Frühlingsgedanken
Die Sonne schien als sich Werner B in den Kopf schoß. Es war wärmer geworden und der Duft des Frühlings lag in der Luft, als sich Werner B in den Kopf schoß. Er hatte sein Bürogebäude wie immer verlassen. Ilse S war genau hinter ihm gewesen. Werner B sprach nicht mit ihr, aber sie benutzten die selbe U-Bahn und gingen zur gleichen Zeit.
Wie immer habe er seine Chipkarte eingesteckt, die die Arbeitszeit kontrolliert, habe dann seinen Aktenkoffer aufgehoben und sei ihr voraus nach draußen gegangen, wo er in die Tasche seines Mantels griff, eine Pistole herausnahm und sich in den Kopf schoß.
Sie habe es gar nicht gemerkt. Es schien so alltäglich. Die Bewegung zur Tasche hin, das Heben der Pistole an den Kopf, das Abdrücken, wäre Werner B nicht vor ihr zusammengebrochen, sie wäre weitergegangen.
Es schien ihr, wie wenn ein Blatt vom Baum fällt oder die Fahnen der Firma im Winde segelten. Es schien wie etwas alltägliches. Es war fast alles wie immer, als sich Werner B in den Kopf schoß.
Am nächsten Tag sagten die Rettungsassistenten zu ihren Kollegen, dass sie noch so etwas Skurilles wie bei Werber B gesehen hätten. Natürlich hätten sie nur noch den Tod feststellen können, aber es schien als habe der Tote gelächelt.
Natürlich wissen wir alle, dass Retter Helden sind und gerne übertreiben. Aber irgendwie steckt doch in jeder Geschichte ein Fünkchen Wahrheit.