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Fahrstunde

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27.05.2003
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Fahrstunde

„Die nächste links“, mein Fahrlehrer dreht sich gelassen eine Zigarette, während ich wie ein Blöder am Lenkrad kurbel. Die „nächste“ war leider nur noch einen Meter entfernt, als er die Güte hatte, mich von seiner Routenplanung in Kenntnis zu setzen. Mit einem schrillen Quietschen schleudert der Wagen herum und schafft es gerade noch um die Ecke.
Dies ist nicht meine erste Fahrstunde, aber ich komme immer noch nicht richtig mit der Steuerung des Wagens zurecht. Autos und ich haben ein seltsames Verhältnis. Nicht, dass Sie mich falsch verstehen, ich habe kein Problem mit Autos, ja, das Fahren macht mir eigentlich sogar Spaß. Vielmehr scheinen Autos ein Problem mit mir zu haben. Als ich mich zum ersten mal vor ein Lenkrad setzte, verreckte der Motor nach ungefähr dreihundert Metern mitten auf einer Kreuzung. Der Fahrlehrer sagte mir, der Wagen sei schon alt gewesen und das hätte früher oder später passieren müssen.
Damals glaubte ich ihm es noch, doch heute bin ich mir sicher, dass der Wagen Selbstmord begangen hat, nachdem er festgestellt hatte wer an seinem Steuer saß.

Naja, das ist jetzt jedenfalls meine 56. Fahrstunde und langsam mache ich mir wirklich Sorgen, dass ich meinen Führerschein wohl nie bekomme. Ich wette, mein Fahrlehrer hat sich mittlerweile ein kleines Haus im Grünen gekauft, bei dem, was er an mir verdient.

Als wir an einem Parkplatz vorbei kommen lächelt er schelmisch: „So, jetzt üben wir erst mal rückwärts einparken.“
Meine bisherige Einpark-Bilanz:
- 3 abgerissene Rückspiegel
- 5 zerkratzte Autos
- 2 leichte Blechschäden
- 1 zertrümmertes Frontlicht (beim anderen Wagen)
- 1 zertrümmertes Hecklicht (bei Mir)
- 1 leichte Körperverletzung (was allerdings nicht allein meine Schuld war, der Typ hätte ja auch auf seinen Fuß aufpassen können)

Mein Fahrlehrer muss eine leicht sadistische Ader haben.
Ich fahre also auf den Parkplatz und suche nach einer geeigneten Lücke. Während ich über den Parkplatz kurve, fällt mir eine ältere, aufgetakelte Dame mit zwei noch viel stärker aufgetakelten Pudeln auf. Es stimmt schon, die Leute sehen irgendwann aus wie ihre Hunde. Von dem spektakulären Anblick abgelenkt rassel ich fast mit einem entgegenkommenden Auto zusammen. Nur das Eingreifen meines Fahrlehrers rettet mich vor einer Erweiterung meiner persönlichen Einpark-Bilanz. Trotz des überhöhten Adrenalinspiegels in meiner Blutbahn, (dem Fast-Unfall sei dank) schaffe ich es erstaunlich gut einzuparken. Ein bisschen schief, aber immerhin.
Nachdem mein Fahrlehrer kurz ausgestiegen ist, um am nächsten Kiosk seinen Tabakvorrat aufzustocken, geht es zurück in den Straßenverkehr.

„So, jetzt anhalten“.
Oh nein, ich ahne was auf mich zukommt. Anfahren im Hang. Sicherlich hätte die Spanische Inquisition diese Übung mit Freuden in ihren Folterkatalog aufgenommen.
„Dann üben wir noch mal das Anfahren im Hang“. Ich wusste es! Die grausamste aller Übungen. Todesangst steigt in mir auf, doch ich schlucke sie mit meinem Kaugummi runter…..
Nachdem ich den Hustenanfall überstanden habe, gehe ich es an.
Also Handbremse lösen und los. Panik überkommt mich, als das Auto nach hinten rollt, im letzten Moment trete ich das Gas durch und entgehe so knapp einer näheren Bekanntschaft mit der Stoßstange meines Hintermanns. Der Angstschweiß steht mir auf der Stirn, aber mein Fahrlehrer grinst nur: „Na also, das ging doch recht gut!“
Der hat gut reden, er ist schließlich auch nicht derjenige, der von jedem Auto gehasst wird.

Nach dieser grausamsten aller Gefahren kann es jetzt eigentlich nur noch besser werden, also entspanne ich mich etwas und tatsächlich erschallen die erlösenden Worte: „So das reicht für heute, dann fahren Sie mal zurück, der nächste Schüler wartet bestimmt schon.“

Als wir an der Fahrschule ankommen, steht der nächste Schüler tatsächlich schon da. Beim Aussteigen grinse ich ihn an und freue mich darüber mal wieder mit dem Leben davongekommen zu sein. Im Stillen wünsche ich ihm im viel Glück und hoffe er übersteht es genauso glimpflich wie ich.
Doch was macht der arrogante Sack? Er fährt ohne jedes Ruckeln an und biegt gekonnt in die nächste Straße ein.
Verdammter Angeber!

 

Fahrschüler, was?
Das habe ich alles noch vor mir, dauert zwar noch ein bisschen, aber naja, jetzt ist erstmal Roller dran. Das dürfte nicht allzu schwer werden.

Der Text lässt sich wegen der umgangssprachlichen Schreibweise ganz gut lesen, abgesehen von den vielen Kommafehlern, die beim Lesen doch etwas stören.
Viel lässt sich eigentlich nicht mehr dazu sagen, du hast eben die Erlebnisse eines Fahrschülers erzählt.
Wobei 56 Fahrstunden doch etwas happig sind...

 

Hi Uffmucker
Naja das mit den 56 Fahrstunden entspricht jetzt nicht ganz der Wahrheit. Ein bisschen Übertreibung gehört halt dazu.
Und über die Sache mit den Kommafehlern beschwert sich mein Deutschlehrer auch immer... ich versuch mal sie zu berichtigen...

 

Wart mal:

Die „nächste“ war leider nur noch einen Meter entfernt als er die Güte hatte mich von seiner Rutenplanung in Kenntnis zu setzen.

Vor "als". Temporalsatz, gelle?

Nicht das sie mich falsch verstehen, ich habe kein Problem mit Autos, ja das Fahren macht mir eigentlich sogar Spaß.

Nach "ja".

dass der Wagen Selbstmord begangen hat nachdem er feststellte wer an seinem Steuer saß.

Vor "nachdem"

56. Fahrstunde und langsam mache ich mir wirklich Sorgen das ich meinen Führerschein wohl nie bekomme.

Nach "Sorgen" und doppel "s"..."das" und nicht an "Sorgen". ;)

„So jetzt üben wir erst mal rückwärts einparken.“

Nach "So".

Während ich über den Parkplatz kurve fällt mir eine ältere, aufgetakelte Dame

Nach "kurve".
Trotz des überhöhten Adrenalinspiegels in meiner Blutbahn (dem Fast-Unfall sei dank) schaffe ich es erstaunlich gut einzuparken.

Nach "Blutbahn".

Nachdem mein Fahrlehrer kurz ausgestiegen ist um am nächsten Kiosk seinen Tabakvorrat aufzustocken geht es zurück in den Straßenverkehr.

Vor "um" und nach "aufzustocken".

Nachdem ich den Hustenanfall überstanden habe gehe ich es an.

Vor "gehe".

Panik überkommt mich als das Auto nach hinten rollt,

Vor "als".

er ist schließlich auch nicht derjenige der von jedem Auto gehasst wird.

Nach "derjeniege".

Im Stillen wünsche ich ihm im viel Glück und das er es genauso glimpflich übersteht wie ich.

Lass das "und" weg und schreib "dass".

Bittschön.
Aua, mein Hals.

 

Hi Uffmucker,
Danke für die Berichtigung. Ich hab sie auch schon direkt übernommen.
Erschreckend wie viele Fehler ich gemacht hab, jetzt kann ich meinen Deutschlehrer auch verstehen... :D

 

Hallo Solar!

Eigentlich hat mir deine kleine Geschichte sehr gut gefallen, sowohl vom Stil als auch vom Inhalt her - v.a. weil ich selbst grad an meinem Führerschein bastle, allerdings Klasse C.

Aber eins musst du mir erklären: Wie kann man beim rückwärts Einparken den Rückspiegel abreißen? Bist du sicher, dass du nicht den Seitenspiegel meintest? Allerdings weiß ich bei dem auch nicht, wie man den beim Einparken abreißen kann... und das, obwohl ich bis heute nicht einparken kann.

Den Schluss würde ich kürzen und die Geschichte bei

Verdammter Angeber!
, spätestens allerdings beim nächsten Satz enden lassen. Ansonsten zerstörst du die Pointe, indem du ihr einen belanglosen Satz hinterherschiebst.

Übrigens: oh ja, das Problem mit der spontanen Routenplanung kenne ich - 2,3cm vorm Abbiegen: "Hier links!" - grrrr.... :lol:

Ein paar Rechtschreibfehler sind mir noch aufgefallen:

„Die nächste Links“, mein Fahrlehrer dreht sich gelassen eine Zigarette während ich wie ein blöder am Lenkrad Kurbel.
links, nach "Zigarette" ein Komma, Blöder, kurbel
Die „nächste“ war leider nur noch einen Meter entfernt, als er die Güte hatte mich von seiner Rutenplanung in Kenntnis zu setzen
nach "hatte" ein Komma, Routenplanung
Nicht das sie mich falsch verstehen, ich habe kein Problem mit Autos, ja, das Fahren macht mir eigentlich sogar Spaß.
Nicht, dass Sie ...
Der Fahrlehrer sagte mir der Wagen sei schon alt gewesen
nach "mir" ein Komma
Damals glaubte ich ihm es noch, doch heute bin ich mir sicher, dass der Wagen Selbstmord begangen hat, nachdem er feststellte wer an seinem Steuer saß.
festgestellt hatte, wer ...
langsam mache ich mir wirklich Sorgen, dass ich meinen Führerschein wohl nie bekomme.
Die Satzkonstruktion ist irgendwie ungünstig. Besser wäre vielleicht: langsam fürchte ich, meinen Führerschein nie zu bekommen
Ich wette mein Fahrlehrer hat sich mittlerweile ein kleines Haus im grünen gekauft, bei dem was er an mir Verdient.
nach "wette" ein Komma; im Grünen; nach "dem" ein Komma, verdient
Nur das eingreifen meines Fahrlehrers
Eingreifen
So das reicht für Heute, dann fahren sie mal zurück
heute; Sie
Beim aussteigen grinse ich ihn
Aussteigen
Er fährt ohne jedes ruckeln an
Ruckeln

Mfg
xka

PS: Ein Glück, dass es hier nicht hügelig genug ist, um Anfahren am Berg zu üben; so ist mir das erspart geblieben... nur wenn ich jemals in einer bergigeren Stadt bin, bin ich verloren :lol:

 

Moin Solar,

Die „nächste“ war leider nur noch einen Meter entfernt, als er die Güte hatte mich von seiner Rutenplanung in Kenntnis zu setzen
Hehe... das kenne ich auch noch. Mein Fahrlehrer hat damals immer Bildzeitung gelesen, im letzten Moment geistesabwesend ein "links" gemurmelt und mir dann die Schuld gegeben, wenn ich die Abzweigung verpaßt hab...

Deine Geschichte hat mir gut gefallen. Flüssiger, lockerer Stil und pointiert bis zum Ende. Lediglich die 56 fand ich ein wenig sehr übertrieben, aber ansonsten fand ichs ziemlich gelungen. Rechtschreibfehler waren noch einige drin, aber ich denke, die haben meine Vorredner mittlerweile zum Großteil gefunden.

Was das Ende angeht, da schließe ich mich xkaxre (richtig geschrieben?) einfach mal an. Ich würde die Geschichte auch an dieser Stelle beenden und den letzten Satz weglassen. Dann kommt die Pointe mMn besser.

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin,
@ xkaxre: Danke für die Berichtigung. Du hast übrigens recht, ich meinte den Seitenspiegel. Und den abzureißen, ist beim Rückwärtseinparken überhaupt kein Problem :D.
Das mit dem Schluss is an sich auch keine schlechte Idee.

@ gnoebel: Endlich mal ein richtiges Lob. Dafür hast du meine ewige Dankbarkeit ;). Gut jetzt bin ich überzeugt, der Schluss wird geändert.

Gruß Solar

 

Nur weil ich das in meiner Theorie erklärt bekommen habe: Rückspiegel kann sowohl innen als auch außen sein (weil wohin schaut ma wemma in Spiegel schaut???Rückwärts gelle! Zitat Ende) insofern wärs garnicht falsch gewesen;-) Ich fand die Geschichte auch richtig schön zum Schmunzeln, weil man sich so schön reinversetzen kann und das alles kennt (Berganfahren *stöhn*)
Greetings Singerl

 

Jaja, die guten alten Zeiten ( was labere ich eigentlich, meine Prüfung ist auch erst sechs Wochen her... ). Die Geschichte hat mich wirklich sehr stark an meine eigenen Fahrstunden erinnert... 56 Fahrstunden sind zur heutigen Zeit gar nicht mal so übertrieben, es gibt wirklich Leute, die so lange brauchen - ich nicht :D um das mal gleich klarzustellen!"!!
Der Stil gefiel mir auch gut, eben erzählend und prompt aus dem Leben gegriffen - da musste ich doch gleich an meinen Fahrlehrer denken, wie er so manches Mal mit Kaffeebecher oder Zigarrette neben mir saß und dabei in der Zeitung blätterte... achja *seufz*
Schön!!!

 

Hi Little Pilgrim,
danke für das Lob. Hab ich nur das Gefühl, oder werden alle etwas nostalgisch, wenn sie an ihre Fahrstunden denken?
MFG Solar

 

Hoi!
War ein schöner Schmunzler die Geschichte und erinnert mich direkt an meine Fahrstunden. Bergauf anfahren - der Horror :(.
Flüssig geschrieben wars, und obwohl die Geschichte von der vorgestellten Panik des Fahrschülers lebt, wirds nicht langweilig, was an der richtigen Länge des Ganzen liegt.
Grüße, Richard

 

Hallo Solar,

gut gefallen hat mir die Idee mit dem sich selbst mordenden Auto.
Ansonsten fehlt mir bei der Geschichte das wirklich kuriose, meistens beschreibst Du einfach Übertreibungen möglicher Szenarien.

Alles Gute,

tschüß... Woltochinon

 

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