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26.01.2004
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„Ich komme ja bald wieder, Schatz. Nur eine Woche, dann bin ich wieder hier!“ Bill lächelte seine Verlobte Susan zuversichtlich an, während er seinen Koffer in das Auto packte.
„Nur noch diese eine Woche, dann werden wir endlich heiraten!“, sagte Bill und lächelte wieder. Susan versuchte das Lächeln zu erwidern, aber es blieb bei einem Versuch.
Wieso musste er gerade jetzt nach England fliegen? Sie waren mittlerweile ein Jahr zusammen und gerade jetzt wo sie ihm ihr Ja-Wort gegeben hatte musste er eine Geschäftsreise machen. „Ach nun komm schon, diese eine Woche kriegen wir jetzt auch noch rum!“ Er küsste sie zärtlich. „Ja, wahrscheinlich…“ Susan lächelte schwach. „Bestimmt! Ich liebe dich!“, sagte Bill und umarmte sie. Sie küsste ihn noch einmal. „Mach’s gut!“
Er stieg ins Auto und ließ den Motor an. Sie winkte noch einmal, er erwiderte es mit einem Lächeln, dann fuhr er los.
Sie sah dem Wagen traurig nach. Aber warum machte sie sich eigentlich Sorgen? Bill hatte Recht, in einer Woche würde er zurückkommen und alles wäre in bester Ordnung.
Sie würden heiraten, vielleicht ein Kind kriegen und ein glückliches Leben führen.
In diesem Moment knallte es, Autoteile flogen durch die Gegend und der Wagen ihres Mannes ging in Flammen auf.

Sie hätte Schreien müssen. Sie hätte in irgendeiner Form traurig sein müssen. Aber sie war es nicht. Alles was sie fühlte, war diese unglaubliche Leere. Sie war zu den brennenden Wagen gegangen. Zwei andere Autos waren in das ihres Mannes gefahren und explodiert. Andere Anwohner schienen Feuerwehr und Polizei alarmiert zu haben. Schon nach kurzer Zeit war das Gebiet um die Unfallstelle herum gesperrt und Beamte liefen geschäftigt hin und her...
Die Leichen konnten nur mit Mühe von der Feuerwehr geborgen werden, sie waren vollkommen verbrannt.
Polizisten hatten ihr ihr Beileid ausgesprochen. Sie hatte dies kaum wahrgenommen.
Sie war wieder nach Hause gegangen, immer noch diese undenkbare Leere in sich. Der Mann, den sie über alle geliebt hatte war tot. Verbrannt. Bei einem Autounfall.

Am Abend hörte sie die Nachrichten. Sie berichteten von dem Unfall. Alle Menschen in den Wagen waren gestorben. Und unter diesen Opfern war ihr Verlobter…
Sie war sich sicher, dass sie nicht schlafen können wurde, aber trotzdem ging sie hoch ins Badezimmer um sich fürs Bett fertig zu machen.
Ihr Spiegelbild starrte ihr entgegen, als sie sich die Zähne putzte. Und plötzlich roch sie etwas… Das Aftershave, das Bill immer benutzt hatte. „Bill?“, fragte sie laut. Niemand antwortete. Einen Moment lang kam sie sich selbst ziemlich dämlich vor. Jetzt rief sie schon nach ihrem toten Geliebten, na das konnte ja was werden…
Sie starrte ihrem Spiegelbild entgegen. Es starrte zurück. Und plötzlich wurde aus diesem Spiegelbild… „Bill!! Bill, warte!!! Neeeeiiiin!!!“ Sie schlug mit den Fäusten gegen das Glas. „Warum hast du mich verlassen, warum!!!!!“ Tränen rannen über ihr Gesicht und tropften in das Waschbecken, wo sie sich mit dem Blut ihrer Hände mischten. Sie hatten tiefe Schnittwunden von den Scherben. Susan brach weinend zusammen. „Warum nur…“, schluchzte sie immer wieder.
Sie wusste nicht wie lange sie da an die Dusche gelehnt gesessen hatte.
Irgendwann erhob sie sich, wischte sich das Blut von den Händen und ging langsam ins Schlafzimmer. Diese Nacht würde sie alleine schlafen müssen. Bill würde nicht neben ihr liegen, sie umarmen, sie würde nicht seinen gleichmäßigen Atem hören können, er war nicht da… Und er würde nie wieder da sein…
Sie setzte sich auf das Bett und starrte aus dem Fenster. Es war schon dunkel. Der Mond stand am Himmel. Erinnerungen kamen in Susan hoch… Wie sie und Bill eines Nachts ein Picknick im Mondlicht gemacht hatten… Wie sie mitten in der Nacht in einem See geschwommen waren…
Und plötzlich sah sie in dort stehen… Lachend, seine blauen Augen funkelten, sein blondes Haar stand wirr in alle Richtungen…
„Bill!!!“ Sie sprang auf ihn zu, wollte ihn umarmen, ihn küssen…

„Einen wunderschönen guten Abend und willkommen zu den Nachrichten. Nach dem schrecklichen Autounfall gestern Morgen erignete sich am Abend ein weiteres Unglück. Eine junge Frau ist aus dem Fenster ihres Hauses im zweiten Stock gesprungen und dabei ums Leben gekommen. Wie sich herausstelle war sie die Verlobte des jungen Mannes, der am Morgen durch den Unfall ums Leben kam…“

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Ich hoffe die Geschichte gefällt euch (zumindest einigermaßen...? ;) ), ist zwar ein bisschen kurz geraten, aber na ja.

 

Hi BlackWolf!
Deine Geschichte lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits ist sie wirklich rührend, andererseits ist sie mir durch das Kitschige zu vorhersehbar. Den Titel finde ich nicht besonders gut - das mag daran liegen, dass ich englische Titel zu deutschen Geschichten nicht so toll finde. Aber irgendwie wirkt er - jetzt mal das Englische übersehend - nicht besonders stark, eher klischeehaft.

Die Geschichte ist für mich zum grössten Teil recht kitschig, besonders die Abschiedsszene zu Beginn - es ist ziemlich oberflächlich und der Zusammenprall der Autos - für mich - übertrieben dargestellt.

Schön fand ich:

Sie hätte Schreien müssen. Sie hätte in irgendeiner Form traurig sein müssen. Aber sie war es nicht. Alles was sie fühlte, war diese unglaubliche Leere.

„Bill!!!“ Sie sprang auf ihn zu, wollte ihn umarmen, ihn küssen…
Wobei ich aber von den drei Punkten zwei streichen würde.

Den Bericht am Schluss finde ich passend.
In seiner Idee ein interessanter Text, allerdings in seiner Umsetzung noch überarbeitungsbedürftig.

LG,
Marana

 

Hey BlackWolf!
Mir hat deine Geschichte nicht so gut gefallen. Wie Marana auch finde ich die Geschichte ziemlich kitschig. Und weil du nichts neues mit einbringst, ist die Geschichte für mich ziemlich langweilig, weil es schon so viele Stories mit diesem Thema gibt. In jeder passiert das gleiche. Einer stirbt, der andre trauert, der Tote „erscheint“ dem andren, der andre „folgt“ dem Toten und stirbt so. *gähn*
Mir fehlt bei deiner Geschichte etwas, das sie von den andren Geschichten unterscheidet. Und zwar so, dass sie mir eine Weile im Kopf bleibt.

Den Titel ist, denke ich, auch nicht so berauschend. Wenn man bei der Stelle, an der der Mann umkommt, gelesen hat und man etwas nachdenkt, dann kommt man relativ leicht auf die Bedeutung des Titels. Und deswegen nimmt der Titel mMn schon zu viel vorne weg.

Schön wäre es gewesen, wenn du bei dem Titel der Geschichte einen andren Verlauf gegeben hättest. Also, bei dem Tod des Mannes und dem Titel kann man sich ja recht schnell den weiteren Verlauf der Geschichte denken. Ich persönlich hätte es gut gefunden, wenn du die Geschichte anders weitergeschrieben hättest. So, dass der Leser bei dem Autounfall denkt, er wüsste jetzt, wie es weitergeht; du aber einen anderen Verlauf gewählt hast und den leser so überraschst.
Verstehst du, was ich meine?

So, und jetzt noch ein paar Bemerkungen ;)

Susan versuchte das Lächeln zu erwidern, aber es blieb bei einem Versuch.
Zweimal „Versuch(en)“. Mir fällt jetzt aber auch nichts geschickteres ein.
Du schreibst hier „Lächeln zu erwidern“ Etwas später schreibst du „erwiderte es mit einem Lächeln“. Ist zwar nicht soo schlimm, aber mir ist es doch aufgefallen und ich habe etwas gestockt, als ich diese Formulierung das zweite Mal las.

Sie waren mittlerweile ein Jahr zusammen und gerade jetzt, wo sie ihm ihr Ja-Wort gegeben hatte, musste er eine Geschäftsreise machen.

Sie hätte schreien müssen.

Alles, was sie fühlte, war diese unglaubliche Leere.

Sie hatte dies kaum wahrgenommen.
„Dies“ klingt für mich sehr steif und distanziert. Passt mMn nicht so gut hier. Wie wäre es mit „es“?

Der Mann, den sie über alle geliebt hatte, war tot.

Sie war sich sicher, dass sie nicht schlafen können würde, aber trotzdem ging sie hoch ins Badezimmer, um sich fürs Bett fertig zu machen.

„Bill!! Bill, warte!!! Neeeeiiiin!!!“
1 Ausrufezeichen sollte reichen ;) genau wie 1 „e“ und 1 „i“ ;)
so wirkt es auf mich immer, als wenn der Autor nicht wusste, wie er es anders hätte ausdrücken sollen, damit so wirkt wie es soll.

Sie wusste nicht wie lange sie da an die Dusche gelehnt gesessen hatte.
„da“ klingt nicht so schön an der Stelle. Solche kleinen Wörter in Sätzen, in denen man sie nicht braucht, sagt man doch eigentlich nur, wenn man mit jemanden redet. Wenn man eine Geschichte schreibt, sollte man mMn darauf achten, so was zu vermeiden.

Diese Nacht würde sie alleine schlafen müssen.
Ich verstehe nicht, wieso du diesen Satz schreibst.
Nehmen wir mal an, der Leser hat noch keinen blassen Schimmer, wie die Geschichte ausgeht. Er wird dann an dieser Stelle stutzen. Denn sie muss ja eigentlich die nächste Nacht auch alleine schlafen.
Ich würde den Satz streichen.

Und plötzlich sah sie ihn dort stehen

Nach dem schrecklichen Autounfall gestern Morgen ereignete sich am Abend ein weiteres Unglück.

Das wars von mir.
bye

 

Hi!
Erst mal vielen Dank fürs Lesen und die Kritiken moonshadow und Marana! Na ja zu dem kitschig... Ich weiß, aber irgendwie war mir da gerde so nach. ;)
Ich werde die Geschichte noch einmal überarbeiten und versuchen die Kritikpunkte zu beachten.
Ciao!
Wolf

 

Hi...
Also nachdem ich jetzt am Montag meinen Vater verloren hab ist das für mich keineswegs mehr kitschig...:( Das mit dem editieren dauert noch, entschuldigung...
Bye.

 

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