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Fenster und Türen

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13.09.2009
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Fenster und Türen

„Jetzt musst du aber wirklich schlafen, Schatz. Es ist fast elf!“
Kevin hörte nicht zu. Er saß, die Beine angezogen und mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt, auf seinem Bett. Er wollte nicht schlafen, noch nicht. Es war gefährlich. Der Zauberer hatte es ihm gesagt. Kevin vertraute ihm, obwohl er wusste, dass dieser Mann nicht existieren konnte. Kevin war zwar noch jung, aber hatte die Kinderängste schon lange hinter sich gelassen. Er glaubte zumindest, dass es so war. Der Zauberer hatte ihm etwas anderes erzählt und Kevin vertraute ihm. Er wusste nicht wieso, aber es war so. Kevin hatte von ihm geträumt letzte Nacht. Es sei sehr wichtig, dass Kevin tat, was er tun sollte. Die Zweifel an dieser Sache kamen ihm gar nicht erst. Er war eben doch nur ein Kind, dessen Welt sich in Gut und Böse einteilte, die durch klare Grenzen getrennt waren. Und der Zauberer stand auf der guten Seite. Davon war er felsenfest überzeugt. Warum sonst hätte er Kevin warnen wollen?
„Noch nicht, Mama. Ich will das noch zu Ende malen“, sagte Kevin. Er hatte ein Skizzenbuch mit einem schwarzen Ledereinband auf dem Schoß liegen und zeichnete. Für seine Mutter waren es nicht mehr als Kritzeleien. Doch für Kevin stand mehr dahinter. Er zeichnete gerne, ob das nun chaotische Muster waren oder Tiere und Menschen. Es war wichtig, dass er jetzt zeichnete.
„Schluss jetzt!“, sagte Susanne und riss ihm das Skizzenbuch aus den Händen.
„Ich will aber noch nicht schlafen. Erst muss ich das noch beenden!“, sagte er und verschränkte die Arme vor der Brust.
Susanne biss sich auf die Unterlippe.
„Sieh mal, Kevin, morgen hast du Schule. Wenn du nicht früh schlafen gehst, kommst du nicht aus dem Bett und ich habe keine Lust mich dann wieder mit dir zu streiten“, sagte sie.
Kevin glaubte nicht daran, dass das der einzige Grund war. Die Wände waren dünn und neulich hatte Kevin das Quietschen der Bettfedern im Schlafzimmer seiner Mutter gehört, begleitet von einem leichten, rythmischen Stöhnen. Kevin wusste nicht, was sie dort oben getan hatten, doch einschlafen hatte er auch nicht gekonnt. Am nächsten Morgen, als Kevin seine Mutter danach gefragt hatte, wurde ihr Gesicht rot, als würde sie sich vor etwas schämen. Sie verloren kein Wort mehr über den Vorfall, aber seitdem war seine Mutter immer darüber besorgt, dass er zeitig schlafen ging.
Aber das hier war etwas anderes. Kevin wollte die Geräusche nicht wieder hören. Sie machten ihn nervös. Aber er musste das Totem fertigstellen. Kevin wusste nicht, was das zu bedeuten hatte, nur das es wichtig war.
„Ich darf noch nicht schlafen gehen. Ich darf nicht ohne Totem schlafen!“, sagte Kevin.
Seine Mutter redete sich ein, es läge daran, dass der Junge zuviel Fantasie hatte.
„Schluss jetzt, kleiner Mann! Es gibt da draußen keine Monster, keine schwarzen Männer oder Vampire, verstanden? Und was für ein Totem?“
„Du verstehst das nicht, Mum! Es ist sehr wichtig …“
Als Kevin seine Mutter nach der Nacht, in der ihm der Zauberer erschienen war, gefragt hatte, was ein Totem sei, hatte sie geantwortet, dass wären diese Dinger aus Westernfilmen. Große behauene Baumstämme mit Tiergesichtern darauf. Diese Antwort stellte ihn jedoch nicht zufrieden, also fragte er den Zauberer, als er ihm nochmals im Traum erschien. Er nannte sie Türwächter. Sie wären wie Schlösser zu denen kein Schlüssel passte. Sie ermöglichten einem auf die andere Seite zu blicken ohne das etwas von dort herüber konnte. Das verstand Kevin. Seine Mutter verstand es nicht und Kevin erwartete das auch nicht von ihr.
„Wer hat das gesagt, Kevin?“
„Niemand …“, sagte er nur und stierte geradeaus, an den blonden Haaren seiner Mutter vorbei. Sie würde ihn sowieso nur anlächeln und ihm vielleicht sagen, was für ein Spaßvogel er doch sei. Zauberer gäbe es nicht, genauso wenig wie Monster und Totems. Immerhin genoss er noch den Status des unwissenden Kindes. Wäre er erwachsen, hätte man ihn sicher für verrückt erklärt.
„Na also. Du brauchst keine Angst zu haben …“
Nichts war okay, das wusste Kevin. Er fürchtete sich vor der Nacht, er fürchtete sich wirklich.

Als seine Mutter das Zimmer verlassen hatte sprang er schnell aus dem Bett und schnappte sich einen Filzer aus dem Etui auf seinem Schreibtisch. Er war nervös.
Das vertraute Zimmer mutierte zu einer Collage aus Schwarz- und Grautönen, als das Licht im Flur ausgeschaltet wurde. Ab und zu erhellten Autoscheinwerfer von draußen das Zimmer. Kevin hielt den Stift in den schwitzigen Händen und blickte nervös in die Dunkelheit, als könnte er sie durch pure Willenskraft zurück zwängen.
Doch es half nichts. Kevin war gefangen in diesem Schattenreich voller schwarzer Bastionen und irreführender Silhouletten. Angst schlich sich in seinem Verstand wie eine Raubkatze und versteckte sich im Dickicht seines Unterbewusstsein, um mit diabolischer Geduld auf den richtigen Augenblick zu warten. Er hatte kein Totem, er war schutzlos. Kevin zwang sich zur Ruhe. Denk nach, was hat der Zauberer dir noch gesagt?
Dreiecke! Ein Dreieck war in gewisserweise auch ein Totem. Der Zauberer hatte ihm erzählt, dass man mit ihrer Hilfe für kurze Zeit ein Fenster erschaffen konnte. Kevin wusste natürlich nicht wie das ging, aber er wollte auch nicht vollkommen ohne Schutz da stehen. Der Geruch des Filzschreibers ließ ihn die Nase rümpfen. Kevin spürte die kalte Farbe, als er sich das Symbol auf die Hand malte. So verharrte er sitzend und beobachtete die Schatten, die ihn aus hungrigen Augen anzustarren schienen.

Plötzlich spürte er etwas anderes in seinem Kopf. Kevin wusste nicht wie er es beschreiben sollte. Es war eine neblige Dampfwolke. Kalter Nebel.
Ich spüre dich, Kevin, ich spüre die schillernden Farben des Lebens in dir … so schillernd schön.
Die Stimme sprach in seinem Kopf.
Ich kenne viele Welten, Kevin. Ich bin durch viele Zeiten gesprungen. In manchen Welten nennt man mich Verschlinger. In anderen bin ich einfach nur Naddan. Dein Freund, der Zauberer, oder wie er sich auch nennen mag. Ein Betrüger ist er, nichts weiter, als ein Scharlatan und eine Illusion. Aber ich, Kevin, ich bin echt …
Es war die züngelnde Stimme eines Reptils. Kevin meinte die orangeroten Schlangenaugen direkt vor sich sehen zu können. Die Stimme jagte ihm Schauer über den Rücken, doch er wollte sich ihr nicht beugen. Sie drückte auf ihn und Kevin hatte Angst zerquetscht zu werden, wenn er nachgab. Also stemmte er sich mit aller Kraft gegen den Nebel, der mit geisterhaften Fingern zu streicheln schien. Kalten Fingern. Kevin konnte nur auf den Zauberer vertrauen. Kevin verstand nun vor wem ihn der Zauberer hatte warnen wollen. Der Verschlinger. Naddan …
Naiv, vertrauensselig. Du wirst es sehen, Kevin. Er kann dich nicht beschützen … Ich werde mir so oder so holen, was ich will. Oh, so blau!
Etwas rumpelte unter seinem Bett. Ein rundes Ding rollte darunter hervor, ein Basketball. Kevin spürte wie das Bett nach vorne rutschte und das Holz dabei über den Teppichboden schrappte.
Das war genug. Er warf die Decke von sich und sprang vom Bett. Ein Ding, das einem glitschigen Arm glich, verfehlte ihn nur um Haaresbreite. Er schlug die Tür hinter sich zu und atmete kurz durch. Wae das Ding eben real gewesen? Daran konnte kein Zweifel bestehen. Kevin hörte wie es sich unter dem Bett hervorwand. Ihm fröstelte. Nach wie vor spürte er diese kalte Präsenz in seinem Kopf.
Doch da war noch etwas anderes. Es verbreitete Wärme und Geborgenheit wie ein Lagerfeuer in einer kalten Nacht. Der Zauberer, er hilft mir. Kevin entspannte sich und dachte nach. Er musste hier weg, aber er durfte seine Mutter und ihren Freund nicht merken lassen, dass er fort war. Sie würden ihn zweifelsohne wieder in dieses Zimmer stecken, in dem Naddan lauerte.
Der Keller …
Es war eine gebieterische Stimme, die sich so sehr von Naddan zu unterscheiden schien, dass es sich nur ob das komplette Gegenstück des Monsters handeln konnte. Kevin zögerte keine Sekunde und rannte los. Ihm ersten Augenblick dachte Kevin, er wäre gegen einen Baumstamm gerannt. Dann registrierte der Junge, dass er direkt in die Arme seines Stiefvaters gelaufen war.
Seine Pranken von Händen trugen eine Weinflasche und zwei Gläser, die wirkten, als könnte sie jeden Moment zerbrechen. Kevin hatte ihn überrascht und der stämmige Mann taumelte. Schließlich fand er sein Gleichgewicht wieder, doch die Gläser fielen klirrend zu Boden. Glasscherben verteilten sich über den Fußboden.
„Was soll das? Warum bist du überhaupt noch auf?“
„Kann ich dir nicht sagen. Jetzt lass mich vorbei!“
„Nichts da, du gehst jetzt in dein Zimmer und schläfst! Oder soll ich deine Mutter holen?“ Kevin hatte den Mann nie gemocht und konnte nicht verstehen, was seine Mutter an ihm fand und sich mit ihm einließ. Der Bierbauch seines neuen Vaters wölbte sich bereits über den Ansatz seiner Boxershorts. Sein Schädel hatte fast alle Haare verloren. Ein Geräusch ließ ihn zusammenzucken, auch sein Vater schien es gehört zu haben, denn er horchte auf. Holzsplitter und Farbe flogen durch die Luft. Kevin wich zurück. Die Tür und Naddan hatte er für einen Augenblick völlig vergessen.
„Kevin, wenn du wieder irgendwelche Haustiere angeschleppt hast ...“ Er stieß ihn grob zur Seite. Kevin stolperte an die Wand und wich zurück.
„Tu das nicht, es wird dich umbringen!“
Sein Stiefvater öffnete die Tür und sah sich um. Kevin glaubte nicht, dass sein Stiefvater ihn wirklich ernst nahm. Warum auch? Er war schließlich das Kind. Kinder hatten nie Recht. Dennoch meinte er, in dem schwammigen und unrasierten Gesicht so etwas wie Nervosität erkennen zu können.
„Willst du mich verarschen, Kevin?“ Er stieß die Tür auf. Naddan wartete auf dem blauen Teppichboden von Kevins Zimmer. Er lauerte und wartete. Seine orangeroten Schlangenaugen sahen seinem Stiefvater direkt an.
Kevin erwartete, dass dieser einen Schrei ausstoßen und die Tür zuknallen würde. Doch nichts dergleichen geschah. Der Mann wich nicht einmal zurück.
So, als ob er das Wesen, das sich dort auf dem Teppichboden schlängelte und wand, nicht sehen konnte.
Kevin konnte die widerlichen, dürren Arme der Kreatur erkennen. Sehnen zuckten, als der Körper auf und ab wippte wie eine Kobra in Lauerstellung. Die mit lederiger Haut überzogenen Finger endeten in jeweils einer raubtierhaften Klaue un stützten das Ungeheuer. Insgesamt an jedem Arm drei.
„Hier ist doch nichts und jetz Abmarsch ins Bett!“ Die orangeroten Augen wandten sich von seinem Stiefvater ab und richteten sich auf Kevin. Das schmatzende Maul, das in erschreckender Weise einer Horrorversion eines Neunauges ähnelte, formte eine diabolische Parodie eines Lächelns. Zumindest vermutete Kevin, dass die Kreatur lächelte.
Kevin wich noch mehr zurück. Das schien seinen Stiefvater in Rage zu versetzen. Sein Gesicht lief puterrot an.
„Verdammt nochmal muss ich deine Mutter erst holen?“
Pass gut auf. Das Schlangenmonster kroch lautlos den Türrahmen hoch bis es an der der Decke direkt über Kevins Stiefvater hing. Der widerliche, schleimige Leib beugte sich herab. Das wurmartige Maul enthüllte tausende, rasiermesserscharfer Zähne.
„Oder muss ich dich eigenhändig in den Raum prügeln?“
Das Maul schnappte zu. Sein Vater schrie auf und hielt sich die Schulter.
„Was ist das, wieder ein Hexenschuss. Na warte, kleiner, ich kriege dich noch! Scheiße tut das weh!“
Blut trat aus der Wunde heraus und lief in Stürzbächen an dem kahlen Mann herab und tropfte von seiner Wampe dick auf den Teppichboden. Sein Stiefvater schien es nicht zu sehen. Er humpelte weiterhin auf Kevin zu.
Kevin riss sich von dem grauenvollen Anblick los. Er musste in den Keller, der Zauberer war seine letzte Hoffnung. Er stolperte die Treppen hinunter in die Küche. Hinter ihm waren erneute Schreie zu hören. Nein, so ein Schicksal hatte dieser Mann nicht verdient. Auch, wenn Kevin ihn nicht ausstehen konnte. Kevin rechtfertigte die Flucht vor seinem Gewissen, indem er sich einredete, dass er nichts gegen das Wesen unternehmen konnte. Also beschränkte er sich darauf zu rennen, um nicht das gleiche Schicksal zu erleiden. Dennoch schämte Kevin sich in seinen naiven Vorstellungen, die er hauptsächlich aus Comicheften hatte, dass er nicht den selben Mut aufbringen konnte wie seine Helden.
Der Schlüssel zum Keller hing an einem Brett neben der alten Holztür, die in den Lagerraum hinabführte. Die weiße Farbe blätterte bereits ab. Kevin schnappte sich die Schlüssel. Naddan war nahe. Der eisige Nebel in seinem Kopf schien anzuschwellen, dichter und kälter zu werden. Seine Zähne klapperten und er presste den Rücken von innen gegen die Tür, nachdem er sie zugeschlagen hatte.
Kevin beruhigte sich ein wenig. Doch dann begann das Ungeheuer sich gegen das schrecklich morsche Holz der Tür zu werfen. Kevin könnte es knirschen hören. Lange würde die Tür nicht halten. Dieser Gedanke jagte ihm Angst ein.
Der Schlüssel fiel ihm aus den zitternden Händen und landete wenige Zentimeter vor dem Absatz der Treppe, die in den Keller führte. Kevin versuchte den Schlüssel mit dem Fuß zu erwischen. Die Schläge wurden heftiger. Einmal öffnete sich die Tür sogar einen Spalt breit. Schließlich erwischte er ihn.
Es klackerte, als Kevin mehrfach das Schloss verfehlte. Schließlich erwischte er es und drehte mit aller Kraft, die ihm noch blieb. Abgeschlossen. Langsam entfernte sich Kevin von der Tür und wäre beinahe die Treppe heruntergestürzt. Das Geräusch von Holz, das an seiner Belastungsgrenze stand, jagte ihm Schauer über den Rücken.
Er betätigte den Lichtschalter und begab sich in den hintersten Teil des Kellerraums. Er ging an modrig riechenden Kartonstapeln und einem alten verrosteten Fahrgestell, das einmal sein altes Fahrrad gewesen sein konnte, vorbei. Doch er beachtete die Sachen nicht, sondern fixierte sich nur auf die Tür. Bitte nicht brechen, wollte er sie anflehen.
Seine Hände berührten etwas Glattes. Es war so kalt, dass er im ersten Moment zusammengezuckt war. Als er sich umdrehte, sah er in das kreidebleiche, tränennasse Gesicht und konnte erst nicht glauben, dass es ihm gehörte. Der große Spiegel …
Ein altes Erbstück. Die goldene Farbe am Rahmen blätterte bereits ab. Das Stück war bestimmt wertvoll, doch seine Mutter hatte sich immer geweigert, den Spiegel zu verkaufen. Nun staubte er im Keller vor sich hin. In ihrer alten Wohnung hatte er noch einen Ehrenplatz im Wohnzimmer gehabt. Aber nachdem sein Vater gegangen war, hatte sich alles verändert. Etwas riss ihn aus seinen Gedanken. Die Schläge und die Geräusche von berstendem Holz hatten aufgehört. Kevin näherte sich der Treppe. Die Tür stand dort, umgeben von einem Feld aus abgeblätterter Farbe. Das Material sah sehr mitgenommen aus.
Es versetzte Kevin einen Stich ins Herz und er schreckte zurück, als er von draußen die Stimme seiner Mutter vernahm. Sie fragte, was das alles solle und warum er die Tür abgeschlossen hatte. So gern er ihr auch geantwortet hätte, so gern er die Tür aufgerissen hätte und in ihre Arme gefallen wäre, etwas hielt ihn zurück. Er konnte Naddans Anwesenheit nach wie vor spüren.
Kevin war sich fast sicher, dass Naddan ihn mit irgendeinem Trick herauslocken wollte. Aber den Gefallen würde er dem Monster nicht tun. Kevin blendete die Fragen und das Klopfen der falschen Susanne aus und konzentrierte sich auf den Spiegel, um sich abzulenken.
Ein Schatten stand hinter dem blassen Jungen und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Kevin drehte sich erschrocken um, doch da war nichts. Nur Gerümpel, beleuchtet von einer einzigen Neonröhre. Als Kevin sich erneut dem Spiegel zuwandte, trat der Zauberer vor. Es war der Mann aus seinen Träumen. Er hatte eine Glatze und einen schwarzen Spitzbart.
Hallo, Kevin. Die Stimme in seinem Kopf strahlte Wärme und Geborgenheit aus. Es war der komplette Gegensatz zu Naddans Kälte und trotz seiner Angst, gelang es Kevin sich für einen Moment zu entspannen und das gute, warme Gefühl zu genießen.
Wir haben nicht viel Zeit. Der Verschlinger wird die Tür bald durchbrochen haben. Vertraust du mir?, fragte ihn die Stimme des Zauberers. Die Gestalt hinter seinem Spiegel-Ich sah ihn eindringlich an. Die Lippen bewegten sich jedoch nicht.
Das ist nicht deine wahre Gestalt, oder?
Die Gestalt im Spiegel lächelte.
Das, was du sehen willst, und das, was ich bin, sind unterschiedliche Dinge. Ich musste mir sicher sein, dass du mich als Mentor akzeptierst. Was genau ich bin, spielt nun keine Rolle. Das Einzige, was zählt ist, dass wir einen gemeinsamen Feind haben. Also vertraust du mir?
Darüber musste Kevin nicht nachdenken. Er vertraute dem Zauberer. Kevin wusste nicht warum, aber momentan gab es nur die Wahl zwischen ihm und der Kreatur dort draußen. Naddan hatte es offensichtlich aufgegeben ihn herauslocken zu wollen. Nun waren wieder regelmäßige Schläge zu hören. Das Holz der Tür ächzte unter der brutalen Kraft des Wesens, das sich Verschlinger nannte, und Kevin hatte jedes mal das Gefühl, jetzt würde die Tür aufbrechen und wie ein verendendes Tier den Kampf aufgeben. Ihm blieb keine Wahl.
Ja, ich vertraue dir … was soll ich tun?
Dann hör mir jetzt genau zu. Löse deinen Geist von allen Gedanken und Zweifeln. Dann wirst du wissen, was du zu tun hast …
Kevin schloss die Augen. Zuerst wollte es Kevin nicht gelingen, aber dann kam ihm eine Idee. Kevin stellte sich einen Knoten vor. Einen normalen Seilknoten und löste ihn auf bis keine Faser des Seils mehr zu erkennen war. Das hatte ihm seine Mutter beigebracht. Es ist ein guter Trick, wenn du mal in Aufregung wegen irgendeiner Sache bist. Das war Kevin damals gewesen. Dieser Tag war einfach ein Pechtag gewesen und er stocksauer nach hause gekommen. Um ihn zu beruhigen, hatte ihm Susanne diesen Trick gezeigt. Es hatte damals funktioniert, hoffentlich funktionierte es jetzt auch. Es ging um alles. Kevin löste die Fäden des Knotens Stück für Stück. Er konnte sie vor sich sehen, als würden die Seile wirklich vor ihm auf einem Tisch liegen. Als er fertig war, spürte er eine Energie, die in ihn hineinfloss. Es fühlte sich großartig an, wie die Wirkung eines heißen Bades. Kevin fühlte sich wie neugeboren. Fühlte sich so Magie an? Kevin wiederholte die Prozedur ein weiteres mal, dann war Kevin sich sicher, dass er bereit war.
Die Stimme des Zauberes war nun lauter, als zuvor: und jetzt das Zeichen. Es ist in jeder Welt und bei jeder magiebegabten Person anders. Du wirst es wissen.
Etwas krachte und Kevins Blick fuhr nervös zu der Tür. Ein Loch prangte im Holz, während Splitter und alte Farbe herabregneten. Ein wütendes orangerotes Auge starrte ihn an.
Ich krieg dich, Junge! Die Stimme war kalt und schneidend wie Eis. Kevin wusste es nicht besser zu beschreiben. Panik erfasste. Das Zeichen, das Zeichen …
Dann brach gesammelte Magie in ihm aus. Kevin schwebte in der Zeit. So fühlte es sich zumindest an. Als die Tür aufbrach, kam es ihm so vor, als würde er in einem Meer aus imaginärer Energie schwimmen. Das herausbrechende Schloss war so klar und durchdringend wie ein Glockenspiel. Die Holzsplitter schienen in der Luft Schlieren zu ziehen wie Geschosse, die in Wasser eintraten bis sie schließlich ganz schwerelos zu schweben schienen. Kevin konnte es nicht fassen, er hatte die Zeit verlangsamt.
Das Zeichen, das Zeichen …
Das Monster schien sich ebenfalls in Zeitlupe zu bewegen. Es zog sich mit den widerlichen, klauenbesetzten Armen vorwärts, während der schlangenartige Schwanz ihm den Antrieb verlieh. Es rutschte die Treppe herunter, die gierigen, orangeroten Augen immer auf Kevin gerichtet.
Oh, so Blau … , konnte Kevin in seinem Kopf hören. Die Stimme war langezogen und wirkte blechern, unnatürlich.
Kevin hörte das Geräusch der einziehenden Luft nachhallen, als er einen letzten tiefen Atemzug nahm. Dann nahm er von jeder Hand den Zeigefinger. Sie schienen die zu Gelee erstarrte Luft zu teilen und zogen gleißende Lichtstrahlen hinter sich her. Kevin malte ein Dreieck. Das war das einzige, was ihm einfiel.
Das Dreieck, das er in die Luft zeichnete, erinnerte ihn an die Bilder eines Fotokünstlers, in dessen Aussstellung seine Mutter ihn gezerrt hatte. Den Namen wusste er nicht mehr, aber die Bilder waren surreal gewesen, aber auch in anderen Art unheimlich real. Es wären nichts weiter, als mit Licht gezeichnete Bilder, die mit einer Kamera mit langer Belichtungszeit aufgenommen wurden, hatte ihm seine Mutter achselzuckend erklärt, als der Junge nachfragte. Kevin hatte diese Ausstellung nie vergessen und nun erinnerte ihn dieses Dreieck in einer Weise an diese Fotokunstwerke, die ihn erzittern ließ. Mit Licht gemalte Bilder. Dies ist dein real gewordenes Foto.
Als das Dreieck vollendet war, konnte er einen Luftzug spüren, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Heulen, als die Zeit weiterzulaufen begann und Naddan kreischend in die Tiefen dieses Fensters gesogen wurde.
Nach dem Bruchteil einer Sekunde, war alles vorbei. Der Schrei der Kreatur hallte noch in seinen Ohren nach wie ein Tinitus. Dann herrschte wieder Totenstille. Erschöpfung griff nach Kevin. Er hatte das Gefühl, das ihm alle Kraft ausgesaugt worden war. Kevin fragte sich unwillkürlich wie diese andere Seite aussah und ob es dort auch Wesen wie Naddan gäbe oder ob es sogar daher stammte. Das Letzte, was er hörte, war eine Stimme in seinem Verstand …
Nicht, wenn du es nicht willst …

 

Tag!

Ich hab mal irgendwas genommen, nämlich:

Dann brach gesammelte Magie in ihm aus. Kevin schwebte in der Zeit. So fühlte es sich zumindest an. Als die Tür aufbrach, kam es ihm so vor, als würde er in einem Meer aus imaginärer Energie schwimmen.

Das ist sehr repräsentativ für den Rest der Story. Hier jagt ein komischer und uninspirierter Absatz den nächsten. Nicht nur, dass die Handlung so ziemlich das abgedroschenste ist, was man sich denken kann, nein, hier wird auch noch ganz rapide an allen Ecken und Enden gesparrt. Mal ehrlich; wenn ich hier jede Stelle zitieren würde, in der das Wort schien auftaucht, würde ich wohl den längsten Komm. seit meiner Anmeldung schreiben. Ey, dass haut ja mal überhaupt nich hin, was Du hier bringst. Es kam ihm so vor, es schien, als würde dies, es schien, als würde das... und das am laufenden Meter. Falls das ein Mittel sein soll, um etwas wie Spannung zu erzeugen, dann muss ich Dir leider sagen, dass es so nicht klappen wird. Nee, dass ist leider gar nix hier, sorry.

Plötzlich spürte er etwas anderes in seinem Kopf. Kevin wusste nicht wie er es beschreiben sollte. Es war eine neblige Dampfwolke. Kalter Nebel.

Dampf ist - soweit ich weiß - heiß, bestenfalls warm. Nebel ist es nicht. Und warum sollte die Figur sich selbst etwas beschreiben? Dinge dieser Art eben. Das tötet die Story schon im Ansatz.

Gruß,
Satyricon

 

Hi Satyricon,

hab ich dich wohl nicht überzeugen können, wie? Mir kam die Geschichte eigentlich ganz gut vor, wo is der Haken? Ein Monster unter dem Bett, das ist keine neue Erfindung, ganz klar. Aber darum geht es ja nicht im Kern. Und wieso gespart und was hat das mit schien zu tun? Es soll kein mittel sein, um spannung zu erzeugen, sondern einfach ein verb, um zu beschreiben?
Das bitte ein wenig detaillierter, so kann ich damit nichts anfangen. Dass es die story im ansatz tötet, da muss ich doch erheblich widersprechen. Warum soll er sich nichts selbst beschreiben, wenn er versucht es zu verstehen? Dampf kann auch kühl sein, aber der Absatz is ein wenig doppelt gemoppelt, da muss ich nochmal drüber gehn

mfg Leos

 
Zuletzt bearbeitet:

Na gut, dann mal ein paar Beispiele.

Also stemmte er sich mit aller Kraft gegen den Nebel, der mit geisterhaften Fingern zu streicheln schien

Sein Stiefvater schien es nicht zu sehen. Er humpelte weiterhin auf Kevin zu.

Es war eine gebieterische Stimme, die sich so sehr von Naddan zu unterscheiden schien, dass es sich nur ob das komplette Gegenstück des Monsters handeln konnte

Der eisige Nebel in seinem Kopf schien anzuschwellen, dichter und kälter zu werden
So verharrte er sitzend und beobachtete die Schatten, die ihn aus hungrigen Augen anzustarren schienen.

Das schien seinen Stiefvater in Rage zu versetzen
Die Holzsplitter schienen in der Luft Schlieren zu ziehen wie Geschosse, die in Wasser eintraten bis sie schließlich ganz schwerelos zu schweben schienen

Das ist für eine Geschichte dieser Länge ein bissel viel, oder nich? Das hört sich so lustlos an. In etwa wie, könnte sein. Das hat kein Leben, keinen Spirit. Das meine ich mit ersticken. Das Geschriebene liegt dadurch völlig im Koma. Nur sollte Dir das so langsam mal selber auffallen, und nich immer von wegen zeig mal. Das mag ja bis zu einem gewissen Punkt in Ordnung sein, aber nach so vielen Geschichten und Komms anderer User...

Noch ne andere Kleinigkeit:

Panik erfasste.

Wen, was?

Äh, Dampf auch Nebel genannt, kann kühl sein, wenn damit Wasserdampf gemeint is. Aber gut, ich will auch nicht allzu pingelig sein. Mir kam die Passage irgendwie nicht richtig vor, daher.

Na dann,
Satyricon

 

Hallo Leos

Die Geschichte gefällt mir besser als "Das Schweigen der Stille", und was mir positiv aufgefallen ist, sie ist sauberer überarbeitet. Es gibt zwar immer noch einige Rechtschreibfehler und Sätze, in denen Wörter fehlen, aber von der Qualität her ist das schonmal ein Schritt in die richtige Richtung.

Du veröffentlichst hier sehr viele Geschichten (beinahe im Wochenrhythmus). Ich weiß nicht, ob das alte Geschichten von dir sind, die du jetzt veröffentlichst, oder ob du sie in dem Tempo tatsächlich schreibst. Falls letzteres der Fall ist, würde ich dir raten, an einem Thema mal etwas länger dranzubleiben und dich zu fragen, was für eine Geschichte du dem Leser erzählen möchtest. Hier hast du mE zu viel hineingepackt. Es geht um ... ja, um was eigentlich? Um verschiedene Welten und Weltenwanderer, um Magie und Zauberer, um mystische Gestalten, die sich das alte Gefecht zwischen Gut und Böse liefern, um ein Kind, das (weil es magisch begabt ist?) hineingezogen wird, um Symbole wie Totems und "Dreiecke", um Türen und Türwächter, um Monster, das nur ein Kind sehen kann usw. usf. Was ich damit sagen will: Es ist einfach zu viel. Es wird keine stimmige Geschichte mehr erzählt, weil du viel zu viel hineinpackst und der Leser (zumindest ich) keine Ahnung hat, um was es jetzt eigentlich geht. Man hat den Eindruck, du hattest hier noch einen Einfall, da noch eine Idee, und alles musste irgendwie in der Geschichte untergebracht werden.

Was hat es bspw. mit diesen Totems auf sich? In den ersten beiden Absätzen scheint das ganz wichtig zu sein, der Junge malt auch ein Bild davon (ohne zu wissen was es eigentlich ist), aber danach? Kommt nichts mehr. Das mit den Dreiecken versteh ich auch nicht. Am Ende malt er ein solches in die Luft (?), das Monster wird hineingezogen, fertig. Ich glaube, dass du durchaus eine gewisse Vorstellung hast, wie das alles zusammenpasst, aber es gelingt dir nicht, das in eine für den Leser plausible Geschichte zusammenzupacken. Daher mein Rat: Versuch es doch nicht ganz so mystisch, nicht ganz so "episch". Warum nicht einfach ein "bodenständigeres" Monster nehmen, gegen das der Junge kämpfen muss? Klar, es ist nicht neu und vielleicht auch nicht originell, aber man muss ja nicht mit jeder Kurzgeschichte irgendwas noch nie dagewesenes beschreiben. Meine Meinung ist, dass man sich auch auf Pfaden bewegen kann, die schon andere beschritten haben, wenn man einfach gute Unterhaltung abliefert.

Gehen wir in gewohnter Manier die Geschichte mal von vorne durch:

Der Zauberer hatte es ihm gesagt. Kevin vertraute ihm, obwohl er wusste, dass dieser Mann nicht existieren konnte. Kevin war zwar noch jung, aber hatte die Kinderängste schon lange hinter sich gelassen. Er glaubte zumindest, dass es so war. Der Zauberer hatte ihm etwas anderes erzählt und Kevin vertraute ihm. Er wusste nicht wieso, aber es war so. Kevin hatte von ihm geträumt letzte Nacht. Es sei sehr wichtig, dass Kevin tat, was er tun sollte. Die Zweifel an dieser Sache kamen ihm gar nicht erst. Er war eben doch nur ein Kind, dessen Welt sich in Gut und Böse einteilte, die durch klare Grenzen getrennt waren.

Schon dieser erste Absatz enthält mir zu viele Widersprüche. Kevin vertraut einem Mann, von dem er weiß, dass er nicht existiert, ohne zu wissen, warum (hier hast du eine unschöne Doppelung - das Vertrauen wird zweimal erwähnt)? Das ergibt für mich keinen Sinn. Die Kinderängste hat er hinter sich gelassen, aber nicht das simple Gut-Böse-Denken eines Kindes? Wie ist das zu verstehen? Hier gibt es für mich schon zu viele Fragezeichen.

Er hatte ein Skizzenbuch mit einem schwarzen Ledereinband auf dem Schoß liegen und zeichnete.

Im Absatz davor sitzt er mit angezogenen Beinen auf dem Bett, da kann er kein Buch auf dem Schoß haben.

„Ich will aber noch nicht schlafen. Erst muss ich das noch beenden!“

Ich glaube nicht, dass das Wort "beenden" im Wortschatz eines sieben- oder achtjährigen Kindes vorhanden ist. Wie wärs mit "Ich will das jetzt noch fertig machen"?

Susanne biss sich auf die Unterlippe.

Wenn du aus Kevins Sicht schreibst, würde ich immer "seine Mutter" anstelle ihres richtigen Namens verwenden.

Aber das hier war etwas anderes. Kevin wollte die Geräusche nicht wieder hören. Sie machten ihn nervös. Aber er musste das Totem fertigstellen. Kevin wusste nicht, was das zu bedeuten hatte, nur das es wichtig war.

Das letzte "dass" schreibt man mit zwei s. Achte da drauf, du hast das mehrmals in deiner Geschichte verwechselt.
Noch was zu dieser Stelle: Warum will er jetzt nicht schlafen? Weil er die Sex-Geräusche seiner Mutter nicht hören will, oder weil er das Bild zu Ende malen muss? Der letzte Satz ist mir zu simpel gestrickt: "Er wusste nur, dass es wichtig war." Das ist so ein Standard-Ding, das man vermeiden sollte. Biete dem Leser hier nicht so was Abgedroschenes. Warum war es wichtig für Kevin?

Seine Mutter redete sich ein, es läge daran, dass der Junge zuviel Fantasie hatte.

Das ist ein Perspektivfehler, du schreibst hier aus Kevins Sicht.

„Schluss jetzt, kleiner Mann! Es gibt da draußen keine Monster, keine schwarzen Männer oder Vampire, verstanden?

Wer hat von Monstern, schwarzen Männern und Vampiren geredet? Warum fängt sie jetzt auf einmal damit an?

Diese Antwort stellte ihn jedoch nicht zufrieden, also fragte er den Zauberer, als er ihm nochmals im Traum erschien. Er nannte sie Türwächter. Sie wären wie Schlösser zu denen kein Schlüssel passte. Sie ermöglichten einem auf die andere Seite zu blicken ohne das etwas von dort herüber konnte.

Das ist so ein Abschnitt, der raus gehört. Die ganze Totem-Geschichte spielt ja jetzt nicht wirklich eine wichtige Rolle (oder ich hab sie nicht erkannt), also kann auch das mit den "zwei Seiten" und den Türwächtern weg. Mich überfordert das. Es wird nur kurz angerissen, aber nicht zu Ende gearbeitet. Dafür ist die Geschichte einfach nicht lang genug.

Der letzte Teil des ersten Absatzes passt auch nicht so gut, da er ein Ereignis aus der Vorvergangenheit beschreibt. Die eigentliche Szene (Kevin will nicht ins Bett) wird nicht sauber beendet, statt dessen endet der Absatz einfach nach diesem Ereignis in der Vorvergangenheit.

Angst schlich sich in seinem Verstand wie eine Raubkatze und versteckte sich im Dickicht seines Unterbewusstsein, um mit diabolischer Geduld auf den richtigen Augenblick zu warten.

Kleinigkeiten hier, seinen Verstand, außerdem Unterbewusstseins. Den Vergleich finde ich etwas schräg. Heißt das jetzt, er hat Angst oder er hat sie nicht?

Dreiecke! Ein Dreieck war in gewisserweise auch ein Totem.

"in gewisser Weise". Der Satz macht aber keinen Sinn. Ein Dreieck ist kein Totem, in keiner Weise. Oder? Das mit dem Fenster schaffen verstehe ich nicht. Was ist das für ein Fenster, und inwiefern hängt es mit den Totems zusammen, die ja offensichtlich Türwächter sind?

Also stemmte er sich mit aller Kraft gegen den Nebel, der mit geisterhaften Fingern zu streicheln schien.

Da fehlt ein "ihn". Außerdem ist der Nebel doch nur in seinem Kopf, oder? Wie kann er ihn dann streicheln?

Etwas rumpelte unter seinem Bett. Ein rundes Ding rollte darunter hervor, ein Basketball.

Ein Ding, das einem glitschigen Arm glich, verfehlte ihn nur um Haaresbreite.

Lass doch das Ding jeweils weg ... ein Basketball, ein glitschiger Arm, Punkt.

Zu Beginn des Absatzes geht Kevin übrigens zu seinem Schreibtisch. Jetzt sitzt er auf einmal wieder auf dem Bett. Das passt nicht ganz.

Er schlug die Tür hinter sich zu und atmete kurz durch. Wae das Ding eben real gewesen?

Dass er das Zimmer verlassen hat, wird nur so indirekt beschrieben. War mir nicht sofort klar. Außerde "war" statt "wae". Und schon wieder "Ding".

Kevin zögerte keine Sekunde und rannte los. Ihm ersten Augenblick dachte Kevin, er wäre gegen einen Baumstamm gerannt.

"Im", nicht "Ihm". Und schon wieder so eine indirekte Information: Er prallt wogegen. Erst muss das passieren (was du nicht erwähnst), dann kann er eine Vermutung anstellen, wogegen er denn nun geprallt ist.

Ein Geräusch ließ ihn zusammenzucken, auch sein Vater schien es gehört zu haben, denn er horchte auf. Holzsplitter und Farbe flogen durch die Luft.

Farbe fliegt durch die Luft? Wo passiert denn das alles? Direkt neben ihnen? An Kevins Zimmertür? Der Leser erfährt es nicht. Außerdem nennst du den Typ mal "Freund der Mutter", dann "Vater", später "Stiefvater". Einige dich auf eine Bezeichnung und bleibe dabei.

Das Maul schnappte zu. Sein Vater schrie auf und hielt sich die Schulter.
„Was ist das, wieder ein Hexenschuss. Na warte, kleiner, ich kriege dich noch! Scheiße tut das weh!“

Einen Hexenschuss hat man im Rücken, nicht auf der Schulter. Sieht er das Blut nicht? Wenn er tatsächlich denkt, es sei ein Hexenschuss, warum will er Kevin dann "kriegen"? Er hat ihm ja nichts getan.

Es wird mir dann zu klischeehaft, dass er in den Keller rennt. Verstehe ich nicht, warum macht er das? Warum nicht nach draußen? Warum warnt er seine Mutter nicht?

Etwas riss ihn aus seinen Gedanken. Die Schläge und die Geräusche von berstendem Holz hatten aufgehört. Kevin näherte sich der Treppe.

Hier kann ich dir nicht recht folgen. Welcher Treppe nähert er sich denn? Der Kellertreppe? Von der hat er sich doch eben noch entfernt, warum dreht er um?

Zum Schluss habe ich ja schon oben was geschrieben: Die Auflösung erscheint mir zu simpel, der ganze Schluss zu rätselhaft. Auch den letzten Satz kapier ich nicht.

Mein Fazit: Mir ist in der Geschichte zu viel geheimnisvolle Mystik. Ich denke, weniger wäre hier deutlich mehr, daher würde ich den mystischen Teil reduzieren und geradliniger beschreiben.

Viele Grüsse.

 

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