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Freiheitssprung

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13.02.2016
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Freiheitssprung

Wie gebannt starrte ich auf die Uhr. Zehn Minuten vor eins. Zehn Minuten noch, dann war ich endlich entlassen. Ich konnte es kaum erwarten, endlich hier rauszukommen. Und dann nie wieder zurückzukehren.
„…ist ganz zu meiner Zufriedenheit ausgefallen“, teilte Frau Fuchs uns mit. Sie stand vorne hinter dem Lehrertisch, einen Stapel Blätter in der Hand. Ich konnte nur raten, dass es um unsere Klausur von letzter Woche ging.
„Oh, ich hab Angst“, flüsterte Bella neben mir. Nervös kaute sie auf ihren Fingernägeln herum.
„Wird schon nicht so schlimm“, wisperte ich zurück. Bella machte immer aus allem ein riesengroßes Drama. Sie wollte Psychologie studieren und war penibel auf ihren Einserdurchschnitt bedacht. Vor jeder noch so kleinen Arbeit lernte sie zwei Wochen im Voraus und arbeitete den Stoff nach der Arbeit sogar noch einmal auf. Dafür hatte sie aber auch fast nur Einsen.
Ich warf wieder einen Blick auf die Uhr. Acht Minuten noch.
Frau Fuchs kam an unserem Tisch vorbei. „Sehr schön, Bella“, lobte sie meine Banknachbarin und reichte ihr die Klausur. 15 Punkte. Bellas Wangen röteten sich vor Freude.
„Emma, du kennst deine Schwachstellen“, meinte unsere Lehrerin zu mir und händigte mir meine Klausur. „Wenn du nur noch einmal drübergucken würdest, hättest du deine Fehler noch gesehen und wärst sicher auch im Einserbereich gelandet.“
Ich zuckte mit den Schultern. Ich war mit meinen 11 Punkten durchaus zufrieden. Aber ich wäre auch mit 6 Punkten zufrieden gewesen. Oder mit keinem. Was zählten jetzt schon noch meine Notenpunkte?
Die Uhr zeigte sechs Minuten vor eins an.
„Wer seine Klausur hat, darf gehen“, rief Frau Fuchs in dem Moment in den Raum. „Ihr habt euch eure sechs Minuten Extrawochenende mit dieser Klausur wirklich verdient.“
Aufkeimende Aufregung durchströmte mich, als ich eilig meine Sachen in den Rucksack warf.
„Hast du irgendetwas vor?“, rief Bella mir hinterher, als ich aus dem Klassenraum hastete. Abrupt blieb ich stehen. Upps, ich hätte fast vergessen, mich von ihr zu verabschieden.
„Ähm, nichts wichtiges“, rief ich zurück. „Ich will einfach nur nach Hause.“
Ich winkte ihr zum Abschied und sie winkte zurück. Fast hatte ich ein schlechtes Gewissen, sie einfach so zurückzulassen und ihr nichts von meinem Vorhaben zu erzählen. Aber nur fast. Sie hätte wahrscheinlich versucht, mich zurückzuhalten. Und das konnte ich echt nicht gebrauchen.
Auf dem Heimweg spürte ich eine ironische Freude in mir aufsteigen. So erleichtert hatte ich mich selten gefühlt. Mit jedem Schritt, den ich zurücklegte, fiel eine weitere Last von mir ab, bis ich mich federleicht fühlte.
Rote, gelbe und braune Herbstblätter segelten vor mir auf den Fußweg herab, als ich in die Straße zu unserem Haus einbog. Die Luft roch nach Herbst, nach Erde und modrigen Blättern. Herbst war ein Zeichen dafür, dass etwas zuende ging. Der Vorbote des Winters, der das Ende des Jahres bedeuten würde – und zugleich auch ein neues Jahr einleiten würde. Und dann würde wieder alles von vorne beginnen, nach dem Winter würde der Frühling kommen, danach der Sommer, dann wäre wieder Herbst und wieder Winter. Und immer so weiter und weiter, ein ewiger Kreislauf, aus dem es kein Entrinnen gab. Doch das würde ich nicht mehr erleben.
Melancholie verschleierte mein Herz, als ich ein letztes Mal auf das bunte Kleid der Herbstblätter auf dem Fußweg blickte, bevor ich die Haustür aufschloss und im Haus verschwand. Doch genauso schnell, wie sie gekommen war, verschwand die Melancholie und hinterließ Leere in meinem Herzen, eine Leere, die ich nur zu gut kannte.
Es war die richtige Entscheidung, sagte ich mir. Die richtigste Entscheidung, die ich je getroffen hatte.
Meine Eltern waren nicht da, aber das waren sie nie. Immer am Arbeiten, immer im Büro. Ich konnte mich kaum an eine Zeit erinnern, in der sie zu Hause gewesen waren, Zeit mit mir verbracht hatten.
Schrecklich, das fand ich schon immer. Ich hatte mir geschworen, nie so wie sie zu werden, nie mein Leben zu verschwenden mit arbeiten.
Doch – und das hatte ich erst verstanden, als ich älter war – was blieb mir anderes übrig? Wenn ich nicht arbeiten würde, woher sollte ich dann das Geld nehmen, um zu leben? Um so zu leben, wie ich es mir wünschte?
Man musste arbeiten, um Geld zu verdienen. Aber die Arbeit forderte ihren Tribut – das sah ich jeden Tag an meinen Eltern, wenn sie spätabends, abgekämpft und mit müden Ringen unter den Augen nach Hause kamen, und ich sah es an mir: Ein Kind, alleine zu Hause, das seine Eltern kaum kannte. Das Leben bestand nur aus Arbeit.
Das wollte ich nicht. Ich wollte frei sein. Vogelfrei. Doch um das sein zu können, gab es nur einen einzigen Weg.
Geschäftig eilte ich im Haus herum und suchte mir die Utensilien zusammen, die ich brauchte. Ich hatte lange überlegt, wie ich es machen sollte. Tabletten? Kam ich schwer ran. Die einzigen Medikamente, die wir zu Hause hatten, waren Hustensaft und die Pille meiner Mutter.
Pistole? Dasselbe Problem. Außerdem machte das hässliche Flecken.
Feuer hatte ich nicht einmal überlegt, das war viel zu gefährlich und tat wahrscheinlich auch schweinisch weh.
Die Badewanne hatte ich ernsthaft in Erwägung gezogen, aber vor Wasserleichen hatte ich mich immer schon gefürchtet, das sah viel zu gruselig aus.
Nicht, dass es irgendwie schön aussehen würde in der Methode, für die ich mich schließlich entschieden hatte.
Aber es war am schnellsten, am sichersten und würde nicht wehtun – wenn ich es richtig machte.
Außerdem war es so schön metaphorisch – der Sprung in die Freiheit.
Schließlich hatte ich alles, was ich brauchte. Meine Lieblingssachen. Für die Beerdigung, versteht sich. Auch wenn mein Körper vielleicht von dem Sprung nicht mehr so schön aussähe, wollte ich sie tragen.
Mein Testament. Es lag auf meinem Schreibtisch, der außergewöhnlich ordentlich war. Nicht zu übersehen. Darauf lag der Abschiedsbrief an meine Eltern.
Das war das Schwerste an der ganzen Sache gewesen, den Abschiedsbrief zu schreiben. Die richtigen Worte zu finden, mich zu entschuldigen. Und dabei zu wissen, dass es niemals genug sein würde, dass der blöde Brief nie gut genug sein würde, um das wettzumachen, was ich meinen Eltern antun würde.
Aber ich musste es machen. Ich wollte es machen, so sehr es mir auch Leid tat für meine Familie und Freunde.
Der Dachboden unseres Hauses wurde größtenteils als Abstelllager genutzt. Er war klein, muffig und voller Spinnenweben. Als Kind hatte ich mich immer gefürchtet, hier hochzugehen, denn es war immer dunkel hier drin gewesen, weil die kleine Dachluke kaum Licht in den Raum ließ.
Die Luke ließ sich schwer öffnen, wahrscheinlich war sie auch seit Jahren nicht mehr geöffnet worden. Es quietschte, als ich sie aufstieß.
Ich hatte lange überlegt, wie ich auf das Dach steigen wollte, da es ziemlich steil war und keinerlei Halt bot, aber zum Glück gab es den Schornstein etwa einen halben Meter neben der Dachluke. Aus zwei fest zusammengeknoteten alten Springseilen hatte ich mir ein Lasso gebastelt, das ich jetzt versuchte, um den Schornstein zu wickeln.
Es brachte mich fast an den Rand der Verzweiflung, als dies nicht klappte. So weit war ich schon gekommen, ich war fast am Ziel, und jetzt sollte mein Vorhaben an dem doofen Lasso scheitern?
Und dann endlich, beim fünften Versuch, wickelte sich die Schlaufe am Ende des Seils um den Schornstein. Ich zog einmal heftig an der Konstruktion. War fest.
Das andere Ende des Seils um den Bauch gebunden, kletterte ich schließlich aus dem Fenster. Vorsichtig stellte ich mich auf. Bis zum Dachfirst waren es vielleicht zwei Meter, aber es schienen mir die längsten zwei Meter der Welt. Mit wackeligen Knien schob ich mich vorwärts zum Schornstein, der auf halbem Wege zwischen dem First und mir lag.
Es war schwerer als gedacht, mich hochzuschieben. Ich wollte nicht runterfallen, nicht unbeabsichtigt, ohne Vorbereitung. Ich wollte springen, und das von ganz oben.
Meine Hände zitterten, als sie nach dem Schornstein griffen. Langsam zog ich mich daran hoch, Stück für Stück. Schließlich saß ich auf Höhe des Schornsteins. Der halbe Weg war geschafft.
Ich verbot mir, nach unten zu sehen, als ich mich langsam auf den Bauch legte, die Füße nach unten, zur Dachrinne hin. Zentimeter für Zentimeter robbte ich nach oben, bis meine Hände den Dachfirst berührten. Ab jetzt ging es einfacher, denn ich konnte mich daran hochziehen, bis ich endlich oben saß.
Links und rechts von mir fiel das Dach steil ab. Zwei Meter unter mir war das Dachfenster offen. Ich versuchte, das Seil, das ich mir von der Hüfte losband, hineinzuwerfen, verfehlte das Fenster jedoch. Naja, egal.
Von oben war der Blick auf die Nachbarschaft ganz anders. Ich war auf Augenhöhe der Bäume und konnte von hier aus bis zur Schule blicken. Dass unser Dach so hoch war, hatte ich überhaupt nicht gewusst.
Ich rutschte bis zur Kante des Dachs und sah hinunter.
Die Wiese in unserem Vorgarten war bedeckt von einer bunten Laubschicht. Am Wochenende hätte ich Laub harken sollen. Vielleicht hätte ich wieder einen Babyigel gefunden, wie letztes Jahr.
Langsam hockte ich mich hin. Meine Füße waren gerade so schmal wie der Dachfirst, hintereinander konnte ich sie aufstellen. Ich fühlte mich wie im Sportunterricht auf dem Schwebebalken, als ich mich langsam aus dem Kniestand erhob.
Wow.
Es war einfacher als gedacht, die Balance zu halten. Ich war immer gut auf dem Schwebebalken gewesen.
Ich sah nach rechts und nach links, wollte sichergehen, dass mich keiner beobachtete.
Und in dem Moment kam er.
Ein Umzugswagen. Hielt vor unserem Nachbarshaus. Es hatte seit Monaten leer gestanden und ich hatte nicht gewusst, dass neue Mieter kommen würden – ausgerechnet heute, jetzt, in diesem Moment.
Aus dem Wagen stiegen drei Leute heraus, eine Frau, ein Mann, und dann er. Er war etwa so alt wie ich, selbst aus der Entfernung konnte ich erkennen, dass er groß war und gut aussah.
Ich schwankte.
Erschrocken. Versuchte, wieder die Balance zu erlangen. Kniete mich noch einmal hin.
Als hätte er meinen Schreck gespürt, blickte er hoch. Direkt in mein Gesicht.
Ich konnte seine Augenfarbe nicht erkennen, aber ich konnte den Schrecken in seinen Augen sehen.
Spring nicht, schienen sie zu sagen. Bleib am Leben.
Ich stand auf. Mir war egal, dass sie zuguckten, dass sie mir beim Sterben zusehen würden. Ich würde springen.
Meine Knie fühlten sich an wie Wackelpudding. Ich sah runter. Die Wiese unter mir schien kilometerweit entfernt zu sein. Alles war kilometerweit, ach was, Lichtjahre weit von mir entfernt. Nichts und niemand konnte mich hier oben erreichen.
Mein Blick schweifte zurück zu dem Jungen. Er sah mich immer noch an. Sah mich einfach nur an.
Doch. Jemand konnte mich hier oben erreichen.
Ich sprang nicht.

 

Hallo Lotti98,

herzlich willkommen bei den Wortkriegern.

Ich hatte mir geschworen, nie so wie sie zu werden, nie mein Leben zu verschwenden mit arbeiten.
nein, aber mit Selbsttötung das Leben verschwenden. Das Ziel Deiner Geschichte ist ja sehr deutlich und ich habe gedacht "Nicht schon wieder. Wieso ist dieses Thema besonders für jüngere Autoren so interessant?" Nun ja, aus eigenen Erfahrungen ist dieses Thema für mich eher bedrückend. Aber dann habe ich doch weitergelesen. Dein Stil ist zwar ein wenig weitschweifend, aber ganz gut zu lesen. Und dann der Schluss. Also bei aller Banalität - Mädchen wird von den Augen des Jungen gefesselt - ein schöner Schluss und ich habe begonnen nachzudenken - über Depressionen, Einsamkeit und einen Weg aus dieser Lebensfalle.

Hat mir gefallen.

Liebe Grüße

Jobär

 

Hallo Lotti98,

auch von mir ein "Herzlich Willkommen" bei den Wortkriegern. Ich muss sagen, dass auch mir deine Geschichte gefallen hat. Du hast deine Protagonistin schön beschrieben. Ich war auch gespannt, ob sie denn tatsächlich ihr Leben beenden wird oder am Ende doch nicht. Aufgrund deines fesselnden Erzählstils hätten mir höchst wahrscheinlich aber sogar beide Varianten gut gefallen, selbst wenn das "Pro-Siuzid-Ende" natürlich wesentlich trauriger gewesen wäre.

Jobär hat die etwas banale Wendung der Geschichte ja schon erwähnt - finde ich übrigens auch. Schöner Junge, der nebenan einzieht, rettet sie im letzten Moment und schenkt ihr erneuten Lebenswillen. Ist irgendwo zwar ein bisschen rosarotes Plüschherz passend zum anstehenden Valentinstag, aber ich fand's bei allem Kitsch trotzdem noch ok.

Zu meckern hab ich allerdings an einer Sache schon etwas: der tatsächliche "Grund" für diese Entscheidung: Ich muss ja arbeiten, um zu leben, will aber frei wie ein Vogel sein - deshalb spring ich jetzt!
Wow - für eine Einser-Schülerin ein überraschend ... Hm... "dämlicher" Gedankengang. Damit man also so gar nix in seinem Leben machen muss, müsste man ja schon stinkreich reich. Selbst als freier Vogel ist man gezwungen, die Verantwortung für sein Leben zu übernehmen. Als Beispiel werden ihre hart arbeitenden Eltern angeführt. Schön, das ist ja leider Realität. Es gibt jedoch mehr als genug Arbeiten, Berufe und Aufgaben, die sehr erfüllend sind, tatsächlich auch Spass machen und Freude bereiten. Künstlerin, Schriftstellerin (da wär sie hier ja goldrichtig;)), was weiß ich!
Also beim Lesen dieser Passage hab ich mich ernsthaft gefragt: "Wie jetzt, das soll der Grund zum Selbstmord sein?!"

Aber gut - du legst schließlich die Motivation und Gedankenwelt deiner Figuren fest, und wenn das für sie Grund genug ist, dann ist das eben so!:)

Viele Grüße, ein schönes Wochenende und ich würde mich wirklich freuen, in Zukunft noch mehr von dir zu lesen.
Eisenmann

 
Zuletzt bearbeitet:

Nur eine kleine Anmerkung, Lotti

Vorsichtig stellte ich mich auf. Bis zum Dachfirst waren es vielleicht zwei Meter, aber es schienen mir die längsten zwei Meter der Welt. Mit wackeligen Knien schob ich mich vorwärts zum Schornstein, der auf halbem Wege zwischen dem First und mir lag.
Es war schwerer als gedacht, mich hochzuschieben. Ich wollte nicht runterfallen, nicht unbeabsichtigt, ohne Vorbereitung. Ich wollte springen, und das von ganz oben.
Meine Hände zitterten, als sie nach dem Schornstein griffen. Langsam zog ich mich daran hoch, Stück für Stück. Schließlich saß ich auf Höhe des Schornsteins. Der halbe Weg war geschafft.
Ich verbot mir, nach unten zu sehen, als ich mich langsam auf den Bauch legte, die Füße nach unten, zur Dachrinne hin. Zentimeter für Zentimeter robbte ich nach oben, bis meine Hände den Dachfirst berührten.

Dieses vorsichtge Robben am Bauch mag vielleicht spannend klinngen, leider ist es aber auch sehr unglaubwürdig.
Denn wenn das Mädchen auf Höhe des Schornsteins sitzt, also auf halbem Weg zwischen Dachluke und Dachfirst, ist sie nur noch einen Meter vom Dachfirst entfernt, und da bräuchte sie, sofern sie nicht extrem kleinwüchsig ist, sich doch einfach nur umzudrehen und könnte den Dachfirst mit ausgestrecktem Arm locker erreichen.

Was ich sagen will: Achte auf solche scheinbaren Kleinigkeiten, Lotti. Pingelige Leser (wie z.B. ich) bleiben an solchen Logikfehlern leicht hängen. Vermutlich hast du die Szene selbst nicht 1 : 1 nachgestellt, aber zumindest solltest du dir vor dem Niederschreiben ganz genau überlegen, wie realistisch dein Gedankenkonstrukt letztlich ist. (Übertreibe die Höhenangaben lieber nach oben als nach unten.)

Willkommen hier, Lotti.

offshore

 

Hey Eisenmann!
Vielen Dank für deine ehrliche Kritik!
Du hast schon recht, wenn du sagst, dass dieser Gedankengang, sich umzubringen, weil man frei sein will und sonst nur arbeiten muss, ein wenig dämlich klingt.
Aber so genau meinte ich das eigentlich überhaupt nicht - das ist in der Geschichte wahrscheinlich falsch rübergekommen. Im Grunde genommen wollte die Protagonistin mit ihrem Selbstmord ein Zeichen setzen, damit etwas verändert wird an dieser ganzen Arbeitssituation. Sie sollte praktisch die Märtyrerin sein.
Wahrscheinlich hätte ich das in der Geschichte deutlicher rüberbringen sollen, wobei ich sagen muss, dass für mich die Gründe für den Selbstmord eher nebensächlich sind, mir ging es hauptsächlich darum, diese letzten Stunden, die am Ende gar nicht die letzten Stunden waren, zu beschreiben.

Also trotzdem noch einmal danke für die Kritik, und dir eine schöne Woche!
Lotti

 

Hallo Jobär,

danke für deine Kritik!
Der Schluss ist deshalb so banal und kitschig, weil ich etwas haben wollte, was im echten Leben auch passieren könnte.
Das meine ich metaphorisch - dass die Situation, wie in der Geschichte beschrieben, so eher unwahrscheinlich ist, ist mir klar - aber ich wollte, dass das Ende Hoffnung ausdrückt. Damit eventuell Suizidgefährdete sich ähnlich wie meine Protagonistin entscheiden und weiterleben, um eben auf eine Wendung in ihrem Leben zu hoffen, die ihre Mordgedanken vielleicht mildern könnte.
Aber du hast schon recht, der Schluss war nicht der beste.
Liebe Grüße,
Lotti

 

Lieber offshore,

danke für deine Kritik, ich werde demnächst auf solche Logikfehler achten.
Tatsächlich ist dieser einfach meiner Schludrigkeit zu verdanken, ich hab mir tatsächlich nicht so viele Gedanken darüber gemacht.

Liebe Grüße,
Lotti

 

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