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Fabrik

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24.01.2013
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Fabrik

Die Geräuschkulisse im Inneren der Halle, deren einziger Ausgang ein Eisentor ist, erinnert an einen Amok laufenden Mähdrescher. Er stellt sich an seine Maschine (welchen Zweck sie hatte wollte er nie wissen) und fängt an, die ihm aufgetragenen Kombinationen von Knöpfen und Hebeln von einem Blatt Papier auf der Schaltfläche abzulesen. Hin und wieder zischt es im Inneren des Metallmonstrums und eine grüne LED fängt an zu leuchten. Kurze Zeit später beschließt sie aber wieder damit aufzuhören und er betätigt wieder Knöpfe und Hebel. Das Ganze hätte etwas von einem Spiel, wäre der Spieler nicht geistig abwesend und der Spielplatz keine Fabrikanlage. Aus großen, roten Lautsprechern, die in alle vier oberen Ecken der Halle montiert waren, dringt eine blecherne Stimme: „Einheit 4, Pause.“ Ohne diese Information hätte er beinahe vergessen, dass er in dieser Halle nicht allein war. Ein paar Menschen erstehen aus ihrer Lethargie auf und gehen durch das große Eisentor. Seine Gesichtszüge haben die Ausdruckskraft eines toten Fisches während er “Einheit 4“ hinterher blickt. Nachdem auch der letzte 4ler durch das Tor verschwunden ist, dreht er sich zurück zu seinem eisernen Begleiter. Dieser zischt wieder einmal. Auf ihn wirkt es wie höhnisches Gelächter, dennoch nicht weiter störend. Er fokussiert sich wieder auf seine Knöpfe. Blau, gelb, grün, gelb, rot. Zischen. Grüne LED leuchtet. Warten. Grüne LED hört auf, rot, grün, gelb, blau, grün. Wiederholung. Nach wiederholter Wiederholung kehrt Einheit 4 zurück. Sein Blick schweift zur Ecke die ihm am nächsten liegt und sein Fokus liegt auf dem Lautsprecher wie der eines Betenden auf Mekka. Ein kratzendes Geräusch tönt aus ihm und den drei Anderen. Die blecherne Stimme ertönt und mit der Freundlichkeit eines Wärme suchenden Sprengkopfes sagt sie: „Einheit 1, Schichtende“. Durch diese Worte aus seiner Kryostase erwacht, verlieren seine Augen den Fokus auf die Ecke der Halle und richten sich schlagartig auf das Eisentor, während sein Körper anfängt sich auf Selbiges hin zu bewegen. Er passiert das Tor und geht zum Umkleideraum. Er zieht seinen Blaumann aus und sperrt ihn in seinen Schrank. Er rennt in Richtung der Abholzone um den Bus für Soylent- Mitarbeiter zu erwischen und schließt sich, nachdem er in seiner Straße herausgelassen wurde, einer Menschenrechtsdemonstration an.

 
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Weil7 schrieb unter seine Geschichte:

Falls es jemanden stört das ich keine Absätze benutze, wäre es nett das für sich zu behalten.Entdeckt jemand aber einen orthographischen oder grammatikalischen Fehler, so kann er mir den gern mitteilen.
Ich habe diese KG gerade auf meiner Arbeit geschrieben, deswegen ist so klein.
Solche Anmekungen immer in separatem Post anbringen.

Willkommen Weil7 hier auf der Plattform, die die Schicht im Namen trägt, aber sich einiges kreativer gestaltet als dein Malocheraum. ;)

Obwohl es für den Leser am Bildschirm natürlich angenehmer ist, Texte mit Abschnitten zu lesen, ist es bei deinem kurzen Werk nicht unbedingt notwendig. Allerdings wirkt deine Abwehrhaltung auf mich als Leser nicht gerade einladend, noch etwas zum Text beizutragen.

Leider wirken so hingerotzte Dinger "auf der Arbeit" halt auch so. Du wechselst willkürlich die Zeiten (Gegenwart, Vergangenheit), du beschreibst den langweiligen Arbeitsgang eines Schichtarbeiters, ohne dabei gross etwas zu erzählen. Du reisst ganz knapp ein Gesellschafts-Thema (Menschenrecht) an, ohne dich wirklich damit auseinanderzusetzen.

Tut mir leid, das war jetzt gar nichts für mich.
Gruss dot

 
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Nun gut, deine Meinung. Der Fehler von Präsens und Präteritum wurde auch sofort von mir umgeändert, ich bin da etwas schlampig, danke für die Bemerkung und deine Kritik.
Subtext ist dir ein Begriff ja?

 

Subtext ist dir ein Begriff ja?
Im Volksmund auch mit "zwischen den Zeilen" beschrieben, ja.
Und nun? Ich kann da keine tiefere Ebene entdecken, denn solche Sätze, wie
Durch diese Worte aus seiner Kryostase erwacht, verlieren seine Augen den Fokus auf die Ecke der Halle und richten sich schlagartig auf das Eisentor, während sein Körper anfängt sich auf Selbiges hin zu bewegen
wirken für mich etwas bemüht, besonders ironisch schreiben zu wollen, wenn denn Ironie das Ziel war.
Aber wie du schon erwähnt hast, das ist nur (m)eine Meinung, und vielleicht können andere mehr in deinem Text erkennen, als die ganz alltägliche Langeweile eines Fabrikarbeiters, der nach Feierabend zufällig in seiner Strasse auf Menschenrechts-Aktivisten stösst.

 

Zischt, eisern, deine Einfallslosigkeit, was die Wortwahl betrifft, reicht von der Maschine bis hin zu dem Arm, der dich mit ihr verbindet,

lieber Weil7,

und ich stimme dotslash vollkommen zu. Die Idee, die Sinnlosigkeit der Fabrikarbeit zu beschreiben und welche Konsequenzen das auf die Menschenwürde hat, auf das Menschsein, wenn man nicht versteht, was man tut, wenn man nicht Mensch sein darf, in seiner Arbeit, sondern nur Arm, nur Helfer der Helfer, das ist bestimmt ein interessantes Thema, wurde aber bsp. in "Modern Times" viel besser dargestellt und gelöst.

Ein paar Anmerkungen:

Amok laufenden Mähdrescher
Man kann sich gut vorstellen, wie das klingen mag, aber passend finde ich diesen Vergleich nicht, vor allem in deiner Geschichte hier.

welchen Zweck sie hatte wollte er nie wissen
welchen Zweck sie hatte, wollte er nie wissen

und fängt an, die ihm aufgetragenen Kombinationen von
und eine grüne LED fängt an zu leuchten.
Unschöne Wiederholung!

Kurze Zeit später beschließt sie aber wieder damit aufzuhören und er betätigt wieder
Kurze Zeit später beschließt sie aber, wieder damit aufzuhören, und er betätigt wieder*


Ein paar Menschen erstehen aus ihrer Lethargie auf*
Falsch, "erstehen" an sich und dann noch das "auf" danach.

sehr unschön

Wiederholung. Nach wiederholter Wiederholung
Das klingt fürchterlich. Man kann Eintönigkeit auch anders darstellen, als sich ständig zu wiederholen.

Sein Blick schweift zur Ecke die ihm am nächsten liegt und sein Fokus liegt auf dem Lautsprecher wie der eines Betenden auf Mekka.
Sein Blick schweift zur Ecke, die ihm am nächsten liegt, und sein Fokus liegt auf dem Lautsprecher, wie der eines Betenden auf Mekka.

und den drei Anderen.
Wird, glaub ich, klein geschrieben.

Ein kratzendes Geräusch tönt*
Die blecherne Stimme ertönt
Unschöne Wiederholung!

Er rennt in Richtung der Abholzone um den Bus
Er rennt in Richtung der Abholzone, um den Bus*...

Hat mir nicht gefallen! Liegt an den Wiederholungen, an der Idee, die du nicht aufs Papier lässt, an dem Nichts im Nichtspassieren, an der Eintönigkeit, die wie Öl aus alten Maschinen tropft und an der lieblosen Verarbeitung des Themas, die bemüht hochtrabende Sprache. Aber große Worte müssen eben auch groß verwendet werden. Da kann man nicht einfach Lethargie und Kryostase sagen und dann hat sich das. Sorry!

Beste Grüße
markus.

 

Hallo Weil7,

einfach so den Begriff Soylent einzuwerfen, tut's nicht. Ich kann ja nur von mir reden, aber die Wirkung verpufft ganz einfach, weil der Rest des Textes so unausgegoren ist. Ich verstehe gar nicht, weshalb du auf Soylent verweist, es tut hier nichts zur Sache: Dein Prot tut eine Arbeit an einer Maschine, und es interessiert ihn noch nicht mal, was er da macht. Er kann also gar nicht wissen, dass er da Menschen mundgerecht verarbeitet. Dass er zur Demo geht, kann also nur mit den Arbeitsbedingungen zusammenhängen - allerdings stellst du es explizit in den Soylent-Kontext.
Da passt was nicht.
Der ganz Text ist unausgegoren. Vielleicht solltest du das nächste Mal ein bisschen mehr Zeit investieren, dann brauchst du auch solche Nachschübe à la: Bitte nicht beschweren, ist auf Arbeit geschrieben, nicht nachreichen.

Ach ja: So ein Absätzchen ist was Feines. Kannste gerne einbauen.

PSS

 

Willkommen hier!

Dein Text ist eine lieblose Mischung aus Metropolis, Soylent Green und Moderne Zeiten. Zischende Maschinen (um1900) haben in der Regel keine LEDs (2000), aber das ist nur einer von vielen Fehlern.

Schreiben ist ein schweißtreibendes Handwerk, das uns rund um die Uhr begleiten und nachts nicht schlafen lassen sollte. Mach es Dir nicht so einfach, ciao nastro.

 

Danke, dass nenne ich konstruktive Kritik.
Ich versuche mich zu bessern.

 

Ich will mal folgenden Gedanken einbringen: Mir als Leser ist es völlig egal, wie wenig Zeit ein Autor darauf verwendet hat, die Geschichte zu schreiben, denn ich will was gutes lesen. Ich will nicht das beste lesen, was jemand in 20 Minuten zustande bringen kann, sondern ich will mit meiner Zeit ja das bestmögliche auch anfangen, und wenn dann einer schon sagt: Das hab ich so nebenbei geschrieben, das ist mir doch als Leser völlig egal. Es gibt doch in meinem Kopf keinen Schalter, den ich umlegen kann, und dann bewerte ich Texte relativ zum Arbeitsaufwand des Autors.

Ich werd in meinem Leben vielleicht nur eine Geschichte von dir überhaupt je lesen, und da wär's mir schon wesentlich lieber, du hättest da 20 Stunden drauf verwandt als 20 Minuten.
Das ist doch völlig logisch ... meine Zeit, die ich investiere bzw. bei Büchern oder Filmen mein Geld - das ist ja für mich absolut, damit will ich was gescheites anfangen -, wenn mir da auf der andren Seite einer sagt: Nicht böse sein, ich hatte nicht so viel Zeit.
Das kann man vielleicht sagen, wenn man dem Kind Frühstück machen muss und hat verschlafen, aber es wird doch keiner hier gezwungen unter Zeitdruck zu arbeiten und eine Geschichte einzustellen.

Dieser Gedankengang, der dahinter steckt: Wenn sie es jetzt doof finden, ist es nicht schlimm, ich hab mir eh keine Mühe gegeben - dann ist man vielleicht noch nicht bereit, sich wirklich auf Kritik und auch Selbstkritik einzulassen und Dinge zu erfahren, die man echt lieber nicht hören möchte, aber dann ist Kritik auch irgendwie ziemlich witzlos, oder?

 

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