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Feuer-Fest

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25.03.2017
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Feuer-Fest

Wer legt denn heutzutage noch Wert auf solche Klischees?! Bestimmt nicht wir, der neumodische, alternative Haufen, der sich geschworen hat, niemals zu der Spießer Fraktion zu gehören.

So langsam bin ich dann doch in dem Alter, wo sich in meinem Bekanntenkreis immer mehr Familien gründen. Dies natürlich nur mit Methode und akribischer Anwendung der einzig waren Spießer-Deluxe-Formel: heiraten, Kinder kriegen, sich komplett überschulden für das perfekte Eigenheim und den familienfreundlichen Combi, wo auch der Labrador seine Stammplatz hat.

Es ist auf dem Land nun mal so Brauch. Wenn du dennoch Single bist, musst du ja auf jeden Fall eine fette Macke oder einen ordentlichen Dachschaden haben. Vom anderen Ufer bist du ja sowieso.

Letztes Wochenende war es dann wieder soweit, eine Freundin aus Kindertagen hat sich getraut.

Der Auserkorene war allerdings nicht der Mann mit dem sie 15 Jahre lang zusammen war, sondern der hübsche Weißrusse, den sie vor ungefähr zwei Jahren auf einem Theaterfest kennengelernt hat.
Es ging auf einmal alles sehr schnell… kein Wunder bei der Verhütungsmethode. Meine Freundinnen haben sich nämlich in den Kopf gesetzt, das Hormone Gift seien und sich einen Computer gekauft, der anhand von Körpertemperatur bestimmt, ob man empfänglich ist oder nicht. Russisch Roulette quasi.

Es war ja nur eine Frage der Zeit bis die Erste schwanger wird bei den mittelalterlichen Methoden.

Ein kleiner Junggesellinnenabschied sollte dennoch gefeiert werden. Die ganze Sache war allerdings ein wenig chaotisch. Es fing damit an, dass keine der geladenen Damen zur vereinbarten Zeit aufgetaucht ist. Da wir nun mindestens eine Stunde im Verzug waren und der Tisch im einzigen Restaurant, welches spontan noch Platz für den tollen Tantenclub hatte, seit vollen 5 Minuten reserviert war - dank des überschaubaren und kaum wahrzunehmenden Einsatzes der Trauzeugin - haben wir das Unterhaltungsprogramm mal drakonisch abgekürzt.

Zum Glück steht die Braut auf chinesisches Essen sag ich da nur.

Eine Sache haben wir uns jedoch nicht nehmen lassen. Wir wollten Papierlampions in den Himmel steigen lassen wie es in China zum Neujahrsfest üblich ist. Der geeignetste Ort dafür schien uns der Stadtpark zu sein. Es sind an diesem Abend Temperaturen um den Gefrierpunkt und Schneeregen fällt vom Himmel. Guter Dinge lassen wir uns durch so eine Kleinigkeit wie das Wetter doch nicht entmutigen. Los geht’s erst mal mit einer Laterne zum testen. Der Brennkörper zündet wahrhaftig und die Laterne steigt empor. Allerdings nur bis zum nächsten Baum. Auf die Windrichtung haben wir nicht wirklich Rücksicht genommen. Man kann ja schließlich nicht an alles denken.

Kaum hängt der Lampion im Baum fest, bricht auch schon eine kollektive Hysterie los. Ich traue meine Ohren nicht, doch die Mädels sind der festen Überzeugung der klatschnasse Baum würde Feuer fangen. Zum Glück ist es am schneien und sie können mit Schneekugeln versuchen das Flämmchen zu löschen. Allerdings sind sieben kreischende Hühner nicht gerade diskret und so kommt es, dass sich nach und nach alle Wohnungen in der Nachbarschaft erhellen. Nun bricht die Panik wirklich los, denn der Tantenclub vermutet, dass wohl jemand die Polizei benachrichtigt habe. Langsam aber sicher kommt der Verein dann doch zu der Erkenntnis, dass die Löscharbeiten für die Katz sind und es besser ist das Feld zu räumen.

 

Guten Morgen Thomas!
Vielen Dank für deine Kritik! Konnte es kaum erwarten ob jemand mir schreibt und wie meine Story ankommt bei einem Menschen, der mich nicht persönlich kennt. Freue mich tierisch!

Meine Freundin hatte sich schonmal getraut "Ja" zum Antrag zu sagen. Wie die Hochzeit war, erzähle ich gerne später ;-)...
Die Trauzeugin hatte sich für den Jungesellinnenabschied um nichts Gedanken gemacht und in letzter Sekunde viel ihr ein, dass wir zusammen essen wollten. Sie reservierte daraufhin sehr kurzfristig einen Tisch in dem einzigen Lokal, welches noch Platz hatte. Es gab Chinesisch ;-)
Es spielt sich in der Tat auf dem Land ab. Die Stadt, die den Stadtpark beherbergt zählt lediglich um die 3000 Einwohner. Ist in meinen Augen eher ein grosses Dorf als eine Stadt.
Das mit dem Ende übe ich noch etwas...;-)
L.G.
Julie-Anne :-)

 
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Hi Julie-Anne,

herzlich willkommen hier!
Deine Geschichte ist handlich genug, dass ich sie mir komplett vornehmen werde:)

Wer legt denn heutzutage noch Wert auf solche Klischees?! Bestimmt nicht wir, der neumodische, alternative Haufen, der sich geschworen hat, niemals zu der Spießer Fraktion zu gehören.
Üblicherweise endet eine solche Geschichte ja damit, dass die Heldin doch erkennt, dass das Spießerleben das wahre ist, solange man sich durch irgend eine Besonderheit von den anderen abhebt (z.B. Gatte ist Drehbuchautor, der Sohn entpuppt sich als Naturtalent im Jojo-Spielen whatever ...)

So langsam bin ich dann doch in dem Alter, wo sich in meinem Bekanntenkreis immer mehr Familien gründen. Dies natürlich nur mit Methode und akribischer Anwendung der einzig waren Spießer-Deluxe-Formel: heiraten, Kinder kriegen, sich komplett überschulden für das perfekte Eigenheim und den familienfreundlichen Combi, wo auch der Labrador seine Stammplatz hat.
"Komplett überschulden" klingt eigentlich gar nicht nach Spießer sondern eher nach notorischem Glücksspieler. Ich meine klar, üblicherweise geht Eigenheim nur mit Schulden, aber vielleicht könntest du den Sachverhalt mit "Riesenkredit" umschreiben, oder gar "Kredit von Herrn Kaiser" etc.
Das Auto heißt Kombi, von Kombinationskraftwagen. Wobei die heute ja auch schon durchgestylte Anti-Raumwunder sind und die wahren Familienfreunde eher Vans sind.

Es ist auf dem Land nun mal so Brauch. Wenn du dennoch Single bist, musst du ja auf jeden Fall eine fette Macke oder einen ordentlichen Dachschaden haben. Vom anderen Ufer bist du ja sowieso.

Single <-> komplette Macke <-> vom anderen Ufer
Das sind drei derart unterschiedliche Dinge, die würden wohl auch Dorfbewohner nicht in einen Top schmeißen. Ich würde vielleicht die letzten zwei Dinge ver-odern. (ordentlichen Dachschaden haben oder gar vom anderen Ufer sein)

Letztes Wochenende war es dann wieder soweit, eine Freundin aus Kindertagen hat sich getraut.
Im Gegensatz zu Thomas hatte ich kein Problem mit "getraut", weil das ja Thema der Story ist.

Der Auserkorene war allerdings nicht der Mann mit dem sie 15 Jahre lang zusammen war, sondern der hübsche Weißrusse, den sie vor ungefähr zwei Jahren auf einem Theaterfest kennengelernt hat.
Hübsch ist mir viel zu harmlos. Das ist ein Weißrusse, wegen dem sie ihren langjährigen Typen stehenlässt. Mach ihn vollbärtig, bärenstark und mit übernatürlichem Stehvermögen ausgestattet , oder von mir aus auch super-romantisch und einen "wahnsinnig" begabten Schauspieler, jedenfalls irgendwas außer "hübsch".

Es ging auf einmal alles sehr schnell… kein Wunder bei der Verhütungsmethode. Meine Freundinnen haben sich nämlich in den Kopf gesetzt, das Hormone Gift seien und sich einen Computer gekauft, der anhand von Körpertemperatur bestimmt, ob man empfänglich ist oder nicht. Russisch Roulette quasi.
Hier ist mir nicht klar, ob die beiden vorher schon fest zusammen waren. Wenn, dann ist "russisch Roulette" zu krass für das "Risiko" einer Schwangerschaft. Ist doch das natürlichste der Welt. Und bei Computer denk ich immer an noch an was mit Tastatur. Klar wird in den Dingern auch ein Mikrochip stecken, aber das trifft heute auf fast alles zu was nicht aus Bäumen hergestellt wird (um es mal gaaaanz grob vereinfacht zu sagen).
Also besser: Gerät statt Computer.

Es war ja nur eine Frage der Zeit bis die Erste schwanger wird bei den mittelalterlichen Methoden.
Mittelalterliche Methoden mit Computer, mhm.

Ein kleiner Junggesellinnenabschied sollte dennoch gefeiert werden. Die ganze Sache war allerdings ein wenig chaotisch. Es fing damit an, dass keine der geladenen Damen zur vereinbarten Zeit aufgetaucht ist. Da wir nun mindestens eine Stunde im Verzug waren und der Tisch im einzigen Restaurant, welches spontan noch Platz für den tollen Tantenclub hatte, seit vollen 5 Minuten reserviert war - dank des überschaubaren und kaum wahrzunehmenden Einsatzes der Trauzeugin - haben wir das Unterhaltungsprogramm mal drakonisch abgekürzt.

Zum Glück steht die Braut auf chinesisches Essen sag ich da nur.

Bitte drösel das auf, formular es um, whatever. Bisher hattest du einen klaren verständlichen Stil drauf, warum also plötzlich dieses Geschwurbel? :)

Eine Sache haben wir uns jedoch nicht nehmen lassen. Wir wollten Papierlampions in den Himmel steigen lassen wie es in China zum Neujahrsfest üblich ist. Der geeignetste Ort dafür schien uns der Stadtpark zu sein. Es sind an diesem Abend Temperaturen um den Gefrierpunkt und Schneeregen fällt vom Himmel. Guter Dinge lassen wir uns durch so eine Kleinigkeit wie das Wetter doch nicht entmutigen. Los geht’s erst mal mit einer Laterne zum testen. Der Brennkörper zündet wahrhaftig und die Laterne steigt empor. Allerdings nur bis zum nächsten Baum. Auf die Windrichtung haben wir nicht wirklich Rücksicht genommen. Man kann ja schließlich nicht an alles denken.
Das ist zwar wieder verständlicher, aber zu sehr Berichtsstil für mich. Das geht direkter. z. B. "Mit offenen Mündern und glänzenden Augen blicken wir der Laterne nach, wie sie lautlos in den Himmel gleitet. Allerdings nur ..."

Kaum hängt der Lampion im Baum fest, bricht auch schon eine kollektive Hysterie los. Ich traue meine Ohren nicht, doch die Mädels sind der festen Überzeugung der klatschnasse Baum würde Feuer fangen. Zum Glück ist es am schneien und sie können mit Schneekugeln versuchen das Flämmchen zu löschen. Allerdings sind sieben kreischende Hühner nicht gerade diskret und so kommt es, dass sich nach und nach alle Wohnungen in der Nachbarschaft erhellen. Nun bricht die Panik wirklich los, denn der Tantenclub vermutet, dass wohl jemand die Polizei benachrichtigt habe. Langsam aber sicher kommt der Verein dann doch zu der Erkenntnis, dass die Löscharbeiten für die Katz sind und es besser ist das Feld zu räumen.

Auch hier gilt dasselbe: Erzähle die Sache so, also würdest du sie in diesem Moment erleben.
Zum Glück ist es am schneien und sie können mit Schneekugeln versuchen das Flämmchen zu löschen.
Warum nicht ganz einfach "zum Glück schneit es" statt "ist es am schneien" ?
Und Schneekugeln sind die Dinger mit Glas, du meinst wahrscheinlich Schneebälle.

Also, liebe Julie-Anne,
der Anfang, der ja nicht so sehr eine Geschichte sondern vielmehr deine Betrachtungen darstellt, ist mir recht sympathisch. Aber ab der Restaurantszene, wo dann die Handlung einsetzt, kam mir vor, dass du zu flott geschrieben hast. Zu sehr Berichtsstil und tw. zu unklar. Wenn du direkter schreibst und an den Formulierungen arbeitest, könnte ein nettes Geschichtchen dabei rauskommen.

mit fG,
Irony

 

Bevor ich der Geschichte jetzt den Stempel "Das kommt als vorgetragene Nummer deutlich besser" aufdrücke, muss ich ganz einfach fragen: Warum hört sie mittendrin auf? Ich saß am Ende da und hatte das Gefühl, als ob mir etwas fehlt. Das ist schade, denn diese kleine Erzählung hat mich eigentlich ganz gut unterhalten, was mir bei solcherlei Texten eher weniger passiert.

Die Protagonistin, ich nehme mal an, dass du das bist und es sich hierbei um eine Geschichte aus dem RL handelt, erzählt lockerflockig einige Dinge aus ihrem Bekanntenkreis herunter, wobei sie sich nicht auf abgedroschene Kalauer verlässt, die man bei Geschichten für einen Poetry Slam oder Standup-Comedy viel zu oft zu hören bekommt. Der Humor ist locker, manchmal recht zynisch, aber für mich haben einige gezündet. Ob da nun Dave und Judy Smith wären, deren Leben bereits einige milliarden Mal gelebt wurde, oder dieser Verhütungscomputer ... das sind so die Beobachtungen eines Außenstehenden, die ich lustig finde, weil man dafür keine blöden Situationen aus dem Hut zaubern muss - dieser Mist passiert wirklich und du hast gewusst, wie du es korrekt in Geschichtenform packen musst.

Wenn da nicht dieser Elefant im Raum stehen würde, dass die Geschichte eindeutig nicht fertig ist, könnte ich mit Fug und Recht behaupten, dass mir das Ding richtig gut gefallen hat.

 

Hy @ mlle lumiere,

ich kann mit deiner Geschichte leider nicht wirklich etwas anfangen. Für mich klingt das eher nach einer Erzählung bei einem Kaffeeklatsch als einer Geschichte. Jede Geschichte braucht einen Anfang, einen Mittelteil und einen Schluss, so ist zumindest die Grundstruktur. Analysieren wir mal deine Story:
Anfang: Ist ok
Übergang zum Mittelteil: Passt. Man wird nicht zu grob hineingeworfen.
Mittelteil: In Ordnung
Schluss:???
Ich kann mich den anderen Mitgliedern nur anschließen, die Geschichte hört einfach auf ohne irgendeinen Sinn. Allerhöchstens dass es eine lustige Feier war aber mehr auch nicht. Zu der Hauptprotagonistin bekomme ich leider kaum Bezug, dem kannst du Abhilfe leisten indem du schreibst um wen es sich hier handelt, auch wenn es offenbar um dich geht und ein paar Details zu dieser Person schaden auch nicht.
Dein frecher Schreibstil gefällt mir, behalte den auf jeden Fall bei.
Ich bin mir sicher wenn du noch ein wenig an der Struktur übst, kannst du bestimmt ein paar coole Geschichten schreiben.

Gruß, Ian

 

Hej mlle lumiere,

deine Anekdote ist tatsächlich sicher ein netter Gesprächsstoff unter Freundinnen. Als Kurzgeschichte taugt sie mir nicht, zumal auch nichts geschieht was, junge Frauen nicht so oder so ähnlich selbst erlebt hätten. Ich persönlich erwarte in einer KG etwas, was mich eventuell überrascht, Protagonisten, die über einen speziellen Charakterzug verfügen oder zumindest etwas, das aus dem Zusammenhang neu ist.

Und warum du die Zeit wechselst verstehe ich auch nicht.

Der Auserkorene war allerdings nicht der Mann mit dem sie 15 Jahre lang zusammen war, sondern der hübsche Weißrusse, den sie vor ungefähr zwei Jahren auf einem Theaterfest kennengelernt hat.
Es ging auf einmal alles sehr schnell… kein Wunder bei der Verhütungsmethode. Meine Freundinnen haben sich nämlich in den Kopf gesetzt, das Hormone Gift seien und sich einen Computer gekauft, der anhand von Körpertemperatur bestimmt, ob man empfänglich ist oder nicht. Russisch Roulette quasi.

Eine erzählerische Qualität ist dir aber keinesfalls abzusprechen. Vielleicht hast du ja Lust, an den Charakteren zu basteln und das Thema spannender oder pfiffiger zu handeln. Ich würde es lesen. ;)

Freundlicher Gruß, Kanji

 

Guten Morgen Irony, NWZed, Ian und Kanji!
Vielen Dank dass Ihr euch die Zeit genommen habt mir eure Anmerkungen zu schicken. Die Tipps sind nicht auf Taube Ohren gestossen. Das neu erworbene Wissen lasse ich so gut es geht in die nächste Erzählung einfliessen, eure Mühe soll schliesslig nicht umsonst gewesen sein ;-)...Finde es absolute Klasse dass Ihr einer blutigen Anfängerin wie mir weiter helft.
Also auf ein Neues.
l.G. J-A

 

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