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Finnigans Journey

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21.08.2007
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Finnigans Journey

Finnigan stieg in sein Mobil. Es war ein X-5, das neuste am Markt für Antigrav-getriebene Automobile. Er betätigte den Türöffner. Sogleich schob sich die Tür mit leisem Summen aus der Umfassung und nach hinten. Er ließ sich in den bequemen Schalensitz fallen, so dass er mehr lag als saß. So hatte er seinen Sitz immer eingestellt. Finnigan wollte nicht nur schnell ankommen, er wollte reisen. Wieder betätigte er den Türöffner. Die Tür schob sich zu und die Bordsysteme fuhren hoch. Auf dem kleinen Bildschirm rechts seines Blickfeldes tauchten zahlreiche Statusmeldungen auf. Eine davon schaute Finnigan sich näher an. Sie lautete „kritischer Kraftstoffstand“. Er tippte kurz auf den Bildschirm, um die Meldung zu quittieren. Eine Stimme ertönte „Guten Morgen Mr. Finnigan“.Finnigan grinste. Er ließ sich gern von Maschinen umgarnen. In ihnen sah er die Sklaven der Menschheit.

Selbstsicher nahm er das Steuerhorn in die Hand und zog, so dass sich sein X-5 mit einem Ruck um einige Meter erhob. Die Beschleunigung war so stark, dass er in den Sitz gepresst wurde. „Viel zu empfindlich, diese Dinger“ dachte er. Sanft stieg er weiter empor, bis zum Ende seines privaten Parkgrube. Dabei handelte es sich eigentlich um ein tiefes Loch in der Oberschale eines Stahlgebäudes. Am Boden dieses Lochs war sein X-5 normalerweise geparkt. Nun konnte er jedoch nicht einfach herausfliegen, denn es herrschte ein reger Verkehr. Er blickte also nach oben und wartete auf eine Lücke. Nach einiger Zeit fluchte er leise, denn der Verkehr war an diesem Morgen noch dichter als sonst. Dann hielt er es nicht mehr aus: Er aktivierte den oberen Blinker und drängelte sich in den Strom, nicht ohne einige Ausweicher anderer Antigrav-Automobile zu provozieren. Sobald er im Strom war, passte er seine Geschwindigkeit an. „Woher kommen nur die ganzen Autos?“ fragte er sich. „Seit Einführung des 3D-Verkehrs haben sich doch die Straßen vervielfacht. Da müsste für alle genug Platz sein." grübelte er. "Aber die Autos haben sich ja schließlich auch vervielfacht. Wer fliegt nicht gerne so einen metallenen Flitzer, der außerdem noch sehr bequem ist?“ Er blinkte und bog nach unten ab.

Die Sitzheizung machte sich mittlerweile bemerkbar. Sie hielt seinen Schalensitz leicht oberhalb der Körpertemperatur, so dass ihm angenehm warm war. Wegen der Wärme fühlte Finnigan sich müde und fing an zu dösen. Jäh schreckte er auf, als er von einem anderen X-5 knapp überholt wurde. "Drängler!!" schimpfte Finnigan. "Warum hatte man auch die Geschwindigkeitsbegrenzung abgeschafft? Jetzt war es den jugendlichen Autofliegern ein leichtes, den Verkehr zu verunsichern. Heute setzt jeder auf Selbstverantwortung, auch wenn die Teilnahme am Straßenverkehr dadurch zum Risiko wird. Verrückte Zeiten sind das..." Finnigan bog links ab. Auf dem Head-Up-Display erschien erneut die Warnung "kritischer Kraftstoffstand". Finnigan fluchte. Nun musste er schon wieder tanken! Er änderte den Kurs leicht und flog auf eine der schwebenden Tankplattformen zu. Dabei musste er höllisch auf den Verkehr aufpassen, weil das Ansteuern der Plattform mehrere dreidimensionale Spurwechsel nach links oben erforderte. Auf der Plattform konnten fünf Antigrav-Automobile landen. Die Landeplätze waren ringförmig um eine krakenartige Tanksäule angeordnet. Finnigan landete behutsam auf einem Platz. Sofort fuhr ein Krakenarm heran und verband sich mit dem Tankstutzen seines Automobils. Finnigan musste nur noch die Zahlungsmethode auswählen. Mürrisch bestätigte er die Abfrage auf dem kleinen Display und die Maschine begann die Befüllung mit Kraftstoff.

Nach dem Tankvorgang fuhr der Tankrüssel zurück. Finnigan hob wieder ab und scherte in den Verkehr ein. Zum Büroturm waren es noch ein paar Meilen. Finnigan aktivierte das OnBoard-Audio System, um ein paar seiner Lieblingsmusikstücke zu hören. Im selben Moment passierte er einen der großen CO2-Tanker, die wie die Tankplattformen innerhalb der schnell fließenden Verkehrsströme schwebten. Diese Tankschiffe filterten den Kohlenstoffdioxid aus der Umgebungsluft und pumpten ihn in große Tanks. Dabei handelte es sich um eine Maßnahme der Regierung, um der globalen Erwärmung durch den Treibhauseffekt entgegenzuwirken. Finnigan schenkte den mächtigen Tankern einen ehrfurchtsvollen Schulterblick. Er bewunderte dieses Umweltengagement. Die herausgefilterten Gase konnten andernorts weiterverwendet werden, etwa zur Erhöhung der Kohlenstoffdioxidkonzentration in Gewächshäusern. Dann kam Finnigan an eine rote Ampel. Wieder fluchte er. An den Ampeln musste man seit der Umstellung auf den 3D-Verkehr bedeutend länger warten, weil während einer Ampelphase auch der Verkehr nach oben und unten weiterfließen musste. Er sah die Autos der anderen Spuren vorüberfliegen. Schließlich schaltete die Ampel auf grün und er konnte weiter.

Finnigan flog gerade eine leichte Biegung als er einen Anruf aus dem Büroturm bekam. Es war Josh, einer seiner Mitarbeiter "Mensch Finnigan, wo bleibst du?" "Hab mich verspätet, weil ich noch tanken musste. Irgendwas neues im Büro?" "Der Chef war hier, er schickt uns heute raus. Wir sollen Block 230 überprüfen" Finnigan verzog das Gesicht. Warum gab man den stählernen Wohnhäusern keine Namen? Seit der Reorganisation der Stadtzentren wurden die Wohnblöcke durchnumeriert. Alle Antigrav-Automobile besaßen integrierte Navigationssysteme, die Namen fehlten also niemandem. Finnigan selbst haßte die Nummern, weil er sich Namen viel besser merken konnte."Alles klar, bis nachher" antwortete er. Dann legte er auf. Er würde Josh bald genug treffen, da brauchte er das Gespräch nicht in die Länge zu ziehen. Finnigan flog eine Kurve nach unten als er am Rand des Stroms ein Schild entdeckte "Fly-In". Er hatte an diesem Morgen noch nicht gefrühstückt und so bog er ab, um sich noch einen Kaffee zu holen. Das "Fly-In"-Schild markierte eine Seitenbucht zum Herausfliegen. Als Finnigan in die Bucht einflog, erschien auf einem Bildschirm die Speisekarte des Ladens. Natürlich war alles auf Englisch. Die Leute legten immer weniger Wert auf eine Trennung der Sprachen und das Englische schien den Durchsetzungskampf zu gewinnen. Er ordnete sich hinter den wartenden Automobilen ein und tippte auf "Coffee – hot".

Zwei bis drei Musikstücke hörte Finnigan, während er in der Reihe wartete, dann wurde ihm sein Kaffee serviert. Er hielt dazu vor einer kleinen roten Ampel. Links von ihm befand sich eine stählerne Wand, in die ein Metallzylinder eingelassen war. Mit einem leisen Surren drehte sich der Zylinder und gab dabei einen Hohlraum frei. Auf einer kleinen Plattform stand dort sein dampfender Kaffee. Er konnte den Kaffee aber noch nicht greifen und so versetzte er seinen X-5 leicht zur Seite. Noch bevor den Kaffee durch die Scheibe hereingeholt hatte, flog er langsam weiter, wobei er die Ampel ignorierte, die gerade erst auf gelb geschaltet hatte. Er nahm einen Schluck und scherte wieder in die Straße ein. Während er seinen Kaffee trank, flog er eine ganze Weile geradeaus weiter. Dann flog er in einen Tunnel. Der Verkehrsstrom floß hier direkt durch einen der stählernen Wohnblocks hindurch. Als es dunkel wurde aktivierte sein X-5 automatisch die Scheinwerfer und die Leuchtstreifen am Rand des Tunnels wiesen ihm den Weg.

Ein paar Kreuzungen später nahm der Verkehr merklich zu. Er war im Kern des Stadtzentrums angelangt und kam nur noch im Schrittempo voran. Die grauen Wohntürme links und rechts der Route waren gläsernen Bürotürmen gewichen. Es gab hier viel mehr CO2-Tankschiffe, die die Luft filterten.

Finnigan bog in Richtung eines der größeren Türme ab. Dort arbeitete er. Er löste sich aus dem Strom und steuerte zur Spitze des Turmes. Er genoß den langsamen Steilflug an den Bürofenstern seiner Kollegen vorbei. Schließlich hatte er die Turmspitze erreicht. Auf der Oberseite gab es zahlreiche Landeplätze. Er schwebte über seinen persönlichen Landeplatz und ließ sich langsam hinabsinken. Kurz vor der Bodenberührung fing er sein Automobil ab. Sanft setzte er auf dem metallenen Boden auf. Er atmete noch einmal durch, trank den Rest seines Kaffees und deaktivierte die Bordsysteme. Dann betätigte er den Türöffner, um auszusteigen. Sein Kollege Josh wartete schon auf der Plattform.

 

Hallo Däggo und Herzlich Willkommen!

Ich befürchte, die "Geschichte" wird so nicht mehr lange hier stehen. Fortsetzungssachen sind nicht erlaubt - und danach schreit das hier geradezu. Hier steht nämlich nur ein bisschen Vorgeplänkel.
Falls es doch deine ganze Geschichte sein sollte, muss ich leider sagen, dass sie ziemlich schwach ist. Es passiert rein gar nichts. Irgendein Typ fliegt mit seinem fliegenden Auto ein wenig durch die Gegend, ein bisschen Beschreibung drumherum (aber auch nur mäßig) und ein Ende, das eher ein Anfang ist.

Mit den "technischen" Beschreibungen habe ich persönlich auch so meine Schwierigkeiten. CO2-Tankschiffe? Nein, das wäre zu plump - mal abgesehen davon, dass ein gewisser Anteil dieses Zeugs in der Luft durchaus sinnvoll ist. Und fliegende Autos wird's niemals geben, aber das ist nur persönliche Ansicht. :)

Lass dich nicht entmutigen, viel Spaß und

Beste Grüße

Nothlia

 

Hallo Däggo,

und Willkommen auf KG.de.
Mal abgesehen davon, dass Nothlia schon auf das Problem deiner Geschichte hingewiesen hat, möchte ich nur hinzufügen, dass du eigentlich ganz gut beschreiben kannst. Du hast einen festen, klaren und nüchternen Stil, was in der Sci-Fi-Abteilung ganz gut kommt.
Aber ein wenig Action darf es dann doch sein... ;)

@ Nothlia:

Und fliegende Autos wird's niemals geben, aber das ist nur persönliche Ansicht.
Es gibt aber schon eine Magnetschwebebahn, wie du weißt.
Und ich denke mal, wenn du vor 200 Jahren gelebt hättest, hättest du bestimmt auch gesagt, der Mensch wird niemals fliegen können. ;)
Sorry, bitte nicht hauen...

Gruß
Bantam

 

Hallo Däggo,

Deine Geschichte ist wirklich etwas schwach, weil sie irgendwie nichts aussagen will...
Der Höhepunkt fehlt gänzlich und die Reise an sich will auch nichts sagen.

Deine Beschreibungen sind entweder unnötig genau, was auf Kosten der Spannung geht, oder aber an manchen Beschreibungen fehlen interessante Details.

Ausserdem Fragt sich Finnigan zu viel... entweder er ist Shizophren oder er redet mit der KI seines Autos (zweiteres würde dann auch Antworten von selbiger vorraussetzen). So wirken die Fragereien irgendwie gestellt.

So jetzt noch ein paar kommentierte Zitate... :D

Warum hatte man auch die Geschwindigkeitsbegrenzung abgeschafft?
Ich halte das für sehr unwahrscheinlich, da du auf die vervielfachung des Verkehrs hindeutest und alle (3D-) Straßen überfüllt sind.

"kritischer Kraftstoffstand". Finnigan fluchte.
Entweder du löscht die Meldung am Anfang, oder du lässt ihn nicht so überrascht sein! Immerhin weiss er, dass er keinen Treibstoff mehr hat, wieso ist er dann nochmal überrascht??

Gibt bestimmt noch mehr...

 

@Bantam: Klar weiß ich von der Magnetschwebebahn. :) Allein wegen der legendären Stoiber-Bahnhof-Flugplatz-Rede hat sich diese Erfindung schon gelohnt. ;)
Du hast recht, was in 200 Jahren ist, kann ich mir tatsächlich nur schwerlich vorstellen. Fliegende Autos sind für mich einfach etwas, dass ich für keine besonders clevere oder innovative Transportlösung halte. Aber nunja, vll werden wir sie ja noch erleben, die schwebenden Autos als Massentransportmittel. :) In einigen Geschichten / Filme kommen die ja auch cool. :)

Genug Offtopic.

Beste Grüße

Nothlia

 

Erstmal zu bis zur Klärung, ob die Geschichte vollständig ist oder nicht.

 

Die Geschichte ist laut Autor komplett und vollständig.
Wieder geöffnet

 

Ehrlich gesagt ist mir nicht ganz klar, was diese Geschichte aussagen möchte. Erinnert mich ein bisschen an diese "so werden wir im Jahr 2000 leben"-Berichte aus Jugendbüchern oder den MM-Heftchen aus den 50er, 60er Jahren.
Fassen wir zusammen: Ein Typ fährt zur Arbeit, tankt zwischendurch, holt sich einen Kaffee, und wird vor seinem Büro vom Kollegen empfangen. Très spektakulär. :dozey:
Um sich für die SF-Rubrik zu qualifizieren, kann das Auto fliegen, was vielleicht auch nicht unbedingt sooo originell ist.
Kurzum: Das liest sich für mich wie ein Aufsatz zum Thema "Ein Tag im Jahr 2100". Einleitung, Hauptteil, Schluss, brav. Nur: Wo ist die Geschichte abgeblieben?
Kurz gesagt: Ich finde den Text in dieser Form ziemlich öde.

 

Diese Geschichte ist für mich eine Übung gewesen, einen normalen Vorgang mit Erzählung zu füllen. Ich habe damit begonnen, mir einen Anfang und ein Ende zu setzen und dann habe ich die Lücke mit Erzählung gefüllt. Ziel war die Überleitung von A nach B (Parkgrube und Büroturm) Es sollte bewußt besonders alltäglich wirken

 

Diese Geschichte ist für mich eine Übung gewesen, einen normalen Vorgang mit Erzählung zu füllen.

Äh, ja. :confused:
Wird nicht jede Geschichte "mit Erzählung gefüllt?"

Ich habe damit begonnen, mir einen Anfang und ein Ende zu setzen und dann habe ich die Lücke mit Erzählung gefüllt. Ziel war die Überleitung von A nach B (Parkgrube und Büroturm) Es sollte bewußt besonders alltäglich wirken

Und das Ziel hast du auch perfekt geschafft.
Nur: Warum sollte mich als Leser eine Geschichte interessieren, in der lediglich beschrieben wird, wie der Protagonist mit dem Auto von A nach B fährt (bzw. fliegt), zwischendurch tankt und einen Kaffee trinkt?
Da passiert rein gar nicht! Es ist eine statische Beschreibung, ohne jegliche Spannung, bar jeglicher Charakterisierung. Nackter als nackt.
Und, nein: Es muss nicht vor diesem Hintergrund eine Alien-Invasion stattfinden. Aber in dieser Form liest sich der Text so spannend und interessant wie eine Gebrauchsanleitung.
Meiner Ansicht nach muss aber interessante Literatur immer für Spannung sorgen. Ob das eine Verfolgungsjagd ist, wahnsinnige Killer, ein berührender Dialog, eine Liebesgeschichte, etc.
Oder würdest du einen Roman lesen, der auf 300 Seiten lediglich beschreibt, wie der Protagonist sein Auto tankt, Brötchen kauft, Stuhlgang verrichtet und ins Bett geht?

 

ganz deiner Meinung Rainer!

Leider ist diese Geschichte einfach nur vergeudetet Tastatur-Abnutzung.. bitter! sehr bitter!

Irgendwie hat deine Geschichte einfach nichts zu bieten :((

 

Hallo Däggo!

Ich schließe mich an: Die reine Beschreibung, wie du dir den Alltag der Zukunft vorstellst, reißt den Leser nicht vom Hocker, vor allem, da die Unterschiede zu heute vor allem darin zu bestehen scheinen, wie die Autos aussehen...
Beim Titel dachte ich zuerst, es wäre eine Anspielung auf "Finnegans Wake" von James Joyce, aber das ist es wohl nicht, oder irre ich mich? Und deshalb frage ich mich, was der Titel soll? Warum ein englischer Titel? Und wieso "Journey", wenn er doch bloß zur Arbeit fährt, von einer Reise kann man da doch eigentlich nicht sprechen?

Grüße von Perdita

 

Ich habe mich nicht an etwas Spannenderes getraut glaube ich, weil ich Angst hatte bei der Schilderung zu scheitern (Es ist ja nicht leicht etwas richtig spannendes zu konstruieren). Meine neue Geschichte habe ich versucht, etwas epischer zu konstruieren. Ich werde Sie online stellen sobald sie fertig ist (habe mich leider etwas verspätet. Wenn ihr die als meinen zweiten Schreibversuch bewerten könntet, wäre ich euch sehr dankbar.

 

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