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Floella - der Anfang (Teil eins) von A und E
Teil eins:
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Floella schaute in den Spiegel und erwartete ein glückliches Gesicht zu sehen, doch nur ein missglücktes Lächeln blickte ihr entgegen. Sie seufzte. Es sollte der schönste Tag in ihrem Leben werden. Sie würde Nigel heiraten. Den einen Mann, den sie liebte, aber irgendetwas in ihr sträubte sich dagegen. In den letzten Tagen war das Gefühl starker geworden und nahm immer mehr zu. Manchmal, wenn sie Nigel ansah waren seine Augen so leer. Irgendwie kalt. Bildete sie sich das alles nur ein? Aber was war mit seinen seltsamen Telefonaten nachts und seiner Mutter die er nie erwähnte. „Sie ist für mich gestorben.“, *hatte er mal zu ihr gesagt und weiter das Thema nicht mehr angesprochen. Eigentlich wusste sie nichts über ihn. Seine Vergangenheit. Floella schaute auf ihre Fingernägel, die sie extra für die Hochzeit manikürt hatte und in dem Moment klingelte Nigels Handy. Ohne zu zögern ging sie ran.
„Hallo?“, haucht sie erwartungsvoll in den Hörer. „Mit wem spreche ich?“ , antwortete eine ältere weibliche Stimme. „Mit der Frau- also der FASTFrau von Nigel-“, Floella klang schon ungeduldig, sie wollte jetzt endlich wissen wer das am Hörer war. „Also heiratet er, ich hätte nie von ihm gedacht, dass er sich so schnell binden wird.“ Jetzt reichte es Floella und nun bekam die Frau am anderen Ende der Leitung deutlich zu spüren, dass Floella sehr genervt von diesem „Telefongespräch“ war. „Ach so, ich hatte völlig vergessen mich vorzustellen, das tut mir leid, also ich bin...“,Floella hörte nur noch hektisches Tuten im Höre, die Person – wer auch immer sie war – schien aufgelegt zu haben. Floella schaute verdutzt das Handy an, bis sie merkte, wie sich ein Schatten hinter ihr auftat und immer näher auf sie zu kam. Sie zuckte zusammen und wollte schreien, doch der Schatten presse ihr seine Hand auf den Mund. „Na Süße, was machst du?“ , Erleichterung durchrieselte sie. Es war Nigel. Etwas heftiger als beabsichtigt stieß sie ihn von sich. „Du hast mich vielleicht erschreckt“ , sagt sie. „Was hast du mit meinem Handy gemacht?“, fragt Nigel alarmierend nach als er es in ihrer Hand sah, ohne auf sie einzugehen. „Na ja, es hat geklingelt und da dachte ich, ...“ „...da hast du gedacht, nimmst du einfach mal ab. SAG MAL SPINNST DU??? DU KANNST DOCH NICHT EINFACH AN MEINE PRIVATSACHEN GEHEN!!!“ Floella erschrak. Er hatte sie noch nie angeschrieen. Drohend kam er auf sie zu. Entsetzt wich sie zurück bis sie an die Wand stieß. „Nigel, beruhige dich, ich wollte echt nicht...“ . Nigels Hand erhob sich. Er würde sie doch nicht schlagen? Das würde er nicht wagen. Plötzlich ging die Tür auf und ein Freund von Nigel erschien. „Oh, ich wollte nicht stören, aber Nigel du musst unbedingt kommen. Da ist was mit...na, du weißt schon.“ Langsam senkte er seine Hand und ließ Floella mit einem Blick der sie wie Eis durchfloss in der Ecke des Raumes alleine. Sie merkte, wie sich das Make-Up, das sie aufgelegt hatte, verflüssigte. Als sie in den Spiegel schaute, sah sie wie sich zwei schwarze Mascara Striche jeweils vom Auge ausgehend den Weg zum Kinn bahnte. Sie konnte nicht realisieren, was passiert war. Der Mann, den sie liebte schien ihr jetzt völlig fremd zu sein. Er wusste genau, dass sie immer noch traumatisiert war und nicht damit umgehen konnte wenn sie jemand anschrie oder schlug und sie war sich in dem Moment nicht sicher ob ihm nicht doch die Hand ausgerutscht wäre, wobei er ihr versicherte sie nie zu schlagen. Am liebsten wäre sie jetzt zu ihrer besten Freundin gegangen, die aber vor einem Monat auf mysteriöse Weise gestorben ist.
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Nigel lief mit seinem Freund Felix den Flur entlang. Dieses blöde Miststück würde ihm noch alles versauen. Endlich hatte er sie soweit, dass sie ihn heiraten wollt. Jetzt, so kurz vor seinem Ziel musste er sich beherrschen. Es war schon nicht einfach gewesen, ihre Freundin aus dem Weg zu räumen. Sie hätte eben nicht ihr Nase in Dinge stecken müssen, die sie nichts angingen und nun fing Floella auch schon an. Noch zwei Wochen, dann würde er sie auch nicht mehr brauchen. Felix öffnete eine Tür und ging vor. „Ich habe alles bestellt, doch die haben nur die Hälfte geliefert. Jetzt versuche ich die ganze Zeit den Bastard, der dafür verantwortlich ist zu bekommen, aber du kennst diese beschränkten Typen ja. Keiner weiß was.“ Er zog den Reisverschluss einer Sporttasche auf und ein paar Waffen waren zu erkennen. „Egal, für heute Abend reicht das“ , sagte Nigel und holte sich eine Glock 12. Er mochte diese Waffe. Sie war nicht zu schwer und nicht zu leicht, sondern lag perfekt in seiner Hand. „Was ist mit deiner Braut?“, wollte Felix wissen. „Die beruhigt sich schon. Ich würde sagen wir müssen los.“ Nigel machte den Reisverschluss der Tasche zu und ging Richtung Tür. Plötztlich stand Floellas Mutter vor Nigel, natürlich ausgestaattet mit der neuesten Gucci Kollektion und einem kleinen Chiuaua, der vor sich hin bellte, in der Dior Tasche. Mit überfreundlichem, gekünselten Lachen empfing Nigel sie und öffnete ihr – ganz Gentlemen - die Tür. „Nigel, ich hätte da noch ein paar Sachen mit dir zu besprechen, immerhin soll die Hochzeit der schönste Tag im Leben meiner Tochter werden.“ Sie sprach mit solch einer von ihr ausgehenden Überlegenheitund immer die Nasenspizte nach ganz oben, dass musste sie sich zum Lebensmotto gemacht haben. Wie gerne würde Nigel sie jetzt abknallen und um ihr Leben betteln sehen. Sie sollte am Boden kriechen und wie gerne würde er dem kleinen scheiß Köter, der nur richtig temperiereten Champagner zu trinken bekam, das Maul stopfen. Aber noch war es nicht so weit, er musste sich noch gedulden, aber wie heißt es immer so schön – Vorfreude ist die schönste Freude. Felix war ihm einen ungeduldigen Blick zu. Kafür würde er auch noch bezahlen. Kiner sah ihn schief von der Seite an. Schon gar nicht in Gegenwart anderer Leute. Seine Hände kribbelten und er musste den Impuls nach seiner Waffe zu greifen unterdrücken. „Es tut mir ja so Leid, aber ich fürchte wir m+ssen das vertagen. Floella die Ärmste, fühlte sich vorhin nicht so gut und wollte sich etwas hinlegen und ohne meinen Engel möchte ich nichts planen. Wie Sie schon sagten, es soll schließlich ein unvergesslicher Tag werden, nicht wahr.“ Oh ja, er würde unvergesslich werden. Schon beim Gedanken an den Tag durchlief ihn ein süßer Schauer. Mit einem charmanten Lächeln un einem Zwinkern verabschiedete er sich von ihr. Als er schließlich mit Felix beim Auto ankam blaffte er ihn an. „WAG ES JA NIE WIDER...!“ Doch da hatte Felix schon eine Pistole gezogen und hielt sie Nigel an die Schläfe. „Nein, du wagst es nie wieder mich irgendwie blöd anzumachen. Mach das mit der Braut, aber nicht mit mir Hör zu. Jetzt läuft das Spiel etwas anders. Und zwar nach meinen Regeln. Und die erste Regel wird sein, dass du mir deine hübsche Waffe gibst, auch die in deiner Jackentasche, und ach ja du redest nur noch dann, wenn ich dich was frage.“ Nigel überlegte Blitzschnell. Im Moment hatte Felix die besseren Karten. Aber in zehn Minuten würde Tom anrufen. Er musste ein Lächeln unterdrücken. Felix war fast so blöd wie Floella und ihre Schlampe von Mutter. Als wenn Felix es mit ihm aufnehmen könnte. „Hör mal Felix, du...“ „HALT DIE KLAPPE, VERDAMMT!!!“ Die Pistole bohrte sich fester in Nigels Kopf. „Alter, du magst jetzt wohl noch darüber lachen, aber ich sag dir, bald wirst du es nicht mehr können, wenn du so wieter machst, also heirate jetzt endlich das Miststück und zei den Plan durch. Ich sag dir wenn das nicht so klappt wie geplant, dann wirst du mit der Kugel in meinem Gewehr nähere Bekanntschaft machen, wie die lieb ist!“ Nigel holte tief Luft und wollte weiter reden. „Halts Maul!“ „Och Felix, nicht so aggressiv!! Ich kann ja auch verstehen, dass du nach dreißig Jahren auch mal den großen Macker spielen möchtest, aber mach das dann bitte nicht mit mir, geh auf den Kinderspielplatz, dort kannst du dann bestimmen, wer rutschen darf und wer nicht. Aber hier, mein Lieber, läut DAS nicht.“ Felix war so sprachlos, dass er sich wehrlos die Waffe von Nigel entnehmen ließ. So, Leute und jetzt wird das Spiel wir normal auch, nach MEINEN Regeln gespielt und ihr haltet alle eure Klappe. Nigel stieg ins Auto, die anderen folgten ihm stumm, er drehte den Bass laut und die Reifen quitschten auf.
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Floella saß im Zimmer auf dem Bett. Sie hatte ihr Gesicht gewaschen, doch ihre roten Augen verrieten, dass sie geweint hatte. Sie fühlte sich so allein. Es gab niemanden, dem sie sich anvertrauen könnte. Ihre Mutter würde ihr nie glauben. Außerdem hatte sie ihr noch nie riechtig zugehört. Außer Marie ihere Feundin hatte sie eigentlich noch keinem Menschen richtig nah gestanden. Natürlich war da noch Nigel, aber...und Milo. Ja, Milo. Von ihm hatte sie schon lange nichts mehr gehört. Nigel würde das aber auch niemals erlauben. Er würde ihr nie glauben, dass es bloß Freundschaft wäre. Allerdings war er im Moment nicht d und wenn Nigel abe3nds wegging, blieb er meist auch lange. Was er dann tat, wusste sie nicht genau. Das er bowlen geht mit seinen „Männern“ glaubte sie ihm schon lange nicht mehr. Sie holte ihr Händy und wählte die Auskunft. Nach paar Minuten hatte sie Milos Nummer. Sollt sie wirklich? Nigel würde ausrasten, wenn er das rausbekommen würde. Doch schon tutete es in der Leitung. „Milo Hoffmann.“ „Hi Milo, ich bins, Floella.“ Man hörte im Hintergrund etwas runterfallen und in Scherben gehen. „Floella? Oh mein Gott! Wie hast du,... ich meine wasrum...ach blödsinn. Ich glaubs net. Warum hast du dich solange nicht mehr gemeldet? DU bist einfach so verschwunden. geht’s dir gut?“ „Milo, können wir uns irgendwo treffen? Bitte, ich brauch dringend deine Hilfe.“ „Klar, jederzeit. Wann, wo?“ „Kannst du so schnell wie möglich nach Los Angeles kommen? Du weißt schon. Zu unserem Treffpunkt.“ „Ich bin in drei Stunden bei dir.“ Floella legte auf. Zum ersten mal, seit sehr langer Zeit war sie vollkommen glücklich. Sie sehnte sich richtig danach, wieder in Milos Mandelförmige braune Augen zu schauen. Sie wusste, sie hatte die Intuition, das Milo im Moment der einzigste Mensch war, dem sie vollkommen vertrauen konnte.
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Ungeduldig trommelte er mit den Fingern gegen die Eisenstange, an der er lehnte. Alle drei Sekunden schaute er auf sein Handy um auch sicher zu gehen, dass Floella doch nicht noch absagte. Seine Hände zietterten so stark, dass er nicht mal eine Kaffeetasse hätte halten können, ohne nicht alles zu verschütten. Während er mühsam seine Hände senkte und es, was ihn selbst überraschte ziemlich gut gelang, dass zittern zu unterdrücken sah er sie auf sich zu kommen. Trotz der Jahre die vergangen waren, erkannte er sie auf anhieb. Das Zittern der Hände verstärkte sich und er fuhr sich nervös durch die dunklen Haare. Er musste Lächerlich aussehen, doch ihr geschmeidiger Gang, ihre langen Beine, das verführerische Lächeln, das dunkle lange Haar machten ihn fast wahnsinnig.
Er war genau so süß und noch so nervös wie vor Jahren. Das war es auch, was ihn ausmachte, sie konnte sich selbst nicht verstehen, warum sie ihn damals einfach so fortgegangen war. Sie umarmte ihn innig und sie wusst, dass in diesem Moment nicht hätte passieren können. Sie hatte schon fast vergessen gehabt wie geborgen sie sich in Milos Armen gefühlt hatte. Langsam löste Floella sich aus der Umarmung. Seine braunen Augen sahen in ihre und schließlich fragte er: „Was ist denn los, Kleines?“ Und endlich konnte sie anfangen zu reden. Sie fing damit an, wie sie Nigel kennen gelernt hatte, von seinen seltsamen Telefonaten und seinen „Bowling-Ausflügen“. Milo hörte ihr zu und unterbrach sie erst als sie ihm sagt, wie Nigel sie manchmal anschrie und sie fast geschlagen hätte wenn Felix nicht aufgekreuzt wäre. „ER wollt WAS???“, Milo sprang auf.“Wenn er es noch einmal wagt dich dich auch nur schief anzuschauen, wird er mich kennen lernen. Ich werde...!“ Es gab Floella einen Stich. Milo war so besorgt um sie. Das war er immer gewesen, und sie war abgehauen. Doch sie wollte ihn nicht in ihre Geschichte verwickeln. Nigel könnte ihm sonst was antun und dafür wollte sie nicht auch noch verantwortlich sein. Ganz vertraut nahm sie sedine Hand. „Nein, Milo, das darfst du nicht. Nigel darf ja nicht mal erfahren, dass wir uns getroffen haben. Bitte, du würdest dir nur schaden, ich will nicht, dass dir was passiert, verstehst du?“ „Warum bist du damals weggegangen?“, fragte er sie. Noch während Floella überlegte, ob sie ihm die Wahrheit sagen sollte, beugte er sich zu ihr vor und sie versanken in einem langen Kuss.
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Das Klingeln hörte er nicht, er spürte nur das Viebrieren duch den Stoff seiner designer Jacke. Fluchen drehte Nigel den MP3 player der in sein Auto eingebaut war aus und ging an sein Handy. „Was ist?“ ,fragte er schlecht gelaunt. „Ja ich bins. Ich wollte dir nur sagen, dass deine kleine Nutte in einem Cafe sitzt und mit irgendteinem Südländer schwer beschäftigt ist.“ Das dreckige Lachen von Felix reitzte ihn noch mehr. „Oh shit! Finde heraus, wer der Kerl ist. Wir werden uns dann später um ihn kümmern, ich bin grad geschäftlich unterwegs.“ „Soll ich deine Schlampe wegbringen?“ „Nein, guck nur wo sie hingehen und bleib ihnen auf den Fersen.“ Nigel legte auf. Innerlich zitterte er vor Wut, doch er hatte schon früh gelernt seinen Körper Kontrolle zu halten. Gleich würde er sich erstmal austoben können und Floella würde ihn noch kniend darum flehen ihr zu verzeihen. Oh wie er so was liebte. Bald nicht mehr lange. Fast beruhigt fuhr er weiter. Dann hielt er vor einem Tor. Es war golden. Der gepflegte Kiesweg führte zu einer prunkvollen Villa. „So Jungs, es geht los. Hat jeder was er braucht?“ Die anderen nickten nur. Keiner wagte etwas zu sagen. Wenn Nigel in dieser Stimmung war, konnte es leicht passieren, dass man sein Leben verlorl. Sie stiegen aus und ein Lächeln lag auf Nigels Gesicht, als er das Tor sprengte.
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„Komm sofort mit, du scheiß Schlampe, kannst auch von niemandem die Finger lassen, nan was wird wohl dein Nigel davon halten, wenn er davon erfährt, dss du mit so einem Nigger fickst? Du Weißt, er hatte schon immer was gegen Ausländer! Mit seinem lieblings-überlegenem Grinsen schaute er Milo an. Dieser sprang auf, näherte sich Felix, soch bevor er ihm etwas antun konnte, stellte sich Floella zwischen die Beiden. „Was willst du, damit Nigel nichts davon erfährt??“ „Oh, na dass müsste ich mir ja sehr gründlich überlegen, immerhin ist das eine ganzhe Menge, was du da von mir erwartest, mein Mäuschen, du weißt ich kann ganz schwer Sachen für mich behalten!“ Felix fuhr sich mit seiner schon Jahre nicht mehr gewaschenen Hand über Floellas Gesicht, angewiedert sah sie auf den Boden, doch plötzlich nahm sie ihre Hand und drückte Felix`aus ihrem Gesicht. „Hey, bloß nicht bockig werden Schätzchen, du weißt, mir könnte jederzeit so ein kleines Säztchen in Gegenwart von Nigel rausrutschen.“ „Dann sag endlich WAS du willst!“ „Na ja, eine Idee hätte ich da schon, so eine Nacht mit dir, dass würde fürs erste genügen!“ Floella schluckte. „Also natürlich musst dus mir shcon richtig besorgen, ich und du wir müssen beide vollkommen zufrieden sein, nach besagter Nacht. Milo zog Floella vorsichtig zur Seite und flüsterteihr zu: „Du kannst unmöglich solch ein Angebot annehmen!!“ „Hey, was soll ich machen, wenn Nigel davon erfährt bin ich tot!“ Milo war außer sich. „Aber der wird immer wieder kommen, er wird dich damit immer wieder erpressen!! Wer weiß, was er als nächstes von dir verlangt. Er ist ja so abartig, mit so einem Menschen in einem Bett, das muss die Hölle sein, du kannst dieses Angebot nicht annehmen, unmöglich, na und, dann erfährt dein Nigel eben davon, dann kommst du mit mir, wir tauchen zusammen unter.“ Floella löste sich aus Milos Griff. „Du hast leicht reden, du kennst Nigel nicht, der wird uns bis ans Ende der Welt folgen, bis er uns gefunden hat, und dann willst du nicht wissen was er dann mit uns machen wird!!“ „Aber stell dir vor, er wieß es schon, kann doch sein, dass dich Felix nur damit erpressen will!“ „Milo, scheiße konntest du ja schon immer gut erzählen, aber das ist wirklich lächerlich. Woher soll er denn das wissen??!!“ Floella wendete sich ohne Milo nochmal anzusehen Felix zu und in ihrem Gesicht war kein Gefühl zu erkenne, als sie zu Felix sagte: „Ja, ich nehme das Angebot an.“ Jetzt stand Felix wieder mit seinem überlegenem Grinsen da.
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Mit der einen Hand wischte er über sein blutverschmiertes Gesicht so, dass sich rote Streifen bildeten. Zufrieden drehte er sich zu dem Rest um. Er selbst hatte nur zwei seiner Leute verloren, aber dir ganz versiffte Bande hatte er ausgerottet. Das waren weitere 100 000 Dollar. Nicht besonders viel, aber der Job war ja auch nicht besonders schwer gewesen. Seinen Anzug konnte er leider auch vergessen. „Hey Nigel, wann ist denn jetzt dein großer Tag?“ ,fragte einer spöttsich. Natürlich war es Chris. Dem hatte jemand zu oft ins Gehirn geschissen. „Ich mein, wenn wir rechtzeitig auftauchen sollen... und ähm, wir wollten noch fragen wies mit der Bezahlung aussieht.“ War der Idiot lebensmüde? Nigel könnte ihn allein für die Frage umbringen lassen, aber er war ausnahmsweise mal guter Laune. Diese Art von Aufträgen gaben ihm immer ein Gefühl von Freiheit. „Eine Woch noch. Und was die Bezahlung angeht, Chris, die wirst du dann bekommen wenn du deinen Auftrag erledigt hast. So ich muss jetzt weg. Wie sehen uns morgen zur Besprechung.“ Er stieg in sein Auto und fuhr los. Erst würde er duschen und dann würde er sich Floella widmen. Der Tag wurde immer besser.
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Der Tag wurde immer schlechter. Milo zeriss es fast das Herz als er den Ausdruck in Floellas Augen sah. Mit diesem Aufschneider würde er fertig werden, doch er kannte diese Art von Typen. Sie waren nie allein. Irgentwo waren noch mehr. Dieses überlegene Grinsen machte ihn fast wahnsinnig. Er nahm Floellas Hand und zog sie zu sich. „Komm wir verschwinden jetzt. Los komm Floella.“ Dann zog er sie einfach mit. Er rannte los, auf den Hintereingangt des Cafes zu. Floella stoperte hinter ihm her, seine Hand war fest um ihre geklammert. Es musst ihr weh tun, doch das was der Kerl mit ihr anstellen würde wäre noch viel schlimmer. Zu schlimm um zu Ende zu denken. Niemals würde er das zulassen. Die Leute im Cafe drehten sic um, sahen das Drama doch sie schauten bloß zu. Erst als Felix seine Waffe zog und auf Milo richtete schrien ein paar entsetzt auf. Manche warfen sich auf den Boden. „Floella, wenn du willst das er weiterlebt bleib stehen.“ Felix srpach fast flüsternd und doch war es im ganzen Raum zu verstehen. Floella stolperte als sie abbrucht stehen blieb, fiel auf ihre Knie. Auch Milo war erstarrt. Felix kam näher, die Waffeimmer auf ihn gerichtet. „Für alle dein Fehler wird sie büßen müssen.“, sagte er mit einem Grinsen den Blick auf Floella, die immer noch am Boden kniete. „Wollen wir das nicht auf später verschieben?“ ,spöttisch nahm er ihren Arm und hob sie auf ihre Füße hoch. „Und jetzt, gehen wir alle schoön zu meinem Wagen. Und denk dran, sein Blick richtete sich auf Milo, „du willst ihr ja nicht schaden, oder?“ Milo wusste, dass es keine Möglichkeit mehr zu fliehen gab. Wenn er wenigstens Floella hätte wegbringen können. Doch jetzt waren sie beide ausgeliefert.
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„Floella? Bist du da?“ Nigel erwartete eine Antwort, wie üblich, doch Floella war ja nicht da. Er ließ seinen Schlüssel auf den Tisch fallen und kramte sein Handy aus der Innentasche seiner Jacke. Mit einem genervten Blick wartete er bis sie abnahm, doch Fehlanzeige, nur die Mailbox antwortete mechanisch. Voller Wut feuerte er sein Handy auf den Boden, es zersprang in tausend kleine Teile. Diese elende Hure, dieses verdammte Miststück, warscheinlich liegt sie mit dem dreckigen Nigger im Bett und zerstört meinen ganzen Plan. ER nahm das Telefon, da sein Handy ja ausser betrieb war und wählte ganz automatisch eine Nummer. „Hey, ich bins. Könntet ihr vorbei kommen? ...Okay, dann bis gleich.“ einige Minuten und drei Bier später stiegen mit mindestens zehn Zentimeter hohen High Heel Absätzen, auf denen sie warscheinlich ein Jahr lang übten um nur halbwegs darauf laufen zu können. Nigel erwartete sie schon mit Champagner und Kaviar.
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Milo und Floella saßen stumm auf der Rückbank und hörten gar nicht mehr hin, was Felix da vor sich hin faselte. Plötzlich fiel Floella die Mini Waffe in ihrer Handtasche ein, die sie zur Sicherheit immer bei sich trug. Vorsichtig zog sie sie aus der Tasche und überreichte sie Milo, der hinter Felix saß. Ohne zu zögern drückte Milo die Waffe an Felix Schläfel. „So mein lieber, da ist dein Plan doch nicht so aufgegangen, wie du es gern gehabt hättest?! Tja, pech für dich, mussts ja ziemlich nötig haben, aber ich hätte da ein paar Tipps. Wie wärs mit duschen oder Zähneputzen und wenn das alles nix nützt, dann gibt es noch Bordelle und jetzt halte sofort an und lass uns raus, sonst wirst du mit meiner Kugel bekanntschaft machen. Felix fuhr langsamer und ließ die Beiden aussteigen. Zur Sicherheit schoss Mio ihn noch in sein Bein, damit er ihnen nicht folgen konnte. „Ach und übrigens Felix, ich ficke keine Looser, bye!!“ Floella schlug die Autotür zu und rannte mit Milo weg. Felix zog mit schmerzverzogenem Gesicht sein Handy aus der Jacke und wählte Nigels Festnetztnummer, nachdem er ihn nicht auf seinem Handy erreichen konnte, weil dieses ja demoliert am Boden lag.
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Nigel lag zwischen seinen Playboy Häschen, die ihn mit Oliven fütterten und nur mit einer Tigerfelldecke bekleidet waren. Er war sichtlich genervt als sein Telefon klingelte, er würde es am liebsten gegen die Wand, doch er konnte sich noch beherrschen. „Wer stört?!“ „Nigel, komm sofort, du musst mir helfen, ich bin in der Parc Allee, bitte.“, stöhnte Felix mit schmerzverzogener Stimme ins Handy. „Oh mann Felix, du bist so ein verdammter Trottel, dich kann man aber auch nichts heißen, ich hab noch nie so einen verdammten Fixer wie dich gesehn.“ Ohne sich zu verabschieden schmiss Nigel jetzt doch sein Telefon an die Wand, er sah kein Grund sich jetzt noch zusammen zureißen. Warum kenne ich auch nur solche Arschlöcher?? Widerwillig stand er auf und zog sich wieder das an, was ihm zuvor „seine Mädchen“ vom Leig gerissen hatten
***.
Noch keuschend von der Strecke, die sie rennend zurück gelegt hatten, ließen sie sich ins weiche Gras fallen. „Milo, es tut mir leid, dass du da mit reingezogen wurdest. Ich hätte dich nicht anrufen sollen. Weißt du, ich glaube es ist besser ich gehe zurück und du gehst irgentwo hin wo sie dich nicht finden und...“ „Sei bloß ruhig. Du hättest gar nichts besseres tun können als mich anzurufen. Ich weiß nicht wie es dir erging, doch ich habe jeden Tag an dich gedacht, seit du weggegangen bist. Du hast mir so gefehlt Floella. Du hast mir damal geholfen, als ich nicht mehr wusste was ich tun sollte und jetzt werde ich dir helfen. Und nicht nur weil du mir damals geholfen hast, sondern auch weil ich dich...“ Weiter kam er nicht, denn Floella fing an ihn zu küssen. Sie wollt nicht das hören was er fast gesagt hätte. Nicht hier, nicht in dieser Situation. Warum mussten sie sich heute wiedersehen? Warum nicht vor einer Woche? Sie spürte wie Tränen ihr Gesicht runterliefen.
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Selbst an Nigels aggressiven Fahrstil konnte man erkennen, dass er wütend war. Sehr wütend. Er wollte instinktiv nach seinem Handy greifen, da fiel ihm ein, dass er es ja gegen die Wand geschmissen hatte. Diese Erkenntnis trug nicht gerade dazu bei, sein Laune zu heben. Er musste sich zwingen nicht auf die Tastatur einzu schlagen als er die Nummern auf seinem Autotelefon drückte. „Chris, du musst sofort zu mir ko...Es ist mir scheißegal wo du gerade bist, bring Will mit und wenn ihr nicht in dreißig Minuten auftaucht, dann...okay dann gbis gleich. Und seit pünktlich.“ Nigel kam in der Parc Allee an, sah schon wo Felix Wagen stand. Als er auf die Bremse trat hinterliß er Streifen auf der Fahrbahn. Wenigstens hatte die Sache etwas gutes.
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Chris legte auf. „Dieser verdammte Hurensohn!!“ Will schaute fragend auf. „Nigel, wer sonst. Wir sollen sofort zu ihm kommen. Warscheinlich wieder irgenteine Drecksarbeit.“ „Legen wir ihn um.“,sagte Will und schoss zwiemal mit seiner Waffe auf eine Pappfigurdie große ähnlichkeit mit Nigel hatte. Er traf genau in den Kopf. Ein sauberer Schuss. Chris lachte trocken auf, doch dann dachte er ernsthaft darüber nach. Schließlich schüttelte er den Kopf. „Man kann Nigel nicht umbringen.“ „Natürlich, du musst nur seine Schwachstelle finden.“ „Nigel hat keine Schwachstelle.“ „Jeder Mensch hat eine Schwachstelle. Auch Nigel.“, Will sprach so locker über die Sache als wenn Nigel nur irngendwer wäre. „Ja, vielleicht hast du recht. Vielleicht kann man Nigel wirklich töten, aber man würde selbst dabei draufgehen.“ „Ist es dir das Wert?“ „Lass uns gehen. Der Bastard wird sonst uns noch umbringen. Gott, wie ich den Tag verfluche, an dem ich ihn kennen gelernt habe. Und jetzt wird er noch die ganze verdammte Kohle abstauben, die er von seiner kleinen Schlampe kriegt. Hast du alles? Dann gehen wir besser. Aber langsam sollte er mal das Geld rausrücken für den letzten Auftrag. Ich kann meine Nutten bald nicht mehr bezahlen.“ Während Chris sprach, packte Will seine Tasche mit dem nötigen „Kleinkram“ und sie gingen richtung Auto. Langsam begann sich ein Plan in Chris Kopf zu bilden. Er kanne noch einen Scharfschützen, der auch mal für Nigel gearbeitet hatte. Nigel hatte ihn in einem Streit mal töten wollen, hatte es auch fast geschafft. Aber eben nur fast. „Sag mal Will, erinnerst du dich noch an Ben?“ „Den Scharfschützen? Klar. Angeblich arbeitet er nicht mehr. Warum, will Nigel das wissen?“ Ein Grinsen legte sich auf Chris Gesicht. „Nein, nur ich.“ Dann fuhren sie los. Chris fühlte sich schon etwas besser.
***
„Wir müssen zum Flughafen, da kann ich Geld besorgen und wir fliegen irgentwohin. Was hälst du von Mallorca. Oder Bora Bora?“, Floella versuchte zu lächeln. Es wurde mehr eine Grimasse. „Mir ist es egal. Ich will bloß weg von hier. So weit wie möglich.“ Milo steuerte auf eine Telefonzelle zu. „Ein bisschen Kleingeld hab ich noch. Es ist besser wir fahren mit einem Taxi.“ „Ich hab noch mein Handy.“ Floella zog es aus ihrer Tasche, wählte den Taxistand. Zehn Minuten später saßen beide in einem Taxi richtung Flughafen. „Ich muss noch jemanden anrufen.“, sagte Floella. Es widerstrebte ihr, doch sie wollte nicht, dass ihre Mutter sich Sorgen machte. Schließlich wählte sie. „Hi mom.“
***
„Ich hab ein Signal, Nigel.“ Nigel kam an den Laptop. Tom war echt gut. Eigentlich mochte Nigel Hacker nicht besonders, aber Tom war schon in Ordnung. Nachdem er Felix bei sich zu Hause halbwegs versorgt hatte, war Tom sofort aufgetaucht. „Da haben wir die kleine Drecksau. Kannst du sie orten?“, wollte Nigel wissen. „Ja, solange sie mit dem Handy telefonieren. Augenblick,...da, sie sietzten in einem Taxi glaub ich. Sieht so aus, als wenn sie zum Flughafen fahren.“ „Chris, Will, wir fahren zum Flughafen.“ Missmutig stand Chris auf. Nigel entging das nicht. Doch jetzt ging es um wichtigeres. „Soll ich mitkommen?“ „Nein, Tom, du musst etwas über diesen Milo rausfinden.“ Tom hörte die anderen zur Haustür rausgehen. Er gab mehrere Codes in seinen Laptop ein, dann erschien auf dem Bildschirm ein Bild von Milo. „Aha, ein Ex-Bulle.“, murmelte Tom vor sich hin. Nach etwas stöbern fand er auch den Grund für die Kündigung. Er sog scharf die Luft ein. Das würde nicht leicht werden, für die anderen. Der Mann wusste wie man mit Waffen umging und mit Leuten wie Nigel. Etwas ähnliches wie Respekt empfand Tom in diesem Moment für Milo. Bisher kannte er nur einen Menschen, der mal mit der Mafia gespielt hat und davon kam. Und das war Nigel. Doch dieser Milo war auch nicht zu unterschätzen.
Ende Teil eins