Was ist neu

Feuer im Albland

Mitglied
Beitritt
11.10.2001
Beiträge
18
Zuletzt bearbeitet:

Feuer im Albland

Mir ist heiß, so entsetzlich heiß. Meine Kehle scheint zu verbrennen.
Züngelnde, verzerrte Flammen schlagen durch das geschlossene Fenster. Sie winden sich, um nach mir zu greifen.
Der Schrei nach Wasser erstickt im Schrei der Angst.
Arme einer Riesenkrake versuchen mich zu umschlingen.
Wie im Wahn wirft mein Körper sich hin und her.
Bizarre Gestalten erscheinen. Keine weich fließenden Formen, wie von Rauch geschaffen, sondern knochige Körper. Die Töne, die sie von sich geben, sind hoch und schrill und steigern sich in ein wildes Singsang, das mir in den Ohren schmerzt.
Meine Arme heben sich leicht, um meine Ohren vor diesem greuligen Gesang zu bewahren.
Ich sacke kraftlos wieder in mich zusammen.
Ohne Vorwarnung springen bewaffnete Reiter durch die nun geschmolzene Fensterscheibe. Ihre Speere glühen.
Jeder Stoss der zackigen Spitzen zerreißt mich ein Stückchen. Pferdehufe treten alles nieder.
Ein kehliges Lachen, das in ein von Rauch ersticktes Röcheln übergeht, kommt irgendwo aus der Tiefe meines zitternden Körpers. Angst drückt mich in ein schwarze Loch unter mir.
Ich wehre mich. Stemme mich mit aller mir verbliebenden Kraft gegen diese klaffende Schwärze. Schweiß rinnt mir unaufhörlich übers Gesicht. Ist es der Rauch, der meine Augen erblinden lässt?
Etwas seltsam Klebriges rinnt mir die Wangen herunter. Ich spüre, dass mein Gesicht sich langsam verformt. Dahinschmilzt, wie schon zuvor die Fensterscheibe.
Meine Hände lösen sich von der Kante des brennenden Bettes und ich stürze in das ungewisse, schwarze Etwas.
Ich gebe auf.
Vielleicht bringt die Dunkelheit die ersehnte, erfrischende Kühle.
Je tiefer ich falle, weiß ich, dass es nicht so ist. Auch hier nur Flammen. Flammen, die mich lodernd umfangen und mit der Dunkelheit verschmelzen.
Stimmen. Von irgendwo dringen Stimmen zu mir. Dunkel, fern, reden von Fieber und Tod.

 

Hallo Sternchen!

Der Schritt hinüber (am Eingang zur Hölle?) oder doch nur ein Albtraum? Jedenfalls gut geschrieben, sogar die Todesengel konnte ich singen hören. :thumbsup:
Nur ein bisschen zu deprimierend, aber gut...

Alles liebe
Susi

 

Hi Sternchen,

eine äußerlich recht gut geschriebene Geschichte. Der Titel Deiner Geschichte lässt darauf schließen, dass es sich wohl um einen Traum handelt.
Allerdings kann ich für mich keine Aussage in dem Text erkennen, was das Gesamtbild ein wenig trübt. Es ist mir nicht gelungen, die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln lesen zu können, so dass ich auch bei mehrmaligem Lesen nichts Neues bzw. Verstecktes finden kann, was mich zum Denken anregt. Ich denke, dass eine surreale Geschichte gerade dazu anregen sollte.

Liebe Grüße

Liabup

 

Der Titel Deiner Geschichte lässt darauf schließen, dass es sich wohl um einen Traum handelt.
Das war mir schon klar, falls Deine Aussage eine Anspielung auf mein Posting sein soll...
Besser formuliert hätte meine Frage heißen müssen: Ist es ein Traum, der auf der Schwelle zwischen Leben und Tod geträumt wird, oder ist es so, daß jemand (während des Schlafens) träumt, er würde sterben?

 

Nein Susi, es sollte keine Anspielung auf Deine Aussage sein. Eher darauf, dass das sureale Element dadurch ein wenig an Kraft verliert, da sich die Geschichte auf der Traumebene abspielt. Und gerade dort sind doch keine Grenzen vorhanden, die man brechen könnte. Nach meinem Empfinden wird das Sureale dadurch wieder real. Aber das ist wohl eine Frage der Definition.

Liebe Grüße

Liabup

 

Hallo Häferl, hallo Liabup,

die Geschichte soll einen sehr kranken, von Fieber gequälten Menschen darstellen.
Da es mein erster Versuch war etwas Surreales zu schreiben, kann es natürlich sein, dass ich die Geschichte nicht richtig "auf den Punkt" bringen konnte.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom