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Frau Soldat

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24.06.2001
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Frau Soldat

Dort sehe ich sie nahen. Schon rauscht sie an, die Wand aus Menschen, die Truppe, eine Einheit, Macht und Stolz verbindet sie in sich. Der Stolz des ganzen Landes springt auf den Soldaten über, im Blick spiegeln sich Glück und Dankbarkeit. Hier und da einmal ein Zopf unterm Helm. Schon donnern die schweren Schritte über den Hängen der Nacht und lassen alles erbeben. Brustkorb an Brustkorb gereiht, so stürmen sie, kämpfen und fallen. Ein Pfeifen in der Ferne, das sich nähert wie das Schicksal. Es gibt keinen Weg zurück. Die ersten Reihen stürzen, doch niemanden interessiert`s. Nichts zu verlieren. Keuchender Atem, dort neben mir sackt der nächste Muskelberg in sich zusammen, ohne Gesicht, allein und unbeweint. Ob Mann, ob Frau, ich kann es nicht erkennen. Einzelschicksal, wen kümmert`s schon? So ist der Krieg. Fern schweift der Blick des Soldaten zum feindlichen Lager. Schüsse. Trommelfeuer. Wieder Granaten. Dann eine Explosion. Splitter prasseln auf uns nieder und rasseln durch die Nacht, die längst zum Tag geworden ist. Und niemanden stört es, außer dich, der du aus des Mannes Rippe geschaffen worden bist. Ich sehe nur Angst in deinen Augen und Ungläubigkeit. Abhauen willst du, was? Unmöglich! Du schluchzt wie ein Weib. Denn du bist es. Mein Gott, du könntest dein Kind zu Hause hüten, anstatt hier auf den Tod zu warten. Zu spät. Dein Entschluss. Wenn ich dein Mann wäre! Hast du es nicht selber so gewollt? Das hier ist meine Welt und sicherlich nicht deine. Schau dort hin, dort! Tu was ich sage! Dort drüben fallen immer noch die Mauern und werden verheizt, werden brennen. Auf dass der Tag nie ende. Alles ist endlich und ganz besonders wir. Jetzt schau mich an. Ich habe noch ein Gesicht! Ja, dich meine ich! Verstehst du nicht? Los, an die Front, nach vorn, wir sehen uns nie wieder. Frau Soldat! Denn nur der eine Teil des Heeres wäscht sich mit Feuer! Doch Nacht, so merke dir zu guter letzt, mein Kamerad, verschlingt Mann um Mann. Und Frau um Frau... Und stört sich nicht daran. Hoch mit dem Gewehr, anlegen, zielen. Drück ab, bevor es dich erwischt! Zu spät! Mein Gott, was hätte ich machen sollen? Einzelschicksal.
Nun schaue ich nieder auf dein dunkles Grab. Und der Soldat denkt an die Soldatin. Ich kannte sie nicht. Sie war tapfer, hatte Mut. Doch ist das der Lohn für ihr Streben? Vorbei nun, alles ist vorbei. Im Felde ruhn Böse und Gerechte. Im Feuer springen zornerfüllt die Teufel. Und in der Wohnung dort? Dort liegt das unschuldige Kind in seiner Wiege und schreit nach jener Mutter, die als Soldatin für ihr Land ins Feld gezogen ist. Und schreit bis spät noch in die Nacht hinein.

 

Okay, als erstes muss ich sagen, dass es mich sehr freut, eine Antwort auf diesen Betrag zu bekommen. Der Hauptgedanke, der hinter dieser Kurzgeschichte steht, ist die Frage von Verantwortung, wie sie auch im Schlusssatz gestellt wird. Ohne eine chauvinistische Wertung vornehmen zu wollen, muss erwähnt werden, dass Frauen schon von jeher die Verantwortung für die Erziehung und die Entwicklung der Kinder hatten. Dieser Verantwortung können sie allerdings nicht nachkommen, wenn sie ihr Leben aufgrund eines Kriegseinsatzes aufs Spiel setzen. Der zweite Aspekt ist, dass ich grundsätzlich die BW ablehne, vor allem aufgrund des Machtmissbrauchs durch Einzelne, wie man an einigen Textstellen deutlich erkennen kann.
Ich hoffe, das hat Licht ins Dunkel gebracht...
Thanx,
Toby

 

Also für mich erscheint diese Story/Text eher gegen Krieg und Militärdienst im allgemeinen zu sein.

Dein Kommentar das Frauen sich um die Erziehung und Entwicklung der Kinder kümmern sollen (also brav zu hause am herd bleiben sollen. Kinder gebären und großziehen...) finde ich ziemlich lächerlich.
Auch Männer können sich um Kinder kümmern und nicht jede Frau hat Kinder.

So ist es doch ziemlich egal ob Soldat oder Soldatin.

 

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