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Fast wie Spiderman

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23.01.2007
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Fast wie Spiderman

Martin hoffte, dass Nadine noch kommen würde. An der Haltestelle schlossen sich die Türen des Busses, ohne dass sie ausgestiegen war. Er wartete nun schon eine Weile gemeinsam mit Chris und dessen Freundin Nicole vor dem Schwimmbad und seine Enttäuschung wuchs mit jeder Minute, denn alleine mit den beiden würde es langweilig werden. Martin mochte Chris nicht besonders. Er war hochnäsig, weil er ein Jahr älter war und alle Mädchen auf ihn standen. Außerdem war er gut in Sport - ganz anders als Martin, der sich gerne davor drückte. Dafür war er super in Mathe, und das konnte Chris einfach überhaupt nicht. Meistens schrieb er deshalb im Schwimmbad von ihm ab – was auch ganz in Ordnung war, denn das bedeutete, Chris würde ihn zumindest in seiner Nähe dulden und ihn auch nicht allzu grob behandeln. Und außerdem sah es dann vielleicht so aus, als wären sie befreundet. Und Nadine mochte sicher keinen Außenseiter, der keine Freunde hatte.

»Hey, da ist sie ja endlich!« Nicole deutete zur Bushaltestelle, an der Nadine gerade ausstieg. Martin freute sich, dass sie doch noch gekommen war.
»Puh, ist das heiß. Danke, dass ihr gewartet habt - ich hab meinen Bus verpasst und musste den nächsten nehmen.«
Nicole begrüßte die Freundin mit einer Umarmung und sagte: »So lang warten wir auch noch nicht. Die Jungs haben wieder mal getrödelt«
»Die Jungs?«, entgegnete Chris. »Stimmt doch überhaupt nicht. Ich war fertig, nur Martin musste ja unbedingt noch in diesen neuen Bücherladen.« Daraufhin wurde Martin rot. Aber Nadine schien das nicht zu bemerken. »Bei euch gibts nen Bücherladen?«, fragte sie.
»Ja, aber der ist nur klein«, antwortete Martin und freute sich insgeheim, dass sich Nadine für den Laden interessierte.
»Macht doch nichts, dass er klein ist«, sagte sie. »Ich mag Bücher.«
»Typisch Mädchen«, scherzte Chris und fing sich dafür einen Klapps von seiner Freundin Nicole ein.
»Blödsinn, ich find Bücher auch langweilig und – bin ich etwa kein Mädchen?«
»Du bist ne Zicke, kein Mädchen.«
Nicole drohte ihm grinsend mit dem Zeigefinger. »Wart nur, bis wir alleine sind, mein Süßer!«
Nadine verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf, machte dann einen Schritt auf Martin zu, der bisher schweigend daneben gestanden hatte.
»Kannst du mal schnell halten? Ich muss an meinen Geldbeutel.« Daraufhin streckte sie ihm ihr Handtuch entgegen. Martin stammelte: »Ich ...«
Stattdessen war Chris sofort zur Stelle und griff wie selbstverständlich danach. »Martin ist halt nicht der Schnellste, weißt du ja.«
Nadine warf ihm einen missbilligenden Blick zu. »Sag nicht so was über ihn, du bist gemein!«
»War ja nicht so gemeint«, antwortete Chris und legte seinen Arm um Nicole, die aufhörte, auf ihrem Kaugummi herumzukauen und Chris einen Kuss auf die Wange drückte.
Martin zuckte mit den Schultern. Viel lieber wäre er natürlich alleine mit Nadine im Schwimmbad, aber die würde ohne ihre Freundin Nicole sicher nicht kommen.
»Übrigens, Martin, ich schreib nachher Mathe von dir ab«, sagte Chris.
»Ich habs leider noch nicht ganz fertig.«
»Macht nichts, wir gehen eh erst einmal ins Wasser, da hast du ja dann Zeit.«
Martin seufzte. »Na gut.«

Nadine war in diesem Frühjahr neu in die Klasse gekommen und Martin fand sie von Anfang an süß. Sie war sanft, zart und in ihrer Nähe hatte er das starke Gefühl, sie beschützen zu müssen, wie Spiderman das immer machte - sein großes Vorbild. Nicole dagegen wurde öfter mal laut und eigentlich passte sie damit ganz gut zu Chris. Jeder Junge in der Klasse stand auf sie. Und hätte jemand Martin gefragt, ob er auch auf sie stand, hätte er ganz sicher ja gesagt. Niemand traute sich öffentlich, Nicole nicht zu mögen. Genau wie sich niemand traute, Chris erst als zweiten in die eigene Manschaft zu wählen.

Ein paar Minuten später waren Chris und Nicole im Wasser. Nadine sonnte sich auf der Wiese und las in einem Fantasybuch. Martin kannte die Geschichte und mochte sie sehr. Darin ging es um einen Jungen, der während einer Zugfahrt im Tunnel steckenblieb und durch ein Tor in eine Fantasywelt gelangte, in der er zunächst ein Mädchen retten und gemeinsam mit ihr einen alten Zauberer befreien musste.
Gerne hätte er gewusst, auf welcher Seite sie gerade war, aber auch wenn er blinzelte, konnte er es nicht erkennen – dafür war er zu weit weg. Er hatte sich nämlich nicht getraut, sein Handtuch neben ihres zu legen.
Nadines feine Härchen an den Unterarmen leuchteten in der Sonne und Martin erinnerte sich an den Moment, als er sie das erste Mal berührt hatte. Er war nach Unterrichtsende neben ihr aus dem Klassenzimmer gegangen und hatte für einen Augenblick seinen Arm gegen ihren gedrückt. Es wirkte wie ein Zufall, denn alle wollten gleichzeitig durch die schmale Tür auf den Gang und da kam es vor, dass man ein wenig rempelte. Was jedoch niemand wusste: Das alles war genau vorausberechnet. Er hatte viele Tag geübt, bis er es raus hatte, wann er nach dem Unterricht aufstehen musste, damit sie sich begegneten.

Nadine räkelte sich und legte ihr Buch zur Seite. Dann sah sie zu Martin, und der blickte schnell weg. Sie jedoch lächelte und stand auf. »Ich geh zu den anderen ins Wasser - sonst penn' ich noch ein. Kommst du mit?«
»Naja, ich muss noch Mathe machen«, antwortete Martin und räusperte sich.
»Mach doch später.«
»Aber Chris will doch ...«
»Ach, lass doch Chris Chris sein.«
»Ich komm nach.«
Nadine zuckte mit den Schultern und ging in Richtung Wasser. Martin biss sich auf die Unterlippe. Warum war er nicht mitgegangen? Im Wasser wäre er bei Nadine gewesen. Aber dann fiel ihm ein, dass dort auch Chris war und vermutlich würde der ihn untertauchen und auslachen. Und außerdem wollte er noch Mathe von ihm abschreiben. Nein, besser zuerst die Hausaufgaben machen. Das würde ohnehin besser gehen, wenn Nadine nicht in der Nähe war.

Er schlug sein Heft auf und suchte die Aufgaben, aber dann wanderte sein Blick zu Nadines Platz. Aus dem rotem Rucksack hing ein Ärmel. Die zwei weißen Converse lagen daneben. Er seufzte.
Nachdem er ein paar Lösungen hingekritzelt hatte, klemmte er den Kugelschreiber ans Heft und sah rüber zum Wasser, konnte die anderen aber nicht sehen.
Vielleicht könne er ja herausfinden, wie sich Nadines Handtuch anfühlte. Es berühren, nur ganz kurz. Dann würde er Mathe fertig machen und zu Nadine gehen - und Chris Chris sein lassen.
Aber andererseits wäre es furchtbar peinlich, wenn das jemand sehen würde. Er seufzte. Sicher würde das Handtuch gut riechen. Und wenn er sich beeilte, würde es auch niemand bemerken. Er könnte ja so tun, als würde er auf dem Boden etwas suchen. Oder, noch besser: Sein Handtuch vom Schatten, in dem er normalerweise lag, in die Sonne ziehen. Also in die Nähe von Nadines Platz. Jetzt, da sie nicht da war, wäre das ja gefahrlos möglich. Und wenn die anderen zurückkommen sollten, könnte er flink wieder an seinen Platz zurück und keiner würde etwas bemerken.
Schließlich räumte er das Heft beiseite und atmete einmal tief durch. Dann stand auf und zog sein Handtuch neben das von Nadine. Aufmerksam blickte er sich um, aber niemand sah her. Also legte er sich hin und hatte augenblicklich Nadines Parfum in der Nase und es roch so süß wie jedes Mal, wenn er in ihrer Nähe war.
Jetzt musste er nur noch die Hand ausstrecken. Er fühlte den schmalen Grasstreifen, der seinen Platz von Nadines trennte, und - ihr Handtuch war weich. Und feucht an der Stelle, an der sie vorher gelegen hatte. Dann drückte er seine Nase in den feuchtwarmen Stoff und sog die Luft tief ein. Süß, nach Weichspüler, Sonnencreme und ein wenig herb nach Schweiß.
Alles fühlte sich aufregend an! Über ihm tanzten Blätter an den Ästen und er lag neben Nadines Platz. Wie schön es jetzt wäre, unsichtbar sein zu können – dann würde Nadine kommen und er könnte sie aus der Nähe betrachten. Vielleicht die Hand ausstrecken und ihre zarte Haut berühren und an ihren Haaren riechen.
Für einen Moment wurde ihm schwindlig und er bemerkte, dass er lächelte. Als er wieder klar sehen konnte, wanderte sein Blick zu Nadines Schuhen aus weißem Leinen, das an manchen Stellen schon schmutzig war. Sie waren so nah, dass er die Stiche der Naht zählen konnte. Langsam fasste er hinein, erforschte die Vertiefungen, die Ferse und Zehen hinterlassen hatten.
Dann öffnete er den Rucksack. Er fand die Jeans und tastete tiefer, spürte schließlich weichen Stoff und zog ihn heraus. Nadines Höschen! Das sie den ganzen Tag getragen hatte! Mit geschlossenen Augen drückte er sich den warmen Baumwollstoff ins Gesicht und sog die Luft tief durch die Nase ein.

Plötzlich hörte er Stimmen. Vor Schreck stopfte er das Höschen unter sein Handtuch, legte sich hin und schloss die Augen. Aber sein Herz klopfte wild. Die drei kamen vom Wasser zurück, alberten jedoch herum und Chris stolzierte hinter den Mädchen her. Alles in Ordnung, sie hatten nichts bemerkt.
Nadine blickte zu ihm runter und grinste.
»Willst doch noch ein bisschen Sonne abbekommen, ja?« Martin blinzelte und hoffte, dass sie die Röte in seinem Gesicht nicht bemerken würde.
»Warum?« Seine Stimme zitterte.
»Na, weil du jetzt in der Sonne liegst. Vorhin warst du doch dort drüben.« Sie deutete zu seinem Rucksack, der noch am alten Platz lag und Martin wünschte sich, er wäre da nie weggegangen.
»Vielleicht ein bisschen, ja.«
»Schadet dir sicher nicht.« Sie lächelte und legte sich neben ihn.
Ein paar Meter weiter lagen sich Chris und Nicole lachend in den Armen. Chris versuchte gerade, Nicole zu küssen, während sie sich mit Fäusten dagegen wehrte.
Martin seufzte. Er hatte einen Fehler gemacht. Das mit dem Höschen war eindeutig zu viel gewesen. Hoffentlich gingen alle bald ins Wasser, damit er es zurück in den Rucksack stecken konnte.
Eine Weile tat er, als würde er dösen. Chris hatte Mathe entweder vergessen oder ihm war Nicole gerade wichtiger. Sehr gut. Natürlich konnte Martin nicht schlafen, denn Nadine lag neben ihm und alleine schon der Geruch ihrer Sonnencreme verursachte ein Kribbeln in seinem Bauch. Immer wieder blinzelte er und betrachtete sie. Er bräuchte nur die Hand auszustrecken und er könnte ihren Schenkel berühren. Natürlich traute er sich nicht. Dabei wollte er das so gerne, wollte ihren weichen, warmen Mädchenkörper spüren, gemeinsam mit ihr lachen und spielen, wie Chris das mit Nicole tat. Er beneidete die zwei. Und plötzlich wurde ihm klar, dass er Nadine niemals würde haben können. Und er fühlte sich unendlich einsam. Und das, obwohl er ihr noch nie so nahe war wie in diesem Augenblick.

Fernes Donnergrollen riss ihn aus seinen Gedanken und Martin bemerkte, wie sich dicke Wolken vor die Sonne schoben.
»So ein Mist, gibts heute doch noch ein Gewitter«, sagte Nicole. Chris jedoch zuckte mit den Schultern. »Ist doch egal. Gehen wir halt ins Kino.«
»Ja, aber das ist doch erst am Abend.«
»Dann schauen wir eben vorher bei dir vorbei und – naja. Vertreiben uns die Zeit.« Er grinste und Nicole grinste zurück.
Martin war überhaupt nicht nach Lachen zumute. Wenn jetzt alle ihre Sachen packten, wie sollte er dann das Höschen aufräumen? Reglos lag er da. Sein Herz pochte. Nadine stand auf und nahm den Rucksack auf die Schulter. »Ich geh mich mal umziehen!«
Nicole löste sich aus Chris' Umarmung und ging hinterher. »Warte, ich komme mit!«
Martin wurde kalkweiß und blickte den Freundinnen nach, wie sie lachend in Richtung Umkleide verschwanden.
»Mädchen«, murmelte Chris. »Dass die immer gemeinsam überall hin müssen.«
Da er fürchtete, sein Stimme würde zu sehr zittern, deutete Martin nur ein Schulterzucken an und hoffte, dass das als Antwort reichte.
»Komm, schieb schnell Mathe rüber, dann schreib ich das ab, bis die zwei wieder da sind. Hast es fertig?«
»Nur die erste Aufgabe ...«, stammelte er.
»Nur die erste? Willst du mich verarschen?«
»Tut mir leid ...«
»Na egal. Komm schon, gib mir das Heft.«
Martin zögerte und ging zu seinem Rucksack, holte das Heft raus, gab es ihm und sah zu, wie er schnell und unsauber abschrieb. Immer wieder schielte er zu den Damenumkleiden, aber die Mädchen kamen nicht. Was sollte er nur machen? Wenn das mit dem Höschen rauskäme, würde Nadine kein Wort mehr mit ihm sprechen. Aber ihm fiel nichts ein, was er tun konnte, solange Chris in der Nähe war und zusah.
Schließlich kehrte Nadine alleine zurück, ging zu ihrem Platz und suchte den Boden ab. Nach einer Weile kam auch Nicole. »Und, hast es gefunden?«, fragte sie.
»Nee, keine Ahnung. Kann doch nicht einfach weg sein.«
Martin blieb nichts übrig, als zuzusehen. Und natürlich schob Nicole sein Handtuch zur Seite und er wäre bei dem Anblick des zerknautschten Höschens am liebsten unsichtbar geworden.
»Hey, schau mal. Hier ist es!«
Nadine murmelte leise und bückte sich schnell danach. Sie versuchte, es unauffällig zu machen, aber Chris hatte es natürlich bemerkt.
»Oho!«, höhnte er. »Sexy, sexy. Der Martin traut sich was!«
»Aber ich hab nicht ...«, krächzte Martin.
Nadines Wangen glühten und er wusste nicht, ob sie ihn nun ohrfeigen würde, oder weglaufen. Sie entschied sich fürs Ignorieren und verschwand zur Umkleide. Nicole rollte mit den Augen und folgte ihr.
»Schaut lieber nach, obs feucht ist!«, rief ihnen Chris hinterher und brach in schallendes Gelächter aus.
Martin wurde übel. Chris stand auf und ging mit ernster Miene auf ihn zu.
»Lass Nadine in Ruhe, klar? Die ist nichts für dich.«
Er sagte das ganz ruhig. Als würde man erzählen, was gestern Abend im Fernsehen kam.
»Aber ich hab doch nicht ...«
»Erklär das nicht mir, Alter.«

Nach einer Weile kamen die Mädchen aus der Umkleide, Nadine sagte kein Wort. Und Martin stand da und rührte sich nicht. Schließlich ging sie zum Ausgang und Chris folgte ihr, Nicole wartete noch, schwieg aber.
Martin blickte zu Boden, dann zu Nicole, und dann wieder nach unten. Nicole schüttelte den Kopf.
»Das ist echt mies. Das war ihr echt peinlich.«
»Aber ich wollte doch nicht ...«
»Und weißt du was? Sie fand dich sogar nett. Gestern hat sie mir gesagt, der ist nicht wie alle anderen. Aber ich glaub, die kannst du jetzt vergessen.«
Martins ganzer Körper fühlte sich taub an. Sie fand ihn nett! Nadine, das Mädchen mit dem süßen Lächeln fand ihn nett! Jetzt hatte er alles kaputt gemacht. Alles war verloren. Nicole ging, ohne noch etwas zu sagen. In der Ferne donnerte es. Was würde nur Spiderman jetzt tun? Ganz sicher würde er alles in Ordnung bringen. Sich einfach sein Kostüm überziehen und aus Peter Parker würde ein Held werden. Aber leider hatte Martin nichts dabei, um sich zu verwandeln. Und so, wie er dastand, bekleidet nur mit einer Badehose, fühlte er sich schutzlos.
Trotzdem: Spiderman würde nicht aufgeben. Und es wäre ihm egal, ob er sein Kostüm trug oder Jeans - Peter Parker wäre auch im richtigen Leben ein Held. Und plötzlich wusste Martin, was er zu tun hatte.

Er musste laufen, um die anderen noch zu erreichen.
»Nadine, bitte, ich muss dir etwas sagen!« Die drei drehten sich um. Nicole zuckte mit den Schultern und blickte zu Nadine. »Chris und ich warten an der Bushaltestelle.«
Damit gingen beide und Nadine stand alleine da. Martin kam langsam näher, es war, als würde er durch Honig gehen. Ein paar Schritte vor ihr blieb er stehen. »Ich wollte ... es tut mir leid. Es war nur ...«
»Also warst dus doch! Sag mal, weißt du eigentlich, wie peinlich das ist? Was würdest du sagen, wenn dir jemand deine ... du weißt schon, was klaut?«
»Tut mir leid«, sagte er kleinlaut.
Sie seufzte und wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Das kannst du doch nicht einfach so machen.«
»Ich weiß. Tut mir leid. Ich machs auch nie wieder.«
»Das will ich auch hoffen!« Sie streifte sich eine Strähne hinters Ohr und verschränkte die Arme vor der Brust. »Warum hast du das eigentlich gemacht?«
Jetzt könnte er es ihr sagen. Es war ja eh alles verloren. Und wenn es nichts mehr zu verlieren gab, konnte man auch ehrlich sein. Aber die Worte wollten nicht raus.
»Ich weiß auch nicht«, stammelte er stattdessen.
»Nun sag schon.«
Er holte tief Luft. »Ich mag dich.« Da war es raus. Nadine schaute ihn entgeistert an.
»Du magst mich? Und darum klaust du meine ... darum tust du das? Das ist mal 'ne schöne Art, 'nem Mädchen zu zeigen, dass man sie mag!«
Martin fühlte einen Stich in seiner Brust. Aber zumindest hatte er ihr alles gesagt. Ihr endlich die Wahrheit gesagt. »Bist du sehr sauer?«
Sie zuckte mit den Schultern.
Martin sagte: »Das ist blöd, wie jetzt alles ist. Ich will das nicht.«
»Was willst du denn dann? Wie soll es denn sonst sein?«
Er blickte ratlos auf seine Füße und eine Weile sagte keiner was. Als Nadine weitersprach, klang ihre Stimme sanfter.
»Du ... ich muss jetzt weg. Der Bus ist gleich da.«
»Ja gut.«
»Weißt du ... du musst schon wissen, was du willst.« Damit drehte sie sich um und rannte davon.
»Nadine«, rief er ihr nach. Aber sie hörte ihn nicht oder wollte ihn nicht hören und Martin war alleine. In diesem Augenblick spürte er den ersten Tropfen auf der Stirn und in der Ferne grollte der Donner.

 

He yours,
zuerst fand ich die Geschichte etwas länglich, aber die erzählerische Ruhe war wahrscheinlich nötig, um die Stimmung aufzubauen. Spekulier ich mal, denn so eine Geschichte hab ich noch nicht geschrieben und mir über den Aufbau bisher keine Gedanken gemacht. Auf jeden Fall lohnte sich das Dranbleiben. Der Junge kann einem Leid tun. Wie Martin seine Nase in ihr Höschen steckte - uiuiui, da war die gesellschaftliche Katastrophe bereits abzusehen. Und der worst case traf ja auch ein, da half wenig, dass es absehbar war. Das tat weh. Das ist das äußere Ereignis, der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Und der passt sich gut in die Geschichte ein. Aber ich denke, dir geht es insgesamt mehr um die Charakterzeichnung. Martin, der heimliche Träumer und gewiefte Taktiker - die Beschreibung, wie er genau abgewartet hatte, wann er sie beim rausgehen berühren kann, gefiel mir. Das wirkte authentisch. Das kurze Gespräch über Bücher verriet Berührungspunkte mit seiner Angebeten, die ihn ja immer zu ermutigen versucht, mal aus sich heraus zu gehen. Seine Art, dieser Ermutigung zu folgen, war nicht die klügste, aber zumindest hat sie ihm nicht alles versaut, wie Chris und Nicole behaupten. Das spitzt sich zum Ende schön zu. Nadine ist verständlicherweise etwas verstört aber noch zum Gespräch und sogar zur weiteren Ermutigung bereit. Martin fasst sich endlich ein Herz und na ja, das weitere überlässt du eben der Fantasie ...

Kritik:

Das Spiderman-Thema ist zuwenig ausgearbeitet, etwas mehr als der gibt nicht auf wäre gut gewesen, schließlich ist er Titelpate.

Grüße
Kubus

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo yours,

hmmm, also ich fand es etwas bieder. Die Sprache ist so brav und altbacken "hochnaesig", "ein Ass in Mathe" und "Bloedsinn" und "Hoeschen" und "scherzen". Und die Figuren auch.

Nadine warf ihm einen missbilligenden Blick zu. »Sag nicht so was über ihn, du bist gemein!«
Selbst der wilde Chris ist nur so'n Stubentiger.

Ich seh schon das Problem, jetzt alles so zu schreiben, wie "die jungen Leute heute" so reden, waer auch albern. Aber so, das fuehlt sich an als waere man in einer in einem Zeitvakuum mit Pappjugedlichen gefangen - fast schon 5 Freunde-brav ist das alles.

Nur da, wo er anfaengt alles zu beschnueffeln wird es lebendig und sinnlich und etwas unbrav. Super wie er da sogar in die Stinkechucks reingrabbeln muss. Koennte und sollte mE aber noch viel mehr sein, zum Beispiel Hoeschenduft - da drueckst Du Dich. Und das andere, Biedere dafuer weniger.

Auch diesen Aufstand um das "Hoeschen" finde ich etwas seltsam. Wenn ich meine Unterwaesche nicht im Rucksack sondern unterm Handtuch finde, gehe ich davon aus, dass es irgendwie rausgefallen ist. Aber vielleicht ist Nadine da ordentlicher und weiss immer ganz genau wo Hoeschen sich befindet.

»Nadine«, rief er ihr nach. Aber sie hörte ihn nicht oder wollte ihn nicht hören und Martin war alleine. In diesem Augenblick spürte er den ersten Tropfen auf der Stirn und in der Ferne grollte der Donner.
Also! Ich bin empoert. Dieser Regen kann doch nicht Dein Ernst sein! tsts...

Martin hoffte, dass Nadine noch kommen würde. Der letzte Bus war ohne sie weitergefahren, und nun wartete er schon eine Weile gemeinsam mit Chris und dessen Freundin Nicole vor dem Schwimmbad.
Dieser Satz hat mich schlimm verwirrt. Der letzte Bus ist doch vor allem ohne sie am Schwimmbad angekommen, warum also "weitergefahren". Ausserdem denke ich bei letztem Bus immer an den allerletzten Bus, der so um 1 Uhr oder 3 Uhr nachts faehrt - je nach Dorf. Aber diese Bravkinder duerfen so spaet ja nicht mehr raus.

Und der Spiderman - der kommt mir in dieser Vakuumwelt wie ein Fremdkoerper vor. Wird da zweimal so reingeschmissen, aber ne Linie ergibt das nicht so richtig, schon gar keine titelwuerdige. Das muesste entweder konsequenter sein, oder ganz raus.

»Typisch Mädchen«, schertze Chris

Ja, solide geschrieben und alles, aber bis auf die Schnueffelszene finde ich es leider staubtrocken.

lg
fiz

Denke grade, wenn es so ein bisschen freundliche Ironie haette, das koennte es vielleicht etwas anschubsen.

 

Hallo Kubus!

Mal sehen, ob den Anfang auch noch andere zu lang finden. Ich fand das nötig, wie du sagst, um die Stimmung aufzubauen. Man sollte die Leute kennen, damit es später schön krachen kann. Und es sind ja vier davon ... das heißt, es muss klar sein, dass Martin Chris nicht mag, dass Nicole Nadines Freundin ist, dass ... ja, vor allem natürlich, dass Martin auf Nadine steht. :)

Martin, der heimliche Träumer und gewiefte Taktiker - die Beschreibung, wie er genau abgewartet hatte, wann er sie beim rausgehen berühren kann, gefiel mir.

Ja. :) Danke! Eben ... er muss das ja machen, sich also Taktiken ausdenken, denn ohne die würde er niemals an sein "Ziel" kommen. Ihr nahe zu sein. Ich glaube, für ihn ist das recht verwirrend, dieser Zustand des Verliebt-Seins. Ja, der kann einem schon leid tun.

Danke dir für die schöne Kritik! Ich hab Spiderman etwas stärker betont, ich hoffe, dass es jetzt besser ist so.


Hallo feirefitz!

Brav und altbacken und bieder ... hmmmm ... ja, irgendwie schon. Aber mir gefällts so. Klar, es ist ein wenig Ponyhof und Fünf Freunde, da hast du schon Recht. Aber da jetzt Hösschenduft reinzubringen, neee ... ich würds so auch nicht gern lesen. Also, wenn das drin wäre.

Mal sehen, ob ich was gegen die Pappjugendlichen tun kann.

Auch diesen Aufstand um das "Hoeschen" finde ich etwas seltsam. Wenn ich meine Unterwaesche nicht im Rucksack sondern unterm Handtuch finde, gehe ich davon aus, dass es irgendwie rausgefallen ist. Aber vielleicht ist Nadine da ordentlicher und weiss immer ganz genau wo Hoeschen sich befindet.

Naja, SIE ists ja nicht, die Martin verdächtigt. Zumindest nicht offensichtlich. Der erste, der das erwähnt, ist ja Chris. Und Nicole haut eben in die Kerbe. Und Nadine sagt doch dann draußen erstmal: Also warst du das doch! Oder so ... hmm ... aber wenn du den Eindruck hattest, dass das nicht so rauskam - ich überleg mal.

Also! Ich bin empoert. Dieser Regen kann doch nicht Dein Ernst sein! tsts...

Das ist der Keks am Ende. Der muss sein. :)

Dieser Satz hat mich schlimm verwirrt. Der letzte Bus ist doch vor allem ohne sie am Schwimmbad angekommen, warum also "weitergefahren".

Richtig, da hab ich gekleckst. Ist jetzt besser, hoffe ich.

Und auch Spiderman hat noch zwei, drei Sätze mehr bekommen.

Denke grade, wenn es so ein bisschen freundliche Ironie haette, das koennte es vielleicht etwas anschubsen.

Ich grübel grad, was du mit freundicher Ironie meinst. Vielleicht hab ich ja ne Ahnung ... so ein kleines Augenzwinkern in der Erzählstimme? Okay ... nur möchte ichs eben auch nicht lächerlich machen. Mal sehen, was noch so an Kommentaren kommt. Wenn noch was kommt. :)

Danke dir für deinen Kommentar!

Und bis bald,

yours

 

Hallo Yours,

Die Geschichte hat mich ein bisschen an meine letzte kg erinnert, wenn du da auch vollkommen anders mit umgegangen bist, mit dem superheldenmotiv. Kenne nur die Version von heute, aber ich finde fast, dass Spidy noch einen Hauch mehr an Raum bekommen könnte. Nicht viel, vll fehlt noch ein sätzchen. Gelungen ist der Vergleich absolut. Also weswegen der junge sich Peter Parker zum Vorbild nimmt, ist der doch ebenso unbeholfen und schusselig wie dein Prot.

Längen hatte der Text in meinen Augen am Anfang. Das dauerte etwas, bis ich rein kam, die Worte auch enst nehmen konnte. Das plätscherte mit eine Weilchen zu lang zu harmlos. Später kommt dann mehrt Fahrtwind auf. Restlos überzeug bin ich dennoch nicht. Weiß nicht recht, so der letzte Funke wollte nicht zünden. Es bleibt mir doch einen ticken zu bemüht das Szenario. Immer schwierig die Perspektive eines Kindes anzunehmen. Kann dir Aug keine konkreten stellen nennen, insgesamt gut, aber es blieb sowas unwirkliches zurück...
Trotzdem gern gelesen.

Grüßlichst
Weltenläufer

 

Hey yours :),

eine Schlüpfergeschichte hab ich ja lang nicht mehr gelesen ;).

So, ja sie liest sich gut. Wenn auch das Personal Klischeeabdeckend gewählt - den verklemmten Intellektuellen, der sich mit Mathelösungen einen Freund kaufen muss, die "Freundschaft" des attraktiven, von Mädchen umgarnten Sportskanonen Chris. Eine oberflächliche Mieze vs. der ruhig, besonnenen, ja sogar lesenden Angebeteten. Sach mal :D.

Längen hat der Text, mir wird da zu viel gedacht. Lieber hätte ich Aktionen, die das zeigen. Muss ja nicht elend lang sein. Sind ja da, gehen aber in dem seichten Ton so unter, finde ich. Schade finde ich auch, dass Du die Umgebung so aussparst, dass Du die Schimmbadatmosphäre nicht nutzt, um uns etwas über Tom zu erzählen. Das Stimmengewirr, eine Wespe die ihn attackiert, ach, da geht doch noch was.

Inhaltlich finde ich die Geschichte ja hübsch, also der Höschenklau, dieses jungjugendliche verliebt und sich nicht trauen. Obwohl, gilt wohl für weitere Altersklassen ebenfalls.

Naja, jedenfalls hat Dein Prot ein Selbstwertproblem, sein Selbstbild ist irgendwo in Kellernähe angesiedelt. Das würde ich gern stärker über sein Verhalten erfahren, als über den Erzähler.

Das Spiderman Titelgebend ist, finde ich, wertet seine Kurzauftritte zu sehr auf.

Fazit: Die Geschichte hat was, liest sich auch flüssig und angenehm weg, könnte aber weitaus mehr.

Aber ich freu mich ja immer, von Dir zu hören oder lesen.
Lieben Gruß Fliege

 

Salü yours,

weiss nicht, ob ich was Gescheites zu dieser Geschichte sagen kann. Ich konnte sie gut lesen, bin auch in einem Zug drangeblieben. Ich wollte einfach wissen, wie es endet.
Aber ich hab ein klein wenig das Gefühl, dass sie im letzten Jahrhundert hängen geblieben ist. Daher meine Frage: Können Jugendliche heute noch so kompliziert tun? Echt? Also die Szene mit dem Höschen und wie der Martin sich da ranrobbt und in seinen Phantasien schwelgt, ok., das ist ja glaubwürdig geschrieben. Aber diese Plapperdialoge vorher und nachher kommen bei mir etwas sehr banal und weichgespült an, ohne jugendlichen Witz, Pfiff und Slang. He, he, der Martin müsste viel mehr Spiderman lesen oder anschauen, wenn der schon sein Vorbild ist. (Immerhin titelgebend!) Da könntest Du die Aussagen Deiner Protagonisten/innen doch ein wenig mehr pfeffern. Vielleicht liegt es daran, dass sie zuviel reden und zuwenig tun?

Hier noch Kleinkram:

wäre er natürlich alleine mit Nadine im Schwimmbad, aber die würde ohne ihre Freundin Nicole sicher nicht kommen.
Sie ist doch bereits da! Also muss es heissen: … aber sie wäre ohne ihre Freundin Nicole sicher nicht gekommen.
Chris erst als zweiten in die eigene Manschaft zu wählen.
Mannschaft
Aus dem rotem Rucksack hing ein Ärmel.
Aus dem roten …

Nimm mal etwas Salz oder das Gläschen mit den roten Pfefferschoten und würze mit Schwung kräftig nach. In R/E darfs doch schon noch etwas mehr brennen, oder?

Lieben Gruss, :)
Gisanne

 

Hallo ihr drei!

Okay, okay, das ist euch zu wenig salzig. Was mich aber wundert: Viele von euch sagen, dass man heute so nicht mehr ist. Und ich denk, hier im hinterwäldlerischen Tirol (und auch in Bayern) ist das heute genau so, wie es in der Geschichte beschrieben ist. Aber da wohnt halt keiner ... :)

Ich versteh aber, dass ihr Probleme habt, euch die Figuren vorzustellen. Ich schau mal, was sich da machen lässt. Ich könnte ein paar MP3 Player oder Emos einstreuen und die Dialoge bisschen pfeffern. Aber allzuviel Geschmacksverstärker mag ich nicht reinstreuen, weil ich denke, dass man das heute zwar so gewohnt ist, aber der Geschichte hier würds schaden, wenn ich sie zu stark zeichne.

Am Anfang kann ich aber kürzen. Ich glaub, da ist ein ganzer Absatz, den man streichen kann.

Ja ... schade, dass die hier bei euch so schlecht ankommt, ich hab gehofft, dass sie euch gefällt. :) Aber egal, so weiß ich zumindest, was ich in Zukunft anders machen kann.

Ich werd trotzdem aber mal nachdenken, ob ich an der hier noch was ändere. Vielleicht finde ich noch ne Dose rote Chilis irgendwo.

Bis bald und danke euch!

yours

 

hier im hinterwäldlerischen Tirol (und auch in Bayern) ist das heute genau so, wie es in der Geschichte beschrieben ist. Aber da wohnt halt keiner ...

Nee, da nicht, yours, aber hier, im Dorf (Zürich ist rund 100 km weg und Chur etwa 50) und ich komme gerade von der Alpabfahrt :)
Aber ja, wenn das so ist, dann male doch ein bisschen Kulisse dazu: Stall, Bauernhof, Schwimmbad im Wald, oder Chris, der irgendwas von Kuhbauer murmelt oder das Martin die Schuhe bestaunt, die Nadine sicher aus der Stadt mitgebracht hat ... Irgendwas, was so auf hinterwäldlerisch hindeutet.

Oder fahr mal morgens mit dem Bus, den die Kids zur Schule nutzen, da geht auch auf dem Dorf die Post ab - grausam. Das ist doch nicht nur in der Schweiz so, oder? :D

Ran an den Speck. Vorher aber noch den lieben Gruss!
Gisanne

 

Ja, yours truly, ein bisschen altmodisch ist diese Geschichte schon:

»Also warst dus doch! Sag mal, weißt du eigentlich, wie peinlich das ist? Was würdest du sagen, wenn dir jemand deine ... du weißt schon, was klaut?«
und auch ein bisschen klischeehaft:
Dafür war er super in Mathe
, doch da gibt es auch gute Beobachtungen
»Dass die immer gemeinsam überall hin müssen.«
, so dass im Großen und Ganzen die Geschichte funktioniert: Ein junger Bursche, der voll Minderwertigkeitskomplexe ist - und sich dessen auch bewusst zu sein scheint! -, versinkt in Selbstmitleid und flüchtet sich in Träume (Spiderman), die wohl typisch sind für Jungs in diesem Alter. Auf jeden Fall weiß er Angebote der Gegenseite („Kommst du mit?“) nicht zu deuten und lässt sich stattdessen wie ein Pubertierender, der ist, bei einem Akt erwischen, der ihn vielleicht später zu einem Fetischisten werden lässt – na ja, vielleicht doch nicht, dafür war das kurze Schnüffeln am Höschen wohl zu kurz. :D

Die Geschichte zeigt, dass die Annäherung an das andere Geschlecht auch heute nicht problemlos über die Bühne geht, bestehen doch die vielen Tabus im Vorfeld der Pubertät nach wie vor. Gerade gestern habe ich das gelesen:

Seit sich die Gesellschaft mit der Jugendsexualität auseinandersetzt, klagen die Erwachsenen, die Jungen seien frühreif. Dieser Eindruck hat sich mit den Möglichkeiten, die die neuen Medien eröffnen, noch verstärkt. Überhaupt, das Internet: Viele Jugendliche hätten dort bereits so viel gesehen und erfahren, so die gängige Meinung, dass die Praxis nurmehr als fader Abklatsch erscheinen mag.
Doch ist unsere Jugend wirklich so frühreif - also zu früh reif?
[…]
Bei der aktuellen Studie wurden 3542 Jugendliche befragt, darunter 1014 Migranten. Demnach ist die sexuelle Aktivität Jugendlicher seit Mitte der neunziger Jahre fast unverändert und nun sogar rückläufig, so Pott. Der Anteil der deutschen 14-jährigen Mädchen, die bereits Erfahrung mit Geschlechtsverkehr hatten, sank im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2005 von zwölf auf sieben Prozent, bei den gleichaltrigen Jungen von zehn auf vier. Bei den 17-jährigen Mädchen reduzierte sich der Anteil von 73 auf 66 Prozent, bei den gleichaltrigen Jungen blieb er mit 65 Prozent nahezu konstant.

Auch hier ist das Ende der Bewegung sichtbar.

 

Hallo ihr zwei!

Danke für die Kommentare. :)

Gisanne schrieb:
Oder fahr mal morgens mit dem Bus, den die Kids zur Schule nutzen, da geht auch auf dem Dorf die Post ab - grausam. Das ist doch nicht nur in der Schweiz so, oder?

Hmjaa, aber sind denn ALLE so? Egal - wenn es für dich nicht schlüssig ist, dann kann es natürlich nicht klappen. Ich werde mal besser recherchieren.

Dion schrieb:
Auf jeden Fall weiß er Angebote der Gegenseite („Kommst du mit?“) nicht zu deuten und lässt sich stattdessen wie ein Pubertierender, der ist, bei einem Akt erwischen, der ihn vielleicht später zu einem Fetischisten werden lässt – na ja, vielleicht doch nicht, dafür war das kurze Schnüffeln am Höschen wohl zu kurz.

Naja, ob er deswegen gleich zum Fetischisten wird. Spannend wäre es ja. Klar, er versteht ihre Signale nicht, die reden eigentlich aneinander vorbei. Er versteht nicht, dass sie ihn mag (woher sollte er auch, und außerdem würde er es eh nicht glauben).

Ich werde also drauf achten, in Zukunft modernere Geschichte zu schreiben. Jawohl! :)

Und bis bald ...

yours

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Yours,

Insgesamt gefällt mir die Geschichte recht gut, weil sie viele Situationen beschreibt, die wohl jeder kennt und deshalb kamen auch einige deutliche Bilder in mir hoch. Allerdings nur, wenn ich einen allgemeinen Maßstab nehme, denn man erwartet ja immer etwas anderes (je nachdem, wer die Geschichte geschrieben hat.) Zu brav? Naja, es geht schließlich um "fast noch Kinder" und erste Erfahrungen mit fremden Slips etc. da wäre alles andere wahrscheinlich zu viel. Obwohl die Fantasie von pupertierenden Jungs natürlich mehr her geben würde als Sonnencremegeruch und Weichspüler. Allerdings hört sich die wörtliche Rede tatsächlich unwahrscheinlich....naja, einfach unwahrscheinlich an. Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen und hab auch schon in einer Stadt gelebt. Die Unterschiede in Sprache und Benehmen waren nicht gerade groß.

»Puh, ist das heiß. Danke, dass ihr gewartet habt - ich hab meinen Bus verpasst und musste den nächsten nehmen.«
Nicole begrüßte die Freundin mit einer Umarmung und sagte: »So lang warten wir auch noch nicht. Die Jungs haben wieder mal getrödelt«
Das klingt nicht echt, zumindest für mich. Vllt eher: Ist das heiß, ey. Hab den Bus verpasst. Nicole begrüßte die Freundin mit einer Umarmung und sagte: Kein Ding, ihr kennt doch die Jungs. Wir sind auch gerade angekommen....

Die Figuren sind sehr flach, aber es gibt diese typischen Typen und ich finde ja, man kann nicht eine Realität beschreiben ohne die typischen Figuren, die sie bevölkern. Deshalb bin ich immer zwiegespalten, wenn es allzu klischeehaft wird.

Trotzdem: mir hätte es gefallen, wenn Nadine ein bisschen mehr Persönlichkeit gehabt hätte. Insgesamt kommen mir die Personen einfach zu nett vor und Romantik bzw. Erotik hab ich auch nicht erkannt

deine Geschichten bleiben jedoch meistens irgendwie kleben, was sicherlich ein Kompliment ist.

Gruß

Jan

 

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