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Familie Einstein

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29.07.2011
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Familie Einstein

FAMILIE EINSTEIN EIN LEBEN HINTER DER STECKDOSE​


Das exakte Datum der Besetzung unsers Hauses durch die Einsteins ist uns nicht bekannt. Erste für uns erkennbare Spuren hinterliessen sie im Herbst in Form kleiner schwarzer länglich geformter Köteln. Da wir, was das französische Mietrecht anbelangt, gut informierte Bürger sind und dieses auch in alle seiner Strenge respektieren, war uns sofort bewusst, dies sind Mieter, die wir vor dem kommenden Frühjahr nicht auf die Strasse, bzw Feld, setzen können und dürfen. Folglich mussten wir uns notgedrungen auf eine 6- monatige Wohngemeinschaft mit ihnen einstellen. Zoologisch nicht völlig ungebildet, stellten wir uns insgeheim auf einen rasant wachsenden Familienzuwachs während dieser Periode bei Einsteins ein, was sich leider bewahrheiteten sollte.
Anfänglich verlief das Zusammenleben mit Einsteins friedlich und ohne erwähnenswerte Vorkommnisse. Ihre Anwesenheit fiel nicht weiter auf, bis auf zeitweises Geraschel hinter der Steckdose unserer Küche. Im Spätwinter spitzte sich die Lage allerdings etwas zu. Das Getrappel verstärkte sich und immer lauteres Gequietsche liess sich vernehmen. Die Familienplanung bei Einsteins hatte eingesetzt. Etwas hilflos sahen wir diesem Geschehen zu, waren uns doch die Hände bezüglich eines Rauswurf gebunden.
Mit Anwachsen der Familienmitglieder breitete sich auch der Wirkungskreis Einsteins aus. Der Lebensbereich hinter der noch nicht eingebauten Steckdose war wohl zu beengt, der Bezug des ersten Stocks war folglich zwingend. Hier endete allerdings das friedliche Zusammenleben mit den Rest der Hausbewohner. Während mein Mann und ich noch eher duldsam dem regen Treiben zusahen, befand unser Hund das Eindringen Einsteins in seine Privatsphäre als sehr ungehörig und begab sich sofort auf die Jagd nach den Eindringlingen, Mietrecht hin oder her. Das Leben ist grausam, ein kleiner und unerfahrener Einstein fand dabei ein trauriges Ende.
Aber man wächst mit den Aufgaben, auch die Einsteins. Nach Ablauf der Kündigungsfrist begaben wir uns gezielt auf eine friedliche Jagd nach unseren Mitbewohnern. Eine Lebendfalle mit leckerem Käse bestückt, wurde unter der Steckdose plaziert. Überzeugt vom Erfolg dieser Taktik, rechneten wir mit einem baldigen Ende der Besetzung unseres Hauses. Weit gefehlt! Bei Kontrolle der Falle am nächsten Tag mussten wir mit Bedauern feststellen, dass zwar der Käse entwendet worden war, aber kein Mitglied Einsteins in der Falle sass. Intelligenz kann manchmal echt enervierend sein. Nach zahlreichen missglückten Versuchen mit diesem Jagdsystem und einem stetig anwachsenden Familienzuwachses bei Einsteins, entschieden wir uns für die radikale Art. Wozu hat man denn Katzen! In den kommenden Nächten durften unsere 4 Katzen ins Haus, mit dem eindeutigen Auftrag, endlich für Ordnung im Haus zu sorgen. Aber auch sie sind kläglich an Einsteins gescheitert. Ich zweifele keine Minute an den Jagdfähigkeiten meiner Katzen, liegen doch regelmässig Mäuse, Vögel und anders liebenswertes Getier vor unserer Haustür. Nein, wir mussten endlich anerkennen, wir haben es mit einer besonders ausgeprägt intelligenten Art von Mäusen zu tun.
Nach dieser Enttäuschung ergaben wir uns zunächst in unser Schicksal und stellten uns auf eine dauerhafte Mäusebestzung ein. Mit der Zeit entwickelte ich sogar eine gewisse Affinität zu unseren Mitbewohnern und deren Intelligenz Mein Mann begann bereits an der meinigen zu zweifeln, wenn er mich dabei sah, wie ich auf das Erscheinen der Kleinen hinter der Stechdose wartete und ihnen dann eine kleine Scheibe Käse reichte. Irgendwie haben die kleinen Nager doch ihren eigenen Charme!
Aber das geht zu weit, ich bin ein vernünftiger Mensch, Mäuse gehören nicht ins Haus. Die Jagd hat von neuem begonnen. Und das mit Erfolg. Innerhalb weniger Tage verabschiedeten wir uns immerhin von 4 Mitbewohnern und das war es! Nach fast einem Jahr hat die menschliche Überlegenheit doch gesiegt und Einsteins müssen ein neues Zuhause suchen. Im kommenden Herbst werden wir keine weitere Hausbesetzung dulden, das steht fest.

22Uhr17: ein kleines Mauseköpfchen zeigt sich am Ausgang der Steckdose

 

Hallo Nanali,

und Willkommen bei KG.de.

Niedlich. Irgendwie. Aber genau das ist es, was es dem Text schwer macht, dem Leser ein Lächeln zu entlocken. Hier will die Erzählerstimme - die einen doch sehr kindlichen Ton anschlägt - nicht zum Inhalt passen. Das ist immer schwierig, weil es sich falsch anfühlt. Auf jeden Fall lenkt es vom Text ab.

Das Thema an sich hat es allein schwer genug, um die Aufmerksamkeit des Lesers zu buhlen; weil, man kennt es, man verspricht sich nichts Neues und es läuft ja auch genau so, wie es im wahren Leben eben so läuft. Hier würde ein bisschen schamloses Übertreiben, die eine oder andere irrsinnige Situation helfen, um den Leser einen Unterhaltungswert zu liefern. Die hast Du ja zum Teil auch drin, aber viel zu brav, viel zu harmlos daherkommend und versteckt zwischen zu viel Banalität. Probiere doch mal zum Spass für Dich auf, dass alles wirklich auf die Spitze zu treiben, es ins Absurdum zu führen. Lüge, was das Zeug hält! Das darf man hier nämlich, oder besser, in Humor muss man dass ;).


Das exakte Datum der Besetzung unsers Hauses durch die Einsteins ist uns nicht bekannt.

unseres - da fehlt ein e

Erste(Komma) für uns erkennbare Spuren hinterliessen sie im Herbst(Komma) in Form kleiner(Komma) schwarzer(Komma) länglich geformter Köteln.

Da wir, was das französische Mietrecht anbelangt, gut informierte Bürger sind und dieses auch in all(e) seiner Strenge respektieren, ...

Folglich mussten wir uns notgedrungen auf eine 6- monatige Wohngemeinschaft mit ihnen einstellen.

Zahlen bis zwölf werden in Texten ausgeschrieben ;)

Zoologisch nicht völlig ungebildet, stellten wir uns (insgeheim) auf einen rasant wachsenden Familienzuwachs (während dieser Periode) bei Einsteins ein, (was sich leider bewahrheiteten sollte).

Lies den Satz mal, ohne die Klammern. Fehlt dem Leser da tatsächlich was? Versteht er den Satz dann nicht mehr? Okay, der letzte Halbsatz ist eine Vorwegnahme des Verlaufs, aber jeder Leser weiß um die Fortpflanzungslust von Mäusen. Also, das ergänzt er selbst in Gedanken und falls nicht, naja, dann erfährt er es ja noch früh genug.
Das ist rein stilistisch so ein Hauptproblem am Text. Er ist zu voll mit unnützen Worten, die ihn nur aufblähen, die Sätze lang strecken, aber dabei wirkungslos bleiben.

Das betrifft nicht nur die einzelnen Sätze, sondern ganze Passagen. Hier z.B.

Anfänglich verlief das Zusammenleben mit Einsteins friedlich und ohne erwähnenswerte Vorkommnisse. Ihre Anwesenheit fiel nicht weiter auf, bis auf zeitweises Geraschel hinter der Steckdose unserer Küche. Im Spätwinter spitzte sich die Lage allerdings etwas zu. Das Getrappel verstärkte sich und immer lauteres Gequietsche liess sich vernehmen. Die Familienplanung bei Einsteins hatte eingesetzt. Etwas hilflos sahen wir diesem Geschehen zu, waren uns doch die Hände bezüglich eines Rauswurf gebunden.

Anfänglich verlief das Zusammenleben mit Einsteins friedlich. Ab und an Geraschel hinter der Steckdose. Erst im Spätwinter spitzte sich die Lage zu. Das Getrappel verstärkte sich und lauteres Gequietsche liess sich vernehmen. Die Familienplanung bei Einsteins hatte eingesetzt. Hilflos sahen wir diesem Geschehen zu, waren uns doch die Hände bezüglich eines Rauswurf gebunden.

Ich hab da mal gekürzt. Und ich empfinde jetzt eine stärkere Dynamik, ohne das der Leser unter Informationsverlust leidet.

Eine Lebendfalle mit leckerem Käse bestückt, wurde unter der Steckdose plaziert.

platziert

Warum nur eine? Warum nicht die ganze Wohnung damit vollstellen? So dass man nun einen Eiertanz vollführen muss, um vom Bad in die Küche zu gelangen? Das ist alles so brav gehalten.

Ich zweifele keine Minute an den Jagdfähigkeiten meiner Katzen, liegen doch regelmässig Mäuse, Vögel und anders liebenswertes Getier vor unserer Haustür.

Hier haben wir auf einmal Präsens, wo doch der Rest in der Vergangenheit erzählt wird ;).

Mit der Zeit entwickelte ich sogar eine gewisse Affinität zu unseren Mitbewohnern und deren Intelligenz(Punkt)

Das wäre doch witzig gewesen. Wie sah das denn genau aus? Einen lebhaften Dialog zwischen Mann und Frau, da könnte tatsächlich Komik aufkommen, wenn es nur irre genug ist. Erzähl dem Leser nicht, dass sie anfing, auf die kleinen Biester zu warten um sie mit Käse vollzustopfen, sondern zeig es szenisch.

Innerhalb weniger Tage verabschiedeten wir uns immerhin von 4 Mitbewohnern und das war es!

Vier? Ich dachte da leben inzwischen Hundertschaften :).

Ich hoffe, Du kannst mit meinen Anmerkung etwas anfangen und sie inspirieren Dich auch eher, motivieren zum ausprobieren. Entmutigen wollt ich nämlich nicht.

So weit meine Eindrücke.
Beste Grüße Fliege

 

Hallo,

eine niedliche Geschichte, die aber eher wie ein kleiner Bericht wirkt. Vielleicht solltest du näher ans Geschehen herangehen, aus der Sicht einer bestimmten Person und nicht mittels eines Erzählers, der irgendwie distanziert und kühl wirkt.

Mit freundlichem Gruß

Sascha

 

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