine gewisse Leichtigkeit erkenne ich hier auch und das gefällt mir.

Mein erster Vorschlag wäre jedoch, die Geschichte nicht im Präteritum zu schreiben. Ich habe irgendwie das Gefühl, wäre sie im Präsens verfasst, wäre ich da noch unmittelbarer drin. Das Geschehen wäre aktiver und nicht so erzählt. Ob dir dieser Vorschlag gefällt, weiß ich natürlich nicht, aber ich wollte ihn dir mal da lassen :)

Zum Text an sich: Ich finde den Einstieg eigentlich sehr gut, aber du wiederholst dich hier. Wie wäre es, kurz und prägnant, mit: "Es ist zu laut in der Besteckschublade." Fertig. Das ist ein Satz, der lässt aufhorchen, der ist klar und macht Lust auf mehr. So würde ich den gesamten Text noch einmal untersuchen. Wo kannst du kürzen, bzw. die Sätze noch mehr auf den Punkt bringen?

Kein Komma nach "Teelöffel".

Das klingt mir zu sehr nach Mensch. Du beschreibst ja hier die Einwanderungs-/Integrationsproblematik anhand von Besteck. Also bleibe auch dabei, ansonsten rutscht das zu sehr in Richtung erhobener Zeigefinger ab, weil es die Leichtigkeit verliert. Ein Teelöffel hat keine Heimat, er kommt ausm Ikea, wo er mit anderen Löffeln in einer Auslage gechillt hat. Oder aber aus einem eingestaubten Möbelhaus, aus der Haushaltswarenabteilung eines Kaufhauses, irgendwie sowas. Und ich würde auch nicht von seinen "Leuten" sprechen. Naja, ich glaube, du weißt, was ich dir sagen möchte ;)

Ich würde sagen, sie schaut zu ihrem Ehemann, nicht auf ihn.

Den Namen kannst du streichen, tut nichts zur Sache, klingt nur gestelzt.

Die Zeichensetzung stimmt hier nicht ... "Na ja", sagt ihr Ehegatte, "wenn du das möchtest, kauf es."

Mir gefällt dein Gleichnis eigentlich ganz gut, auch wenn es an manchen Stellen - wie oben schon erwähnt - haarscharf am Kitsch, bzw. am hoch erhobenen moralischen Zeigefinger entlangschlittert. Aber die Idee gefällt mir. Ich würde mich auf das Märchenhafte, Komische konzentrieren, denn was du mit diesem Bild erzählen willst, ist klar, das musst du gar nicht vertiefen.

So viel mal von mir.
Viele Grüße
RinaWu


Hallo RinaWu,

vielen Dank für Deine ausführliche Stellungnahme.
Meine Geschichte sehe ich weniger als Märchen, denn als Parabel. Deshalb auch der erhobene Zeigefinger auf die Fremdenfeindlichkeit. Es muss sich was ändern.

Die Fehler, auf die Du hingewiesen hast, habe ich behoben. :)

Liebe Grüße

KPW1202

 

Hallo noch einmal @KPW1202

Jetzt hat's am Anfang aber einen Buchstaben verschluckt ...

Es ist laut in der Besteckschublad.
Da fehlt ein "e" am Schluss.

Ein kleiner Tipp am Rande: Zitiere am besten nur pointiert Stellen aus den Kommentaren der anderen, die du besprechen, bzw. zu denen du dich äußern möchtest, nicht den kompletten Kommentar. Das ist dann a) genauer und b) bläst es den ganzen Thread nicht so auf. Oder aber, wenn du dich, wie hier, nur allgemein inhaltlich äußern willst, lasse das Zitieren einfach komplett weg. Man sieht ja, was ich dir oben geschrieben habe ;)

Mit dem erhobenen Zeigefinger meine ich auch eher, dass er nicht so plakativ sein muss. Man kann eine moralische Botschaft sehr gut in deiner Parabel unterbringen, was du ja auch machst, ich finde aber eben, an manchen Stellen könntest du das noch subtiler machen. Man versteht ja schnell, dass es hier um Fremdenhass geht.

Einen sonnigen Nachmittag wünscht dir
RinaWu

 

„Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“,​

heißt es richtigerweise bei Karl Valentin, wie Deine kleine Parabel zunächst belegt,

liebe KPW1202,

Über den buchstäbliche „beschränkten“ Raum einer Besteckschublade stellstu im Kreislauf des Geschehens dar, wenn ein neuer Teelöffel in die Schublade gelegt wird, dessen Muster die alteingelegten („gesessenen“ kann man ja schwerlich sagen) befremdet. Aber nach einiger Zeit bleibt nur ein Teelöffel vom alten Besteck über, als ein „moderneres“ Besteck „einzieht“ und der alte Teelöffel eine ähnliche Erfahrung machen wird, wie der zuerst genannte „neue“ Teelöffel - als Fremder.

Und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts!,

und jetzt bloß nicht erschrecken,
denn die Geschichte hat m. E. einen Denkfehler!

Der übriggebliebene Teelöffel wird seine Angst vor der Überfremdung bestätigt sehen – nun ist er auf einmal der Fremde in seiner Heimatschublade , die Geschichte des in der Schublade Eingelegten wird die des Eingeborenen, der kolonisiert wird durch die Moderne. Das neue Besteck kommt dem alten Teelöffel nicht als Selbsterleuchtung und Aufklärung, sondern eher als Bestätigung der Gefahr, die in den „Fremden“ liegt, wenn die „Überfremdung“ als ein beherrschendes Muster in der Schublade einzieht. Es sei denn, das neue Besteck begrüßt den alten Rest als Bereicherung ...

Trivialeres

Es ist laut in der Besteckschublad[e].
(hat schon Rina angemerkt)
Das ist allerdings erst so, seit dem die Hausfrau einen fremden Teelöffel in den Kasten gelegt hatte.
„seitdem“ immer zusammen, Du kannst aber an sich den Artikel weglassen „seit die Hausfrau ...“ sagt genug aus.

Sie waren ihrer doch genug.
Das passende Reflexivpronomen ist hier „sich“: Sie waren sich (selbst) genug.

Er war glänzend und nicht mattiert, Zudem hatte er am oberen Ende ...
statt des Kommas ein Punkt oder „zudem“ klein

Dabei wollte dieser Teelöffel nichts anderes, als zu ihnen zu gehören, einen …
ein „zu“ kann gestrichen werden – ich bevorzuge das erste, aber soweit ich weiß, kann der Infinitiv von gehören auch ohne zu gebildet werden

„Haltet endlich die Klappen.
Hm, kenn ich eigentlich nur singulär „haltet die Klappe“ - vermutlich wird diese Gruppe in der 2. Pers. Plural dabei als (plappernde/klappernde) Einheit gesehen, wie ja auch schon kleinste Gruppen, das Paar und beide.

Von der Idee her gefällt mir die Idee ganz gut - in einer verdinglichten Welt kann die Fabel auch jenseits der Tierwelt erzählt werden.

Tiere fallen schließlich auch unters Sachenrecht.

's wird schon werden, meint der

Friedel

 

Hallo noch einmal @KPW1202

Jetzt hat's am Anfang aber einen Buchstaben verschluckt ... Da fehlt ein "e" am Schluss.

Ein kleiner Tipp am Rande: Zitiere am besten nur pointiert Stellen aus den Kommentaren der anderen, die du besprechen, bzw. zu denen du dich äußern möchtest, nicht den kompletten Kommentar. Das ist dann a) genauer und b) bläst es den ganzen Thread nicht so auf. Oder aber, wenn du dich, wie hier, nur allgemein inhaltlich äußern willst, lasse das Zitieren einfach komplett weg. Man sieht ja, was ich dir oben geschrieben habe ;)

Mit dem erhobenen Zeigefinger meine ich auch eher, dass er nicht so plakativ sein muss. Man kann eine moralische Botschaft sehr gut in deiner Parabel unterbringen, was du ja auch machst, ich finde aber eben, an manchen Stellen könntest du das noch subtiler machen. Man versteht ja schnell, dass es hier um Fremdenhass geht.

Einen sonnigen Nachmittag wünscht dir
RinaWu

Hallo RinaWu,

habe die korrigiert. Danke für Deine Nachricht.
Schönes Wochenende :)
KPW1202

Der übriggebliebene Teelöffel wird seine Angst vor der Überfremdung bestätigt sehen – nun ist er auf einmal der Fremde in seiner Heimatschublade , die Geschichte des in der Schublade Eingelegten wird die des Eingeborenen, der kolonisiert wird durch die Moderne

So habe ich das noch gar nicht gesehen. Ist allerdings ein Aspekt.

Nun zu den Flüchtigkeitsfehlern: Danke für den Hinweis. Habe ich korrigiert. Allerding wusste ich nicht, dass man seitdem zusammenschreiben muss.

Hm, kenn ich eigentlich nur singulär „haltet die Klappe“ - vermutlich wird diese Gruppe in der 2. Pers. Plural dabei als (plappernde/klappernde) Einheit gesehen, wie ja auch schon kleinste Gruppen, das Paar und beide.
Ich denke dabei an die vielen "Klappen", die sich zu Wort gemeldet haben.

Dir ebenfalls ein schönes Wochenende :cool:
KPW1202

 

Dabei wollte dieser Teelöffel nichts anderes, als zu ihnen gehören, einen kleinen Platz in ihrer Gemeinschaft inne zu haben, anerkannt zu werden und in Frieden mit ihnen leben.

Hi @KPW1202,

nimm meine Kritik nicht persönlich. Wir sagen uns hier sehr direkt, was wir von den jeweiligen Texten halten, so kann man besser werden, auch wenn das oft, gerade am Anfang, schmerzen kann.

Ich kann mit dem Text leider nichts anfangen. Aus zwei Gründen: Einerseits ist mir hier viel zu viel Moral im Text. Im Endeffekt ist das eine Geschichte für Kleinkinder, in der man sehr plakativ eine politische Agenda kommunizieren kann. Also: sehr plakativ! Da brauche ich als Leser weder etwas zu deuten, weil eigentlich alles klar ist, noch kann ich mir groß eigene Gedanken machen oder gar mir eine eigene Meinung zum Geschehen oder den Figuren bilden. Meiner bescheidenen Ansicht nach funktionieren Kurzgeschichten so nicht.

Zweitens, neben dem Plakativen, ist mir die Handlung viel zu einseitig: Da gibt es keinen Twist, keine Spannung oder etwas Unvorhergesehenes. Die einen Löffel, meinetwegen die autochtonen im Schrank, sind die bösen, denn sie sind böse, böse, böse, gemein, gemein, gemein, und dann kommt der neue Löffel, und der ist lieb, lieb, lieb. Weißt du, was ich meine? Das ist schon sehr einseitig, selbst für eine Löffel-Geschichte, wirklich wie eine Welt, wie man sie Kindern erzählt. Vielleicht war das auch deine Intention, ich habe nicht alle Vorkommentare gelesen. Wenn ja, ist das ... na ja, finde ich es trotzdem zu einseitig und v.a.: zu vorhersehbar. Selbst für eine Kindergeschichte könnte meinetwegen einer der Löffel etwas machen, darauf reagieren die anderen Löffel oder der neue Löffel oder irgendein anderes Besteck ... und daraus ergibt sich dann ein wenig Handlung, eine Storyline, die interessant ist; die meinetwegen auch zu deiner Agenda passt bzw. diese kommuniziert, aber eben nicht so extrem plakativ. Klingt jetzt etwas technisch, aber deine Geschichte ist ein Zwei-Akter: Weil A passiert ist, passiert B. Ende. Zwei-Akter wirken fast ausnahmslos plakativ. Eine Story beginnt ab drei Akten: Weil A passiert ist, passiert B, und deswegen passiert C. Klingt abstrakt, aber wenn du mal drüber nachdenkst, wirst du merken, dass eigentlich alle Geschichten auf der Basis funktionieren, egal in welcher Länge oder Format (natürlich geht das bis zu 7-Aktern usw. rauf, aber eigentlich nie unter 3 ...)

Bleib dran und alles Beste
zigga

 

Hallo AWM,

habe heute erst in meinen Benachrichtigungen nachgesehen.

Gut, eine Parabel mit moralischer Botschaft dachte ich dann und freute mich, dass du deinen Text auch so siehst, wie ich deinem Kommentar entnehmen konnte. Aber auch als Parabel funktioniert die Geschichte nicht. Im Grunde ist es nämlich völlig egal, wie die Löffel sich verhalten. Wären sie nett zum Neuen gewesen, es hätte den selben Ausgang gehabt: Sie wären ausgetauscht worden. Ihr mieses Schicksal ist also in keiner Weise eine Folge ihres miesen Verhaltens
Es ist als Gleichnis zu sehen. Es geht mir um die Fremdenfeindlichkeit, die ich dort zum Ausdruck bringen will. Im Grunde genommen, versteht das ja auch jeder. Man kann natürlich jeden Text auseinanderflücken: Wenn das passiert wäre, wäre das geschehen. Gut, wenn Du das so machst, ist das Deine Sache. Der Sinn des Textes sollte sich allerdings auch Dir erschließen.

Gruß

Hallo Zigga,

Ich kann mit dem Text leider nichts anfangen. Aus zwei Gründen: Einerseits ist mir hier viel zu viel Moral im Text. Im Endeffekt ist das eine Geschichte für Kleinkinder, in der man sehr plakativ eine politische Agenda kommunizieren kann. Also: sehr plakativ!
Es geht mir gerade um die Moral. Ich glaube kaum, dass Kleinkinder etwas mit meiner Geschichte anfangen können. Ok, ist Deine Meinung.
Ich handhabe es so, wenn mir eine Geschichte nicht gefällt, lese ich sie nicht weiter. Sollstest Du vielleicht auch machen.

Trotz allem, vielen Dank für Deine Kritik. Ist angekommen.

Ich mach weiter.

Liebe Grüße

KPW1202

 

Ich handhabe es so, wenn mir eine Geschichte nicht gefällt, lese ich sie nicht weiter. Sollstest Du vielleicht auch machen.

Vielleicht solltest du dann nicht deine Texte in einer, Achtung: Textwerkstatt hochladen. Sondern eher in einem persönlichen Blog.

Gruss, Jimmy

 

Hi @KPW1202

Ich hatte schon befürchtet, dass du meinen direkten Kommentar als persönlichen Angriff o.ä. deuten könntest. Das geht Neuen gelegentlich hier so. Deswegen hatte ich den ersten Absatz meines Komms extra eingeschoben.

Ich handhabe es so, wenn mir eine Geschichte nicht gefällt, lese ich sie nicht weiter. Sollstest Du vielleicht auch machen.
Wir handhaben es hier so, Textkritik ehrlich und direkt zu kommentieren - davon hast du als Autor am meisten, wenn du dich verbessern willst. Wenn du Kritikpunkte aus eigenen Gründen nicht annehmen willst, ist das deine Sache.
Es geht hier im Forum nicht darum, nur Geschichten zu kommentieren, die einem "gefallen"; ansonsten würden wir hier in allgemeinem Schulterklopfen enden, und davon hätte niemand etwas. Hinter gefallen und nicht gefallen einer Geschichte steht zum großen Teil auch ein Handwerk, Story-Schreiben ist zum großen Teil auch etwas sehr technisches, das man lernen kann. Ich hab jedenfalls keine sadistische Lust daran, die Texte von anderen oder neuen Mitgliedern zu zerreißen, sondern ich meinte meine Kritikpunkte komplett sachlich. Auch der Gedanke mit der Kindergeschichte war komplett ernst gemeint. Kindergeschichten schreiben ist eine große Kunst für sich, und ich hätte den Text mit anderen Maßstäben gelesen (aber du hast den Kinder-Tag nicht markiert).

Solange man Kritikpunkte oder Lob begründen kann, darf und soll man sich hier gerne zu allen möglichen Texten äußern, zu denen man Lust hat.

Alles Beste,
zigga

 

Hi @KPW1202

ich habe mir nun deine Kommentare (auch zu deiner anderen Geschichte) mal in Ruhe angesehen und wollte dir auch nur kurz dalassen, dass du Kritik nicht als Angriff, sondern als Chance zur Verbesserung sehen solltest.
Als ich hier neu war, habe ich über Kommentare, die mich getroffen haben (anfangs hat man da einfach noch nicht die Distanz, die man für Textarbeit braucht) eine Nacht geschlafen. Habe sacken lassen, was mein Gegenüber mir sagen wollte. Und habe festgestellt, dass mich das jedes Mal weitergebracht hat. Man muss nicht jede Kritik annehmen, es gibt bei meinen Texten auch Stellen, die werden von manchen gemocht, für andere gehen sie gar nicht, aber wenn ich von ihnen überzeugt bin, kämpfe ich für sie. Aber es gibt in jedem Text Schwachstellen, es gibt Dinge, die man handwerklich besser machen, Worte, die man streichen kann, usw.
Den Tipp, bzw. die Idee von @zigga (

Auch der Gedanke mit der Kindergeschichte war komplett ernst gemeint. Kindergeschichten schreiben ist eine große Kunst für sich, und ich hätte den Text mit anderen Maßstäben gelesen
) finde ich im Übrigen sehr gut, dahin ging ja auch mein erster Kommentar, als ich von Märchen sprach.
Dich wollte hier niemand angreifen, aber es geht hier eben, wie oben schon erwähnt, nicht darum, nur Lob zu verteilen, sondern aktiv an Geschichten zu arbeiten. Und ich kann nur sagen, dass meine Texte nach jedem Diskurs hier deutlich besser sind, als zuvor. Man muss sich nur darauf einlassen.

Viele Grüße
RinaWu

 

Hallo jimmysalaryman,

Vielleicht solltest du dann nicht deine Texte in einer, Achtung: Textwerkstatt hochladen. Sondern eher in einem persönlichen Blog.

Vielen Dank für Deinen Tipp. Ich versuche es weiter hier.

Gruß
KPW1202

Hallo zigga,

Wir handhaben es hier so, Textkritik ehrlich und direkt zu kommentieren - davon hast du als Autor am meisten, wenn du dich verbessern willst. Wenn du Kritikpunkte aus eigenen Gründen nicht annehmen willst, ist das deine Sache.
Habe die Botschaft verstanden. Es ist aber trotzdem sehr schwer, mit so harscher Kritik umzugehen. Man glaubt ja, das, was man so "verzapft" hat, sei gar nicht so schlecht.

Mein Aspekt bei der Geschichte ist in der Hauptsache die Moral. Sollte nicht mit erhobenem Zeigefinger verbreitet werden, sondern einfach nur ein Denkanstoß sein.

Viele Grüße
KPW1202

Hallo Ria Wu,

ich habe mir nun deine Kommentare (auch zu deiner anderen Geschichte) mal in Ruhe angesehen und wollte dir auch nur kurz dalassen, dass du Kritik nicht als Angriff, sondern als Chance zur Verbesserung sehen solltest.
Als ich hier neu war, habe ich über Kommentare, die mich getroffen haben (anfangs hat man da einfach noch nicht die Distanz, die man für Textarbeit braucht) eine Nacht geschlafen. Habe sacken lassen, was mein Gegenüber mir sagen wollte. Und habe festgestellt, dass mich das jedes Mal weitergebracht hat.
Ich hoffe, dass ich eines Tages auch so weit sein werde. Wird wohl noch etwas dauern. Die handwerklichen Tipps setze ich ja auch um. Ist Dir sicherlich auch aufgefallen.
Sh. auch, was ich Zigga geantwortet habe.

Viele Grüße
KPW1202

 

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