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Flucht
Flucht
Ich hole tief Luft und tauche ein.
Unter Wasser bleibt die Zeit stehen. Wie schon so oft schalte ich ab.
Alle Sorgen, alle Probleme sind hier vergessen.
Es ist so wunderbar ruhig in dieser fremden Welt.
Ein letztes mal hole ich tief Luft.
Langsam lasse ich mich in die Tiefe herabgleiten.
Einzelne Sonnenstrahlen durchdringen die Wasseroberfläche.
Der Grund unter mir ist ruhig. Ich nehme nur einzelne Bewegungen war.
In einiger Entfernung zieht ein Fischschwarm vorbei.
Unter mir ist eine kleine Wiese mit Seegras.
Frisch und saftig sieht es aus. Das Gras wird von einer kleinen Strömung hin und her gewogen, als wenn ein Kamm sanft hindurch streift.
Ich lasse mich weiter hinabsinken. Das Seegras umschließt mich. Ich spüre die Strömung.
Kleine Sandkörner streifen über meine Haut.
Der Druck in meinen Lungen wird stärker.
Ich will hier nicht weg. Hier wo die Zeit stillzustehen scheint und doch alles in Bewegung ist, will ich bleiben.
Noch einmal versuche ich die endlose Ruhe dieser Welt zu genießen. Es mag mir nicht so recht gelingen.
Das Leben ruft. Ich muss wieder auftauchen.
Traurig stoße ich mich vom Grund ab.
Als ich die Oberfläche durchstoße brennen meine Lungen.
Automatisch füllen sie sich mit frischer Luft.
Ich lasse mich noch ein wenig treiben, bevor ich in den Alltag zurück schwimme.