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Frage nicht nach dem Licht

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07.01.2018
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Frage nicht nach dem Licht

Im Licht

Im Licht

Sie saßen um große Feuer und wärmten sich. Es war ja schon hoch im Norden Indiens und der Winter stand bevor. Am Tag glühte noch der Hauch den Boden, aber in den Nächten herrschte bereits die Kühle. Ich fand sie ganz zufällig, auf einen Spaziergang außerhalb Amritsar. Um die lodernden Flammen kauerten Männer mit abgerissenen Kleidern: bärtig, ungewaschen, mit struppigen Haaren, und ich platzte da ganz unvorbereitet rein, ohne zu wissen, worauf ich mich jetzt einlassen würde. Wer waren diese Menschen, die wie Bettler gekleidet waren? Sie waren groß und kräftig gebaut - viel größer als ich. Sie lächelten mir mit stillen Gesichtern freundlich zu und forderten mich auf, neben ihnen Platz zu nehmen. Sobald ich saß, war ich auch schon wieder für sie vergessen. Sie sahen schweigend in das Feuer, reichten sich gegenseitig eine Art Pfeife, ein kleines verziertes mit Silber beschlagenes Elfenbeinrohr, aus dem dicker Ruß quoll, der süßlich roch. Jetzt war die Pfeife bei meinem unmittelbaren Nachbarn angelangt. Er lächelte mir zu und zeigte mir, wie man die Pfeife raucht, ohne sie mit den Lippen zu berühren. Er umspannte die Pfeife mit beiden Händen und saugte den Rauch in die Faust, um ihn erst dann einzuatmen. Dieser warme, süße Qualm versetzte mich augenblicklich in einen Zustand absoluter Stille. Schweigsam starrten wir in das Feuer, stundenlang. Irgendjemand sorgte dafür, dass das Feuer nicht ausging, dass es immer lichterloh brannte.
Das Feuer verwandelte sich nach und nach in ein Licht, das alles ausfüllte, was ich selbst noch mit geschlossenen Augen sehen konnte. Es breitete sich immer weiter aus, überstrahlte alle anderen Empfindungen - sogar die Geräusche, die Geräusche der Nacht. Die Grillen, das Zirpen alles verschwand in diesem Feuer, in diesem unwirklichen Leuchten. Und dann waren da nicht mal mehr die Empfindungen des Körpers. Mein Selbstbewusstsein hörte auf zu existieren. Stattdessen war da nur noch dieses einheitliche Leuchten des Lichtes, das alles in sich aufnahm und niemand war dar, der es betrachtete. Es bestand ganz aus sich heraus. Das Licht hatte Subjekt und Objekt miteinander vereinigt. Es gab keinen Unterschied mehr zwischen Innen und Außen. Das einzig Existierende war jetzt nur noch dieses Leuchten.
Als ich wieder zu mir kam, muss es lange nach Mitternacht gewesen sein. Mein Nachbar stieß mich sanft an. Er wies mit einer Geste darauf hin, dass die Asche von meiner Pfeife gleich ins Feuer fallen würde und ich aufpassen sollte. Es war wichtig, dass keine Asche, keine Verunreinigung in dieses Feuer fiel. Das Feuer war heilig. Zwar war ich jetzt wieder bei vollem Bewusstsein, aber irgendetwas an meiner Wahrnehmung hatte sich verändert. Ich fühlte mich absolut glücklich und entspannt. Auch meine Magenkrämpfe, die mich seit langem auf meiner Reise quälten, gaben mir wenigstens in dieser Nacht eine kurze Ruhepause. Mein Körper befand sich in einem absoluten Ruhezustand. Meine Sinne waren wach und die Gedanken klar wie Kristalle. Ich sah mich um und erkannte alles wie in einem Brennglas. Ich war nicht nur Betrachter, sondern selbst Bestandteil einer Wahrnehmung, die sich vereinheitlicht hatte. Das Feuer brannte noch immer lichterloh, und ich saß auf diesem angewärmten Boden. Nein, falsch nicht ich, es war mein Körper. Darüber war dieser sternenklare Nachthimmel. Da saßen noch die anderen - schweigsam in sich gekehrte bärtige Gestalten. Manche hatten sich schon schlafen gelegt, genau an der Stelle, wo sie vorher gesessen hatten. Ich wurde nun auch müde und legte mich einfach zur Seite. Irgendjemand breitete eine Wolldecke über mich, und ich schlief selig ein.
In der Nacht hatte es sich bewölkt, und als ich aufwachte, hingen schwere Wolken tief am Himmel, so tief, dass es mir vorkam, als ob ich sie berühren könnte. Einige der bärtigen Gestalten saßen schon aufrecht, andere lagen noch, aber alle waren sie wach. Der Himmel wurde immer schwärzer, jeden Moment konnte ein Unwetter hereinbrechen. Und doch brachte sich niemand in Sicherheit. Sie saßen nur da und schienen zu warten.
Am Horizont fing es an zu donnern. Ein tiefes Grollen, das langsam näherkam. Wir stierten in die gleiche Richtung. Es hatte den Anschein, als ob sie angespannt lauschten. Jetzt saßen sie da und warteten auf das Ergebnis ihrer Meditation. Es fing langsam an zu regnen, aber der Regen wurde immer stärker und dann schüttete es vom Himmel, so wie es nur in Indien passieren kann. Plötzlich war der Dschungel wiedererwacht. Diese durch Lianen und Schlingpflanzen undurchdringlich gewordene Natur mit ihren Palmen, Bananenbäumen, Lotusblüten und Orchideen erstrahlt dann wieder in ihren natürlichen Farben, nachdem der Regen sie befreit hat - vom Staub der Trockenheit. Wenn dann der Regen auf diese braune - manchmal über Monate erhitzte Erde – fällt, ergibt sich ein dicker Nebel, der verbunden mit dem Duft der unzähligen Dschungelblumen an Weihrauch erinnert. Es regnete eine halbe Stunde. Niemand dachte daran, sich vor dem Regen zu schützen. Sie lächelten zufrieden vor sich hin, strichen gelegentlich das Wasser aus ihren Bärten. Der Regen war warm und tat uns allen gut. Er erinnerte uns daran, dass wir einen Körper hatten.
Ich wusste noch immer nicht, wer diese Leute waren. Da gab es ein paar Zelte, auch ein paar Elefanten. Vielleicht waren es Elefantentreiber? Keiner von ihnen sprach auch nur ein Wort Englisch, aber sie waren alle freundlich. Ich hatte das Gefühl, als ob wir uns unterhalten hätten, aber auf einer anderen Weise, die keiner Worte bedarf. Warum wollte ich eigentlich wissen, wer sie waren? Wollten sie denn wissen, wer ich war? Vielleicht gibt es ein Verständnis, was viel intensiver, viel direkter als die Sprache ist. Vielleicht ist es die Ebene des Gefühls, was natürlich nicht fragt, was jemand ist. Es fragt immer, wie jemand ist. Und auch nur einzig und allein jetzt in diesem Moment eine absolut richtige und eindeutige Beurteilung eines anderen Menschen, wie sie der Verstand fordert, ist ihm fremd. Das Gefühl erkennt nur eine momentane, eine auf den jeweiligen Moment bezogene Wahrheit an. Es sieht die Welt nicht durch die Brille der Vorurteile. Das Gefühl gibt allen Dingen das Recht und die Freiheit sich zu verwandeln - einschließlich sich selbst. Als mir das bekannt wurde, hatte ich keine Fragen mehr, denn auf dieser Ebene kannten wir uns bereits. Kannten wir uns schon immer, denn das ist es ja, was uns als Mensch ähnlich macht: unsere Empfindungen. Seitdem habe ich die gefühlsmäßige Beurteilung immer als wertvoller erachtet, als die Beurteilung mit dem Verstand, und so war es mir möglich in einem völlig fremden Land zu leben und mich doch nie und zu keiner Zeit als Fremdling zu fühlen.
Das hielt mich natürlich nicht davon ab, Hintergründe zu erfragen. Das ist ähnlich wie in einer Liebesbeziehung: Das verliebte Gefühl hinterfragt - verwundert über sich selbst - ganz automatisch die geheimnisvolle Ursache seiner eigenen Entstehung. Und so hatte ich nichts Wichtigeres zu tun, als meinen Freund in Amritsar die Geschehnisse der letzten Nacht zu erzählen. Ich hoffte, ein wenig Licht in die ganze Angelegenheit bringen zu können. Ich hatte ihn vor ein paar Tagen dort im goldenen Tempel kennengelernt. Er kam wie ich jeden Tag dorthin, um im Tempel der Musik zuzuhören. Er hatte große Ähnlichkeit mit Mahatma Gandhi. Dieser kahlköpfige Brahmane aus Benares mit seiner kleinen Brille war auch schon fast siebzig Jahre alt. Ein ewiger Pilger, der sein Leben vollständig der Religion geweiht hatte. Er stammte aus einer alten und recht reichen Priesterkaste, mit der er sich aber überworfen hatte. Er ging in jungen Jahren nach England und studierte dort Jura. Zurückgekehrt nach Benares übernahm er dann gleich einen sehr schwierigen Fall. Es handelte sich um eine Vergewaltigung mit tödlichem Ausgang. Ihm wurde die Verteidigung des Angeklagten aufgetragen. Obwohl der Angeklagte seine Unschuld beteuerte, verlor der noch unerfahrene junge Anwalt diesen Prozess. Der Mann wurde zum Tode verurteilt und hingerichtet. Später stellte sich das Urteil als Justizirrtum heraus, der Mann war tatsächlich nicht verantwortlich für die Tat. Daraufhin legte mein Freund augenblicklich das Amt nieder und lebte seitdem ein spirituelles Leben. Ihm erzählte ich dann noch am gleichen Abend, was sich in der Nacht zuvor zugetragen hatte. Er hörte mir zu, ohne Zwischenfragen zu stellen. Seine Augen waren anfangs gesenkt, aber wurden im Laufe der Erzählung lebendig. Und am Ende sah er mich nur noch mit seinen wie Steinkohle blanken Pupillen, die im makellosen Weiß lagen, erwartungsvoll an. Er wollte erst einmal wissen, wie ich selber über die Sache dachte, um dann - wie er versicherte - entsprechend meiner Antwort zu reagieren. Dazu war ich aber gar nicht in der Lage. Mir fiel weiter nichts als die Bemerkung ein, dass ich jetzt am liebsten auch Elefantentreiber werden möchte. Darüber lächelte er verständnisvoll, wurde daraufhin aber gleich wieder ernst. „Nein“, sagte er, „das waren keine Elefantentreiber. Das waren Swamies Yogis aus dem Himalaya, die jetzt im Winter aus ihren kalten Gefilden hinabgestiegen waren, um in wärmeren Gegenden Unterkunft zu finden. Dass du mit ihnen am Feuer sitzen durftest, kannst du dir hoch anrechnen. Mit dieser Geste haben sie dich als Ihresgleichen, einen Sannyasin - einen Haus- oder Heimatlosen -anerkannt. Diese Yogies treffen nur im Winter zusammen, wenn es im Himalaya zu kalt ist. Aber sobald es dort wieder wärmer wird, geht jeder wieder zurück in seine eigene kleine Einsiedelei. Dort in absoluter Abgeschiedenheit kommt es mitunter vor, dass der eine oder andere Yogi Kräfte entwickelt, die über das menschliche Verständnis hinausgehen, nur so erklärt sich der Regen, den wir letzte Nacht nach einer langen Trockenzeit hatten. Es war ein Regenritual. Aber das war nur eine Begleiterscheinung. Worum es ihnen wirklich geht, weist weit darüber und das menschliche Verständnis hinaus.“ Ich wollte noch etwas über das geheimnisvolle Licht erfahren und über den darauffolgenden Bewusstseinszustand, der ganz anders war als alles, was ich jemals zuvor erlebt hatte. Er sagte nur: „Frage nicht nach dem Licht, damit du seine Quelle nicht verlierst. Bleibe nirgendwo hängen und tue nichts, was dein Gewissen belasten würde. Dann wird das Licht vielleicht eines Tages zurückkommen, immer bei dir bleiben und dich in sich aufnehmen, bevor es verlöscht. Aber vor allem sollst du wissen: Es hat nichts mit dem Rauch zu tun. Du kannst wieder rauchen, und du wirst sehen, es wird nicht zurückkommen. Dieser Rauch war als Medium nur in dieser bestimmten Konstellation wirksam. Ich rate dir nicht dazu, es noch mal zu tun. Auch sehne dich nicht nach Gemeinsamkeit mit den Yogis. Denn das, was sie sind, sind sie nicht durch Gemeinsamkeit.“ Ich stand auf und wusste: Ich bleibe ein zamana, ein Heimatloser.

 
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Danke, über Deinen Einwand habe ich im Vorfeld auch nachgedacht. Mir schien dann aber nur die einfache Benennung des Freundes zu blass. Nein, du hast nicht zu viel kritisiert. Die Hinweise zu den Füllwörtern sind schon richtig (und wichtig).

 
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Hallo MARIA, zunächst: Es sind mehrere Feuer, nicht ein großes. Es geht nicht um den Erzähler (er sollte nicht im Vordergrund stehen), sondern um das Erzählte. Dass es nicht um einen Drogenrausch geht, dachte ich, wäre am Ende klar. Und um irgendwelche Penner (so wie Du schreibst) geht es im Grunde auch nicht. Es geht vielmehr um Wahrnehmung. Dass daher die üblichen Geräusche, die nach Deiner Meinung hier zu hören sein müssten, nicht 1:1 wahrgenommen werden, dachte ich, wäre klar.

 
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Hallo krippner,

ich habe deine Geschichte gelesen und sie hat mir unterm Strich recht gut gefallen. Ich mochte den Tonfall, mit dem du mir von der Begegnung deines Protagonisten mit den Yogis erzählst. Ich bin dir gerne gefolgt und ich hatte auch keine Schwierigkeiten mit der kleinen Nebenhandlung um den Freund in Amritsar. Für mich hätte es sie zwar nicht gebraucht, aber sie hat mich auch nicht weiter gestört. Die Aufgabe dieses Freundes ist es ja wohl, das bis dahin Unerklärte zu erklären.

Dort in absoluter Abgeschiedenheit kommt es mitunter vor, dass der eine oder andere Yogi Kräfte entwickelt, die über das menschliche Verständnis hinausgehen, nur so erklärt sich der Regen, den wir letzte Nacht nach einer langen Trockenzeit hatten. Es war ein Regenritual.
Obwohl ich selber nicht an die Kraft von Riten glaube, kann ich die Yogis ernst nehmen, denn ich respektiere ja auch christliche Leute, die sich an Gott wenden und ihn um seine Hilfe bitten.

Sprachlich halte ich ein paar Stellen für nicht wirklich gelungen: Nicht nur, dass sich in ihnen Wörter mehrfach wiederholen, sie scheinen mir auch manchmal recht redundant zu sein:

Vielleicht ist es die Ebene des Gefühls, aber das Gefühl fragt natürlich nicht, was jemand ist. Das Gefühl fragt immer, wie jemand ist. Und auch nur einzig und allein jetzt in diesem Moment eine absolut richtige und eindeutige Beurteilung eines anderen Menschen, wie sie der Verstand fordert, ist dem Gefühl fremd. Das Gefühl erkennt nur eine momentane, eine auf den jeweiligen Moment bezogene Wahrheit an. Das Gefühl sieht die Welt nicht durch die Brille der Vorurteile. Das Gefühl gibt allen Dingen das Recht und Freiheit sich zu verwandeln - einschließlich sich selbst. Als mir das bekannt wurde, hatte ich keine Fragen mehr, denn auf der Gefühlsebene kannten wir uns bereits, kannten wir uns schon immer, denn das ist es ja, was uns als Mensch ähnlich macht: unsere Gefühle.
Obwohl ich ahne, welche Erkenntnis über unser Gefühl und seine Fähigkeit der Wahrnehmung hier gemeint ist, wird mir das Ganze dann doch insgesamt zu abstrakt bzw. zu vage. Freundlich kann ich das als philosophische Betrachtung hinnehmen, etwas unfreundlicher empfinde ich es dann aber doch schon recht geschwurbelt. Was sagen z.B. diese Sätze aus:

Und auch nur einzig und allein jetzt in diesem Moment eine absolut richtige und eindeutige Beurteilung eines anderen Menschen, wie sie der Verstand fordert, ist dem Gefühl fremd. Das Gefühl erkennt nur eine momentane, eine auf den jeweiligen Moment bezogene Wahrheit an.

Oder diese:

Stattdessen war da nur noch dieses einheitliche Leuchten des Lichtes, das alles in sich aufnahm und niemand war dar (da), der es betrachtete. Es bestand ganz aus sich heraus. Das Licht hatte Subjekt und Objekt miteinander vereinigt. Es gab keinen Unterschied mehr zwischen Innen und Außen. Das einzig Existierende war jetzt nur noch dieses Leuchten.
Was meinst du mit ‚einheitlichem’ Leuchten? Später sprichst du noch mal vom
‚Bestandteil einer Wahrnehmung, die sich vereinheitlicht hatte’ Auch hier verstehe ich den Sinn nicht.
Und was bedeutet es, wenn das Licht Subjekt und Objekt miteinander vereinigt? Lässt sich das nicht anschaulicher (mit einem Bild, einer Metapher?) umschreiben?

Ähnlich geht es mir auch hier.

„Frage nicht nach dem Licht, damit du seine Quelle nicht verlierst. Bleibe nirgendwo hängen und tue nichts, was dein Gewissen belasten würde. Dann wird das Licht vielleicht eines Tages zurückkommen, immer bei dir bleiben und dich in sich aufnehmen, bevor es verlöscht. …“
Mir ist absolut nicht klar, was der Freund hier meinen könnte.

Fazit: Mir gefällt deine Erzählstimme und wie du mit ihr diese Begegnung beschreibst. Und auch die Besonderheit des Ortes und der Atmosphäre teilt sich mir als Leser mit.
Verständnisschwierigkeiten hatte ich mit dem ‚philosophischen’ Teil. Da wurde es mir oft zu vage und zu kryptisch.

Kleinigkeiten:

ein kleines verziertes mit Silber beschlagenes ElfenbeinrohrK aus dem ein dicker Qualm quoll,
In der Nacht hatte es sich bewölkt, und als ich aufwachteK hingen schwere Wolken tief am Himmel,
jeden Moment könnte (konnte) ein Unwetter hereinbrechen.
Du beginnst im Indikativ, warum also plötzlich der Konjunktiv?

Ich hatte das Gefühl, als ob wir uns unterhalten hatten, aber auf einer anderen Weise, die keiner Worte bedarf.
Gefühlsmäßig würde ich hier schreiben:
Ich hatte das Gefühl, als ob wir uns unterhalten hatten, aber auf eine andere Weise, die keiner Worte bedurfte.

Dass du mit ihnen am Feuer sitzen dürftest (durftest), kannst du dir hoch anrechnen.
Ich rate dir nicht dazu, es nochmal zu tun.
noch mal

Liebe Grüße
barnhelm

 
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Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinnnnnnnnnnnnn!!!!!!!
Weil ich so langsam tippe habe ich jetzt bald drei Stunden an diesem Kommentra rumgeschrieben, und jetzt habe ich ihn schon wieder irgendwie gelöscht, so dass ich ihn nicht wieder herstellen kann. Das ist mein persönliches, ganz besonderes, furchtbar lästiges und schon oft verfluchtes Talent, und passiert mir leider ungefähr bei jedem dritten Beitrag. Hier habe ich mir allerdings besonders viel Mühe gegeben, deshalb ist es jetzt gerade auch ganz besonders frustrierend. :(:cry::heul::xxlmad::fluch:
Jetzt habe ich im Moment wirklich keine Lust mehr, das Ganze noch Mal zu machen, du kriegst meinen Kommentar eventuell noch irgendwann später. Zum Glück hat mir barnhelm inzwischen schon ein paar Punkte abgenommen.

Also, tut mir leid, krippner, dass das jetzt erstmal nix wurde.

Bis später,
Anna

 
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Danke für die Hinweise. Damit kann ich was anfangen.

 

hallo annami: 3 Stunden. Tut mir leid. Ist ja fast länger, als ich an der Geschichte saß.

 

Hallo krippner
Gerade habe ich in meinem Schreibtischchaos den Zettel gefunden, auf dem ich mir ganz viel Kleinkram zu deinem Text rausgeschrieben hatte. Da dachte ich mir, ich könnte ja mal meinen noch ausstehenden Kommentar nachreichen. Ich fasse mich jetzt aber etwas kürzer, als bei meinem letzten Kommentar, und setze mich nur noch mit besagtem Kleinkram auseinander. Viel Zeit zum schreiben habe ich leider nicht, der Rest kommt irgendwann in den nächsten Tagen.

Es war ja schon hoch im Norden Indiens
Das es stört mich irgendwie. Ich fände es besser, wenn es hieße "Wir befanden uns hier ja schon hoch im Norden Indiens", oder noch besser, wenn das schon auch noch weg wäre "Wir befanden uns hier hoch im Norden Indiens"

Am Tag war es immer noch recht warm, aber die Nächte waren bereits kühl.
Nicht so auffällig. Aber das sind zwei Hauptsätze mit war. Da gibt es doch wirklich stärkere Verben.

Sie saßen da also an ihren Feuern
Ist absolut redundant und sieht auch nicht besonders schön aus. Ich glaube, da ist dir nur kein Übergang eingefallen.

Männer mit abgerissenen Kleidern.
Lieber zerrissenen. Abgerissen klingt so, als wären das irgendwann mal größere Kleidungsstücke gewesen, sie hätten Stücke weggerissen, und würden jetzt nur diese Stücke tragen. Oder als hingen die Kleider irgendwo, und man hätte sie schnell weggezogen.

Sobald ich saß war ich auch schon wieder für sie vergessen
Die Satzstellung gefällt mir nicht. Lieber entweder "war ich für Sie auch schon wieder vergessen" oder "war ich auch schon wieder vergessen für sie."

aus dem ein dicker Qualm quoll
Ich musste eine Weile überlegen, bevor mir auffiel, warum mir diese Stelle nicht gefällt: Die Alliteration lässt hier (obwohl ich Alliterationen und ähnliche Stilmittel eigentlich echt toll finde) den Satz ein bisschen lächerlich wirken, und passt einfach nicht so richtig hier her.

bei meinen unmittelbaren Nachbarn angelangt. Er lächelte mir zu.
Entweder beide Male Nachbarn im Plural, aber das macht keinen Sinn, oder es ist beide Male nur ein Nachbar. Das macht Sinn.

bildete eine Faust und saugte den Rauch in die Faust ... Der warme, süße Rauch
Hm. Zweimal Rauch, und noch viel schlimmer: zweimal Faust.

Das Feuer verwandelte sich in überirdisches Licht.
Der Satz ist mir irgendwie too much. Würde in der Form super in einen Fantasy Roman passen, hierher aber nicht.

keine Verunreinigungen in dieses Feuer fiel
Den Satz solltest du irgendwie stärker ausformulieren. Klingt irgendwie lasch.

Eine kleine Ruhepause ... in einem absoluten Ruhezustand
Zwei mal eine Wortkombinationen mit Ruhe.

In sich gekehrte[,] bärtige Gestalten ... einige der Bärtigen Gestalten saßen schon aufrecht.
Komma.
Komm schon, dir fallen doch auch noch andere Beschreibungen ein, als dass das bärtige Gestalten sind

Wir stierten in die gleiche Rochtung
Vielleicht "wir stierten alle in die gleiche Richtung"?

nachdem der Regen sie befreit hat - vom Staub der Trockenheit. Wenn der Regen auf diese braune - manchmal über Monate erhitzte Erde – fällt
1. Du benutzt manchmal kurze Bindestriche, manchmal lange Gedankenstriche. Es müssen immer die langen sein.
2. Den zweiten und dritten Gedankenstrich kannst du durch normale Kommas ersetzen.
3. Falls du auf die Gedankenstriche bestehst, muss Erde dahinter, statt davor, denn braune bezieht sich auch darauf und wäre sonst davon abgetrennt, Auch bei Kommas müsste Erde dahinter.
4. zweimal der Regen.

Jetzt muss ich leider weg, und in den nächsten vier Tagen werde ich leider wenig Zeit zum weiterschreiben haben, es kommt aber noch viel mehr Kleinkram, Verlass dich drauf.
Liebe Grüße, Anna.

 
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Hallo Anna, wieso soll das Pronomen sie im Text groß geschrieben werden? Einige Hinweise (Richtung) hatte ich bereits verändert, andere fand ich sehr gut. Nun, abgerissen im Sinne von abgetragen passt nicht, meinst Du? Warte auf weiteren nützlichen "Kleinkram" von Dir. Man selber wird einfach blind.

 

Hallo Krippner
Das ich das sie groß geschrieben habe, war ein Tippfehler meinerseits. Bitte entschuldige.
Ich kann noch mal zehn Minuten weiter meine Liste abarbeiten.

Ich hatte das Gefühl, als ob wir uns unterhalten hatten
Ist irreal, also "als ob wir uns unterhalten hätten"

Das Gefühl gibt allen Dingen das Recht und Freiheit sich zu verwandeln
die Freiheit hat einen anderen Genus als das Recht, braucht also einen eigenen Artikel.
Und hinter Freiheit muss ein Komma.

Und so hatte ich nichts besseres zu tun, als meinem Freund in Amritsar die Geschehnisse der letzten Nacht zu erzählen.
Hier hast du irgendwie den Ortswechsel übersprungen. Erst war dein Prot noch bei den Yogis, und plötzlich ist er wieder in Amritsar.

Ich hoffe, ein wenig Licht in die Angelegenheit zu bringen.
Ist Geschmacksache. Aber ich finde, es Klänge besser, wenn es hieße, "ein wenig Licht in die Angelegenheit bringen zu können".

Wird fortgesetzt ...

Viele Grüße,
Anna

 
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Soooooooo, lieber krippner,
Jetzt noch der letzte kleine Rest von meiner Liste.

der Mann war tatsächlich nicht verantwortlich für die Tat
Müsste eigentlich im Plusquamperfekt stehen, es ist Vorvergangenheit.
-> der Mann war tatsächlich nicht verantwortlich für die Tat gewesen.

Dies waren keine Elefantentreiber
Weiß nicht. Würde das jemand wirklich so sagen? Würde er nicht eher sagen "Das waren keine Elefantentreiber"?


Das waren Swamies Yogies aus dem Himalaya, die jetzt im Winter aus ihren kalten Gefilden herabgestiegen waren, um ...
Hier würde ich eher sind statt waren schreiben. Dazu hatte ich am Anfang eine Begründung, aber jetzt fällt sie mir nicht mehr ein.

Mit dieser Geste hatten sie dich als Ihresgleichen ... anerkannt.
Hier haben statt hatten.

Hauslosen oder Heimatlosen
Zwei Wörter mit -losen

wenn es im Himalaya zu kalt ist Aber sobald es sich dort wieder erwärmt
Du hast nach ist einen Punkt vergessen.
Mit "erwärmen" assoziiere ich für gewöhnlich eher sowas wie Suppe, als das Klima. Ich würde schreiben "sobald es dort wieder wärmer wird"

weist weit darüber und [über] das menschliche Verständnis hinaus
menschliches Verständnis hattest du ein kleines Stück darüber glaube ich auch schon mal.

Uff. Geschafft. Nimm dir von meinen Vorschlägen einfach, was du brauchen kannst. Einiges war vermutlich vor allem Geschmacksache.

Tut mir wirklich leid, dass ich so lange gebraucht habe, dass ich alles auf das wesentliche gekürzt habe, was ich ursprünglich viel ausführlicher dalassen wollte, und dass ich den Chat unter deinem Text letztendlich mit vier Kommentaren zugepflastert habe, anstatt mit einem. Den Grund kennst du ja, also hoffe ich, du nimmst mir das nicht übel.

Viele Grüße,
Anna

 
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Hallo Manlio, danke für Deine Hinweise. Nur eine Sache finde ich wichtig zu unterscheiden: Selbstbewusstsein und Bewusstsein. Damit möchte ich auf das Pali- Wort Anatta im Sinne des Nichtvorhandenseins eines Selbst, also das Loslösen von der Vorstellung eines eigenen Wesenskern verweisen oder andeuten.

 

So Anna, nach den vielen Hinweisen von Dir habe ich selbst auch noch so einiges gefunden, was ich nun geändert habe. Vielen Dank für Deinen Kraftakt.

 

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