Father & Son - Konflikt: Mrs.Dynamite
Mrs. Dynamite
MR. CONZI:
Wie soll ich sie beschreiben, Doktor? Sie ist das Letzte, was mir geblieben ist. Mein Sohn ist natürlich auch noch da, doch er will ja nichts mit meinem Arbeitsleben zu tun haben. Wie soll ich sie nur beschreiben, sie ist unglaublich. Alles hat am Dienstag vor zwei Monaten begonnen. Wir lagen in meinem Schlafzimmer. Sie war die schönste Prostituierte, die ich je gesehen hatte und wurde die Einzige, die für mich in Frage kam. Sie kam jeden Tag um elf Uhr. Wie gesagt, war es Dienstag, als sie daran war ihre üblichen Dienstleistungen zu erfüllen, als uns das Klirren des Telefons auf dem Nachttisch auf unschönste Weise unterbrach. Nach Luft ringend griff ich nach dem Hörer, während sie sich zur Seite von mir weg rollte. Bernard war am Telefon.
Bernard und ich,wir haben sozusagen zusammen dies Geschäft aufgebaut, er war seit dem Anfang meiner Karriere an meiner Seite. Er hatte jeden ausradierte, der mir bzw. uns hätte gefährlich werden können, ohne dass ich etwas hätte sagen müssen. Er war die Kompetenz in Person. Der Einzige, dem ich voll und ganz, uneingeschränkt vertraute. Am Telefon sagte er mir, er wolle aussteigen. Wolle sich neu orientieren. Verstehen sie, Doktor, er war mein Vertrauter seit dreissig Jahren und nun lässt auch er mich im Stich. Ich konnte ihn nicht umstimmen. Er liess es nicht zu.
Schliesslich legte ich enttäuscht und den Tränen nahe, meinen einzigen Freund verloren, den Hörer auf die Station und starrte an die Decke meines Schlafzimmers.
"Was ist los?", fragte sie mich.
Was hätte ich ihr sagen sollen? Meinen Schmerz konnten keine Worte umschreiben.
"Mir fehlt ein Profikiller.", stöhnte ich und zog sie wieder zu mir rüber und begann sie zu küssen. Sie stiess mich weg.
"Ein Profikiller?", fragte sie.
"Kennst du einen, der geringe Lohnansprüche hat?"; fragte ich genervt und wollte da weiterfahren, wo wir aufgehört hatten, doch sie stiess mich erneut von sich und strahlend meinte sie: "Ich könnte den Job doch übernehmen."
"Red keinen Scheiss und mach weiter deine Arbeit. Das reicht völlig.", antwortete ich.
Doch sie liess sich nicht abbringen.
"Ich hab lange als Domina gearbeitet, ich habe eine ausserordentlich stark entwickelte schwarze Seite in mir."
"Du bist eine Nutte.", gab ich ihr zur Antwort .
Und mir wurde klar, dass es Dinge gibt, die weiter von einander entfernt lagen, als einem Mann einen zu blasen und einem Mann eine Kugel in die Stirn zu schiessen.
"Ich würde meine jetzigen Leistungen nicht einstellen. Wir könnten uns weiterhin auf diese höchst körperbetonte Weise unterhalten. Ich würde es sogar als in der Gage inbegriffen erachten."
Stellen sie sich diese Macht vor, wenn sie einen um etwas bittet und mit ihren Fingern einem über die Lippen fährt. Ich habe mit Sinnes betäubenden Drogen Erfahrung, doch diese ist die weitaus Stärkste. Und ich brauchte einen Killer, so schnell als möglich. Und in diesem Geschäft einen zu finden, der keine unmoralisch hohe Gagen fordert, ist beinahe unmöglich. Sie schien mir dazu eine günstige Alternative."
KAREEM
"Doktor, ich habe ein Problem. Ein Problem, dass in meinem Berufsstand tödlich sein kann. Ich habe mich verliebt. Ich brauche sie nur anzusehen und mir zittern die Knie, kann die Waffe nicht mehr gerade halten. Als Mr. Conzci mich damals gerufen hatte, sah ich sie zum ersten Mal. Sie ist gross, schlank, kräftig und athletisch zu gleich und ihr Blick strahlt die kühlste Wärme aus, der ich je begegnet bin.
Nun, sie war eine Nutte, das trügte den Ersteindruck ein wenig und meine Begeisterung, als ich erfuhr, dass ich sie mit meinem Job vertraut machen solle, da sie Bernard ersetzen würde. Ich will sagen, ich tätige seit 10 Jahren dieses Handwerk. Und ich habe schon für viele Leute gearbeitet. In vielen Nationen. Und ich lerne jeden Tag etwas neues dazu.
Doch ich sah sofort, das Wichtigste für diesen Beruf besass sie, sie hatte Stil. Sie war sexy und cool, das Fundament war also bereits gelegt.
Ich nahm sie also bei meinem nächsten Job mit.
Wir sassen im Wagen, als ich sie in die Geheimnisse des Tötens einweihte.
"Das Wichtigste ist, zieh dich cool an. Ein Profi muss cool aussehen.", hatte ich ihr zuvor gesagt.
"Warum, jeder der einen beim Erledigen des Auftrags sieht, sollte doch nachher sowieso tot sein?"
"Für jeden guten Killer", antwortete ich, "gibt es den Moment, an dem etwas schief geht, an dem er scheitert, in dem er das Opfer ist, das Ziel darstellt. Und dann solltest du zumindest eine coole Leiche hergeben, das ist das Letzte, das du dann noch tun kannst."
Und, Dok, sie sah cool aus. Sie trug ein schwarzes, hautenges Outfit und darüber einen schwarzen Ledermantel, der ihr bis zu den Füssen reichte. Die Haare trug sie nach hinten gebunden, die Augen unter einer Sonnenbrille versteckt, so sollte meine Mörderin einst auch aussehen. Wir fuhren vor das Haus unserer Zielperson. Er war ein kleiner Polizeispitzel und lebte in einem heruntergekommenen Appartement. Wir hielten also vor dem Haus, in dem er lebte und ich übergab ihr ihre Waffe."
MRS. DYNAMITE
"Es fühlte sich so gut an, Dok. Der kalte Stahl in meinen Händen. An diesem Tag würde ich tatsächlich entjungfert . Kareem sah mich an und meinte:"
"Ich sagte: "Hör zu, Kleine, geniess es, Moment für Moment. Das Erfüllen eines Auftrages ist wie guter Sex. Du gehst langsam, vorsichtig und zärtlich vor. Du tastest dich Schritt für Schritt voran. Du liebkost zuerst jeden erdenklichen Winkel, bevor du zum Kern vorstösst. Nur ganz langsam näherst du dich ihm. Umkreist ihn, wie ein hungriger Tiger. Gemächlich fängst du an ihn zu berühren, nur wie ein Lufthauch. Du merkst, wie dein Partner erzittert, wie seine Anspannung immer mehr wächst und wächst, bis er kurz vor dem Höhepunkt ist und dann...
schiesst du.""
MRS. DYNAMITE
"Huh, innerlich bebte ich noch immer, als er aus dem Wagen stieg und mich anwies ihm zu folgen. Am liebsten hätte ich es sofort mit ihm auf dem Rücksitz getan. Doch wir hatten einen Auftrag. Es war, wie er gesagt hatte. Langsam tastete ich mich voran. Ich beäugte jede Ecke des Hauses. Meine Schritte waren gemächlich, leise. Er folgte mir stumm und beobachtend. In der zweiten Etage, war es soweit. Ich stand vor der Wohnung der Zielperson. Ich zog die Waffe unter dem Mantel hervor. Jeden Moment sog ich in mich auf. Ich klingelte. Ein hübscher Typ mitte zwanzig öffnete die Tür. Zuerst lächelte er mir glücklich überrascht ins Gesicht, doch dann sah er die Waffe in meiner Hand und wich erschrocken nach innen zurück. Ich öffnete die Tür und trat ihm folgend in die Wohnung. Zitternd kroch er an die hintere Wand seines Studios und blieb an diese geschmiegt stehen. Ich hob meine Waffe, ohne auf seine Flehen und Wimmern ein zu gehen. Seine Angst füllte den Raum wie Sauerstoff. Ich fühlte sein Herz schlagen und wartete, bis ich den Moment fühlte und wollte gerade abdrücken als..."
" "Stop!", rief ich und umgriff ihren Arm. Ich spürte, wie es in ihr bebte. Die Zielperson wurde langsam entspannter und ein unscheinbares Lächeln der Erleichterung bildete sich in seinem verschwitzten Gesicht. Ich hob ihren Arm 2 Zentimeter weiter nach oben an und drückte ihren Zeigefinger nach hinten, der Schuss löste sich und..."
"Die Kugel traf genau in seine Stirn.
"Wir werden wohl noch einige Zeit mit Zielübungen verbringen müssen, Schüsse ins Gesicht geben scheussliche Schweinereien.", sagte Kareem, während er in zügigem Tempo den Raum verliess. Ich sah noch eine Weile auf den tot daliegenden Körper des Typen und folgte ihm dann."
"Ich weiss nicht, was ich tun soll, Doktor. Wenn ich sie sehe, kann ich meine Waffe nicht mehr gerade halten. Der letzten Zielperson habe ich erst beide Arme durchlöchert, bevor ich dann, seine Hals durchschoss. Ich meine, ich sah nachher absolut nicht mehr cool aus, so verspritzt und ...... Ach, ich liebe sie."