FELDPOST ALLENTSTEIG
Feldpost ALLENTSTEIG, Baracke M5, Lage [Aussichtslos]
Neue Lage hundert … ach was weiß ich … is ma eh wuascht, solange ich nicht unter Hundert bin, fang ich sowieso nicht zum Zählen an. –zu langweilig –
Was heißt langweilig, eigentlich ja eine recht interessante Aufgabe, wenn man die Wahl zwischen „In-die-Luft-schauen“, „Auf-die-Wand-schauen“ oder „Aus-dem-Fenster-schauen“ hat. Leider muss ich an dieser Stelle vermerken, dass heute (und wohl auch morgen) das „Aus-dem-Fenster-schauen“ ausgefallen ist, da die Fensterläden komischerweise irgendwie an die Fenster festgefroren sind. Das hat zumindest der Herr Stabswachtmeister gesagt und der muss es ja wissen.
Ich denke (und das beim Bundesheer!!!), das Ganze mit der Langeweile hab ich mir selber eingebrockt. Ich wollte ja auch unbedingt Schreiber werden.
Andererseits glaube ich, hätte ich es nicht besser erwischen können, vor allem, wenn ich die anderen Rekruten, dreckverschmiert, Stunden nach Dienstschluss in die Baracke flüchten sehe.
Um diese Zeit stehe ich schon längst unter der möchte-gern-warmen Dusche und schick den Ankömmlingen zur Begrüßung ein hämisches Grinsen raus, wohl wissend, dass in diesem wortlosen Konflikt sicher nicht ich das letzte Wort gesprochen habe.
Das einzig Gute an Allentsteig sind die Betten, die sind nämlich ganze 2 Meter lang. Dafür wurde anscheinend an der Breite gespart, sodass ich in der Nacht zitternd vor Kälte aufwachte und feststellte, dass sich meine Decke aus dem Staub gemacht hat.
Auf dem Boden liegt sie jetzt, von wo ich sie mir wieder angeln muss. Keine leichte Aufgabe, wenn man im Stockbett oben schläft. Ich könnte ja raushüpfen, um an das begehrte wärmende Stück zu kommen, aber erstens bin ich zu faul, um das zu machen, und zweitens würde ich mir sicher weh tun. Also versuche ich mein Glück damit, mich kopfüber aus dem Bett zu hängen und den Boden vorsichtig nach meiner Decke abzutasten.
Endlich liegt die Decke dort wo sie hingehört, nämlich noch immer auf dem Boden, weil ich nach mehreren Versuchen und viel Glück, nicht aus dem Bett zu fallen, es trotzdem nicht geschafft habe, mir wieder ein bisschen Wärme zu verschaffen.
Dagegen hat mein Kamerade nebenan es irgendwie hingekriegt, gleich beide Decken in seinem Bett zu behalten.
Wie ihr ja wisst, wird beim Bundesheer Kameradschaft groß geschrieben.
Auf jeden Fall war es viel leichter, an die Decke des Rekruten nebenan heranzukommen, obwohl ich mich beim Herüberziehen dieser gleich mehrmals elektrisiert habe. Das statische Aufladevermögen einer Bundesheerdecke überschreitet bei weitem jenes eines hausgroßen Kondensators.
Endlich SCHLAFEN und WARM und RUHE …... Chrrrrrr pfffff chrrrr pfffff
Penetrant. Als ob ich so dämlich wäre, und nicht schon längst selbst wüsste, dass der Herr nebenan was gegen einen Deckendiebstahl hat.
Gegen diese Art von Rache war ich nicht gewappnet. Chrrrrr pffffff chrrrrrr ……
Immer und immer wieder.
Ich entschied mich für den Feldschuh-schwer ….
[HINWEIS:::]
Dieß hab ich wehrend meines Presentzdienst geschrieben. Aufgrund der zu dieser Zeit stadtfintenden Verplödung sind jegliche Rechtsschreib- und Gramatikvehler zu ignuriehren.
[Beitrag editiert von: da_Tom am 29.03.2002 um 14:01]