Was ist neu

Flucht

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11.02.2002
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Flucht

Sie rannte. Endlos, schnell und immer weiter.
Sie rannte. Vielleicht um ihr Leben, sie wusste es nicht.

Sie wusste nur, dass sie hier weg musste, alles andere hatte keinen Wert.
Sie rannte weiter, ihr Atem ging schnell, wie lange würde sie noch aushalten?
Wie lange musste sie noch aushalten? Sie wusste es nicht.
Wie sollte sie es auch wissen, wenn sie nicht einmal wusst was ihr Ziel war, geschweige denn wo es lag. Nur weg.
Mehr ließen ihre Gedanken nicht zu, schon zu oft hatte sie versucht ruhig nachzudenken und logische Schlüsse zu ziehn, und schon zu oft war dies fehlgeschlagen. Sie konnte es nicht mehr. Nur weg.
Noch immer rannte sie, die erschöpfungs Singale des Körpers ignorierend, mit schnellen Schritten vorwärts. Würde sie es schaffen, oder war auch dies vergebens? Auch das wusste sie nicht. In ihrem Kopf hämmerte es, Gedankenstränge liefen durch ihren Kopf, doch sie lies sie nicht an die Oberfläche ihres Bewußtseins kommen, wie einzelne Puzzelteile die niemand zusammenfügen kann, die aber trotzdem zusammen gehören. Sie wollte nur vergessen, abschließen, endlich neu beginnen und dazu musste sie weiter.
Ihr Keuchen wurde lauter und sie schien sich auf der Stelle zu bewegen. Vielleicht hatte es alles keinen Sinn und sie lief nur im Kreis, vielleicht war sie immer noch nicht weiter. War sie am Anfang oder am Ende?
"Jetzt nur nicht aufgeben", waren ihre Gedanken, die sie fassen konnte.
Die Zeit stand still.

Dann gaben ihre Beine nach. Langsam fiel sie zu Boden und sackte zusammen.
Sie hatte es nicht geschafft.

[Beitrag editiert von: poison-angel am 12.02.2002 um 16:59]

 

Das Rennen hast du schon sehr ausführlich beschrieben, aber gibt es außer dieser Bewegung eigentlich auch noch eine Handlung?

 

Das Rennen hast du schon sehr ausführlich beschrieben, aber gibt es außer dieser Bewegung eigentlich auch noch eine Handlung?

der plot is recht simpel: sie läuft davon. vor etwas.

 

erstmal danke für eure Kommentare. :)

japp wie der Titel "Flucht" schon besagt, dass Sie vor etwas davon läuft, ist die Handlung. Zugegeben nicht besonders ersichtlich :rolleyes:

 

Ich muss sagen, die Geschichte hat mich überrascht, weil sie erstaunliche Parallelen zu einer meiner Storys aufweist. Lest doch mal "Am dunkelsten ist es kurz vor dem Morgengrauen", ihr werdet sehen, was ich meine. Meiner Meinung nach handelt es sich um die Flüchtendum eine Frau, die ihren Platz in der Welt nicht gefunden hat, um die sich alles wahnsinnig schnell dreht, zu schnell, die in der modernen Gesellschaft mit all ihren Leuchtreklamen und Marketingmaschinen einfach nicht mehr mitkommt. Mir hat es gefallen, ich finde auch gut, dass das Problem der Heldin nicht allzu deutlich zum Vorschein kommt, weil man sich, wenn man sich mal intensiv mit Problem und Thema der GEschcihte auseinandersetzt, immer irgnedwo in der Titelheldin wiederfindet. Meiner Meinung nach gelungen.

 

Ich weiss nicht richtig was ich davon halten soll. Wir sehen hier eine schlichte Beschreibung wie jemand rennt, ohne wirklichen Sinn.
Auch wenn das die Kategorie 'Philosophisches' ist, sollten die Geschichten doch noch einen gewissen Grad an Handlung haben.

Vorallem wiederholen sich für mich die Sätze irgendwie, so das diese Beschreibung auch nicht wirklich gut ist. Ich wäre mehr auf Details eingegangen, um die Belastung des Körpers hervorzuheben.

z.B.
-Schweiß auf der Stirn
-die Füße und die Beschreibung der Schmerzen dieser
-Hände
-Wind im Gesicht ... usw.

Ich würde diese "Geschichte" als Experimentalgeschichte einstufen.

Grüße
Agamemnon :rolleyes:

P.S.: Falls ich irgend etwas mißverstanden haben sollte...Hey! :D

 

bassardo84:
danke für deine Kritik, die Interpretation haut soweit auch hin.
ja stimmt, ich glaub ich diese Geschichte von dir hatte ich schonmal gelesen. Die Ähnlichkeit liegt denke ich darin, dass es beides mehr oder minder beschreibungen einer Situation sind und ohne "wirkliche" Handlung verlaufen.
Nichts der trotz, ich fand deine Geschichte gut *g* mir sagt der Stil zu.

Agamemnon:
Nuja, das die Handlung aus einer einfachen Beschreibung besteht war zwar absicht, aber du hast schon recht, wenn man es nicht selbst geschreiben hat, kann man nicht unbedingt viel damit anfangen. Sollte eigentlich zum nachdenken anregen. :(
Die Wiederholungen waren ebenfalls Absicht, damit deutlich wird in welchen Zustand der Mensch sich befindet.

Ich würde diese "Geschichte" als Experimentalgeschichte einstufen.

Wie definierst du Experimentalgeschichte?

Ich wollt hier am Anfang nich gleich was urig langes reinsetzten. :rolleyes:
Also ich globe Besserung und thx für deine Kritik, negative produktive Kritik is die beste ;)

Grüße,
poison-angel

 

Wenn du jemanden zum Nachdenken anregen willst, dann wären wenigstens einige Andeutungen auf die Frage, wieso die Frau überhaupt auf der Flucht ist, ratsam. Sie flüchtet, das ist alles. Gedanken über das Leben, die Gesellschaft, egal was, kann ich da irgendwie schwer finden. Deshalb weiß ich wirklich nicht, was es mit Philosophie auf sich haben könnte.

 

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