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Frauen und Fussball

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19.09.2003
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Frauen und Fussball

Frauen Und Fussball

Samstag Vormittag, mitten in unseren Einkaufsbummel, blieb Monika abrupt stehen.
„Was? Du warst noch nie bei einem Fußballspiel?“
fragte meine Freundin und starrte mich mit schreckgeweiteten Augen an. Blaue Augen, die nicht Lügen können. Dann wurde mir schlagartig klar: Ich hatte was Großes verpasst.
„Na gut, ich komme mit“,
sagte ich mit weinerlicher Stimme. Ich tat mir selber leid und hatte plötzlich Angst. Was hat man nicht schon alles über Fußball gehört. Unser Reiseziel liegt nur eine Viertelstunde entfernt von meiner Wohnung. Eine seltsame, mysteriöse, exotische, ovale Insel, die nur am Wochenende bewohnt ist: von Sechsundachtzig Frauen und Vierundfünfzigtausendneunhundertzweiundsechzig einander feindlich gesinnten Männern, die in Trompeten und Hörnern pusten, Fahnen schwenken und sich mit der freien Hand auf die Brust schlagen wie eine Horde wildgewordener Gorillas nur ein klein wenig, weniger behaart. Es ist einer jener wenigen seltsamen Orte, wo die Schlangen vor dem Damenklo wesentlich kürzer sind als vor der Herrentoilette. Aber selbst diese Sensation hat mich bisher nicht zu einem Besuch veranlassen können. So saß ich bei meinen ersten Fußballspiel, in einem Stadion: Rapid gegen Austria.
„Toll, genau an der Mittellinie“,
sagte meine Freundin und rutschte nervös auf ihren Sitz hin und her. Der Jahrhundertsommer brodelte. Fünfzigtausend Deos versagten. Der Mann hinter mir roch nach Bier und Fischsuppe und sang grölend:
„Yöh-hyöhhhööoo!“
Ich lächelte ihn freundlich an. Wie heißt es doch noch mal das Syndrom, das weibliche Geiseln entwickeln? Sie werden besonders nett zu ihren Peinigern und einige verlieben sich sogar in sie!. Als ich meine Freundin fragen wollte, sprang sie auf und schrie. Ein gigantischer Chor der Verdammten erklang. Ich stimmte ein und kreischte mit. Mein rechter Nachbar brüllte wie ein sterbender Tiger, sprang auf, riss die Arme in die Luft und setzte sich wieder hin. Diese turnerische Übung wiederholte er und Tausende andere etwa alle drei Minuten. Ich fühlte mich wie auf einen Iggy-Pop-Konzert: eingekeilt zwischen wahnsinnig schlechten Tänzern und ich konnte mein eigenes Geschrei nicht hören. Die Sache begann mir Spaß zu machen. Nach wenigen Minuten verstummten jedoch alle. Ich hatte einige Fragen auf Lager.
“ In welche Richtung schießen wir? Welche Farbe trägt unsere Mannschaft noch mal?“
Meine Freundin reagierte wie die Mathelehrerin einer verblödeten Klasse:
„Schau einfach zu und sei still. Ja?“
Der Mann hinter mir rief erneut:
„Yöh-hyöhhhööoo!“
Danach stöhnte er, als hätte er schlechten Sex. Mein Nachbar verschwandt in seinen Bierbecher. Weinte er? Verkroch er sich vor Scham? Egal.
„Wie war`s?“,
fragte meine Freundin nach dem Schlusspfiff. Die blauen Augen leuchteten glücklich.
„Echt toll!“
sagte ich. Und war wieder einmal froh, braune Augen zu haben, die Lügen können wie gedruckt: Der Besuch auf der Insel hat sich für mich gelohnt. Fußball Live ist klasse, ehrlich.

 

Hallo jo-die,

eine kleine Bitte: füg doch vor der wörtlichen Rede jeweils einen Zeilenumbruch ein, dann ist es angenehmer zu lesen :)

Gruß,
Somebody

 

Hallo jo-die

Du solltest Somebodys Rat wirklich befolgen, das Lesen würde wirklich erheblich erleichtert wenn dus die Umbrüche reinmachst.
Ein paar Rechtschreibfehler, die aufzulisten ich aber gerade nicht die Zeit habe, sind auch in deinem Text versteckt.
Ingesamt finde ich diese Beschreibung der Verhältnisse auf Sportplätzen gar nicht schlecht, wirklich lachen musste ich aber nicht. Ich habe keine Pointe erkennen können.
Satire oder Gesellschaft wären bessere Rubriken für diese Geschichte.

Gruß Maniac

 

Hallo Jo-die

leider muß ich mich mit meiner Meinung Maniac und somebody anschließen. Langweilig ist deine Geschichte nicht, aber sehr lustig war sie leider auch nicht. Zwar hast du mit deiner ausführlichen, netten Satzstellung etwas Pfeffer reingebracht, vielleicht ein bißchen zu wenig für die Rubrik "Humor".
Laß dir doch für die Pointe noch ein wenig mehr einfallen, mich würde es freuen sie nochmals lesen zu dürfen.

Nicht traurig sein, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

Gruss Morpheus

 

Hallo Jo-die,

Auf jeden Fall solltest du Absätze einbauen. Der Text wirkt so wie ein Teppich aus Buchstaben und der leser kann sich nicht wirklich orientieren - macht das Lesen schwer.

Inhaltlich fand ich deine Geschichte ganz nett. Ein paar Klischees über Fußballfans, aber ganz nett und locker flüssig umgesetzt. Wirklich lachen konnte ich zwar auch nicht, aber langweilig wars auf keinen Fall. Vielleicht könntest du dir noch eine Pointe fürs Ende ausdenken, denn deins habe ich nicht wirklich verstanden:

„Echt toll!“ sagte ich. Und war wieder einmal froh, braune Augen zu haben, die Lügen können wie gedruckt: Der Besuch auf der Insel hat sich für mich gelohnt.
War das "echt toll" jetzt gelogen, oder nicht? Schon im nächsten Satz sagst du wieder, daß es sich gelohnt hat - also wars nicht gelogen...

 

Hallo Jo-die,

der Text hat sicher das Potential für eine Satire. Vielleicht kannst Du das Erzähltempo noch etwas beschleunigen, damit die Stimmung im Stadion, die Vielzahl der ungewohnten, auf die Besucherin einstürmenden Eindrücke, noch verstärkt wird.

Tschüß… Woltochinon

 

Vielleicht finde ich die Geschichte deshalb so komisch weil ich meinen ersten Stadionbesuch (und wohlbemerkt auch meinen letzten) ebenso empfand.
Da ich in Sachen Satzbau, vergessene Anführungszeichen etc einiges von mir selbst gewohnt bin, kann mir auch das nicht den Spaß an der Geschichte nehmen. Teilweise hatte ich das gefühl, dass mich wohl jemand verfolgt haben muss, und jetzt viele Jahre danach hat es jemand zu papier gebracht.
Ich hab mich amüsiert, die anderen mögen wohl Fußballstadien=)
Gruß Simon

 

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