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Fast wie früher

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19.08.2019
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Fast wie früher

Kurz nach halb drei nachts betrat Patricia leise den Flur. Matheus schlief schon. Ein indirektes Licht durchzog die Wohnung. Sie lies sich in die Couch fallen. Wohltuend befreite sie ihre Füße von den Highheels. War sie doch schon seit gestern 6 Uhr abends unterwegs. Eine Fußmassage ihres Verlobten würde jetzt Wunder wirken. Für einen kurzen Moment hielt sie inne. Ein sanftes hohes Rauschen im Ohr war durch die Stille im Raum noch intensiver. Patricia drehte den Kopf und betrachtete das Zimmer. Mit viel Bedacht hatten die beiden Ihre Wohnung im vierten obersten Stockwerk renoviert. Hohe Decken, alte Holztüren, Parkettboden und eine kleine Dachterrasse mit Pflanzen, in guter Nähe zur City mit den vielen Gassen, feinen Restaurants, minimalistischen Clubbars und urigen Kneipen. Fast wie im Film. Für eine zeitlos romantische Komödie eine gute Kulisse. Und um in dieser Szenerie einen tollen Abend zu bestreiten, hatten sich Patricia und Ihre langjährigen Freundinnen, schon Wochen vorher, zum Ausgehen verabredet. Neben Familie, Beruf und Renovierung nicht immer einfach, aber planbar. Plaudern beim typischen Italiener ums Eck bei Pasta und Wein und dann schauen, was der Abend noch für die Frauen parat hielt.


Eine herrlich warme Sommernacht. Etwa um halb neun abends betraten die drei Frauen den kleinen Club. Patricia, Claudia und Anke. Alle Mitte 30, zusammen aufgewachsen und gemeinsam die Höhen und Tiefen der Schule und der ersten Liebe gemeistert. Jeder kannte jede, Ihre Annehmlichkeiten, Vorlieben und Verzickungen. Angeheitert und kichernd, durch den Wein beim Essen und ihre Gespräche, erhielten die drei, dachten sie jedenfalls, für einen kurzen Moment ein wenig Aufmerksamkeit bei den anderen Gästen. Blicke, Kopfdrehen und es schien fast so als ob die Musik für einen Bruchteil einer Sekunde aussetzte. Claudia erspähte einen freien Stehtisch am anderen Ende der Bar. Gekonnt, durch jahrelanges Training in den angesagtesten Clubs, bewegten sie sich zielgerichtet zu ihrem Objekt in der Ecke. Patricia schlängelte sich hintendran durch die noch überschaubare Menschenmenge. Für einen kurzen Moment blickte sie etwas höher in die Augen eines Mannes. Sie spürte einen kleinen Impuls. Nach einer kurzen Bemusterung seines markanten Gesichts mit dem schüchtern wirkenden Lächeln und ihrem stummen „Hi“ folgte sie ihren Freundinnen. Er war definitiv jünger als sie. Es gefiel, was sie gerade gesehen hatte. Das darf nicht sein, während sie an Matheus dachte. „Wein!?“ erklang deutlich an Ihrem Ohr und durchbrach Ihren Gedanken. Sie nickte und Claudia bestellte in ihrer dominanten Art. Der Kellner stellte die drei gut gefüllten Weingläser vor Ihnen auf. „Zum Wohl die Damen, auf diesen Abend.“ prostete Claudia den beiden zu.


Der Rhythmus der funkigen Musik zeigte nebst den drei nächsten Weinrunden Ihre Wirkung. Ausgelassen und frei fühlten sie sich auf der Tanzfläche. Keiner der drei Frauen hätte gedacht, dass es so gut werden würde. So eine gänzlich planlose Fortsetzung des Abends verbarg Überraschungen. Sie fühlten sich zehn Jahre jünger. Für den Abend zurecht gemacht und durch das schmeichelnde Licht, sahen die drei auch durchaus danach aus. Zurück an ihrem Tisch schaute sich Patricia um. Sah die tanzenden Leute und versuchte Gesprächsfetzen von den nahestehenden Personen aufzunehmen. Der DJ wurde umringt von jungen Frauen Anfang zwanzig, die sich hinter dem Pult anscheinend für kleine Königinnen hielten. Mit einem Glas Sekt in der Hand und die andere zum Beat der Musik in der Luft zuckend, versuchten sie Blicke der Jungs und neidischen anderen Mädels auf sich zu ziehen. So wie sie, damals, eine Dekade früher. „Nichts ändert sich“ stellte sie fest und sprach es kurz laut zu sich selbst aus. Dabei nippte sie an ihrem Glas. ‚Was ein Abend.‘


„Was ändert sich nicht?“ unterbrach sie eine Stimme und riss sie aus Ihren Gedanken. Die Musik war schon fast verschwommen in der Masse der Tanzenden, Plauderenden und Gaffenden. Sie erschrak ein wenig, drehte ihren Kopf zur Seite und blickte dann in die Augen des jüngeren Mannes, die sie zwei Stunden vorher kurzzeitig erfassten. Mit einer leichten Handberührung an Ihrem Rücken unterstrich er sein Bedauern sie aus Ihren Gedanken gerissen zu haben. Patricia zögerte ein wenig und unterdrückte gekonnt ihren Widerspruch seiner Annahme, vernahm mit angenehmen Gefühl seine leichte körperliche Annäherung. „Ertappt“ sagte sie etwas lauter und versuchte ihrem Gegenüber ein überlegendes Gefühl zu geben und lächelte dabei. Als fröhlicher Mensch fiel ihr das Lächeln nicht besonders schwer, der junge Mann schien es gern zu übernehmen und erwiderte mit strahlendem Gesicht. So nahm sie ihm die Schüchternheit oder besser, das was sie als Schüchternheit annahm bei ihm entdeckt zu haben. Patricia verdrängte diesen Gedanken, da er sie ja angesprochen hat, obwohl das stumme „Hi“ zwei Stunden vorher von Ihr kam. Sie hörte ihn fragen „Woran hast Du gedacht?“ Patricia setzte zu einer kurzen Erklärung an und wollte von ihrer damaligen durchlebten Zeit etwas sagen. Sie unterbrach selbst ihre ersten Worte und dachte: ,Nein es gibt kein Früher, es gibt nur ein Jetzt.‘ „Ach nichts weiter. Ich hab nur darüber nachgedacht woher ich den DJ kenne?!“ Flüchtete sie. „Soll ich dich ihm vorstellen? Ich kenn ihn ganz gut.“ Erwiderte er. ‚War ja klar‘ dachte sie und antwortete: „Nein, lass mal, ist nicht so wichtig. Verrate mir lieber deinen Namen.“ „Ich heiße Matthias, aber meine Freunde nennen mich Mattes oder Mats. Das passt eher, weil ich manchmal etwas verwirrt wirke und in Gesprächen viele Gedankensprünge habe.“ Dabei fuchtelte er in kreisenden Fingerbewegung an seiner Stirn und verdrehte die Augen. ,Irgendwie süß‘ dachte Patricia und behielt weiterhin ihr Lächeln. „Freut mich, also, dass wir uns kennenlernen, weniger das mit deiner Verwirrtheit. Ich muss ja jetzt wohl keine Angst um mich haben, soweit das überhaupt möglich ist? Ist das ansteckend?“ fragte sie ironisch. „Solange es sich nur auf Gespräche bezieht, kann eine Ansteckung im Höchstgrad belebend sein.“ „Na dann wollen wir mal hoffen, dass ich nicht allergisch mit Sprachlosigkeit reagiere.“ „Da gibt es ein Mittel gegen, aber das kann ich Dir später verabreichen, sollte die Allergie eintreten.“ „Gut zu wissen“ , antwortete sie lachend. „Patricia mein Name.“ Sie streckte ihm dabei ihre Hand entgegen, soweit es in dem nun schon eng gewordenen Club möglich erschien. „Freut mich“ erwiderte er. Sie spürte seine andere Hand an ihrer Seite. Etwas fester als beim ersten Mal. Sie versteckte gekonnt, dass es ihr nicht missfiel. „Ich würde gerne noch etwas trinken“ , sagte er, „was möchtest Du?“ Sie zeigte ihm den letzten Schluck im Glas. Mats drehte sich zum Tresen und bestellte. Patricia schaute zu Anke und Claudia. Zwei Männer hatten sich zu ihnen gesellt. Sie unterhielten sich anscheinend angeregt und lachten dabei. Worüber konnte Patricia nicht ausmachen. Zu laut war mittlerweile die Mischung aus Musik und lauten Gesprächen. Dieser Geräuschpegel schien exponentiell anzusteigen. Je lauter die Musik, desto lauter die Leute, desto mehr wurde getrunken, weil keiner mehr den anderen verstand und desto mehr wurde gefeiert. Wie eine sich nicht endende Geräuschspirale nach oben, einhergehend mit ansteigender Temperatur und Sauerstoffmangel.


Patricia saß mit Mats auf einer Querstange an der Straße gegenüber des Clubs. Ihre Getränke hatten Sie am Türsteher vorbei rausschmuggeln können und auf dem Boden vor sich abgestellt. Insekten tanzten um das matte Laternenlicht. Musik und Stimmen aus vorbeifahrenden Wagen mit offenen Fenstern. Der hämmernde Bass des Clubs drang nach außen. Sie beobachtete die jungen Menschen. Ein Kommen und Gehen. „Luft. Ein schöne Luft hier draußen. Und noch so herrlich warm um...“ völlig selbstverständlich nahm Patricia Mats’ Handgelenk und drehte seine Uhr zu sich „…1 Uhr. Schon! Zeit verfliegt immer so schnell, wenn es schön ist.“ Wie synchron sagten beide zugleich: „obwohl sie immer gleich tickt.“ Beide lachten und Patricia erschrak aber auch zum einen, weil es die gleichen Worte sind, wenn Sie mit Matheus in den Sternenhimmel schaut. Zum anderen, weil sie immer noch Mats’ Handgelenk hielt. Sie beließ es so wie es war. So vertraut war er ihr. ,Liegt das am Alkohol. Nein das kann nicht sein. Bevor wir in den Club gingen und ich ihn traf, hatten wir drei Mädels zwar was getrunken, aber im Wechsel mit Wasser, waren wir noch Herr unserer Sinne. Und die erste Begegnung war quasi fast nüchtern. Was war es dann?‘ „Der Türsteher weiß genau was er tut und wem er Zugang gewähren darf. Kein einfacher Job zu voran gerückter Stunde“, bemerkte Mats. Stumm nickte sie ihm zu und schaute ihm dabei auf seine vollen Lippen. Sie fühlte sich nun echt zehn Jahre jünger. Nein, sie war es. Mats gab ihr das Gefühl so zu sein. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter. Sein Parfüm roch nach Kraft, Charme und Zurückhaltung. Irgendwie passend. Sie hatte es schon im Club an ihm entdeckt. Aber zu extrem war die Mischung aus dem Gewusel durch die Menge an Menschen. Sie fühlte sein Kinn an ihrem Haar. Sein tieferes Einatmen. „Ein herrlicher Duft. Wow.“ flüsterte Mats. Patricia schloss die Augen.


Die Musik, Motoren und Stimmen verschwommen zu einem dumpfen Geräusch in der Nacht. Hinter den beiden hörte Sie ein leichtes zögerliches Zirpen von Grillen und den seichten Strudel des kleinen Bachlaufs. ,Was eine Idylle. Es ist doch wie früher‘ dachte sie und lächelte. Sie war nun wirklich sprachlos. Anregend spürte sie seinen Atem in ihrem Haar. ‚Einer Versuchung nachzugeben ist nicht schwer‘ dachte sie und hob dabei ihren Kopf. Sie schaute in seine Augen. Ihre Nasenspitzen berührten sich. „Hattest Du nicht ein Mittel gegen diese Sprachlosigkeit?“ fragte Patricia leise. Ohne ein Wort küsste er ihre Lippen. Eine Leichtigkeit erfasste ihre Sinne. Sie spürte nun noch mehr Freiheit als zuvor. Gleichzeitig vertraute Geborgenheit im Arm eines fremden Mannes. Der kurze Moment der Verzögerung gefiel Ihr sehr und steigerte ihr Verlangen nach seinen Lippen. Erst zögerlich, dann heiß und innig. Wiederum schloss sie ihre Augen. Seine Hand umfasste ihre Hüfte fest. Noch immer hielt sie das Gelenk seiner Hand, die unter ihrem schwarzen Kleid ihr Bein mit sanftem Druck streichelte. Wie automatisch und vertraut rückten sie noch enger zusammen. Entschlossen sie nicht von der Stange fallen zu lassen, zog er sie fester an sich. Sie fühlte den Pulsschlag an seinem Handgelenk, der sein Verlangen nach mehr bezeugte. In ihrer Brust schlug Ihr Herz heftig wie lange nicht. Wieder küssten sie sich innig. Ohne Zurückhaltung. Ihr beider Atmung waren wie ein Rhythmus im Club. Die beiden Zungen wie Blues und Samba. Wie zwei schwitzende Körper durchs Tanzen bewegten sie sich im Raum hin und her. „Hör nicht auf. Bitte.“ hauchte Sie leise. Seine Hand berührte in leicht fester Bewegung die Innenseite Ihres Schenkels. Millimeter für Millimeter spürte sie seine Hand mehr und mehr in Richtung ihrer feuchten Begierde. Noch festhaltend gab sie der Kraft seines Arms nach und lies seiner Hand freien Lauf, wobei sie leicht den Takt vorgab, wie Sie es am angenehmsten empfand. Ihre Augen noch immer fest verschlossen, atmete sie tief ein und aus. Niemals hätte sie gedacht, dass der Abend so verläuft. „Oh Mats. Was eine herrliche Nacht,“ flüsterte sie.


Sie wachte auf. Es war nicht ihr Schlafzimmer. Patricia bemerkte, noch orientierungslos, dass sie nur ihre Unterwäsche trug. Die Morgensonne schien durchs Fenster. Verschlafen und leicht verkatert, vernahm sie leicht vernebelt eine vertraute Stimme wahr. „Guten Morgen.“ Ein Tasse mit frischem Kaffee wurde ihr gereicht. Lichtgeblendet blinzelte Patricia auf der Suche nach Antworten im Kopf und an der Decke. Sie lag auf dem Sofa. Die vertraute Stimme kannte sie. Glücklich dann Matheus zu erkennen, richtete sie sich auf. Sprachlos umarmte sie ihn fest. Etwas verdutzt fragte er nach dem gestrigen Abend. „Du hattest im Schlaf, meine ich zumindest, sogar meinen Namen gesäuselt. Na hoffentlich kein Albtraum.“ grinste Matheus, während er am Sofaende saß und Patricias Füße massierte. Noch immer müde, schloss sie die Augen und reagierte mit einem tiefen Einatmen auf Matheus‘ zärtliche Hände. ,Fast wie früher‘ dachte sie lächelnd und verbarg die Antwort eingehüllt bis zu ihrem Kopf unter Ihrer Kuscheldecke.

 

Hallo @Artisan

willkommen bei den WK!

Ich steige in deine Geschichte ein und kommentiere sie beim Durchgehen einfach parallel mit.
Los geht's:

Ein indirektes Licht durchzog die Wohnung
ich weiß, was du meinst... aber "indirektes Licht" hört sich wirklich nicht schön an.
Das Licht der Straßenlaterne schien in die Wohnung?
Vielleicht sowas?

War sie doch schon seit gestern 6 Uhr abends unterwegs.
Würde ich raus lassen. Ist eine Information, die mich aus dem Lesefluss und aus der Geschichte reißt.

Fast wie im Film.
Wieso ist die Stadt wie im Film?
Würde ich löschen.

Für eine zeitlos romantische Komödie eine gute Kulisse.
Denkt sie das oder sagst DU uns das?

Und um in dieser Szenerie einen tollen Abend zu bestreiten, hatten sich Patricia und Ihre langjährigen Freundinnen[KOMMA] schon Wochen vorher[KOMMA] zum Ausgehen verabredet. Neben Familie, Beruf und Renovierung nicht immer einfach, aber planbar.

Die Hinweise direkt im Zitat.

Plaudern beim typischen Italiener ums Eck bei Pasta und Wein und dann schauen[KOMMA]was der Abend noch für die Frauen parat hielt.
Auch dieser Satz ist zu viel erzählt, statt erlebt.
Liest sich so, als würdest du uns eine Geschichte erzählen, dessen Ende du schon genau kennst.

Klar, kennst du sie. Aber der Leser sollte nicht das Gefühl haben. Er will mit der Prota gemeinsam alles erleben. Noch wirkt alles zu "erzählt" und wenig spannend.

Man merkt bei dir, dass noch an manchen Stellen die Grundsteine des Handwerks, insbesondere in der Sprache nicht ganz sitzen.

Da solltest du dich noch mal intensiver damit auseinander setzen.

Lass mehr die Geschichte erzählen. Anstatt Infos als Erzähler rauszuhauen.

Im Handwerk wird das "Show, don't tell" genannt. Im Netz gibt es dazu tausende Beiträge.

Alle Mitte 30, zusammen aufgewachsen und gemeinsam die Höhen und Tiefen der Schule und der ersten Liebe gemeistert.
DAs meine ich. ISt wieder eine Info.
Du behauptest, dass sie sich gut kennen. Liest sich langweilig.

Du könntest das aber auch in einen Dialog einbauen, aus dem sich dann die Schlussfolgerung für mich, als Leser, ergibt, dass sie sich sehr gut kennen.


Von mir erst mal bis hierhin.

Inhaltlich lasse ich den anderen den Vortritt.

Mein Tipp: Setze dich mit den Techniken und handwerklichen Themen weiter auseinander, lese die Kommentare zu den Geschichten hier und traue dich, auch selber zu kommentieren. So lernt man viel dazu.

Viel Spaß und Erfolg dabei.

Gruß
Napier

 

Hallo @Artisan
auch von mir ein herzlichens Willkommen hier.

Wie @Napier schon bemerkte sind handwerklich einige Dinge, die man besser machen kann.
Zwei, die mir aufgefallen sind:
einmal: Du Schreibst oft "Sie" anstatt "sie". Im Text ist aber immer "sie" als Pronomen gemein, und nicht die höffliche Anrede eines Gegenübers.
Und dann noch: Bei direkter Rede hilft ein Zeilenwechsel bei Sprecherwechsel ungemein, um dem Leser besser zu verstehen zu lassen, wer wann spricht. Ich habe mir dabei immer "Perspektiv-Wechsel" gemerkt. Also immer, wenn sich die Perspektive wechselt (eine andere Person agiert/spricht) kommt ein Zeilenumbruch.

Zum Inhalt:
Sie kommt nach Hause, erinnert sich- schweift ins träumen ab. Wacht auf.
--> jo - kann man machen - passt.

was mir im Detail auffiel:

„Nichts ändert sich“ stellte sie fest und sprach es kurz laut zu sich selbst aus. Dabei nippte sie an ihrem Glas. ‚Was ein Abend.‘

„Was ändert sich nicht?“ unterbrach Sie eine Stimme und riss Sie aus Ihren Gedanken.

Gespräche in einem Club finde ich persönlich immer schwierig, weil in meiner Erinnerung das immer ein "sich anschreien" war. Wenn dann einer so ein in Gedanken versunkenden Ausspruch mitbekommt, muss er schon ziemlich nah dran gewesen sein. Aber das kann mit meine uralt-Erfahrungen zu tun haben, das ich das "merkwürdig" finde - Kann ja sein, dass andere kein Problem haben, sich am Tresen neben der Tanzfläche zu unterhalten ;)

Die Musik, Motoren und Stimmen verschwommen zu einem dumpfen Geräusch in der Nacht. Hinter den beiden hörte Sie ein leichtes zögerliches Zirpen von Grillen und den seichten Strudel des kleinen Bachlaufs.
Am Anfang hatte sie noch eine Wohnung in der Nähe der "city" und jetzt ist sie auf ner Dorfdisse?
Das passt für mich nicht richtig zusammen.
(dabei bemerkt: Zirpen Grillen zögerlich? ich denke nicht - die hauen da voll rein ;))

Die Geschichte selbst ist solide erzählt - zieht mich nicht in den Bann, aber ich habe es in einem Rutsch gelsen und bin nicht asugestiegen.
Am Ende weiß ich jedoch nicht genau, worauf die hinaus willst.
- Bröckelt die Beziehung mit Matthias?
- Ist ihr ihr City-Leben zu trist?
- ?
Kann sein, dass Du da auch gar keine "Hintergedanken" hattest und willst. Dann ist das auch ok. Allerdings finde ich die Geschichte dann etwas zu belanglos - soll sie ja vielleicht auch sein :)

soweit mein Leseeindruck.
Ich hoffe Du kannst damit etwas anfangen
viele Grüße
pantoholli

 
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Hallo Napier,

danke für die Durcharbeitung meines Textes. Wie das so ist, lese ich den Text mehrfach durch und berichtige auch. Und merke irgendwie ist was nicht stimmig. Ich werde die einzelnen Punkte natürlich durchgehen und mir Gedanken machen einiges umzuformulieren.

Vielen Dank auch für den Tipp. Im Prinzip war dieser erste Text ein Sprung ins kalte Wasser und zeigt, dass ich noch viel zu lernen habe. Macht wirklich Freude daran zu arbeiten.

Lieben Gruß
Ralf


Hallo pantoholli,

besten Dank für die Rückmeldung und Anregungen für den Text. Oh ja, handwerklich muss ich doch noch an einigen Dingen feilen. Nach und vor Veröffentlichung und mehrmaligem Lesen sind mir schon noch ein paar Dinge in den Sinn gekommen. Aber vor lauter Bäumen, habe ich den Wald nicht gesehen. Und wollte mich mit mehrfachen Berichtigungen nicht verzetteln.
Darum bin ich nun sehr dankbar für die Unterstützung.

Ich freue mich, dass ich ein Feedback erhalte und werde mich sicherlich ein wenig in den einzelnen Foren umsehen. Als Neuling muss ich erstmal in diesem System zurechtfinden und den Aufbau der Seite verstehen.

Und danke, dass Du nicht ausgestiegen bist und die Geschichte bis zum Schluss gelesen hast. Und es stimmt, die Geschichte ist eher seicht. Mir kam es auf den Schluss an, dass sie ihr Erlebtes nur geträumt hat.

Lieben Gruß
Ralf

 

Hallo Artisan,

und willkommen bei den Wortkriegern.

Da du gerade im Überarbeitungs-/Korrekturmodus bist, hier noch ein paar Tipps zur wörtlichen Rede.

Das darf nicht sein, während sie an Matheus dachte. „Wein!?“(KOMMA) erklang deutlich an Ihrem Ohr und durchbrach Ihren Gedanken. Sie nickte und Claudia bestellte in ihrer dominanten Art. Der Kellner stellte die drei gut gefüllten Weingläser vor Ihnen auf. „Zum Wohl die Damen, auf diesen Abend.(KEIN PUNKT)“(KOMMA) prostete Claudia den beiden zu.
„Was ändert sich nicht?“(KOMMA) unterbrach sie eine Stimme
Sie hörte ihn fragen(DOPPELPUNKT) „Woran hast Du gedacht?“
„Ach nichts weiter. Ich hab nur darüber nachgedacht woher ich den DJ kenne?!“ Flüchtete sie. „Soll ich dich ihm vorstellen? Ich kenn ihn ganz gut.“ Erwiderte er. ‚War ja klar‘ dachte sie und antwortete: „Nein, lass mal, ist nicht so wichtig. Verrate mir lieber deinen Namen.“ „Ich heiße Matthias, aber meine Freunde nennen mich Mattes oder Mats. Das passt eher, weil ich manchmal etwas verwirrt wirke und in Gesprächen viele Gedankensprünge habe.“
Zeilenwechsel, wenn Sprecherwechsel.
„Ach(KOMMA)nichts weiter. Ich hab nur darüber nachgedacht woher ich den DJ kenne?!“, sagte sie. Flüchtete sie. (Flüchten ist kein Synonym für Sprechen) ZEILENWECHSEL
„Soll ich dich ihm vorstellen? Ich kenn ihn ganz gut“, erwiderte er. ZEILENWECHSEL
‚War ja klar‘(KOMMA) dachte sie und antwortete: „Nein, lass mal, ist nicht so wichtig. Verrate mir lieber deinen Namen.“ ZEILENWECHSEL
„Ich heiße Matthias, aber meine Freunde nennen mich Mattes oder Mats. Das passt eher, weil ich manchmal etwas verwirrt wirke und in Gesprächen viele Gedankensprünge habe.“

Wie synchron sagten beide zugleich: „(O)obwohl sie immer gleich tickt.“
„Du hattest im Schlaf, meine ich zumindest, sogar meinen Namen gesäuselt. Na hoffentlich kein Albtraum“, sagte Matheus. grinste Matheus, (Schon mal versucht, Worte zu grinsen?) :-)
Du kannst dir die Regeln im Duden oder hier anschauen.

Viel Spaß noch und viele Grüße,
GoMusic

Ach ja: Ich habe zwei Antworten von dir zusammengeklebt. Zeitnahe Antworten bitte immer in einen Post zusammenbringen. Bitte auch nicht den kompletten Kommentar des Kommentators zitieren, sondern nur die Stellen, auf die du dich speziell beziehst. Habe da auch entsprechend geändert.
Danke.
Und: Wenn du in deiner Antwort ein @ vor dem Namen des Kommentators setzt, bekommt dieser in seinem Posteingang eine Mitteilung, dass du geantwortet hast. Ansonsten könnte das schon mal untergehen.

 
Zuletzt bearbeitet:

Nach und vor Veröffentlichung und mehrmaligem Lesen sind mir schon noch ein paar Dinge in den Sinn gekommen. Aber vor lauter Bäumen, habe ich den Wald nicht gesehen.

Also dann lass uns den Wald noch ein bisschen gemeinsam anschauen, Artisan.
Um dir einen etwas ungetrübteren Blick auf deinen Text zu verschaffen, werde ich jetzt kurzerhand alles anführen (abgesehen von dem, was die anderen schon beanstandet haben), was ich – wäre es mein Text – anders schreiben würde. Eine zugegeben sehr subjektive Sicht natürlich, aber vielleicht kannst du mit dem einen oder dem anderen was anfangen.
Kurz nach halb drei nachts
seit gestern 6 Uhr abends
Entweder oder.
Also entweder schreibst du die Uhrzeit immer als Ziffer, oder immer als Wort. Wobei ich persönlich Zahlen in einem literarisch sein wollenden Text lieber ausgeschrieben lese.
Ein indirektes Licht durchzog die Wohnung.
An sich nicht schlecht, dass du ein aktives Verb verwendest. Allerdings empfinde ich die Wahl des Verbs als einigermaßen missglückt. Ein Duft oder ein Geruch kann die Wohnung durchziehen oder meinetwegen ein Luftzug, aber ein Licht?
Sie lies sich in die Couch fallen.
Da brauch ich jetzt nix dazu sagen, oder?
Wohltuend befreite sie ihre Füße von den Highheels.
An sich nicht falsch, also zumindest nicht semantisch falsch: Während sie ihre Füße von den Schuhen befreit, tut sie (den Füßen) gleichzeitig wohl … ja, kann man schon so sagen. Klingen tut's
allerdings … na ja, irgendwie dings halt.
Ein sanftes hohes Rauschen im Ohr war durch die Stille im Raum noch intensiver.
Das Verb sein benötigt man dermaßen oft als Hilfsverb, dass man tunlichst vermeiden sollte, es auch als Vollverb zu verwenden.
Ein sanftes hohes Rauschen im Ohr erschien ihr/wirkte durch die Stille im Raum noch intensiver.
Die Stille im Raum ließ Patricia das sanfte hohe Rauschen im Ohr noch intensiver
wahrnehmen/empfinden,
usw. Also da gäbe es genug Möglichkeiten mit aussagekräftigeren Verben.
Jeder kannte jede,
Äh, wir reden aber schon von drei Frauen, oder?
Angeheitert und kichernd, durch den Wein beim Essen und ihre Gespräche, ...
Äh, kichernd durch den Wein?
... erhielten die drei, dachten sie jedenfalls, für einen kurzen Moment ein wenig Aufmerksamkeit bei den anderen Gästen
Aufmerksamkeit kann man von jemand erhalten, nicht bei jemand. Allerdings kann man bei jemand Aufmerksamkeit zum Beispiel wecken, bzw., noch besser: jemandes Aufmerksamkeit wecken.
In diesem Fall also entweder:
... erhielten die drei ein wenig Aufmerksamkeit von den anderen Gästen
oder:
... weckten die drei ein wenig die Aufmerksamkeit der anderen Gäste.
Blicke, Kopfdrehen und es schien fast so[,] als ob die Musik für einen Bruchteil einer Sekunde aussetzte.
Gekonnt, durch jahrelanges Training in den angesagtesten Clubs, bewegten sie sich zielgerichtet zu ihrem Objekt in der Ecke.
Also das ist bestenfalls Umgangssprache: ... gekonnt durch Training, nö, das geht so nicht.
Für einen kurzen Moment blickte sie etwas höher in die Augen eines Mannes. Sie spürte einen kleinen Impuls. Nach einer kurzen Bemusterung
Überlege dir bei jedem Adjektiv, und ich meine wirklich bei jedem, ob es notwendig ist. Ein Moment zum Beispiel ist per definitionem kurz, das brauchst du nicht extra dazuschreiben.
Es gefiel, was sie gerade gesehen hatte. Das darf nicht sein, während sie an Matheus dachte.
Dem Satz fehlt was, kommt mir vor.
Der Rhythmus der funkigen Musik zeigte nebst den drei nächsten Weinrunden Ihre Wirkung.
die Rhythmus?
Keiner der drei Frauen
:bonk:
Für den Abend zurecht gemacht [zurechtgemacht] und durch das schmeichelnde Licht, sahen die drei auch durchaus danach aus.
Was hat das Komma hier verloren?
Nimm es und setze es in den nächsten Satz:
Mit einem Glas Sekt in der Hand und die andere zum Beat der Musik in der Luft zuckend, versuchten sie[,] Blicke der Jungs und neidischen anderen Mädels auf sich zu ziehen.
„Nichts ändert sich“ stellte sie fest und sprach es kurz laut zu sich selbst aus.
Sprich den Satz dreimal hintereinander kurz laut zu dir selbst aus.
Und dann schmeiß ihn weg.
Sie erschrak ein wenig, drehte ihren Kopf zur Seite und blickte dann in die Augen des jüngeren Mannes, die sie zwei Stunden vorher kurzzeitig erfassten.
Hier braucht es zwingend das Plusquamperfekt.
Mit einer leichten Handberührung an Ihrem Rücken unterstrich er sein Bedauern[,] sie aus Ihren Gedanken gerissen zu haben.
Patricia zögerte ein wenig und unterdrückte gekonnt ihren Widerspruch seiner Annahme, vernahm mit angenehmen Gefühl seine leichte körperliche Annäherung.
Abgesehen davon, dass es – auch wenn’s noch so bescheuert klingt – angenehmem (Dativ!) heißen müsste, und abgesehen davon, dass vernehmen (= hören) hier ein denkbar ungeeignetes Verb ist, sollte dir solch eine Häufung von nahezu gleichlautenden Wörtern – wenn schon nicht beim Schreiben – so zumindest beim ersten Durchlesen auffallen. Überhaupt klingt dieser Satz, als wäre er nicht von einem leibhaftigen Menschen geschrieben, sondern von einem Worterkennungsprogramm.
Und apropos Wortwahl: Was soll ich mir unter einer leichten Annäherung vorstellen?
Als fröhlicher Mensch fiel ihr das Lächeln nicht besonders schwer, der junge Mann schien es gern zu übernehmen und erwiderte mit strahlendem Gesicht. So nahm sie ihm die Schüchternheit oder besser, das was sie als Schüchternheit annahm bei ihm entdeckt zu haben.
Mann, Artisan, im Deutschen gibt's grob geschätzt 150 000 Verben.
„Ertappt“ sagte sie etwas lauter und versuchte[,] ihrem Gegenüber ein überlegendes Gefühl zu geben und lächelte dabei.
Und was soll ich mir unter einem überlegenden Gefühl vorstellen?

Hier will ich’s mal gut sein lassen, Artisan. Es wurde doch mehr, als es nach dem ersten Überfliegen den Anschein hatte. Im Grunde könnte ich an jedem zweiten Satz herumdoktern und hätte noch nicht einmal was zum Inhalt gesagt.

Ein Tipp noch: Oft wirkt es Wunder, wenn man einen Text erstmal für ein paar Tage weglegt und ihn sich dann selber laut vorliest. Da fallen einem ungelenke Formulierungen, falsch gesetzte Kommas, Wortwiederholungen usw. viel eher auf.
So was zum Beispiel:

Verschlafen und leicht verkatert, vernahm sie leicht vernebelt eine vertraute Stimme wahr.
Der Satz ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Er ist ein partizipialer und gleichzeitig ein
quasi alliterativer Overkill, als wäre er einem Libretto von Wagner entsprungen, dazu noch die unschöne Wiederholung des Adjektivs leicht, und als Krönung gewissermaßen das Prädikat: vernahm wahr … ein durchaus außergewöhnliches Verb, wobei mir nicht ganz klar ist, wie dessen Grundform lautet: verwahrnehmen oder wahrvernehmen? :Pfeif:

Vielleicht komme ich später noch einmal vorbei und nehme mir den Rest auch noch vor. Mal sehen.

Willkommen hier, Artisan.

offshore

 

@ernst offshore

Es gefiel, was sie gerade gesehen hatte. Das darf nicht sein, während sie an Matheus dachte.
Dem Satz fehlt was, kommt mir vor.

ich helfe dir:

Hier muss @Artisan den Indikativ von darf verwendet

=> Das durfte nicht sein [...]

Sonst passt die Zeitform nicht mehr und es bildet sich ein Kurzschluss in unseren Köpfen :-)
Viele Grüße
Napier

 
Zuletzt bearbeitet:

Das richtet sich jetzt eher an dich, @Napier. (Weil ich nicht recht weiß, ob Artisan an seinem Text überhaupt noch groß was machen will.)

Es gefiel, was sie gerade gesehen hatte. Das darf nicht sein, während sie an Matheus dachte.
Dem Satz fehlt was, kommt mir vor.
ich helfe dir:

Hier muss @Artisan den Indikativ von darf verwendet

=> Das durfte nicht sein [...]

Sonst passt die Zeitform nicht mehr und es bildet sich ein Kurzschluss in unseren Köpfen :-)

Vollkommen egal, Napier, ob „darf“ oder „durfte“, der Satz haut in seiner jetzigen Form einfach nicht hin. Also zumindest für mich nicht. Auch wenn ich mit viel gutem Willen zu verstehen imstande bin, was Artisan damit vermutlich sagen wollte:
Patricia findet Gefallen an dem jungen Mann und das empfindet sie als falsch, weil sie doch einen Freund hat.
Nur, das steht halt so nicht da.
Tatsächlich steht hier: Das darf nicht sein, während sie an Matheus dachte.
Zur Verdeutlichung, was mir daran missfällt, bzw. fehlt, lass uns einfach mal Haupt- und Nebensatz vertauschen (Dadurch dürfte sich die Satzaussage ja nicht ändern):

Während sie an Matheus dachte, darf/durfte das nicht sein.

Oder, sinngemäß:

Zur selben Zeit, als sie an Matheus dachte, darf/durfte das nicht sein.

Und das ist doch, mit Verlaub, einfach nur Murks, vor allem im Hinblick darauf, was Artisan vermutlich sagen wollte, nämlich das:

Es gefiel [ihr], was sie gerade gesehen hatte. Das darf/durfte nicht sein, warf sie sich vor und dachte dabei an Matheus/an ihren Freund.

Also weniger eine Frage der Zeitform, sondern vielmehr eine der Semantik. :D

 

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