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Frauenfeindlich

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11.08.2006
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Frauenfeindlich

Frauenfeindlich

Buchstabe A: Moin
Veronika-blond: huhu
Möhrchen: könnt ihr diese höflichkeitsfloskeln vielleicht mal lassen?
Blickdicht: warum gibt es eigentlich Frauenparkplätze?
Buchstabe A: Wer hat Veronika in den Chat gelassen?
Veronika-blond: warum hast Du ein problem mit mir
Buchstabe A: Ich habe ein Problem mit deinem Auftreten. Ferner mit dem Mangel an Satzzeichen in deinen Texten.
Veronika-blond: lern Du erstmal das man die anrede des anderen groß schreibt
Buchstabe A: In Briefen kann man das durchaus tun, wobei meines Erachtens auch diese Regelung bereits keinen Anklang mehr findet. Meine persönliche Meinung dazu ist jedoch, dass das groß geschriebene Du in diesem Falle – also deinem – aufgrund der restlichen mangelnden Groß- und Kleinschreibung recht provozierend wirkt.
Veronika-blond: Schnauze!

Veronika-blond was kicked from the Server.

Blickdicht: das war schon eine ernst gemeinte Frage...
Möhrchen: weil frauen einen gewissen schutz genießen sollen. die parkplätze sind kameraüberwacht und befinden sich nahe des ausgangs.
Blickdicht: naja, ich bin aber nun auch nicht gerade stark. So ne zwei zentner Frau kann sich bestimmt besser wehren als ich.
Buchstabe A: Wir leben im Zeitalter der Emanzipation.
Möhrchen: inoffiziell. offiziell wohl eher im zeitalter der gleichberechtigung.
Blickdicht: das war keine antwort auf meine ursprüngliche frage.
Möhrchen: bleib doch mal locker. kann man hier nicht mal eine Freidenkerdiskussion starten?
Veronika-blond: WER WAR DAS?
Möhrchen: na, doch die großschreibetaste gefunden? Und sogar mit satzzeichen.

Veronika-blond was kicked from the Server.

Möhrchen: soviel zum thema gleichberechtigung...
Buchstabe A: Das hat damit nichts zutun. Lies dir die Regeln durch. Schreien in Form von Großbuchstaben, Fluchen und Beleidigen ist untersagt.
Blickdicht: aber wenn sie doch nunmal eine so starke Persönlichkeit hat?!
Veronika-blond: lästert ihr über mich?
Möhrchen: nein.
Buchstabe A: Niemals!
Blickdicht: nö. wir reden gerade über Frauenparkplätze und ihre notwendigkeit in der gesellschaft.
Veronika-blond: was gibt es da zu diskutieren die sind wichtig man sollte stattdessen eher die behindertenparkplätze minimieren
Buchstabe A: Mach dich doch bitte mal mit der Verwendung von Satzzeichen vertraut und vielleicht sinnierst du bei der Gelegenheit auch mal darüber nach, die Großschreibtaste in das Zweifingersuchsystem zu involvieren.
Veronika-blond: *Buchstabe A-diezungerausstreckt*
Möhrchen: sei vorsichtig, gleich wirst du wieder vom server gekickt.
Blickdicht: warum gibt es im zeitalter der Gleichberechtigung keine männerparkplätze?
Veronika-blond: weil männer keine stöckelschuhe tragen schonmal drüber nachgedacht
Buchstabe A: Der Satz würde leserlich eine Augenweide sein, wenn er wie folgt aussehen würde: Weil Männer keine Stöckelschuhe tragen. Schon mal drüber nachgedacht? Mit Satzzeichen kann man da sogar noch verschiedene Aussagen hinein interpretieren: Beispiel: Aggressiv bzw. provokativ: Weil Männer keine Stöckelschuhe tragen?! - Schon mal drüber nachgedacht?
Veronika-blond: mit dir unterhalte ich mich nicht
Möhrchen: ... und schon geschehen. ;o)
Blickdicht: ich war gestern einkaufen und ich sage euch: 20 Prozent der parkplätze waren behinderten- und frauenparkplätze. das muss man sich mal vorstellen ...!
Möhrchen: stört dich das, weil du keinen Parkplatz bekommen hast oder weil du es einfach nur ungerecht findest?
Blickdicht: sowohl als auch.
Möhrchen: wenn es dich beruhigt: dafür hat sich die frauenquote nicht durchgesetzt.
Veronika-blond: ey ich find das irgendwie voll doof dass hier keiner mal über was anständiges diskutiert
Blickdicht: das ist anständig! ich habe echt ein Problem damit, wenn ich sehe, wie man versucht der frau im allgemeinen einen besseren status einzuräumen und dabei dem anderen geschlecht klammheimlich einen Nachteil nach dem anderen verschafft. Sowas muss man rechtzeitig erwähnen, bevor man letztlich anstatt einer frauenbeauftragten einen männerbeauftragten braucht.
Möhrchen: naja, es heißt mittlerweile gleichstellungsbeauftragte.
Blickdicht: ha! Ein vollkommener Beweis, dass es mit den Männern bergab geht. Und jetzt der Hohn: ein mann darf diesen posten nicht belegen.
Veronika-blond: wieso darf blickdicht eigentlich schreiben wie er will
Buchstabe A: Weil er ein Mann ist?
Veronika-blond: WAS

Veronika-blond was kicked from the Server.

Buchstabe A: Ach, ich vergaß, dass keiner sehen kann, wie ich mir bei soviel Schwachsinn hilflos die Haare raufe. @Veronika: Sowas nennt man Ironie.
Möhrchen: die ist schon längst wieder off.
Buchstabe A: Ups.
Veronika-blond: ihr seid echt scheiße

Veronika-blond was kicked from the Server.

Möhrchen: man, die ist aber ganz schön hartnäckig.
Blickdicht: na, wenigstens hat man hier als Mann mal einen Vorteil.
Möhrchen: bist du jetzt eingeschnappt?
Blickdicht: Nein, vielleicht etwas pikiert.
Möhrchen: ich glaube ja, im leben gleicht sich alles aus.
Veronika-blond: ich versuchs jetzt ein letztes mal ansonsten gehe ich in den erotikchannel da kann man schreiben wie man will und ab und an brüllen in form von großbuchstaben ist dort gerne mal gesehen
Buchstabe A: Ach, du meinst den Sadomasochat?
Veronika-blond: halts maul

Veronika-blond was kicked from the Server.

Buchstabe A: So, jetzt dürften wir sie wohl endgültig los sein.
Blickdicht: Findet ihr nicht, dass das etwas frauenfeindlich ist?
Möhrchen: gibts doch zu, deswegen bist du doch in diesem chat ;o)
Buchstabe A: Also los Leute, dann können wir ja jetzt das Thema wechseln ...

 

Hallo,
ich fand deinen Text formal völlig in Ordnung. Ich frag mich nur, ob du ihn nicht noch mehr hättest gestalten müssen, um ihn künstlerisch zuzuspitzen.
So dröppelt der doch ziemlich dahin und - jo. Ich versteh nicht ganz, warum ich das lesen sollte, wenn ich das in einem Chat auch wirklich so haben kann und dann noch mitmachen könnte.

Wir leben ja mittlerweile in einer virtuellen Kommunikationsgesellschaft (oder von mir aus: einige von uns leben darin), und eines der Hauptzeichen dieser virtuellen Kommunikationsgesellschaft ist es, dass eigentlich Leute miteinander reden, die sich überhaupt nichts zu sagen haben, und dann redet man oft über so einen kleinsten gemeinsamen Nenner und das ist dann eben oft nur diese virtuelle Kommunikationsmöglichkeit. ALso die LEute auf Facebook reden oft über Facebook oder halten über so Wissen, dass allen zur Verfügung steht. Deshalb liest man aber auch so viele Geschichten, die sich über solche Gags und Chatspielchen drehen, und Kommunikationsformen - das erschöpft sich irgendwie ein bisschen.

Also nur weil das irgendwie "zeitgeist-y" ist - ist das noch kein Thema, das jetzt viel hergibt, find ich.
Ich hab schon einige dieser Chat-Geschichten gelesen und ich frag mich: Was soll da maximal bei rauskommen? Also wie viel besser wäre eine hervorragende Chat-Geschichte als eine durchschnittliche? Wahrscheinlich müsste man zuerst mal alle Gags rausstreichen, die man schon kennt, alle "typischen" Figuren: Der Grammar-Nazi, der Typ, der die Regeln nicht kennt, der Troll, der, der nur über sich reden will. Und dann müsste man irgendwie aus den reinen Chatnamen Figuren machen und dann müsste das noch literarisch irgendewie aufgeladen werden mit Bedeutung ... puh. Oder halt - ich weiß nicht.

Aber hier in der Geschichte: Okay, sie bildet sicher "irgendwie" die Realität ab, klar, damit ist immer schlecht streiten, aber damit ist doch auch kein Staat zu machen, oder? Wenn ich einen Apfel fotografieren, dann bilde ich auch die Realität ab, dadurch wird die Fotographie eines Apfels aber noch nicht interessant.

Die interessante Chat-Geschichte, die ich mal gelesen hab, waren Gesprächsprotokolle einer Hackergruppe (ich glaub lulzsect) - das war ein HAufen völlig dysfuntkionaler Egomanen, die aber auf einem unglaublich hohen Niveau Einfluß auf die Wirtschaft genommen haben, weil es verdammt gute HAcker waren. Da hatte der "Chef" einen Napoleonkomplex und der Judas war dann eine trans-gender US-Soldat(in), die irgendeinen super-bitteren Machtkomplex ausgelebt hat und im Prinzip die Leute ans Messer geliefert hat, weil sie fand, sie werde da nicht hoch genug geschätzt - das war der Hammer. Wobei ich mir zu 98% sicher bin, dass das alles frei erfunden war, aber trotzdem.

Na ja: Was ich als Rat mitgeben möchte. Wenn man so eine Idee hat "Ich erzähle was in Form eines Chat-Gesprächs, das wird supi!" - das ist oft zu wenig. Besser ist es, wenn der Denkprozess ungefähr so aussieht: "Ich schreib was über ein total spannendes Thema ... Hm - Welche Form, welchen besonderen Kniff könnte ich da noch nehmen? Ach! Als Chat-Gespräch!" - ist man meistens besser mit dran. Zumindest meiner Erfahrung nach.

Gruß, nicht entmutigen lassen; sauber geschrieben ist der Text schonmal, damit ist einiges gewonnen
Quinn

 

Hallo Esme

Ich finde, du hast ein interessantes Thema gewählt und das dann im Rahmen des Chats auch in der Tiefe abgehandelt, wie man das in einem Chat erwartet - ziemlich seicht nämlich ;).

Heutzutage ist es ja Usus geworden, dass im Internet jeder zu jedem Thema etwas zu sagen hat und alle eine Meinung zu allem haben - ganz egal, zu welchem Thema. In der einen Sekunde kommentiert man ein Musikvideo auf Youtube, in der nächsten einen Artikel zum Bürgerkrieg in Syrien, in der dritten die Bundesligaergebnisse vom Wochenende. Und zwischendrin aktualisiert man das Facebook-Profil, twittert die Pläne fürs Wochenende ... und chattet über Gleichberechtigung. Und dann kommt in etwa das raus, was dein Text beschreibt.

Ich weiss nicht genau, was deine Absicht war bei diesem Text, aber sicherlich ging es nicht darum, das Thema "Gleichberechtigung" kritisch zu behandeln und zu hinterfragen - das war wohl eher so ein Aufhänger für das eigentliche Thema, so eine Chat-Diskussion abzubilden und zu zeigen, dass es dort fast unmöglich ist, über ein solches Thema ernsthaft zu reden - zu oft kommt eine Veronika daher und macht die Diskussion kaputt. Und wenn sie dann mal weg ist, wird auch ganz schnell das Thema wieder gewechselt, weil es irgendwie ja auch nie wirklich um das Thema selbst geht - die Leute wollen meist halt ihre Meinungen abladen und über sich selbst reden.

Das stellt dein Chat-Ausschnitt auch wie gesagt gut dar - aber ich zucke da eher mit den Schultern und sage, ja, so ist das. So war das auch vor fünfzehn Jahren schon, als das Internet in den Kinderschuhen steckte. Nicht dass das generell für jeden Chat zutrifft - es gibt ja auch solche für bestimmte Themengruppen, da wird dann auch interessiert diskutiert, aber in einem allgemeinen Chat gehts wohl häufig so zu wie in deinem Text.

Ich finde es durchaus spannend, in eine Geschichte Chats, Twitter, Facebook etc. zu integrieren - ist ja heute auch Alltag geworden. Aber dann fände ich es interessanter, auch die Personen zu zeigen, die hinter den Nicks Veronika-Blond, Mörchen etc. stehen. Vielleicht immer mal wieder einen solchen Chat-Abschnitt, einen Tweet oder ähnliches zeigen, aber eben auch das echte Leben. Und zu zeigen, wie mit einem solchen Thema im echten Leben umgegangen wird, und wie man im Internet darüber diskutiert. Ob der eine Bereich den anderen beeinflusst ... irgendwie was in der Art, fände ich spannender und es liesse sich "literarisch" glaube ich auch mehr herausholen.

So, in der Form, ist es mir doch zu sehr ein mehr oder weniger beliebiges Chat-Protokoll (wenn auch gut wiedergegeben), in einer Kurzgeschichte erwarte ich allerdings mehr.

Grüsse,
Schwups

 

Servus Esme,
wie auch Schwups empfand ich das weniger als taugliche Kurzgeschichte, sondern mehr als so eine Art „Schmunzeltext“. Also ich hab’s nicht ungern gelesen, weil es im Grunde meine Vorurteile gegen diese Art der Kommunikation bestätigte, dieses weitgehend inhaltsleere blablabla zeichnest du ja wirklich recht authentisch, stell ich mir zumindest vor, und obendrein konnte mich persönlich die Geschichte schon deshalb berühren, weil sie mir einmal mehr vor Augen führte, in welch aberwitziger Geschwindigkeit sich die Kommunikationsmethoden ändern.
Nicht, dass ich mich den Segnungen der modernen Technik verschließe, aber gerade diesem überwiegend entbehrlichen Geschwafel in den diversen Chatrooms stehe ich mit einer gewissen Skepsis gegenüber.
Noch als Zwölfjähriger telefonierte ich mit einem wählscheibenlosen „Kurbeltelefon“, weil mein Heimatort in Niederösterreich zu den letzten Sprengeln im österreichischen Post-Telefonnetz gehörte, welche auf den Anschluss an den Selbstwählverkehr warten mussten, was bedeutete, dass unsere Telefonate durch das „Fräulein vom Amt“ vermittelt wurden, kein Witz, und nein, ich bin nicht neunzig Jahre alt, aber irgendwie hab ich mir über Jahrzehnte nicht abgewöhnen können, das Telefon, bzw. dessen modernere Äquivalente als Medium für „Wichtiges“ zu betrachten, nicht als Spielzeug zum Zeittotschlagen.
Ja, insofern fand ich deinen Text ganz witzig und erhellend.

offshore

 

Hallo Emse,

prinzipiell kann es schon spannend sein, sich in der Sinnlosigkeit zu suhlen.
Ihr aber einen Rahmen drüberzulegen und zu sagen: Seht her! scheint mir ´ne billige Tour, etwa so, als liefere man einen Mitschnitt aus irgendeiner Eckkaschemme und stellte dies als filmische Leistung hin.

Veronika-blond: huhu
Möhrchen: könnt ihr diese höflichkeitsfloskeln vielleicht mal lassen?
Blickdicht: warum gibt es eigentlich Frauenparkplätze?

Das Belanglose an sich ist nicht witzig noch erhellend, und ich kann mir vorstellen, dass es unglaublich anstrengend ist (war), solches auch noch 1:1 zu reproduzieren.

Es ist durchaus möglich einen solchen sinnfreien Chat zu entwerfen, der beides zeigt, sein wahres Dumm-Sein, den Abgrund debiler Kommunikation und eine originelle Spiegelung desselben, die hinab - oder auch hinaufreicht, jedenfalls aber nicht auf der Ebene des Realismus verharrt. Vielleicht noch mal ausprobieren, rein formal ist ja, wie schon anklang, alles okay.
Gruß
7miles

 

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