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Fernsehen, Liebeskummer am Telefon und Altbier

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17.05.2002
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Fernsehen, Liebeskummer am Telefon und Altbier

„Du bist weg. Weit, weit weg. Und ich bin dankbar dafür, dass du nicht deine kostbare Zeit mit mir verbringst. Denn was könntest du bei mir auch großartig machen? Du würdest in meinen Armen bloß liegen und dich langweilen. Ja, es ist gut, dass du gegangen bist!
Mein Leben ist genauso wie es schon immer war. Ob nun mit dir oder ohne – macht doch keinen Unterschied, oder? Nein, ich bin sogar froh! Froh endlich das machen zu können, wozu ich sonst nie gekommen bin! So haben mir die Jungs jedenfalls geraten. Sind wirklich in Ordnung! Aber du kennst sie ja.
Tja, was soll ich dir noch großartig erzählen? Ich sitze hier und amüsier ich. Mit einer Dose Altbier und einer Pizza von Aldi. Es macht tatsächlich Spaß, all das nachzuholen, was mir sonst nicht vergönnt gewesen war. So tolle Sachen laufen im Fernsehen! Hätte ich das schon eher gewusst, hätte ich dich erst gar nicht kennen gelernt. Und du hättest nicht all das Nicht-geschehen mitmachen müssen!
Du, der Fernseher passt zu mir. Er hört mir zu, weißt du? Genauso so gut wie du! Ich hätte das nie für möglich gehalten, aber es gibt den ultimativen Freund: mit dem man reden kann, der für gute Musik sorgt und einfach richtig gute Stimmung verbreitet. Selbst geile Frauen kann man mit ihm zusammen aufreißen. Na ja, nicht so direkt. Aber immerhin, so quasi.
Was machst du denn jetzt für schöne Sachen? Hoffe, dass du Spaß hast! Netten Burschen getroffen? Mit so richtig blauen Augen und makelloser Figur? Wie du dir es immer gewünscht hast? Lass mich raten, du liegst jetzt am Pool, dein neuer Freund ist gerade aufgestanden um euch irgendeine Erfrischung zu holen, und genießt die Sonne. Einziger Schandfleck ist vielleicht der nervige Typ am Telfon, der dir seine Abenteuer erzählt. Warum hast du ihn auch nur angerufen? Dieses Überbleibsel aus deiner dunklen Vergangenheit als Gelangweilte. Aus Langeweile etwa? Da haben wir es wieder: immer wenn es langweilig wird, komme ich an die Reihe. Ist wohl mein Schicksal! Ich will dich gar nicht mehr länger stören und am besten Schluss machen. Sonst stirbst du ja vor Langeweile mir noch am Telefon weg! Ach so, richte deinem neuen Freund einen netten Gruß von mir aus! Ich habe gar nicht vor ihm eins überzubraten! Sag ihm das Bitte!“

Die lachende Stimme am Ende der Leitung: „Oh Mann! Ich bin doch morgen wieder zurück! Aber einst muss ich sagen, mein Eifersüchtler...“

 

Hi,

Deine wirklich Shortstory gefällt mir. Du beschreibst genau das, was viele durch machen in der Phase des verliebt seins und des verlassen werdens, aber es eben nicht aufschreiben. Ich kann mich da nur zu gut hinein versetzen. Wie gut, nach zu viel Zweisamkeit, die Einsamkeit sein kann. Filme gucken ohne Ende und einfach wieder das machen, was man "vor ihr/ihm" getan hat. Tut gut, oder : )?

Liebe Grüße,
Mel

 

hi Falcon!

Schöne Geschichte! Kennst du das Lied "Lügen" von den Toten Hosen? Da geht es um dasselbe Thema:
Man wird verlassen (bei dir zwar nur für den Urlaub, bei den Hosen für immer) und versucht sich immer einzureden, dass es so wohl besser ist, dass man jetzt ja eh wieder viel mehr Zeit hat usw. usf.!

Stil passt zu der Geschichte und Rechtschreibfehler fallen kaum auf!

Weiter so! :thumbsup:

cu_christoph

 

Ich noch mal : ).
Christoph sagt eigentlich das, was ich im Grunde sagen wollte. Mir haben wohl die Worte gefehlt...
Ist wirklich so, daß man sich vergebens selbst einredet, daß es ohne sie/ihn besser ist. Mehr Zeit für Freunde, keine Verpflichtungen mehr oder Fragen wie "Was denkst Du gerade?", "Bin ich Dir zu dick?", "Findest Du sie schöner als mich?", "Was empfindest Du?"
Im Ernst, wenn ich ein Mann wäre, würde mich sowas tierisch nerven : ).

Nochmals Liebe Grüße,
Mel

 

tut mir leide meine vorreiter, aber ich glaub ioch hab die geschichte n bisschen anderst aufgefasst als ihr!
die beiden sind nicht aus einander. sie is nur im urlaub und kommt morgen wieder, wenn ihr den letzten satz nicht gelesen haben solltet.
es is quasi nur spass von ihm, was sie in ihrem urlaub treibt...
das interpretierzumindest ICH in den letzten satz.
jetzt würds mich aber schon interessieren, wies nun um die beiden steht.
hofe auf ne aufklärung des autors; wenn ich falsch liegen sollte, entschuldige ich mich hiermit vielmals, und ziehe meinen hut vor euch...
auf bald
liebe grüße

ach ja, zur geschichte wollt ich ja auch noch was sagen: wen ich sie richtig verstanden hab natürlich nur:
ich fand sie prima, was aber natürlich das ende ausmacht!!!

 

Hi Grinsekatze, bi einer der Vorreiter : ).

Ja, daß die Freundin nur im Urlaub ist und seine Fantasie mit ihm durch geht, ist eigentlich klar. Da das Telefonat ja durch die Anführungsstriche gekennzeichnet ist. Aber wenn das eigene Herzblatt so elend weit weg ist, kommt man schon auf die ein oder anderen schrägen Gedanken : ).
Wie die Story ausgeht würde mich allerdings auch mal interessieren, jetzt, wo Du´s sagst : ).

Lieber Autor, ist es nicht schön, wie Dein Werk hier eifrig disskutiert wird?

Liebe Grüße ein drittes mal,
Mel

 

hi ihr alle!
hmm, also ich seh das auch so wie die grinsekatze. nämlich, dass der gute nur spass macht, sie ein bisschen verscheissern will und mit einem schmollmund am anderen ende mal alle seine ironie rauslässt... ja, so dacht ich das...
find ich gut geschrieben! hat sowas natürlich schlichtes und wirkt gerade deshalb umwerfend! wenn ich den inhalt richtig verstanden habe, dann ist der letzte satz einfach überraschung pur und verleiht der story den letzten schliff! fein!

liebe grüsse, sylvana

 

:sleep: mmh...? Oh Kritik da!
Tach an Alle!
Wow, soviel Kritik haut ja einen geradezu um! Und Grinsekatze und Luftgängerin haben Recht - mein Protagonist spinnt nur so ein bisserl rum. Diese so "überraschende" Wendung (geile Kritik einfach :bounce: ) ist mir erst während der Schreiberei eingefallen.
Und, Christoph, das Lied der Hosen kenne ich. Aber selbst für nicht Hosenfans ist der Song wirklich zu empfehlen - sehr emotionsgeladen!
Wo war ich? Ach ja, der Schluss. Mir wäre es lieber gewesen, wäre dieser Satz auch in der Realität zur Geltung gekommen (SCHNEUZ!). Aber was solls... Jetzt schreibe ich halt ein paar KG's.

Glück auf!

 

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